Die Mysterien im Buch der Offenbarung!


Die Mysterien Im Buch der Offenbarung!

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In dieser Broschüre werden wir die scheinbar mysteriösen Schriftstellen im Buch der Offenbarung näher diskutieren – Passagen, die viel Neugier erwecken, aber im Allgemeinen gewöhnlich missverstanden werden.
Während viele von den vier Reitern der Apokalypse gehört haben, der großen Trübsal, dem Tag des Herrn, dem Tier, dem falschen Propheten, dem Zeichen des Tieres, der Zahl 666, dem Tier mit den sieben Köpfen und zehn Hörnern, dem Drachen, der Frau, die das Tier reitet, Harmagedon, Babylon der Großen, den zwei Zeugen, dem Hochzeitsmahl mit dem Lamm, den 144.000, dem Millennium, dem großen Gericht, dem neuen Jerusalem etc., haben jedoch nur sehr wenige wahrhaftig verstanden, was Gott durch diese Symbole und detaillierte Beschreibungen übermitteln möchte.

Zusätzlich gibt uns die Bibel Antworten auf andere wichtige und uralte Fragen – Fragen wie: Was geschieht mit uns, wenn wir sterben? Werden die Seelen der wahren Christen in den Himmel kommen? Werden die bösen Seelen für immer in einem Höllenfeuer brennen? Was ist die Wahrheit hinsichtlich der Wiederauferstehung?

Was also bedeuten diese sogenannten mysteriösen Symbole und Geschehnisse? Und was ist ihre Relevanz für unser Leben?

Wenn Sie einmal die Struktur des Buches und die Bedeutung seiner Hauptsymbole und Beschreibungen verstanden haben, können – und werden – Sie die Botschaft des Buches der Offenbarung verstehen.

Einführung

Frühe Überlieferungen haben den Apostel Johannes übereinstimmend als den Verfasser des Buches der Offenbarung erklärt. Es wurde wahrscheinlich während der letzten Regierungszeit des römischen Kaisers Domitian (81-96 n. Chr.) geschrieben. Johannes war als ein politischer Gefangener auf die griechische Insel Patmos verbannt worden (vgl. Offenbarung 1,9).

Der wahre Verfasser dieses Buches ist jedoch Gott der Vater. Er übergab die Botschaft an Jesus Christus, der sie einem Engel gab, um an Johannes weitergereicht zu werden (Offenbarung 1,1). Johannes war einfach nur Zeuge all dessen, was er sah (Vers 2).

Das Buch ist eine Weissagung oder Prophezeiung (Offenbarung 1,3; 22,18). Es bezieht sich auf Vorkommnisse, die sich schon bald erfüllen müssen (Offenbarung 1,1), da die Zeit nahe ist oder kurz bevorsteht (Offenbarung 1,3). Obwohl es vor ca. 2.000 Jahren geschrieben wurde, bezieht sich das Buch der Offenbarung auf die Endzeit – auf unsere Tage.

Johannes wurde am Tage des Herrn vom Geist ergriffen (Offenbarung 1,10). Das heißt, er bekam Visionen (Offenbarung 4,2; Hesekiel 8,3; 2. Korinther 12,1-4). Der Tag des Herrn bezieht sich nicht auf einen bestimmten Wochentag, sondern weist auf einen prophetischen Zeitraum hin, wenn Gott in das Weltgeschehen eingreifen wird (vgl. Maleachi 3,19; Joel 3,4).

Die Geschehnisse, die im Buch der Offenbarung durchweg bildlich dargestellt werden, behandeln hauptsächlich eine Zeitspanne von vielleicht einem Jahr kurz vor der Wiederkehr Christi (einschließlich vieler Rückblenden, die die geschichtliche Perspektive zeigen, und die in dem Tag des Herrn gipfeln).

Zuerst sah Johannes einen verherrlichten Jesus Christus – „der war einem Menschensohn gleich“ (Offenbarung 1,12-18). Christus besitzt die Schlüssel zur Hölle und zum Tod, da er für uns gestorben ist und die Strafe für Sünde – welche der Tod ist – an unserer Stelle gezahlt hat. Sein Opfer machte es möglich, dass die Menschheit vor Gott, seinem Vater „zu Königen und Priestern“ werden könnte (Vers 6).

Die Erscheinung von Jesus in seinem verherrlichten Zustand war so überwältigend, dass Johannes wie tot zu seinen Füßen fiel (Offenbarung 1,17). Jesus tröstete ihn aber und erinnerte ihn daran, dass er das Oberhaupt seiner Kirche ist, und befahl ihm, eine Botschaft an „die sieben Gemeinden“ weiterzuleiten (Offenbarung 1,11).

Kapitel 1

Christi Botschaft an die sieben Gemeinden

Offenbarung 2 und 3

Im zweiten und dritten Kapitel des Buches der Offenbarung erhielt Johannes eine Botschaft für die „Engel der sieben Gemeinden“ (Offenbarung 1,20). Diese Botschaften waren für sieben existierende örtliche Kirchengemeinden in sieben verschiedenen Städten zu Zeiten des Johannes bestimmt, aber sie sind auch an alle Christen gerichtet, die jemals gelebt haben und noch leben (vgl. Offenbarung 2,7.11.17.29; 3,6.13.22), und sie beinhalten Botschaften für sieben aufeinanderfolgende Zeitabschnitte oder Epochen der Kirche, die mit der Zeit des Johannes beginnen, und mit dem Zeitpunkt von Christi zweitem Kommen enden (vgl. Offenbarung 1,19-20).

Beachten Sie zum Beispiel den folgenden Kommentar aus der Ryrie Study Bible: „Die 7 Gemeinden, die in Kapitel 2 und 3 angesprochen wurden, waren existierende Gemeinden zu Zeiten des Johannes. Aber sie repräsentieren auch Gemeindetypen durch sämtliche Generationen hindurch. Diese Idee wird gestützt … durch die Erklärung am Ende eines jeden Briefes, das zu beachten gilt, was der Geist den Gemeinden zu sagen hat.“
Das bedeutet, dass alle sieben Briefe als eine Warnung an die Kirchengemeinden in jedem Zeitalter verfasst wurden.

Zusätzlich erklärt die Nelson Study Bibel: „Die sieben Kirchen waren zu Zeiten des Johannes Gemeinden in Kleinasien. Mitunter werden sie als sieben Phasen der Kirchengeschichte angesehen.“
Hinsichtlich des Verständnisses, dass Christi Botschaft EBENFALLS sieben ABSCHNITTE der Gemeinde mit einschließt, beachten Sie bitte den folgenden interessanten Kommentar des Baptistenpredigers Dr. Lehmann Strauss in „The Book of the Revelation“, copyright 1964, 1972 (im folgenden manches Mal nur „Strauss“ genannt), auf den Seiten 33, 34 und 45:
„ … jede Gemeinde individuell, und die sieben Gemeinden als Ganzes, stellen eine prophetische Voraussage dar. Ich sehe in ihnen sieben Zeitalter oder Abschnitte im Leben der Gemeinde auf Erden, angefangen mit Pfingsten … [Das Schreiben] gibt ein prophetisches Bild von sieben Perioden aus der Kirchengeschichte hier auf Erden … Der Brief an die Laodizäer, der der letzte der sieben war, beschreibt prophetisch das Ende des Kirchenzeitalters, den Zeitraum, der unmittelbar der Wiederkehr Christi vorangeht … Unsere materialistischen, inflatorischen Zeiten mögen sehr wohl das Ende des bestehenden Zeitalters kennzeichnen …“
Die sieben Kirchenabschnitte können kurz als die Abschnitte von Ephesus (Offenbarung 2,1-7), Smyrna (Offenbarung 2,8-11), Pergamon (Offenbarung 2,12-17), Thyatira (Offenbarung 2,18-29), Sardes (Offenbarung 3,1-6), Philadelphia (Offenbarung 3,7-13) und Laodizea (Offenbarung 3,14-22) genannt werden.
Nachstehendes legt unser Verständnis von der Identität der sieben Kirchenabschnitte wie folgt dar:

(1)    Botschaft an Ephesus (vgl. Offenbarung 2,1-7)

Die Stadt von Ephesus war das wirtschaftliche Zentrum von Asien. Sein Tempel der Diana war eines der „sieben Wunder“ der Antike. Zuerst folgten die Kirchenmitglieder nicht den „falschen Aposteln“ (vgl. Offenbarung 2,2: „ … du (kannst) die Bösen nicht ertragen“).

Strauss kommentiert hierzu auf Seite 36: „Sie tolerierten nicht die Sünde. Heute macht es kaum einen Unterschied, was die Menschen moralisch oder geistlich ausmacht, nur dass wir sie ja in unsere Kirchen bekommen und als Mitglieder eintragen können, um die Anzahl zu erhöhen. Die Kirche zu Ephesus war nicht an der Quantität von Mitgliedern interessiert, sondern eher an deren Qualität.“

Dennoch hatten sie letztendlich falsche Lehrer wie die „Nikolaiten“ toleriert (Offenbarung 2,6). Die Identität dieser Lehrer wird später in dieser Broschüre näher erläutert. Die Kirchenmitglieder in Ephesus waren müde geworden, hatten ihre erste Liebe für Christus und seine Wahrheit verloren und zeigten keinen Eifer mehr, Irrtümern zu widerstehen. Dass dies überhaupt geschehen konnte, ist nach Meinung einiger Kommentatoren teilweise auf die konstante Verfolgung durch die Römer unter Kaiser Domitian (dessen Statue in Ephesus gefunden wurde, und der sich selbst als „Gott“ bezeichnete) zurückzuführen, und der Tatsache, dass sie sich in ihren eigenen Privaträumen, oder wo immer es möglich war, trafen – zerstreute Gemeinden mit ihrer eigenen pastoralen Führerschaft, aber ohne zentrale Führung (vgl. Hailey’s Bible Handbook, S. 701).

Historisch gesehen wurde die neutestamentliche Kirche in Jerusalem gegründet, aber später, im Jahre 69 n. Chr., in die Stadt von Pella verlegt. Als Paulus nach Europa reiste, wurde Ephesus das zweite Hauptquartier. Paulus verbrachte viel Zeit in der Stadt von Ephesus (1. Korinther 16,8). Gemäß der Tradition starben Johannes und Philippus in Ephesus.

Die erste Epoche von Ephesus beschreibt die Nazarener. Die Bibel selbst beschreibt die ersten Christen als „die Sekte der Nazarener“ (Apostelgeschichte 24,5). Weltliche Aufzeichnungen lassen uns wissen, dass die Nazarener den Sabbat und die jährlichen heiligen Tage hielten, keine unreine Nahrung zu sich nahmen und die „Zeremonie des Mose“ praktizierten. Mit anderen Worten befolgten sie das alte wie das neue Testament. Geschichtsschreiber sagen uns, dass die Nazarener und die Eboniter dadurch der römischen Zerstörung von Jerusalem entkamen, dass sie im Jahre 69 n. Chr. in die Stadt von Pella flohen. Die Eboniter waren nicht Teil der Kirche Gottes, aber sie hatten sich den bekehrten Geschwistern angeschlossen.

Die Nazarener werden immer noch in den späten Aufzeichnungen des
5. Jahrhunderts erwähnt. Sie waren es, die das Buch des Matthäus bewahrten. Gemäß Offenbarung 2, Vers 2, war die Gemeinde in jenem Zeitalter ursprünglich sehr eifrig, aber mit der Zeit der zweiten oder dritten Generation begann sie, „ihre erste Liebe“ zu verlieren (Vers 4).

 

(2)    Botschaft an Smyrna (vgl. Offenbarung 2,8-11)

Smyrna bedeutet „bitter“. Und deshalb beschrieb Christus die Gemeinde von Smyrna als eine Gemeinde, die sich selbst inmitten von bitterer Sorge und Leiden befand.

Christus ermutigte die Gemeinde, „getreu [oder treu] bis an den Tod“ zu sein (Offenbarung 2,10). Das griechische Wort für „getreu“ oder „treu“ in diesem Fall bedeutet eine Überzeugung – die Überzeugung, dass mit Christus alle Dinge möglich sind, und dass es niemals einen zwingenden Grund gibt aufzugeben.

Obwohl Smyrna eine glanzvolle Stadt war, waren die Mitglieder selbst arm (vgl. Offenbarung 2,9).

Die zweite Epoche der Kirche von Smyrna begann mit Polykarp. Er war ein Jünger des Johannes, und wurde später das Oberhaupt der Gemeinde zu Smyrna. Er weigerte sich (im Jahre 155 n. Chr.), Christus zu verleugnen und wurde daraufhin gemartert. Die Verfolgung, die in Offenbarung 2,10 erwähnt ist, könnte sich auf zehn separate Versuche beziehen, das Christentum vollständig auszulöschen, angeregt durch Verordnungen von zehn unterschiedlichen römischen Herrschern (Strauss, Seite 43). Oder sie könnte sich auf die Verfolgung unter Trajan beziehen, welche Smyrna extra hart traf. Historisch gesehen fand eine zehnjährige Verfolgung der Kirche („zehn“ bezeichnet in der Bibel eine Periode des Prüfens und Beurteilens) im Jahre 303 – 313 n. Chr. unter Diocletian und Galerius statt.

Anschließend wurde im Jahre 325 n. Chr. die Einhaltung des Passa durch Kaiser Konstantin verboten, und im Jahre 365 n. Chr. erfolgte ebenfalls die gesetzliche Ächtung des Sabbattages. Gottes wahre Kirche wurde gezwungen, für ungefähr 1.260 prophetische Tage oder wirkliche Jahre „in die Wildnis“ zu fliehen, um Gottes Gebote auch weiterhin einhalten zu können (Offenbarung 12,6), und fand in dieser Welt kaum noch Beachtung.

Strauss gibt auf den Seiten 55 und 56 folgenden Kommentar bezüglich Konstantin und der katholischen Kirche:

„Konstantin … hat sich selbst als Christ bezeichnet und das Christentum als Staatsreligion deklariert. Christliche Oberhäupter wurden eingeladen, um Massentaufen von ganzen Soldatenregimentern in Konstantins Armee beizuwohnen. Als später fast 400 Bischöfe zusammentrafen, wurde Konstantin auf einem goldenen Thron herbeigetragen, und er führte den Vorsitz über das Konzil als anerkanntes Kirchenoberhaupt … Heutzutage ist die Welt bereit, den römischen Papst zu akzeptieren und sich ihm unterzuordnen. Die römisch-katholische Kirche nimmt für sich in Anspruch, von göttlicher Abstammung zu sein, aber ihre ,Taten‘ und ,Doktrinen‘ werden von Christus gehasst.“

(3)    Botschaft an Pergamon (Offenbarung 2,12-17)

Ein großer Altar von Zeus oder Jupiter überschaute Pergamon. Diese Stadt war ebenfalls der Hauptsitz von Herrscheranbetungen. Christen, die sich weigerten, fremde Götter oder Herrscher anzubeten, wurden oft getötet (vgl. Offenbarung 2,13). Auch war Pergamon ein Heilungszentrum in Verbindung mit dem Tempel von Asclepios (auch Asclepius), der in Form einer Schlange angebetet wurde (eines der Bezeichnungen von Satan, vgl. Offenbarung 12,9).

Christus schalt die Gemeinde von Pergamon dafür, dass sie die Lehren des Bileam beibehielt (Offenbarung 2,14; vgl. Judas 10-14; 2. Petrus 2,15).

Beachten Sie diese interessanten Ausführungen von Strauss auf den Seiten 53-54: „Bileam entwarf einen üblen Plan, um Gottes Kinder zum Abfall zu bringen. Als er feststellte, dass er sie nicht verfluchen konnte, nahm er sich vor, sie zu korrumpieren. Er plante die Verführung der Männer von Israel durch moabitische Mädchen, indem die Männer eingeladen wurden, an den götzendienerischen und unsittlichen Festen der Moabiter teilzunehmen. Dieser üble Plan ging auf (4. Mose 25,1-3; vgl. 31,16), und durch diese unheilige Allianz, dieses ungleiche Joch, diese vermischten Ehen, begann Israel zu fallen. Bileam folgte Satans alter Masche. Als der Teufel es nicht schaffte, die göttliche Linie durch Mord auszulöschen (1. Mose 4), verlegte er sich auf Vermischung (1. Mose 6). Dies war Bileamismus, und es war dieses böse Prinzip, das die Versammlung zu Pergamon unterwanderte.“

Die dritte Epoche von Pergamon begann um 650 n. Chr. Wahre Christen waren zu dieser Zeit als „Paulikianer“ (auch „Paulizianer“ oder „Paulicianer“) bekannt. Eine wichtige Führungspersönlichkeit war Konstantin von Mananalis. Ursprünglich glaubten die Paulikianer an das, was die Nazarener und Polykarp glaubten. Weltliche Aufzeichnungen sagen uns, dass sie den Sabbat hielten und das Passa und die Tage der ungesäuerten Brote, dass sie das Reich Gottes predigten, und dass sie die Taufe durch Untertauchen vollzogen. Anscheinend starben mehr als 100.000 Paulikianer als Märtyrer, wie es ein Autor ausdrückte, „durch Hängen, Feuer und Schwert“. Später, und wahrscheinlich aufgrund der Verfolgung, gaben viele den wahren Glauben auf und wendeten sich der Gewalt zu. Sie wurden bekannt als die Kämpfersekte, ihre Prediger waren ebenfalls Generäle.

(4)    Botschaft an Thyatira (vgl. Offenbarung 2,18-29)

Die Stadt von Thyatira war ein Zentrum der Wirtschaft, und berühmt für ihren Tempel des Artemis oder der Diana. Eine mysteriöse Gestalt, Isebel, wurde erwähnt. Ob es sich hierbei wortwörtlich um eine Person handelt, eine symbolische Bezeichnung für eine große falsche Kirche (vgl. Offenbarung 17), oder ob es sich auf die Frau des früheren Königs Ahab bezieht – entscheidend ist, dass einige in Gottes Kirche begannen, sich an heidnischen Anbetungen des Sonnengottes Baal und seiner „Mutter-Frau“ – der Mondgöttin Astarte oder Ishtar – zu beteiligen (vgl. 2. Könige 9,22), einschließlich der Haltung des Sonntags und der Beobachtung von Weihnachten und Ostern; eine Doktrin oder Lehre, die mit den „Tiefen des Satans“ verglichen wird (Offenbarung 2,24). (Für weitere Informationen lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Das Geheimnis des Weihnachtsfestes.“)

Strauss bietet diese interessante Interpretation auf den Seiten 66-67: „Obwohl die Bibel klarstellt, dass eine Frau sich einem Mann unterzuordnen hat, und dass eine Frau niemals Autorität über einen Mann ausüben darf (1. Timotheus 2,1-12), hat das römische System diese Rollen vertauscht, und Millionen von römisch-katholischen Männern beten ein Bildnis von Maria an und senden ihr Gebete zu … Die Isebel der letzten 1.500 Jahre hat sich nicht verändert. Rom wird sich niemals ändern. Aber dieses Babylon der Prophetie wird vor den göttlichen Richtstuhl treten, wenn der unumschränkte Herrscher der Kirche zu dieser Erde zurückkehren wird …“

Die vierte Epoche von Thyatira begann zur Zeit der Reformation um 1.100 n. Chr. mit Peter de Bruys in Frankreich. Er wurde später unter dem Namen Peter Valdez oder Peter Waldo bekannt, und war Oberhaupt der Waldenser. Im 12. Jahrhundert waren die Waldenser in ungefähr 22 europäischen Ländern vertreten. In 1309 erschienen sie in den Niederlanden, und einige Jahre später predigten die waldensischen Führer Walter Lollard und sein Bruder Raymond das Evangelium in Großbritannien. Im Jahre 1315 berichten Aufzeichnungen von 80.000 Waldensern in Bohemien. In 1539 stieg in Europa die Zahl ihrer Mitglieder auf 800.000 an.

Die Waldenser hielten den Sabbat und die jährlichen heiligen Tage, und sie verweigerten heidnische Bräuche, wie z. B. Ostern, welche von den orthodoxen Christen gerne übernommen wurden. Nachfahren, die noch immer die Gebote Gottes halten, werden zu Christi Wiederkehr noch existieren (Offenbarung 2,25). Als sie jedoch verfolgt wurden, wandten sich viele der Gewalt zu – wie die Paulikianer – und sie begannen, die Wahrheit zu vergessen und nahmen falsche Lehren an, um ihr Leben zu schonen (Offenbarung 2,20-23).

(5)    Botschaft an Sardes (vgl. Offenbarung 3,1-6)

Die Stadt von Sardes war einst unter dem legendären König Krösus unfassbar reich. Zu römischen Zeiten erfreute sie sich immer noch Berühmtheit. Anscheinend konvertierten viele in Sardes zum Christentum, aber nur wenige blieben treu. Die meisten würden einschlafen (vgl. 1. Thessalonicher 5,2).

Christus sagte in Offenbarung 3, Vers 4, dass Sardes noch immer „einige“ hat, die ihre Kleider nicht besudelt haben.

Strauss schreibt auf Seite 74: „Der traurige Kontrast zwischen den ,vielen‘ und den ,wenigen‘ markiert die zweifache Unterteilung der menschlichen Rasse. Alle Menschen reisen auf der einen oder auf der anderen dieser zwei Straßen. Diejenigen, die mit der Masse reisen und keine eigene Meinung haben, finden vielleicht eine Art von Sicherheit in dem, was die Masse tut. Aber es ist eine falsche Sicherheit. Die Tatsache, dass so viele Personen dasselbe tun, bedeutet noch lange nicht, dass es richtig ist.“

Die fünfte Epoche von Sardes begann um 1585 in England. Die Sabbathaltung wurde während der Herrschaft von Königin Elizabeth I (1558-1603) wieder eingeführt. Ein berühmter Führer war Stephen Mumford, der die Kirche Gottes im Jahre 1664 in den Vereinigten Staaten in Newport, Rhode Island, gründete. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden wahre Christen Teil einer adventistischen Bewegung, aber trennten sich 1860 wieder und begannen, eine Vielzahl von Magazinen und Broschüren herauszugeben, einschließlich „The Remnant of Israel (Die Übriggebliebenen von Israel)“, „The Sabbath Advocate (Verteidiger des Sabbats)“ und „the Bible Advocate (Verteidiger der Bibel)“. Prediger wurden von Missouri, Oklahoma und Oregon nach Mexiko, Chile, Argentinien und den Philippinen ausgesandt, und Gemeinden in diesen Ländern begannen, den Sabbat und die heiligen Tage zu halten. Die Verbliebenen der Sardes Ära, die die Gebote Gottes halten, werden noch existieren, wenn Christus zurückkehrt (Offenbarung 3,3).

(6)    Botschaft an Philadelphia (vgl. Offenbarung 3,7-13)

Philadelphia war eine kleine Stadt. Die Geschwister hatten nur „eine kleine Kraft“ (Offenbarung 3,8); sie waren demütig und zufrieden inmitten einer korrupten Gesellschaft. Dies ist die einzige Kirche, an der Jesus keinerlei Fehler findet. Christus, der den Schlüssel Davids besitzt (Offenbarung 3,7; vgl. Jesaja 22,20-22), versprach, sie vor Verfolgung zu bewahren (Offenbarung 3,10) und ihnen eine offene Tür zu geben (Offenbarung 3,8; vgl. 1. Korinther 16,9). Mehr zu dem Schlüssel von David und der offenen Tür in Kapiteln 4 und 5 dieser Broschüre.

Christus sagte zu der Kirche in Philadelphia (Offenbarung 3,8), dass er ihre Werke wisse und sie für gut erachte. Strauss erklärt hierzu korrekt auf Seite 91, dass wir „durch Glauben gerettet werden und nicht durch Werke, aber wir werden gerettet, damit wir Werke tun, und für diese Werke werden wir dann belohnt werden (Epheser 2,8-10).“

Die sechste Epoche von Philadelphia begann unter Herbert W. Armstrong, der mit der Sardes Ära in 1927 in Kontakt kam, und 1931 als ein Prediger ordiniert wurde. Die Philadelphia Epoche begann im Jahre 1933. In 1934 wurde die Wahrheit von einer Radiostation in Oregon aus gepredigt, und in 1953 wurde damit begonnen, Radioprogramme in Europa auszustrahlen. Die Kirche Gottes wurde bekannt als die Radio Kirche Gottes und später als die Weltweite Kirche Gottes mit seinen Bildungsstätten des Ambassador College und der Ambassador Foundation, deren Hauptquartier sich in Pasadena, Kalifornien, befand.

Kurz vor seinem Tod im Jahre 1986 stellte Herr Armstrong in einem Gebet im Beisein des Ältestenrates die Frage, ob er den Staffelstab nicht an die Laodizea Ära weitergeben würde. Die darauf folgenden Ereignisse haben diese Frage zur Genüge mit „Ja“ beantwortet.

Da Christus den Mitgliedern der Philadelphia Kirche Schutz vor den noch bevorstehenden Ereignissen der „großen Trübsal“ versprach (Offenbarung 3,10, Living Bibel), müssen Reste dieser Philadelphia Ära zur Zeit von Christi Wiederkehr noch existieren und aktiv sein (vgl. Offenbarung 3,8; Matthäus 24,45-47). Wie wir in den Kapiteln 8 und 13 noch erklären werden, wird dieser Schutz hier auf Erden gewährt werden – nicht im Himmel. Das Konzept einer heimlichen Entrückung ist nirgendwo in der Schrift zu finden.

(7)    Botschaft an Laodizäer (vgl. Offenbarung 3,14-22)

Laodizea war eine sehr wohlhabende Stadt nahe Colossae oder Colosse.  Christus spielte auch auf diesen Reichtum an (vgl. Offenbarung 3,17), indem er sich auf feine Wolle und Augensalbe bezog, zwei der Standardprodukte dieser Stadt (Offenbarung 3,18). Die Stadt war ebenfalls ein Finanzplatz, und seine Wasserversorgung geschah durch heiße Quellen aus einiger Entfernung, die bei Erreichen der Stadt nur noch „lauwarm“ waren (Offenbarung 3,16).

Christus sagte in Offenbarung 3,15-16, dass er sich wünschte, die Laodizäer wären entweder kalt oder heiß, aber dass er sie aus seinem Munde ausspeien würde, weil sie lauwarm waren.

Strauss erklärt auf den Seiten 97 und 98: „Dies sagt der Herr zu denen, die in Laodizea wohnen, dass, anstatt lauwarm zu sein, sie hätten kalt sein und somit die Bitterkeit und die Schwere dieser Eiseskälte fühlen sollen, sodass sie in die wirkliche Wärme eines Zufluchtsortes fliehen würden. Wenn uns wirklich kalt ist, und wir dieser Tatsache zustimmen, wird unser Schuldbekenntnis zur Beseitigung unserer Sünden führen … Das griechische Wort für „heiß“ … bedeutet „kochend heiß“ … die Mitglieder der Gemeinde zu Laodizea waren nicht kochend heiß, sie waren keine leidenschaftlichen Christen. Sie hatten keine Begeisterung mehr, keine Emotionen, keinen Eifer, keine Dringlichkeit. Es ist also möglich, im großen Maße im Besitz richtiger Doktrinen, jedoch ohne das Feuer von geistlicher Leidenschaft und Warmherzigkeit zu sein …“

Es sollte hier erwähnt werden, dass, während all die anderen Botschaften an den Engel einer jeweiligen Stadt gerichtet waren [entweder ein geistliches Wesen, oder ein menschliches Kirchenoberhaupt], diese Nachricht für den Engel der Gemeinde der Laodizäer geschrieben wurde [nicht Laodizea, vgl. New King James Bible], womit vielleicht die „Individualität“ dieser Leute aufgezeigt wird.

Hailey’s Bible Handbook bemerkt auf den Seiten 707-708: „Seltsames Bild. Eine Gemeinde von Christus, mit Christus selbst vor den Toren, bittend, in seine eigene Kirche hereingelassen zu werden.“

Eerdman’s Handbook to the Bible stimmt hiermit auf Seite 650 wie folgt überein: „Von allen sieben Gemeinden ist der schlimmste Fall eine Gemeinde, die so selbstzufrieden mit sich ist, dass sie gegenüber ihrem wahren Zustand total verblendet ist. Jesus steht draußen, klopft bei jedem individuell an und bittet bei denen um Eintritt in ihr Leben, die sich Christen nennen.“

Wie schon zuvor erwähnt, glauben wir, dass wir heute in der letzten Epoche der Kirche leben – der Laodizea Ära. Deshalb sollte die Botschaft an die Laodizäer für uns heute als eine ERNSTE WARNUNG dienen! Anstatt die Türen zu unseren Herzen zu verschließen, sollten wir Gottes Gesetzen gehorchen und begeistert Sein Versprechen an seine wahren Nachfolger annehmen, wie in Johannes 14,23 aufgezeichnet: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.“ Jeder, der NICHT so handelt, weigert sich im Grunde genommen, Christus zu folgen, indem er sich weigert, das zu TUN, was er sagt, und somit verwehrt man dem Eintritt, der draußen steht und anklopft.

Die letzte Epoche, die der Laodizäer (vgl. Offenbarung 3,14), wird hauptsächlich zu Zeiten von Christi Wiederkehr existieren. Aber das bedeutet nicht, dass diejenigen, die heute berufen werden, nicht ein Teil der Übriggebliebenen aus der Philadelphia Ära werden können. Laodizäer sind nicht nur auf eine bestimmte Kirchenorganisation begrenzt, sie können in jeder wahren Organisation des Leibes Christi gefunden werden.

Ungeachtet ihrer „körperschaftlichen“ Mitgliedschaft, und egal welcher Kirchenepoche  man individuell angehört, alle in Gottes Kirche müssen enthusiastisch bleiben oder werden, und sie müssen bereuen (vgl. Offenbarung 3,19)! Sie müssen den Geist von Philadelphia behalten oder sich erwerben (vgl. Offenbarung 3,11—„halte, was du hast…“), um stark oder für würdig erachtet zu werden, diesen schrecklichen, vor uns liegenden Zeiten zu entfliehen, und vor dem Menschensohn zu stehen, wenn er zurückkehrt (Lukas 21,36, Elberfelder Bibel).

Die Geschichte sowie Gottes unfehlbares Wort offenbaren, dass Jesus tatsächlich seine Kirche gründete (vgl. Matthäus 16,18); dass mit Beginn des Pfingsttages, wie in Apostelgeschichte 2 aufgezeichnet, Gott Individuen, die er berief, aussonderte und ihnen seinen heiligen Geist gab; dass durch 2.000 Jahre Kirchengeschichte durchweg die Kirche Gottes immer existiert hat, obwohl ihre Identität oft durch falsche Kirchen überschattet worden ist; und, dass sogar heute, in einer Zeit, in der Satan die Zerstreuung vieler der Kinder Gottes bewirkt hat, Jesus Christus immer noch arbeitet und als das lebendige Oberhaupt der Kirche Gottes regiert.

 

 

 

 

Kapitel 2

Die „Synagoge des Satans“

Offenbarung 2,9; 3,9

Wir lesen in Offenbarung 2, Vers 9, und Offenbarung 3, Vers 9, über Menschen, die zur „Synagoge des Satans“ gehören. Bevor wir diese zwei Schriftstellen im Detail untersuchen, lassen Sie uns zunächst einiges Hintergrundmaterial sammeln:

 

Bedeutung des Wortes „Synagoge“

Das Wort „Synagoge“ wird an verschiedenen Stellen des neuen Testamentes benutzt. Das Wort wird aus dem griechischen Wort „sunagoge“ hergeleitet und bedeutet wortwörtlich ein „Zusammenbringen“. Das griechische Wort „sun“ bedeutet „zusammen“, und das griechische Wort „ago“ heißt „bringen“ (vgl. „Expository Dictionary of New Testament Words“ von W. E. Vine). Young’s Analytical Concordance to the Bible definiert es als einen „Platz, wo Menschen zusammengeführt werden“. Obwohl ursprünglich für religiöse oder andere Zusammenkünfte der Juden benutzt, wurde das Wort später ebenfalls auf religiöse und andere Zusammenkünfte von Christen angewandt.

Die New Strong’s Exhaustive Concordance of the Bible bestätigt dieses Verständnis. Sie schreiben, unter Nummer 4864, dass das Wort „eine Versammlung von Personen; [speziell] eine jüdische ‚Synagoge’ (oder ‚Platz‘) bedeutet; [als Parallele] eine christliche Kirche – Versammlung, Gemeinde, Synagoge.“

In seinem Brief an die „zwölf Stämme in der Zerstreuung“ spricht Jakobus die „Brüder“ dieser zwölf Stämme an (Jakobus 1,1-2). Er schrieb hauptsächlich an die Brüder des Hauses Israel – die KEINE Juden waren (Für mehr Informationen bezüglich der Identität des modernen Hauses Israel lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Europa in der Prophezeiung“).

Er schreibt in Jakobus 2, Verse 2-4: „Denn wenn in eure Versammlung ein Mann käme mit einem goldenen Ring und in herrlicher Kleidung, es käme aber auch ein Armer in unsauberer Kleidung und ihr sähet auf den, der herrlich gekleidet ist, und sprächet zu ihm: Setze du dich hierher auf den guten Platz! Und sprächet zu dem Armen: Stell du dich dorthin! oder: Setze dich unten zu meinen Füßen!, ist’s recht, dass ihr solche Unterschiede bei euch macht und urteilt mit bösen Gedanken?“

Im Griechischen steht in Jakobus 2, Vers 2, für „Versammlung“ das Wort „sunagoge“. Die New Jerusalem Bible übersetzt das Wort hier mit „Synagoge“. Der Punkt ist, Jakobus gebraucht dieses Wort für eine religiöse Ansammlung von Christen. Außerdem beschreibt das griechische Verb „sunago“ – normalerweise als „sich versammeln“ wiedergegeben – in Apostelgeschichte 4, Vers 31, ein religiöses Treffen von Christen.

Christus warnte auch davor, dass seine Jünger – wahre Christen – „aus der Synagoge ausgestoßen werden“ (vgl. Johannes 16,2). Im Griechischen sind es die Worte „aposunagogos poieo“, und sie bedeuten wortwörtlich „von der Versammlung ausgeschlossen“ oder „exkommuniziert“ werden (vgl. „Expository Dictionary of New Testament Words“ von W. E. Vine).

 

 

Was ist die Synagoge des Satans?

Mit diesem Hintergrund lassen Sie uns nun nochmals die zwei Schriftstellen ansehen, in denen die “Synagoge des Satans” erwähnt wird:

Offenbarung 2, Vers 9, adressiert die Kirche Gottes in Smyrna wie folgt: „Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut – du bist aber reich – und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden, und sind’s nicht, sondern sind die Synagoge des Satans.“

Offenbarung 3, Vers 9, adressiert die Kirche Gottes in Philadelphia wie folgt: „Siehe, ich werde schicken einige aus der Synagoge des Satans, die sagen, sie seien Juden, und sind’s nicht, sondern lügen; siehe, ich will sie dazu bringen, dass sie kommen sollen und zu deinen Füßen niederfallen und erkennen, das ich dich geliebt habe.“

Wie wir gesehen haben, muss eine „Synagoge des Satans“ nicht unbedingt auf eine wortwörtliche jüdische Synagoge hinweisen. Noch sind mit der Bezeichnung „Jude“ nicht unbedingt wortwörtlich die Juden gemeint. Beachten Sie bitte, dass die Bibel sagt, dass die aus der Synagoge Satans behaupten, dass sie Juden seien, es aber nicht sind. Römer 2, Verse 28-29, erklärt: „Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, auch ist nicht das die Beschneidung, die äußerlich am Fleisch geschieht; sondern der ist ein Jude, der es inwendig verborgen ist, und das ist die Beschneidung des Herzens, die im Geist und nicht im Buchstaben geschieht. Das Lob eines solchen ist nicht von Menschen, sondern von Gott.“ Die Bibel bezeichnet wahre Christen als geistliche Juden, da das Heil von den Juden kommt (Johannes 4,22).

Diejenigen, die behaupten, sie seien Juden, es aber nicht sind, sind jene, die behaupten, dass sie geistliche Juden oder wahre Christen seien. Aber Christus sagt, dass sie keine wahren Christen sind, da sie nicht lehren und TUN, was er gebietet (vgl. Matthäus 7,21-23).

Wie wir im vorangegangenen Kapitel gelesen haben, spricht Christus in Kapiteln 2 und 3 des Buches der Offenbarung sieben buchstäbliche Kirchen an, die zu Zeiten des Johannes existierten, sowie sieben aufeinander folgende Kirchenepochen der Kirche Gottes, welche in Christi Wiederkehr kulminieren werden. Und, er spricht alle Christen an, zu allen Zeiten. Außerdem beschreibt Christus eine falsche religiöse Macht, die er die „Synagoge des Satans“ nennt, die sich als seine wahre Kirche verstellt. Diese falsche Religion hatte sich schon zu Zeiten der örtlichen Kirchengemeinden in Smyrna und Philadelphia etabliert. (Durch alle aufeinander folgenden Epochen von Gottes wahrer Kirche hindurch wird dieses falsche religiöse System mehr und mehr an Einfluss und Macht gewinnen.)

 

 

Evolution eines falschen religiösen Systems

Die Evolution dieses falschen religiösen Systems, die von niemand anderem als Satan dem Teufel instigiert wurde, wird in einigen Versen im zweiten und dritten Kapitel des Buches der Offenbarung näher beschrieben:

In Offenbarung 2, Vers 6, wird die wahre Kirche Gottes in Ephesus gewarnt, nicht die „Werke der Nikolaiten“ zu tolerieren.

In Offenbarung 2, Vers 9, wird die „Synagoge des Satans“ erwähnt, und Christus sagt in Vers 10, dass der Teufel die wahre Kirche Gottes in Smyrna verfolgen wird.

In Offenbarung 2, Vers 13, sagt Christus der Kirche Gottes in Pergamon, dass sie dort wohnt, wo der Thron des Satans ist. Er warnt sie auch in den Versen 14 und 15, davor, Götzendienst zu betreiben und die Lehre der „Nikolaiten“ zu akzeptieren. Wir sehen also, dass die Taten der „Nikolaiten“ kanonisiert wurden. Mehr über die Nikolaiten in Kapitel 3 dieser Broschüre.

In Offenbarung 2, Vers 20, warnte Christus die Kirche Gottes in Thyatira vor Götzendienst und einer gefallenen Frau (Isebel), die vorgab, eine Prophetin zu sein, was beinhaltete, die Gabe oder das „Recht“ zu haben, im Auftrage Gottes zu sprechen. Es ist möglich, dass dieselbe gefallene Frau in Offenbarung 17 erwähnt wird. Diese Frau, oder das religiöses System, wird also zumindest bis zur Zeit der großen Trübsal hin weiter existieren (Offenbarung 2,22). In der Tat wird es bis zur Wiederkehr Christi bestehen.

In Offenbarung 2, Vers 24, warnt Christus die Kirche zu Thyatira vor der Lehre und den Tiefen Satans; und in Offenbarung 3, Vers 9, bestätigt Christus, dass jene, die aus der Synagoge des Satans kommen, zu den Füßen der wahren Christen in Philadelphia niederfallen und sie anbeten werden.

Es ist äußerst wichtig zu beachten, dass einige in der wahren Kirche Gottes begannen, die falschen Doktrinen und Praktiken zu tolerieren und dann zu akzeptieren, bis sie letztendlich die Kirche Gottes verließen, geistlich gesehen, und Teil dieses falschen religiösen Systems wurden – der Synagoge des Satans. Diese Irrlehrer befinden sich vielleicht immer noch in der Gemeinde von wahren Christen, und sie haben wahre Christen gezwungen, sie zu verlassen, oder sie haben sie (wie von Christus prophezeit) exkommuniziert. Christus sagte, dass diese historischen Ereignisse wiederum kurz vor seiner Wiederkehr geschehen werden.

Jamieson, Fausset and Brown schreiben in ”Commentary on the Whole Bible“ auf Seite 1533: „Die ‘Juden’, die vielleicht ‘die Kirche Gottes’ waren, wurden nun durch ihre Opposition und Unglauben zur Synagoge des Satans.”

Wenn wir uns noch einmal Offenbarung 3, Vers 9, anschauen, werden wir sehen, dass diejenigen aus der Synagoge des Satans vor den wahren Christen niederfallen und sie anbeten werden (speziell jenen aus der Kirche zu Philadelphia). Dies deutet darauf hin, dass wahre Christen göttliche Wesen sein werden – da niemand anderer als Gott der Anbetung würdig ist (Offenbarung 19,10; 22,8-9). Die Bibel bestätigt tatsächlich, dass es das Potential von wahren Christen ist, zu göttlichen Wesen verwandelt zu werden. (Für weitere Informationen hierzu lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Das Evangelium vom Reich Gottes“.)

Letztendlich werden jene aus der Synagoge des Satans erkennen, dass sie verführt worden sind, und sie werden begreifen, wer und wo die wahren Christen waren. Was für eine frohe Zeit dies sein wird! Möge Gott diesen Tag schnell kommen lassen!

 

 

 

 

 

Kapitel 3

Die Nikolaiten

Offenbarung 2,6.15

 

 

 

Wir finden zwei Bemerkungen in der Bibel über die Nikolaiten, beide im zweiten Kapitel des Buches der Offenbarung. In seiner Botschaft an die Kirche zu Ephesus sagt Jesus Christus in Offenbarung 2, Vers 6: „Aber das hast du für dich, dass du die Werke der Nikolaiten hassest, die ich auch hasse.“ Auch in seiner Botschaft an die Kirche zu Pergamon sagt er in Offenbarung 2, Vers 15: „So hast du auch Leute, die sich in gleicher Weise an die Lehre der Nikolaiten halten.“

 

 

Spekulationen über die Nikolaiten

Es wurde viel über die Herkunft und genauen Charaktereigenschaften der Nikolaiten und ihrer Lehren spekuliert.

Der Kommentar von Albert Barnes’ Notes on the Bible weist auf folgendes hin:

„Aus den zwei Schriftstellen könnte man, wenn man sie miteinander vergleicht, annehmen, dass beide gleich waren, was Korruption in Doktrin und Praxis anbelangt, denn … ihre Taten werden genannt, und … ihre Lehren … Hinsichtlich der Herkunft ihres Namens gibt es [die Auffassung …], dass der Name von Nikolaus herrührt, einer der Diakone, die zu Antiochia ordiniert worden waren (vgl. Apostelgeschichte 6,5). Von denjenigen, die dieser Überzeugung waren, sind einige davon ausgegangen, dass dieser Name ihnen gegeben wurde, weil Nikolaus zum Apostat ernannt und Gründer dieser Sekte wurde, andere wiederum nahmen an, dass sie den Namen erhielten, um ihrer Sekte ein größeres Ansehen zu geben.

„Aber keine dieser Mutmaßungen fundiert auf irgendwelchen bestimmten Beweisen, und beide entbehren jeglicher Grundlage. Es gibt keinen Nachweis darüber, dass Nikolaus, der Diakon, jemals vom Glauben abgefallen wäre und Gründer einer Sekte wurde; und wenn sich ein Name  einfach ausgedacht wurde, um einer Sekte ein gewisses Ansehen zu verleihen und ihren Einfluss auszuweiten, dann wäre es viel wahrscheinlicher, den Namen eines Apostels oder eines anderen berühmten Mannes auszuwählen, als den Namen eines unbedeutenden Diakons von Antiochia…

„[Andere] haben angenommen, dass der Name ,Nikolaiter‘ mehr symbolisch ist, und nicht designiert wurde, um irgendeine Sekte von Leuten zu bezeichnen, sondern um diejenigen zu kennzeichnen, welche Bileam (oder Balaam) ähnlich waren, und dass dieses Wort in derselben Weise gebraucht wurde, wie das Wort ,Isebel‘ [in Offenbarung 2,20], das dort wahrscheinlich nur symbolisch gemeint war.

„Es wird angenommen, dass eine Person, die jedoch heute unbekannt ist, wahrscheinlich mit dem Namen Nikolas oder Nikolaus, ihr Führer war und das Fundament zu dieser Sekte legte. Dies ist höchstwahrscheinlich die beste Erklärung, und hiergegen gibt es auch keine Einwände …“

Die New Bible Commentary: Revised fügt folgendes hinzu:

„Wir kommen zu dem Schluss … dass sie dieselben Fehler machten wie die Balaamiten hinsichtlich ihrer Lehre, Götzenopferfleisch zu essen und Hurerei zu betreiben. Dies waren die Hauptthemen, die in der Apostelversammlung durch einen Beschluss verdammt wurden (Apostelgeschichte 15,29). Es ist erwähnenswert, dass Balaam und Nikolaus mehr oder wenige dieselbe Etymologie haben (Balaam – ‚er hat die Leute aufgezehrt’; Nikolaus – ‚er bezwingt die Leute’). Wenn das die Lehre ist, die von den Ephesern so energisch abgewiesen wurde … dann muss sie in der Tat sehr verbreitet gewesen sein.“

Der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown gibt folgende Interpretation: „Wortwörtlich gingen das Essen von Götzenopferfleisch und das Betreiben von Hurerei … Hand in Hand mit GEISTLICHEM GÖTZENDIENST UND [GEISTLICHER] HUREREI.“

Unger’s Bible Handbook erklärt: „Einige legen diesen Symbolismus jedoch so aus, als würde hiermit der Beginn des Klerikalismus angezeigt (‚nikeo’, ‚bezwingen’, und ‚laos’, ‚Leute’), und machen aus ihnen eine Gruppe, die schon früh ein klerikales System favorisierte, woraus sich später die päpstliche Hierarchie entwickelte.“

Ähnliches wird auch in der Ryrie Study Bible angeführt: „… einige verstehen unter der Bedeutung des Namens (‚Überwältigung der Leute’), dass sie eine Gruppe waren, die eine klerikale Hierarchie bevorzugten …“

James Hastings macht die folgende interessante Bemerkung über die „Nikolaiten“ in seiner „Encyclopedia of Religion and Ethics“:

„Gemäß des Pseudo-Dorotheus gab es einen Nikolas, Bischof von Samaria, welcher unter dem Einfluss von Simon Magus der Irrlehre und üblen Wegen verfiel, und er mag vielleicht seinen Namen der Sekte gegeben haben … der Name … wurde später einigen anderen Gruppen zugeordnet … Es gibt Beweise zu Beginn des 3. Jahrhunderts über eine gnostische Sekte mit unmoralischen Bräuchen, die deshalb Nikolaiter genannt wurden … sie nahmen ebenfalls an der Anbetung der großen Mutter-Gottes, der Göttin des Himmels, teil …“

 

 

Herkunft und Charakter der Nikolaiten oder Nikolaiter

Angesichts dessen, was wir über die Nikolaiter WISSEN, brauchen wir nicht mehr unsicher zu sein, was ihren Ursprung und Charakter anbetrifft, wenn wir den offensichtlichsten Gebrauch dieses Wortes in Betracht ziehen – was sogar bis in unsere Tage hinein erhalten blieb. Das folgende haben wir in unserer kostenlosen Broschüre „Das Geheimnis des Weihnachtsfestes“ unter dem Abschnitt „Der Weihnachtsmann“ näher erklärt:

„Mit dem zur Weihnachtszeit üblichen Austausch von Geschenken eng verknüpft, ist die Gestalt des Weihnachtsmannes bzw. des Nikolaus… Der Legende nach gab es einen katholischen Priester, der im Dezember angeblich Geschenke an die Kinder verteilte. Dieser Priester soll der Bischof von Myra gewesen sein und hieß ,Nikolaus‘. Der Überlieferung nach starb er am 6. Dezember 326 n. Chr. So die ,offizielle‘ Erklärung, weshalb heutzutage der ,Nikolaustag‘ am 6. Dezember gehalten wird. Viele Historiker bezweifeln jedoch, dass diese Legende wahr ist. Selbst die Existenz eines solchen Priesters wird in Frage gestellt…

„Auf der anderen Seite ist es eine historische Tatsache, dass Heiden einen Gott verehrten, der große Gemeinsamkeiten mit dem heutigen Nikolaus aufweist. Diese heidnische Gottheit war der alte germanische Gott ,Wodan‘, in Skandinavien auch ,Odin‘ genannt. Wodan oder Odin war ein Sonnengott, der nach heidnischem Glauben für die Welt sein Leben gab und für neun Nächte ,in einem Baum‘ oder an einem Kreuz hing, von einem ,Speer durchbohrt‘…

„In der germanischen Legende hatte Wodan (oder Odin) einen heiligen Baum, unter dem man Geschenke finden konnte, wenn man sich dem Baum am 25. Dezember näherte. Zudem war der Tag, an dem man Wodan verehrte, der 6. Dezember

„Earl W. Count, B. D., Ph. D., Professor der Anthropologie, erklärt auf den Seiten 11 und 54 seines Buches ,4000 Years of Christmas‘: ,Wir wissen nicht wirklich, wann das Christkind… geboren wurde; oder den Zeitpunkt und Ort des ersten Weihnachtsfestes; oder wie genau das über die Jahrhunderte hinweg abgelaufen ist, dass ein Bischof-Heiliger aus Kleinasien und ein heidnischer Gott der Germanen zusammenkamen, um zu Nikolaus zu werden… Unser größtes Interesse gilt allerdings der Tatsache, dass Wodan (oder Odin) zum Weihnachtsmann, oder besser gesagt, zum Nikolaus, wurde.‘…

„Woher stammt der Name ,Nikolaus‘ oder die Bezeichnung ,Weihnachtsmann‘ eigentlich? In Offenbarung 2,6 lernen wir die Sekte der Nikolaiten kennen, die falsche Lehren und Praktiken verbreiteten. (Sie predigten insbesondere die Irrlehre der ,Gnade ohne Werke‘. Die Bibel jedoch lässt keinen Zweifel daran, dass – auch wenn das ,ewige Leben‘ uns durch Gnade, sozusagen als Geschenk Gottes, angeboten wird – wir nach unseren Werken belohnt werden (vgl. Offenbarung 22,12).) Der Gründer dieser Sekte, Nikolaus, war ein heidnischer Konvertit, der sich später wieder von seiner Bekehrung löste. Dieser ,Nikolaus‘ ist niemand anderer als unser heutiger ,Nikolaus‘ oder der ,Weihnachtsmann‘.“

Weit davon entfernt, eine unbedeutende ausgestorbene uralte Sekte zu sein, sind die Nikolaiter in der „christlichen“ Welt heute lebendig und wohlauf. Immerhin war Christi Botschaft nicht nur an die damaligen sieben Gemeinden gerichtet, sondern sie war auch prophetisch und durch die Jahrhunderte hindurch bis zur Zeit von Christi Wiederkehr an die Kirche Gottes adressiert. Und die Botschaft ist eine Warnung an alle wahren Christen, nicht die Fehler zu wiederholen, die von einigen ehemaligen Kirchengemeinden begangen wurden.

Die Handlungen der Nikolaiten wurden zur Lehre, und die orthodoxe Christenheit akzeptierte zu Ehren des „Gründers“ der Nikolaiten die heidnischen Festtage, wie Weihnachten und St. Nikolaustag, und sie lehrt sie heute als einige der wichtigsten Festtage des Christentums. Zusätzlich ist mit der Zeit das unbiblische Konzept der Anbetung der Jungfrau Maria und ihre „Entrückung“ in den Himmel, wo sie angeblich als die Königin oder „Mutter Gottes“ des Himmels residiert (die frühen Gnostiker beteten die „große Mutter Gottes des Himmels“ an), zur etablierten Glaubenslehre in der katholischen Kirche geworden. Aber Jesus sagt zweimal in Offenbarung 2, dass er die Taten und Lehren der Nikolaiten hasst. Wenn Sie in dieser Broschüre weiter lesen, werden Sie klar erkennen, warum dies so ist.

 

 

 

Kapitel 4

Der „Schlüssel Davids“

Offenbarung 3,7

 

 

 

Jesus Christus sagt uns in Offenbarung 3, Vers 7, dass er den „Schlüssel Davids“ besitzt.

Die Bezeichnung „Schlüssel Davids“ kommt nur einmal im neuen Testament vor – in Offenbarung 3, Vers 7 – und ist eine Variante der Bezeichnung „die Schüssel des Hauses Davids“, welche nur einmal im alten Testament erwähnt wird, nämlich in Jesaja 22, Vers 22.

 

 

Bedeutung des Wortes „Schlüssel“

Bevor wir die Bedeutung der Formulierung „Schlüssel Davids“ oder „die Schlüssel des Hauses Davids“ näher analysieren, lassen Sie uns zuerst die Schriftstellen nachlesen, welche den Begriff „Schlüssel“ benutzen.

Im alten Testament ist das hebräische Wort für „Schlüssel“ (in der Formulierung „die Schlüssel des Hauses Davids“) „maphteach“. Es wird in der Young’s Analytical Concordance of the Bible mit „Schlüssel, Öffner“ oder „Öffnung“ definiert. Zusätzlich zu Jesaja 22, 22 wird das Wort „Schlüssel“ nur noch zweimal gebraucht, in Richter 3, Vers 25, und 1. Chronik 9, Vers 27 (Elberfelder Bibel). In beiden Fällen beschreibt das Wort wortwörtlich einen Schlüssel, der buchstäblich eine Tür zu einem tatsächlichen Gebäude oder Raum öffnet.

Im neuen Testament, in Offenbarung 3, Vers 7, ist das griechische Wort für „Schlüssel“ „kleis“. Es ist weiblich und wird in Young’s Analytical Concordance of the Bible als „ein Schlüssel“ definiert. Es wird sechsmal im neuen Testament gebraucht. Zusätzlich zu Offenbarung 3, Vers 7, finden wir es noch drei Mal im Buch der Offenbarung, d.h. in Offenbarung 1, Vers 18, Offenbarung 9, Vers 1, und Offenbarung 20, Vers 1. Wir finden es ebenfalls in Matthäus 16, Vers 19, und in Lukas 11, Vers 52.

Offenbarung 9, Vers 1, und Offenbarung 20, Vers 1, sprechen vom „Schlüssel zum Brunnen des Abgrunds“ oder vom „Schlüssel zum Abgrund“. „Der Abgrund“ ist ein Ort, wo Satan und seine Dämonen nach Christi Wiederkehr für tausend Jahre gebunden sein werden (vgl. auch Lukas 8, Vers 31). Der Abgrund beschreibt ein zukünftiges (geistliches) Gefängnis für gefallene Engel und der „Schlüssel“ zu diesem Brunnen des Abgrunds beschreibt einen (geistlichen) Schlüssel zum Öffnen und Schließen dieses Gefängnisses. Das Konzept von „Schlüssel“ wird hier in ähnlicher Weise gebraucht wie in Richter 3, Vers 25, und 1. Chronik 9, Vers 27.

Auch lesen wir in Matthäus 16, Vers 19, dass Christus dem Petrus „die Schlüssel des Himmelreichs geben [will]: alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein“. Der Kontext zeigt, dass er Petrus und den anderen Jüngern die ERKENNTNIS offenbarte, wie Eintritt in das Reich Gottes gewährt werden kann. (Für mehr Informationen lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Das Evangelium vom Reich Gottes“.) In Lukas 11, Vers 52, macht Christus dies klar, wenn er sagt: „Weh euch Schriftgelehrten! Denn ihr habt den Schlüssel der ERKENNTNIS weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegangen und habt auch denen gewehrt, die hinein wollten.“ (Die parallele Schriftstelle in Matthäus 23, Vers 13, zeigt, dass Christus über das Wissen sprach, wie Eintritt in das Himmelreich oder das Reich Gottes gewährt werden kann).

Zurück zum Buch der Offenbarung, wo Christus in Offenbarung 1, Vers 18, sagte, dass er die „Schlüssel des Todes und der Hölle [habe]“. Mit anderen Worten hat er das WISSEN oder die ERKENNTNIS, die er uns gewährt, wie wir dem Tod entgehen können. Psalm 68, Vers 21, sagt uns: „Wir haben einen Gott, der da hilft, und den HERRN, der vom Tode errettet.“ Ferner wird Christus natürlich entscheiden, wer für würdig befunden wird, in das ewige Leben eintreten zu dürfen.

Wir haben bislang gelesen, dass ein Schlüssel ein buchstäbliches Gebäude oder einen Raum öffnet oder verschließt; und dass er unser Verständnis aufschließt oder öffnet hinsichtlich des Wissens und der Erkenntnis, wie wir dem Tode entgehen und in das Reich Gottes eintreten können.

 

 

Bedeutung des „Schlüssels Davids“

Wenn wir zu Offenbarung 3, Verse 7-8, zurückkehren, sehen wir, dass das Wort „Schlüssel“ in genau derselben Weise gebraucht wird, wenn vom „Schlüssel Davids“ die Rede ist. Die Schriftstelle heißt: „Und dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt, und niemand tut auf: Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.“

Christus offenbart hier, dass er es ist, der den Schlüssel Davids hat, und dass er es ist, der aufschließt und zusperrt. Wir lesen ebenfalls, dass Christus „der Gemeinde in Philadelphia“ „eine offene Tür“ gegeben hat (Vers 8).

Das nächste Kapitel dieser Broschüre diskutiert im Detail das Konzept einer „offenen Tür“. Wie auch in Kapitel 5 dieser Broschüre gezeigt wird, ist eine der Bedeutungen die fortwährende Verpflichtung and Fähigkeit von Gottes Kirche, das Evangelium vom Reich Gottes zu predigen. Während des Predigens der Evangeliumsbotschaft werden einige berufen werden, und sie erhalten dann das Wissen, wie Eintritt in das Reich Gottes gewährt werden kann. Der Schlüssel Davids muss also irgendwie eine Verknüpfung oder Verbindung mit dem Predigen des Evangeliums und der Reaktion einiger auf diese Botschaften darstellen.

 

 

Gottes Bund mit David

Gott schloss einen Bund mit David und seinen Nachkommen. Gemäß diesem Vertrag wird es immer einen Nachfolger Davids geben, der auf dem Thron Davids sitzen wird, einem Thron, der bis auf den heutigen Tag noch immer auf dieser Erde existiert. Jesus Christus wird zu einem bestehenden Thron zurückkehren, und er, als ein Nachfahre Davids, wird dann auf diesem Thron sitzen und von dort aus regieren. Deshalb wird der „Schlüssel Davids“ mit dem Wissen assoziiert, wo sich dieser Thron Davids heute befindet, und welche modernen Nationen heute von Israel und Juda abstammen (da ein Nachfahre Davids—ein Jude—immer auf dem Thron des Hauses Israel sitzen wird, vgl. Jeremia 33:17.25-26). Gott schloss seinen Bund mit David, weil David Gottes Gesetze hielt. In Jesaja 55, Vers 3, wird der neue oder „ewige“ Bund beschrieben, der „euch die beständigen Gnaden Davids geben“ wird.

Uns wird in der Schrift gesagt, dass Gottes wahre Jünger auf dieser Erde herrschen werden, mit und unter Christus, und sie werden auf Thronen sitzen (vgl. Matthäus 19,28). Die Herrschaft der Heiligen auf dieser Erde ist eindeutig Bestandteil des Evangeliums. Tatsächlich werden wir nur dann in der Lage sein, mit Christus auf dieser Erde zu regieren, wenn wir als geistliche Wesen in das Reich Gottes eingetreten sind. Wir werden dann Teil des Königreiches, der Familie Gottes, werden, und als göttliche Wesen über Menschen herrschen. König David wird im Reich Gottes sein. Er wird dann auch zu jener Zeit ein Mitglied der Familie Gottes sein. Jeremia prophezeite in Kapitel 30, Verse 8-9: „… Sie werden nicht mehr Fremden dienen, sondern dem HERRN, ihrem Gott, und ihrem König David, den ich ihnen ERWECKEN will“ (vgl. auch Hosea 3,5).

Gottes Bund mit David macht es möglich, dass wahre Christen, die Gott glauben und ihm gehorchen – wenn sie als geistliche Wesen wiedergeboren werden – mit und unter Christus im Reich Gottes regieren können. Christus kam als ein menschliches Wesen, um sich zu qualifizieren, so dass „Gott der Herr ihm den Thron seines Vaters David geben [wird], und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben“ (Lukas 1,32-33). Wir werden an der Regierung Christi in Jerusalem teilhaben (Daniel 7,27; Jesaja 2,1-4), welche zuerst über das heutige Geschlecht von Israel und Juda etabliert wird. Wir verstehen natürlich, dass Gottes Regierung und Herrschaft „auf dem Thron Davids und in seinem Königreich“ (Jesaja 9,6) größer werden, und letztendlich alle Nationen einschließen werden (vgl. Jesaja 66,18-20).

 

 

Schebna und Eljakim

Wenn wir Jesaja 22 aufschlagen, finden wir eine Beschreibung der Verurteilung von Schebna, einem Schreiber und Verwalter über das Königshaus. Obwohl Schebna eine historische Figur war (Jesaja 36,3; 2. Könige 18,37), weist dieses Urteil ebenfalls auf eine Persönlichkeit in der Endzeit hin, da sich der Kontext der Prophezeiung auf den zukünftigen Tag des Herrn bezieht (Verse 8, 12 und 20 sagen „zu der Zeit“ oder „an jenem Tag“ (Elberfelder Bibel), ein prophetischer Bezug auf den „Tag des Herrn“). Dieser Endzeit-„Schebna“ könnte ein unwürdiger politischer Führer über das heutige Geschlecht von Israel oder Juda sein, oder er könnte sich auf ein religiöses Oberhaupt in dem geistigen Hause Gottes beziehen – der Kirche. Jesaja 22 prophezeit, dass „der HERR dich [Schebna]… wegwerfen [wird], wie ein Starker einen wegwirft, und wird dich packen und zum Knäuel machen und dich wegschleudern wie eine Kugel in ein weites Land. Dort wirst du sterben, dort werden deine kostbaren Wagen bleiben, du Schmach für das Haus deines Herrn! Und ich will dich aus deiner Stellung stürzen und dich aus deinem Amt stoßen“ (Verse 17-19).

Diese bemerkenswerte Prophezeiung geht weiter in den Versen 20-25: „Und zu der Zeit [Elberfelder Bibel: „an jenem Tag“] will ich rufen meinen Knecht Eljakim, den Sohn Hilkijas, und will ihm dein Amtskleid anziehen und ihn mit deinem Gürtel gürten und deine Herrschaft in seine Hand geben, dass er Vater sei für die, die in Jerusalem wohnen, und für das Haus Juda. Und ich will die Schlüssel des Hauses Davids auf seine Schulter legen, dass er auftue und niemand zuschließe, dass er zuschließe und niemand auftue. Und ich will ihn als Nagel einschlagen an einen festen Ort, und er soll werden zum Thron der Ehre für seines Vaters Haus. Aber wenn sich an ihn hängt die ganze Schwere seines Vaterhauses, Kind und Kindeskinder, alle kleinen Geräte, Trinkgefäße und allerlei Krüge, dann [„an jenem Tag“, vgl. Elberfelder Bibel und Menge Bibel] spricht der HERR Zebaoth, soll der Nagel nachgeben, der am festen Ort steckt, er soll abbrechen und fallen, so dass alles, was daran hing, zerbricht; denn der HERR sagt es.“

Eljakim, der Sohn Hilkijas, war eine historische Figur, die wie von Jesaja vorhergesagt, zum Verwalter oder Präfekten über den Palast bestellt wurde (vgl. 2. Könige 18,18; Jesaja 36,3.22; 37,2). Da die Prophezeiung in Jesaja 22, Vers 20, über den zukünftigen Tag des Herrn spricht, bezieht sie sich ebenfalls auf einen „Eljakim“, der noch erscheinen wird. Der Kontext dieser Schriftstelle handelt von der Herrschaft des Hauses Davids über Israel. Ursprünglich hatte Schebna diese vertrauenswürdige Position im Königshause inne. Die Nelson Study Bible erklärt, dass „der Verwalter den Schlüssel hatte, so dass er jederzeit bei dem König vorsprechen konnte“. Die Schrift prophezeit, dass Schebna durch Eljakim ersetzt, und dass Eljakim „ein Vater für die Einwohner von Jerusalem und dem Hause Juda“ werden würde. Eljakim erhält den Schlüssel zum Hause Davids, so „dass er auftue und niemand zuschließe, dass er zuschließe und niemand auftue“. Wir wissen aus Offenbarung 3, Vers 7, dass Jesus Christus im Besitz genau dieses Schlüssels ist. Es ist deshalb offensichtlich, dass der Endzeit-„Eljakim“ kein anderer als Jesus Christus selbst ist.

Jamieson, Fausset and Brown, Commentary on the Whole Bible, weisen auf folgendes hin: „Eljakim, wie auch schon sein Name andeutet, ist hier offensichtlich ein Typus von … Christus, dem Sohn ‚Davids’ …“

Die New Bible Commentary: Revised fügt folgendes hinzu:

„Jesus ist wahrhaftig, im Sinne von ‘wahr zu seinem Wort’, d.h. treu. Dies wird in Verbindung mit seinem Besitz des Schlüssels Davids gesagt, eine Formulierung, die [Offenbarung] 1, Vers 18, in Erinnerung bringt, wobei jedoch Jesaja 22, Vers 22, zitiert wird. Dort wird Christus die Macht gegeben, Individuen den Eintritt zu gewähren, oder sie aus der Stadt Davids auszuschließen, dem neuen Jerusalem, dem messianischen Königreich.“

Die Nelson Study Bible stimmt dem zu: „Der Schlüssel Davids repräsentiert Autorität für denjenigen, der die Tür zum Davidschen Königreich öffnet und verschließt (siehe Jesaja 22,22), ein Vorrecht, welches allein Christus als dem rechtmäßigen ‚Sohn Davids’ zusteht (siehe Matthäus 1,1).“

Der Broadman Bible Commentary schließt sich an: „Zu sagen, dass Christus derjenige ist, der den Schlüssel Davids hat, bestätigt nur seine messianische Autorität, ins messianischen Königreich Einlass zu gewähren, oder zu verwehren.“

Jesaja 22 und Offenbarung 3 bestätigen die Tatsache, dass sich der „Schlüssel Davids“ auf die Erkenntnis bezieht, dass Christus, der „Sohn Davids“, über die Nationen von Israel und Juda sowie über die gesamte Welt regieren wird. Sie beinhaltet auch das Verständnis darüber, wer das heutige Haus Israel und Juda sind, wo sie heutzutage zu finden sind, und wo der Thron Davids gefunden werden kann. Sie beinhalten das Wissen, dass nur Christus die Macht hat, uns Zugang zum Reich Gottes zu verschaffen oder zu verweigern (vgl. Apostelgeschichte 4,12). Sie offenbaren uns, wie wir es vermeiden können, die Todesstrafe für unsere Sünden zu zahlen (vgl. Römer 6,23; Johannes 8,24), wie wir „Zutritt“ oder „Einlass“ zu ewigem Leben erlangen und wie wir Mitglieder des Reiches Gottes werden können, und wie wir uns dafür qualifizieren können, mit und unter Christus über die Nationen von Israel und Juda und die ganze Welt zu regieren.

 

 

 

Kapitel 5

Die „offene Tür“

Offenbarung 3,8

 

 

 

In Offenbarung 3, Verse 7-8, sagt Christus dem Engel zur Gemeinde in Philadelphia: „Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt, und niemand tut auf … Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, und niemand kann sie zuschließen.“

Diese Tür ist noch immer für diejenigen geöffnet, die, geistlich gesehen,  zur „Gemeinde in Philadelphia“ gehören. „Die Gemeinde in Philadelphia“ bezieht sich hier hauptsächlich auf treue Christen, die in ihrem Leben einen „philadelphischen“ Geist oder eine „philadelphische“ Einstellung entwickelt haben, und die in Offenbarung 3, Verse 7-13, näher beschrieben werden.

Aber was ist diese offene Tür?

 

 

Möglichkeit zum Predigen des Evangeliums

Mindestens vier Schriftstellen erklären, dass die Formulierung „offene Tür“ bedeutet, dass die Kirche noch vor Christi Wiederkehr die Möglichkeit hat, das Evangelium – mit allem, was dazu gehört – der ganzen Welt und zum Zeugnis für alle Nationen zu predigen. Apostelgeschichte 14, Vers 27, erklärt: „ … wie er den Heiden die TÜR DES GLAUBENS aufgetan hätte.“ 1. Korinther 16, Vers 9, sagt dazu: „Denn mir ist eine TÜR aufgetan zu reichem Wirken … [in Ephesus]“. 2. Korinther 2, Vers 12, sagt: „Als ich aber nach Troas kam, zu predigen das Evangelium Christi, und mir eine TÜR aufgetan war in dem Herrn …“. Und schließlich Kolosser 4, Vers 3: „ … dass Gott uns eine TÜR für das Wort auftue und wir das Geheimnis Christi sagen können.“

Der Begriff „offene Tür“ beschränkt sich jedoch nicht nur aufs Predigen des Evangeliums in der ganzen Welt. Es gibt andere Schriftstellen, die zusätzliche Aspekte einer „offenen Tür“ festlegen.

 

 

Möglichkeit zum Eintritt ins Reich Gottes

In der Parabel der zehn Jungfrauen gingen die fünf weisen Jungfrauen, die sich vorbereitet hatten, mit Christus zur Hochzeit, und, wie Matthäus 25, Vers 10, uns erzählt, wurde die offene Tür nach ihnen verschlossen. Als die fünf törichten Jungfrauen, die nicht bereit waren, ankamen und riefen: „Herr, Herr, tu uns auf!“, antwortete Christus ihnen: „Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht“ (Verse 11-12). In Lukas 13, Vers 25, lesen wir ebenfalls, dass eine Zeit kommen wird, wenn der Herr des Hauses (d.h. der Kirche Gottes) die Tür verschließen und niemanden dann mehr von denen hereinlassen wird, die noch draußen stehen und anklopfen.

Die offene Tür wird also mit dem Vermögen der fünf weisen Jungfrauen assoziiert, in das Reich Gottes einzutreten. Die törichten Jungfrauen waren dazu nicht in der Lage – für sie war die Tür verschlossen. Christus sagte uns, dass wir durch die enge Pforte gehen sollen, die zum Leben führt, und dass diese nur wenige finden werden (Matthäus 7,13-14). Nur für ein paar wenige – das geistliche Philadelphia – ist die Pforte zum schmalen Weg ins ewige Leben geöffnet, und sie bleibt auch offen. Für die Mehrheit der Menschen jedoch ist sie zu diesem Zeitpunkt noch verschlossen, und sie wurde verschlossen, als Gott seine Engel zum Osten des Gartens von Eden hin aufstellte, um den Weg zum Baum des Lebens zu sichern und zu schützen. (Diese Tür zum ewigen Leben WIRD später, nach der Wiederkehr Christi und während des Millenniums und des großen Weltgerichts der gesamten Menschheit geöffnet werden.)

Wir lesen in Offenbarung 3, Vers 20, dass die Gemeinde der Laodizäer – diejenigen, die eine laodizäische Einstellung von geistlicher Blindheit und Selbstgerechtigkeit besitzen (Offenbarung 3,16-18) – ihre Tür verschlossen hat. Christus steht draußen vor der Tür und klopft an. Christus sagt: „WENN jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir [besser: „das Mahl mit ihm halten“, vgl. Menge Bibel; die Rede ist von dem Hochzeitsmahl; dies wird in Kapitel 21 dieser Broschüre näher erläutert].“ Christus muss uns also dann eine offene Tür geben, so dass er in unser Leben kommen kann – so dass er sein Leben in uns leben kann (Galater 2,20). Solange wir geistliche „Philadelphier“ sind und bleiben, gibt uns Christus diese offene Tür. Christus WIRD sein Leben in uns leben, und NIEMAND kann ihn ausschließen. Niemand – nur wir alleine – können das tun. Wenn wir ihn ausschließen, wird uns Christus nicht zwingen, die Tür offen zu halten. Er wird uns niemals zwingen, Gottes Weg des Lebens zu leben.

Wenn wir damit fortfahren, Christus mehr und mehr aus unserem Leben auszuschließen, werden wir aufhören, geistliche Philadelphier zu sein, und wir werden stattdessen lauwarme und selbstgerechte Laodizäer. Es sind die geistlichen Laodizäer, die ihre Tür verschlossen haben – die Tür zu ihrem Herzen – während Christus draußen steht und anklopft, aber nur für eine Weile, um wieder in ihr Leben aufgenommen zu werden. Wir leben zu einer Zeit, wenn Gott an die Türen etlicher Laodizäer klopft. Wenn sie nicht bereuen, sondern sich weigern, Christus wieder als den Mittelpunkt ihres Lebens zu akzeptieren, werden sie es sein, die an SEINE Tür klopfen werden bei SEINER Wiederkunft, um am Hochzeitsmahl teilnehmen zu können. Aber zu jenem Zeitpunkt wird die Tür für sie verschlossen sein. Wenn die geistlichen Laodizäer nicht bereuen und die Tür ihres Herzens öffnen, um Christus hereinzulassen und somit zu geistlichen Philadelphiern zu werden, bleibt die Tür zum ewigen Leben für sie verschlossen.

 

 

Christus – die offene Tür

Christus identifiziert sich viele Male mit einer „offenen Tür“. In Johannes 10, Verse 1-9, spricht Christus über sich selbst als die Tür zu seinen Schafen. Er sagt, dass derjenige, der zur Tür hineingeht, der wahre Hirte der Schafe ist (Vers 2), und dass jeder beschützt wird, der durch Christus hereinkommt. Das taten auch die fünf weisen Jungfrauen, als sie den Hochzeitssaal durch Jesus Christus – die offene Tür – betraten und „Weideland“ fanden (vgl. Johannes 10,7.9).

Wir alleine besitzen nur eine kleine Kraft (Offenbarung 3,8). Unsere Kraft zu überwinden und ein christliches Leben zu führen, muss durch Jesus Christus geschehen, die offene Tür zu Gott dem Vater. Paulus war sich sicher, dass Gott das gute Werk, das er in einigen begonnen hatte, auch vollenden würde (Philipper 1,6). Christus sagte, dass diejenigen, die bis zum Ende ausharren würden, gerettet WERDEN. Sie sind Auserwählte. Sie folgen dem Lamm, wo immer es hingeht, weil sie die Berufenen sind, die Auserwählten und die Gläubigen (Offenbarung 14,4; 17,14).

Die „offene Tür“ wird mit Christus in Zusammenhang gebracht, der sich selbst den geistlichen Philadelphiern gegeben hat. Christus sagte, dass er der Thyatira-Gemeinde den Morgenstern gab. Diese Christen – obwohl sie physisch in Thyatira lebten, oder während der Thyatira Ära – können als geistliche Philadelphier beschrieben werden, die in der kommenden Welt regieren werden (Offenbarung 2,26-28). Christus identifizierte sich selbst später als der Morgenstern (Offenbarung 22,16; 2. Petrus 1,19). Er – der Morgenstern – gibt sich selbst für die Menschen. Derselbe Symbolismus wird bezüglich der offenen Tür gebraucht – Christus gibt sich selbst, als eine offene Tür, für die geistlichen Philadelphier.

Offenbarung 3, Vers 12, sagt, dass die wahren Philadelphier „Säulen“ im Tempel Gottes sein und nicht mehr aus dem Tempel hinausgehen werden. Es wird ihnen gegeben, durch die offene Tür – Christus – in den Tempel Gottes hineinzugehen, um dort standfeste Säulen zu sein.

 

 

Schutz vor physischer Verfolgung

Gott selbst verschloss die Tür an der Arche, nachdem Noah und seine Familie sowie die auserwählten Tiere in das Schiff hineingegangen waren. In 1. Mose 7, Vers 16, steht wie folgt: „Und der HERR schloss hinter ihm zu.“ Gott tat es, nachdem der gerechte Noah und seine Familie die Arche durch die geöffnete Tür betreten hatten, die dann von Gott zugeschlossen wurde. Sie betraten die Arche, um vor der Verwüstung verschont zu bleiben. Das ist sehr interessant, da Offenbarung 3, Vers 10, darauf hinweist, dass die Kirche in Philadelphia – diejenigen, die einen philadelphischen Geist haben – vor der Stunde der Versuchung oder großen Trübsal bewahrt werden, die über den ganzen Weltkreis kommen wird (Offenbarung 3,10). Die Flut zerstörte zu Zeiten Noahs die gesamte Welt, und Christus sagte, dass die große Trübsal oder Drangsal oder Bedrängnis die gesamte Menschheit vernichten würde, wenn Christus nicht ganz zum Schluss eingreifen würde (Matthäus 24,21-22). Die offene Tür, die den Philadelphiern gegeben wird, wird also ebenfalls mit physischem Schutz vor der großen Trübsal assoziiert.

Und letztendlich gibt Gott dem geistlichen Philadelphia die offene Tür, so dass sein Wort gepredigt werden kann, und NIEMAND kann diese Tür verschließen. Gleichzeitig müssen wir danach streben, durch die schmale Pforte, oder Tür, einzutreten, welche zum ewigen Leben führt, indem wir Christus (der Tür zu Gott dem Vater und zu Gottes Reich) erlauben, in unserem Herzen zu leben. Wenn wir dies tun, verspricht Gott uns physischen Schutz vor der großen Trübsal (Offenbarung 12,14) sowie Eintritt in sein Königreich als wiedergeborene Mitglieder seiner Familie (2. Petrus 1,10-11).

 

 

 

Kapitel 6

Christus – Der Anfang von

Gottes Schöpfung

Offenbarung 3,14

 

 

 

Hatte Christus jemals einen Anfang? Ist es das, was Offenbarung 3, Vers 14, lehrt, wenn gesagt wird, dass Christus „der Anfang der Schöpfung Gottes“ ist?

 

 

Gott der Vater ohne Anbeginn

Die Bibel verkündet dogmatisch, dass Gott keinen Anfang hatte, sondern dass er schon immer existiert hat. Wir lesen, dass Gott alle Dinge erschuf, u. a. menschliche Wesen, Tiere und alle physischen Dinge, sowie Engel und alle geistigen „Dinge“. Gott ist jedoch nicht nur eine Person, sondern eine Familie, die zur Zeit aus Gott dem Vater und Jesus Christus dem Sohn besteht. Jesus Christus war Gott seit aller Ewigkeit her – so wie der Vater. Wir lesen, dass Gott alle Dinge durch Jesus Christus erschuf (Kolosser 1,15-17) – was voraussetzt, dass Gott der Vater und Jesus Christus existierten, bevor es irgendetwas anderes gab. Hebräer 1, Verse 1-2, sagt uns, dass Gott der Vater „die Welt“ durch seinen Sohn, Jesus Christus, erschaffen hat. Johannes 1, Vers 1, sagt, dass das „Wort“ – Jesus Christus (vgl. Offenbarung 19,13) – „im Anfang“ bei Gott war, und dass das Wort Gott WAR. Johannes 1, Vers 3, sagt uns, dass „alle Dinge“ durch das Wort gemacht wurden, „und ohne dasselbe [das Wort] ist nichts gemacht, was gemacht ist“.

Einige behaupten, dass Gott der Vater seinen Sohn Jesus Christus zuerst erschuf, und danach alles andere durch Christus. Sie sagen, dass Christus – das Wort – geschaffen wurde, und als dies geschah, gab es noch keine Tage oder die Zeit, weshalb Christus keinen Anfang als solchen hatte. Dies stimmt jedoch nicht mit dem überein, was die Bibel lehrt.

 

 

Christus ohne Anbeginn

Micha 5, Vers 1, spricht über den Messias wie folgt: „Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, DESSEN AUSGANG VON ANFANG UND VON EWIGKEIT HER GEWESEN IST.“

Jesaja 9, Vers 5, erklärt: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.“ Gemäß der Young’s Analytical Concordance to the Bible kann das hebräische Wort für „Vater“ in dem Kontext von Jesaja 9, Vers 6, ebenfalls die Bedeutung von „Stammvater, Quelle, Erfinder“ vermitteln.

 

 

Christus war Melchisedek

In Hebräer 7, Verse 1-10, wird uns der Sohn Jesus Christus vorgestellt, der zu Zeiten Abrahams als Hohepriester Melchisedek bekannt war (Als Christus als ein menschliches Wesen hier auf Erden war, als Mann geboren, bestätigte er, dass er tatsächlich Abraham – in seinem vorherigen Leben als ein unsterbliches göttliches Wesen – getroffen hatte, vgl. Johannes 8,56-58.)

Beachten Sie, wie der Sohn Gottes oder Melchisedek beschrieben wird:

  • Hebräer 7,1: Er war ein Priester Gottes des Höchsten – Gottes des Vaters, der größer als Christus ist (1. Korinther 11,3).
  • Hebräer 7,3: Er war „ohne Vater, ohne Mutter, ohne Stammbaum, und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens“. Christus sagt später, dass er derjenige ist, „der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige“ (Offenbarung 1,8).
  • Hebräer 7,3: Als er als Melchisedek erschien, glich er dem Sohn Gottes, oder besser gesagt, er „sah aus wie“ der Sohn Gottes (vgl. die Revised Standard Version) oder „trug das Bild von“ (vgl. die Revised English Bible) dem Sohn Gottes – d.h. der Sohn Gottes, Jesus Christus, manifestierte sich als ein menschliches Wesen, wie er es zu anderen Gelegenheiten im alten Testament getan hatte (zum Beispiel erschienen er und zwei Engel dem Abraham, bevor Sodom und Gomorra zerstört wurden, vgl. 1. Mose 18,1-2.13.16-17; 19,1).
  • Hebräer 7,3: Der als Melchisedek und als der Sohn Gottes bekannt war, Jesus Christus, „bleibt Priester in Ewigkeit“. Er ist noch immer am Leben, und bestätigt hiermit, was Christus in Offenbarung 1, Vers 18, sagte: „Ich bin … der Lebendige. Ich war tot (im Grab für 72 Stunden), und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit“.
  • Hebräer 7,8: Er war kein „sterblicher Mensch“, sondern jemand, der heute noch immer „lebt“.

Akzeptieren wir die klaren biblischen Aussagen, so müssen wir zum Schluss kommen, dass Jesus Christus als ein geistliches Wesen und als das zweite Mitglied der Gottfamilie immer schon mit Gott dem Vater zusammen gelebt hat. Er hatte keinen Anfang.

 

 

Bedeutung von „Christus der Anfang“

Wie verstehen wir dann Offenbarung 3, Vers 14, wonach Christus „der Anfang der Schöpfung Gottes“ ist? Da die Bibel sich nicht widerspricht, können wir ausschließen, dass Gott der Vater Christus erschuf, so dass Christus der allererste Schöpfungsakt—der „Anfang“—der Schöpfung Gottes geworden wäre. Was ist dann die Bedeutung dieses Verses?

Lassen Sie uns zur Kenntnis nehmen, wie andere Übersetzungen diesen Vers wiedergeben:

  • New International Version: „der Herrscher von Gottes Schöpfung“
  • Living Bible: „die uranfängliche Quelle von Gottes Schöpfung“
  • New Revised Standard Version: „der Beginn von Gottes Schöpfung“
  • Revised English Bible: „die Quelle von Gottes Schöpfung“
  • New Jerusalem Bible: „die Grundlage von Gottes Schöpfung“

Bitte bemerken Sie ebenfalls die folgenden Stellungnahmen einiger Kommentatoren:

  • The Broadman Bible Commentary gibt folgende Erklärung:

„Der Anfang von Gottes Schöpfung ist nicht einfach zu interpretieren. Wenn man annimmt, dass Christus die erste Kreatur war, dann ignoriert man einfach die Christologie der Offenbarung … Beckwith übersetzte diese Formulierung mit ‚der Eine, von dem die Schöpfung seinen Anfang nahm’. Eine andere gute Übersetzung ist: ‚der, welcher der Ursprung von allem ist, was Gott erschaffen hat’ … Gott ist die ursprüngliche Quelle ([Offenbarung] 4,11; 10,6), und Christus ist die wirkende Kraft der Schöpfung, wie in Johannes 1, Vers 3, zu lesen ist (siehe auch Kolosser 1,16; Hebräer 1,2).“

  • Die Nelson Study Bible sagt dazu:

„ … der Anfang, was der ‚erste Platz’ oder ‚der Herrscher’ bedeutet … Die Formulierung hinsichtlich der Schöpfung wurde von einigen dahingehend interpretiert, dass Jesus das erste Wesen war, das Gott erschaffen hat. Dies ist jedoch aus der griechischen Grammatik nicht ersichtlich, und steht im krassen Gegensatz zu anderen biblischen Schriftstellen. Christus wird in anderen Passagen des neuen Testamentes als ewig (siehe Johannes 1,1-2) und als ein Gottwesen beschrieben (siehe Johannes 8,58; Philipper 2,6; Titus 2,13). Die Offenbarung spricht von ihm als dem Ersten und dem Letzten, dem Alpha und dem Omega, dem Anfang und dem Ende. Tatsächlich kann die griechische Formulierung in diesem Vers sogar in einem viel tatkräftigeren Sinne übersetzt werden, in dem man ‚der Eine, der die Schöpfung Gottes beginnt’ liest.“

  • Der „New Bible Commentary: Revised“ fügt folgendes hinzu:

“ … der Titel ‘der Anfang von Gottes Schöpfung’ (besser übersetzt mit ‘der Grundlage’ oder ‘Quelle’ der Schöpfung) verherrlicht Christus als Schöpfer über die stolzen, aber kümmerlichen Kreaturen, welche mit ihrer Selbständigkeit prahlen.“

  • Der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown stimmt hierin überein: „‘der Anfang der Schöpfung Gottes’ – nicht der, den Gott zuerst erschuf, sondern wie in Kolosser 1,15-18 … der Beginner der ganzen Schöpfung, deren ursprüngliches Instrument.“

 

Einige haben vorgeschlagen, dass Christus der „Anfang“ von Gottes geistlicher Familie ist, und dass dies die Bedeutung von Offenbarung 3, Vers 14, sei. Obwohl Christus der „Erstgeborene“ unter vielen Brüdern IST, beschränkt sich Offenbarung 3, Vers 14, nicht nur auf diesen Aspekt von Gottes Schöpfung. Vielmehr erschuf Gott ALLES durch Jesus Christus, einschließlich der geistigen Welt – lange BEVOR er damit begann, Menschen zu erschaffen.

In Offenbarung 22, Vers 13, nennt Christus sich selbst den „Anfang [arche] und das Ende [telos]“. Wenn „Anfang“ bedeuten würde, dass es tatsächlich eine Zeit gab, in der Christus nicht existierte, sondern dass er das erste erschaffene Wesen der Schöpfung Gottes war, weist „Ende“ dann darauf hin, dass es einen Zeitpunkt geben wird, zu dem er nicht mehr länger existieren wird? Das wäre ein lächerlicher Vorschlag!

Wir können also dogmatisch erklären, dass Jesus Christus KEINEN Anfang hatte. Vielmehr ist er der ANFÄNGER von Gottes Schöpfung: Gott der Vater erschuf alles durch Jesus Christus, der immer schon, seit aller Ewigkeit existierte. Für weitere Informationen lesen Sie bitte unsere kostenlosen Broschüren: „Gott ist eine Familie“ und „Jesus Christus – Ein großes Geheimnis“.

 

 

 

Kapitel 7

Der himmlische Thron

ohne eine menschliche Seele

Offenbarung 4

 

 

 

Wir lesen in Offenbarung 4, Verse 1-2, dass Johannes „vom Geist ergriffen“, oder in einer Vision, vor den Thron Gottes gebracht wurde. Er sieht Gott den Vater auf seinem herrlichen Thron, umgeben von engelhaften Wesen.

 

 

Keine menschlichen Seelen im Himmel

Es ist sehr wichtig zu erkennen, das keines der Wesen, die in Offenbarung 4 beschrieben werden, menschliche Wesen sind, die unsterblich gemacht wurden –sondern hier werden heilige und gerechte Engelwesen beschrieben. Das schließt die vierundzwanzig Ältesten mit ein (Offenbarung 4,4), die sieben Geister Gottes (Offenbarung 4,5), und die vier himmlischen Gestalten (Offenbarung 4,6-8).

Die Tatsache, dass keine unsterbliche „Seele“ erwähnt wird, die im Himmel wohnen würde, mag viele schockiert oder verstört haben, die glauben und lehren, dass wir (oder unsere Seelen) in den Himmel kommen, wenn wir sterben. Aber der Glaube, dass Christen bei ihrem Tode in den Himmel kommen, wird von den orthodoxen Christen keineswegs universell akzeptiert.

In einem Artikel der WorldNetDaily vom 10. Februar 2008 wird auf folgendes aufmerksam gemacht:

„Ein Bischof, beschrieben als ‚eine der am meisten beeindruckenden Persönlichkeiten in der Welt der christlichen Gedanken’, stellt nunmehr die weit verbreitete Annahme in Frage, dass Christen in den Himmel kommen, wenn sie sterben. N.T. ‚Tom’ Wright, der viert-höchstrangige Kleriker der Kirche Englands, welcher gerühmt wurde, da er die buchstäbliche Auferstehung von Jesus Christus standhaft verteidigt hatte, veröffentlichte ein neues Buch, in welchem er sagt, dass Menschen nicht zu Gottes Wohnsitz auffahren werden. Stattdessen würde Gott zur Erde zurückkehren. ‚Niemals und zu keinem Zeitpunkt sagen die Evangelien oder Paulus, dass, weil Jesus auferstand, wir deshalb… alle in den Himmel kommen’, so Wright an das Time Magazin … Wright erwähnte, dass vieles in dem ‚traditionellen Christentum’ von heidnischen Philosophien beeinflusst worden ist …

„Während Wrights Auffassung für viele heutige Christen erstaunlich erscheint, wurde dieselbe von einigen berühmten Personen der protestantischen Reformation geteilt. Im Jahre 1520 kritisiert Martin Luther heftig die katholische Idee, ‚dass die Seele unsterblich ist; und all diese endlosen Monstren in dem römischen Misthaufen päpstlicher Entscheidungen’. Ein Jahrzehnt später wiederholt der englische Bibelübersetzer und Martyrer William Tyndale die Idee, dass Christen bis zur Wiederkehr Christi vollkommen tot sind, indem er sich oppositionell zur ‚heidnischen‘ Idee einer unsterblichen Seele wie folgt äußerte: ‚Der wahre Glaube lehrt die Auferstehung, weshalb wir gewarnt werden, jede Stunde nach ihr auszuschauen. Die heidnischen Philosophen leugnen dies und behaupten, dass die Seelen ewig leben. Und der Papst verband die geistige Doktrin von Christus und die fleischliche Doktrin der Philosophen; Dinge so unterschiedlich, dass sie nicht in Einklang zu bringen sind …’“

Tatsächlich lehrt die Bibel nicht, dass ein Christ nach seinem Tode in den Himmel kommt.

 

 

Was ist der Tod?

Lassen Sie uns zunächst einige fundamentale biblische Lehren über den Tod in Betracht ziehen, die sich auf die Menschheit beziehen.

Hebräer 9,27 erklärt: „Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht …“ Prediger 3, Vers 20, bestätigt, dass jeder sterben wird: „Es fährt alles an einen Ort. Es ist alles aus Staub geworden und wird wieder zu Staub.“ Psalm 89, Vers 49, stimmt zu: „Wo ist jemand, der da lebt und den Tod nicht sähe, der seine Seele errette aus des Todes Hand?“ Paulus schreibt ebenfalls, dass alle Menschen sterben werden: „Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle wieder lebendig gemacht werden“ (1. Korinther 15,22).

Die Bibel ist sehr klar darüber, was mit einer Person bei ihrem oder seinem Tode passieren wird.

In Prediger 9, Verse 4-5, finden wir das folgende:

„Denn wer noch bei den Lebenden weilt, der hat Hoffnung; denn ein lebender Hund ist besser als ein toter Löwe. Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, die Toten aber wissen nichts; sie haben auch keinen Lohn mehr, denn ihr Andenken ist vergessen.“  Wie die Menschen sich nach einiger Zeit nicht mehr an Verstorbene erinnern werden, so wird der Verstorbenen eigenes Gedächtnis (die Fähigkeit des Erinnerns) erlöschen (siehe Randbemerkung in der Companion Bible).

Vers 6 führt fort: „Ihr Lieben und ihr Hassen und ihr Eifern ist längst dahin …“

Psalm 146, Vers 4, stellt bildlich dar, dass an dem Tag, an dem wir sterben, des Menschen Geist davon muss und auch unsere Pläne oder Gedanken aufhören werden.

 

 

Christen kommen nicht in den Himmel, wenn sie sterben

1. Thessalonicher 4,17 und Johannes 14,2-3 werden oft benutzt, um zu beweisen, dass, wenn ein Christ stirbt, er unverzüglich in den Himmel emporgehoben wird, um für ewig bei Gott zu weilen. Es wird behauptet, dass dies sein Lohn sein wird für ein Leben, das er gemäß seinem Glauben lebte. Aber was sagen diese Schriftstellen wirklich?

 

 

1. Thessalonicher 4,16-17

In 1. Thessalonicher 4, Verse 16-17, lesen wir: „Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.“

Paulus bezog sich hier nicht auf den Tag, an dem ein Mensch stirbt, sondern auf den Zeitpunkt der Auferstehung der Gerechten, die genau dann stattfinden wird, wenn Christus zum zweiten Mal zurückkehrt; und was also dann mit denjenigen geschieht, die Anteil an dieser Auferstehung haben (Vers 16). Die Auferstehung von den Toten wird später in
Kapitel 22 dieser Broschüre viel detaillierter besprochen.

 

 

Johannes 14,2-3 – „Viele Wohnungen in meines Vaters Hause“

Christus sagte in Johannes 14,2: „In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten?“

Das griechische Wort für „Wohnungen“ bezieht sich auf Wohnorte. Es bedeutet wortwörtlich „Wohnstätte“ (vgl. die Randbemerkung in der New King James Bible). Dasselbe Wort wird in Johannes 14, Vers 23, gebraucht, wo es mit „Wohnung“ übersetzt wird. Gemäß der Nelson Study Bible „hat jedermann ein Verlangen nach einem permanenten sicheren Ort. Solche Orte sind für alle Kinder Gottes bereits vorbereitet worden.“

Wie unsere Broschüre „Das Evangelium vom Reich Gottes“ näher erläutert, bereitet Christus jetzt schon die Orte oder Regierungspositionen der wahren Christen vor, je nachdem, wie sie sich in ihrem jetzigen Leben verhalten.

Christus fährt in Johannes 14, Vers 3, fort, dass „wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin.“ Als Christus diese Worte sprach, war er hier auf Erden. Er sagte, dass er zu dieser Erde zurückkehren wird, und die Jünger, die zu jener Zeit vom Tode auferstanden sind, würden dann mit ihm sein, wo er sich zum Zeitpunkt seiner Aussage befand – hier auf Erden!

Die Passagen in 1. Thessalonicher 4, Verse 16-17, und Johannes 14, Verse 2-3, sagen keineswegs aus, dass Christen in den Himmel kommen, wenn sie sterben.

 

 

König David ist nicht im Himmel

Noch nicht einmal der gerechte König David kam in den Himmel, als er starb. Petrus gab folgendes Zeugnis hinsichtlich David: „Ihr Männer, liebe Brüder, lasst mich freimütig zu euch reden von dem Erzvater David. Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist bei uns bis auf diesen Tag“ (Apostelgeschichte 2,29). Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, zeigte auch Petrus sehr klar und deutlich, dass sich David nicht im Himmel befand: „Denn David ist nicht gen Himmel gefahren; sondern er sagt selbst (Psalm 110,1): ‚Der HERR sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache’“ (Apostelgeschichte 2,34-35). Dies ist eine Prophezeiung, dass Gott der Vater für eine Zeitlang Jesus Christus an seine rechte Stelle im Himmel setzen wird.

 

 

Nur Jesus kehrte zurück in den Himmel

Jesus Christus starb, und er war ohne Sünde (vgl. 2. Korinther 5,21; Hebräer 4,15; 1. Johannes 3,5). Aber nur Jesus ist in den Himmel gekommen, nachdem er vom Vater auferweckt wurde (vgl. Epheser 1,20; Hebräer 8,1). Dies wird von Paulus ebenfalls in Epheser 4, Verse 8-10, weiter erläutert. Es wird auch durch Christi eigene Worte bekräftigt. Christus sagte Nikodemus, dass „niemand gen Himmel aufgefahren [ist] außer dem, der vom Himmel herabgekommen ist, nämlich der Menschensohn“ (Johannes 3,13). Martin Luther verstand korrekt die biblische Lehre hinsichtlich dieses Themas, und in der Ausgabe von 1938 übersetzt er Johannes 3, Vers 13, wie folgt: „Und niemand fährt gen Himmel, denn der vom Himmel herniedergekommen ist, nämlich des Menschen Sohn.“ (Vgl. auch die Lutherbibel von 1964).

 

 

Jesus wird zu dieser Erde zurückkehren

Wenn Christus zu dieser Erde zurückkehrt, wird er den Lohn für die wahren Christen mit sich bringen (vgl. Offenbarung 22,12). Sie werden zu jenem Zeitpunkt in Unsterblichkeit auferstehen oder zu Unsterblichkeit verwandelt werden, und treffen den wiederkehrenden Christus in den Wolken, in der Luft (1. Thessalonicher 4,17). Dann werden sie mit ihm zum Ölberg hinabsteigen. Als Jesus vom Ölberg in den Himmel auffuhr, sagten die Engel den Aposteln: „Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen“ (Apostelgeschichte 1,11).

Sacharja 14, Vers 4, zeigt, dass an jenem Tage Christi Füße auf dem Ölberg stehen werden, der sich auf der Erde befindet! Seine Jünger werden mit Christus zusammen regieren, wenn er hier auf Erden herrschen wird (vgl. Offenbarung 20,4-6). „ … und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit“ (1. Thessalonicher 4,17). Sie werden sich dort befinden, wo Christus sein wird (vgl. Johannes 14,3) – hier auf Erden. Schließlich werden die Jünger Christi „das Erdreich besitzen“ (Matthäus 5,5).

Christus wird in all seiner Herrlichkeit und Pracht kommen, mit seinen heiligen Engeln, um eine tausendjährige Herrschaft auf Erden zu beginnen (Matthäus 25,31-32). Den Heiligen Gottes, die zu dieser Zeit von den Toten auferweckt werden, mitsamt den dann noch lebenden Heiligen, die zu dem Zeitpunkt in Geistwesen verwandelt werden, wird die Macht gegeben werden, zusammen mit Christus zu regieren (Offenbarung 2,26-27).

Die Heiligen werden Ämter als Könige und Priester innehaben, und zusammen mit Christus während eines Zeitraums von 1.000 Jahren hier auf Erden herrschen. Die restlichen Toten, die keinen Anteil an dieser Auferstehung haben, warten in ihren Gräbern auf eine zukünftige Auferstehung (Offenbarung 20,5).

Keine Schriftstelle in der Bibel sagt uns, dass wir, wenn wir sterben, in den Himmel kommen. Stattdessen werden die zu Unsterblichkeit verwandelten Christen mit Christus hier auf Erden regieren.

 

 

Henoch ist nicht im Himmel

Viele beziehen sich auf Henoch als Beweis, dass wir in den Himmel kommen, wenn wir sterben, um bei Gott zu sein. Doch was geschah wirklich mit Henoch?

1. Mose 5, Vers 24, ist eine der missverstandenen Schriftstellen über Henoch: „Und weil er mit Gott wandelte, NAHM Gott ihn hinweg, und er ward nicht mehr gesehen.“ Dieser Vers wird in Hebräer 11, Vers 5, wie folgt zitiert: „ … und [Henoch] wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte …“

Wenn wir den Kontext von 1. Mose 5 lesen, finden wir dort den Stammbaum Adams bis Set, und die jeweiligen Kinder, die Gott treu blieben. In diesem Ahnennachweis findet auch der treue Henoch Erwähnung (Vers 22, vgl. Judas 14): „Und nachdem er Metuschelach gezeugt hatte, lebte er 300 Jahre und zeugte Söhne und Töchter…“ Henoch lebte jedoch schon für 65 Jahre, so dass seine gesamte Lebensspanne 365 Jahre betrug – bei weitem kürzer als jeder seiner Vorfahren, oder seiner unmittelbaren Nachkommen.

Uns werden nur ein paar wenige Andeutungen in der Bibel gegeben, wie genau die Welt vor der Sintflut aussah. Als Noah, der Urenkel von Henoch, geboren wurde, sagte Lamech, der Vater Noahs, über ihn: „Der wird uns trösten in unserer Mühe und Arbeit auf dem Acker, den der HERR verflucht hat“ (1. Mose 5,29). Wir lesen ebenfalls in 1. Mose 6, Vers 5, hinsichtlich der tragischen Umstände der Menschheit: „Als aber der HERR sah, das der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar …“

Noah jedoch „wandelte mit Gott“ (Vers 9) und wurde „ … der Prediger der Gerechtigkeit“ genannt, während Gott „die Sintflut über die Welt der Gottlosen brachte“ (2. Petrus 2,5).

Wir sehen, dass Henochs Generation Gott und seinen Gesetzen gegenüber in totaler Rebellion war, was zeigt, welche Herausforderung dies für Henoch gewesen sein muss. Hebräer 11, Vers 5, zählt Henoch zu denen, die Gott wahrhaft treu ergeben waren: „Durch den Glauben wurde Henoch entrückt, damit er den Tod nicht sehe, und wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung ist ihm bezeugt worden, dass er Gott gefallen habe.“

Beachten Sie nunmehr Vers 13 von Hebräer 11: „Diese ALLE [einschließlich Henoch, vgl. Hebräer 11, 5] SIND GESTORBEN im Glauben und haben das Verheißene nicht erlangt, sondern es nur von ferne gesehen und gegrüßt und haben bekannt, dass sie Gäste und Fremdlinge auf Erden sind.“ Dieser Vers beweist eindeutig, dass Henoch, einer dieser Treuen, zusammen mit den anderen starb.

1. Mose 5, Vers 23, legt ebenso unmissverständlich fest: „ … dass sein GANZES ALTER ward 365 Jahre.“ Diese Formulierung wird durchweg in diesem Kapitel gebraucht, das über Generationen von Menschen berichtet, die gestorben sind.

 

 

Henoch „entrückt“

Bezüglich Henoch hält die Bibel fest, dass er „mit Gott wandelte“ (1. Mose 5,24), und dass er „Gott gefallen“ hat (Hebräer 11,5). Deswegen, und aufgrund der rebellischen Gesellschaft, in welcher Henoch lebte, „nahm“ Gott ihn hinweg, so dass er „den Tod nicht sehen sollte“ (Hebräer 11,5, Authorized Version). Gott „entrückte“ oder brachte ihn zu einem anderen Platz auf Erden, um ihn so vom zweiten oder ewigen Tod zu verschonen. Wir wissen nicht, wann genau Gott Henoch an einen anderen Ort auf dieser Erde brachte – ob dies zum Ende seines Lebens hin, oder davor geschah –, aber wir wissen, dass Henoch im Alter von 365 Jahren den ersten Tod STARB. Johannes 8, Vers 51, bestätigt, dass, wenn wir Gottes Wort halten, wir „den Tod nicht sehen in Ewigkeit“ – damit ist der zweite Tod gemeint. Erinnern Sie sich, es ist allen Menschen beschieden, einmal den ersten Tod zu sterben (Hebräer 9,27). Wir wissen jedoch mit Sicherheit, basierend auf der biblischen Lehre und Beweise, dass Henoch den ersten Tod in einem für seine Zeit relativ jungen Alter starb, und dass er nicht in den Himmel auffuhr!

Paulus sagte ebenfalls in Hebräer 11, Vers 5, dass Henoch „nicht gefunden“ wurde. Dies bedeutet nicht, dass er für immer weiterlebte. Mose starb auch, und Gott begrub ihn an einem geheimen Ort, und er wurde nicht gefunden, und „niemand hat sein Grab erfahren [gefunden] bis auf den heutigen Tag“ (5. Mose 34,6).

Wir müssen beides tun, die klaren Aussagen der Schrift sorgfältig prüfen und ihnen dann glauben. Wie David und viele andere, die Gott treu gedient haben, wartet auf Henoch die Hoffnung einer Auferstehung zur Gerechtigkeit (vgl. Hebräer 11,39-40), und eine Zeit, in der er tatsächlich keinen Tod mehr sehen wird – den zweiten Tod der ewigen Zerstörung.

 

 

Elia nicht im Himmel Gottes

Einige lehren, dass Elia in den Himmel kam, wo sich Gottes Thron befindet, und dass er – oder seine Seele – zurzeit mit Gott in seinem himmlischen Gefilde weilt.

Aber wie schon zuvor gezeigt wurde, legte Christus eindeutig fest, dass „niemand gen Himmel aufgefahren [ist] außer dem, der vom Himmel herabgekommen ist, nämlich der Menschensohn“ (Johannes 3,13). Dies schließt sowohl Elia, wie auch Henoch mit ein.

 

 

Drei Himmel

Wir müssen zunächst klarstellen, dass die Bibel von mehr als nur einem Himmel spricht. Die Bibel offenbart die Existenz von „drei“ Himmeln. Während die ersten zwei Himmel von „physischer“ Natur sind, besteht der dritte Himmel aus Geist – der in der Schrift als Gottes Wohnstätte beschrieben wird.

Die Tatsache, dass es mehr als einen [physischen Himmel] gibt, kann in 1. Mose 1, Vers 1, nachgelesen werden, wo steht: „Im Anfang schuf Gott die HIMMEL und die Erde“ (Elberfelder Bibel; vgl. auch Schlachter Bibel). 1. Mose 2, Vers 1, ergänzt: „So wurden die HIMMEL und die Erde und all ihr Heer vollendet“ (Elberfelder Bibel). Diese Verse deuten auch an, dass das ganze materielle Universum gleichzeitig mit der Erde erschaffen wurde.

Die ersten zwei Himmel – die physischen Himmel – können unterteilt werden in die Erdatmosphäre und dem Weltraum jenseits unserer Atmosphäre – gemeinhin Universum genannt.

Die Atmosphäre, oder der „erste Himmel“ – der Luftraum, der unsere Erde umgibt – bezieht sich auf den Raum, wo Vögel fliegen und wo sich Wolken und Winde bewegen, und aus dem der Tau herniederfällt. Wir lesen in 1. Mose 1, Vers 20: „ … und Vögel sollen fliegen auf Erden unter der Feste des Himmels“. Wir lesen ebenfalls in 1. Mose 27, Vers 28, dass Gott verspricht, „vom Tau des Himmels“ zu geben. Schließlich wird uns in 5. Mose 33, Vers 28, gesagt, dass Jakobs „Himmel von Tau trieft“.

Das physische Universum, das sich jenseits der Erdatmosphäre befindet, kann als der „zweite Himmel“ beschrieben werden. Es repräsentiert den Raum, in dem wir die Sonne, den Mond, die Sterne, und alle anderen Planeten finden, die Gott geschaffen hat. Wir lesen in 1. Mose 1, dass Gott die Sonne und den Mond als „Lichter an der Feste des Himmels“ bezeichnet (Verse 14-15), und dass er „sie an die Feste des Himmels [setzte], dass sie schienen auf die Erde“ (Vers 17). David dachte in Psalm 8, Vers 4, über Gottes „Himmel, deiner Finger Werk“ nach, und er erwähnte speziell „den Mond und die Sterne, die du bereitet hast“.

Zusätzlich zu diesen zwei physischen „Himmeln“ finden wir, dass die Bibel noch einen anderen Himmel erwähnt – einen Himmel, der aus Geist besteht – den dritten Himmel, wo Gott lebt. Kein menschliches Wesen oder keine Seele ist jemals zu diesem Himmel aufgestiegen (vgl. Johannes 3,13) – der Einzige, der in diesen Himmel kam, nach seiner Auferstehung, war Jesus Christus. Elia gelangte nicht in den dritten Himmel, wo sich Gottes Thron befindet, sondern nur in den ersten Himmel.

Wir lesen in 2. Könige 2, Verse 1 und 11, dass Elia im Wetter gen Himmel fuhr. Wir lesen ebenfalls, dass die Jünger verstanden, dass Elia nicht in den dritten Himmel kam, da sie besorgt waren, dass „der Geist des HERRN [ihn] genommen und auf irgendeinen Berg oder in irgendein Tal geworfen [habe]“ (Vers 16). Tatsächlich brachte Gott Elia an einen anderen Ort hier auf Erden, wo Elia bis zu seinem Tode lebte. Er schrieb einen Brief und sandte ihn an König Joram, NACHDEM er „in den (ersten) Himmel“ aufgefahren war, da Joram genau zu der Zeit von Elias Verschwinden König wurde (2. Könige 1,17; 3,1). 2. Chronik 21, Verse 12-15, geben uns den Inhalt dieses Schreibens wieder, und beziehen sich auf die bösen Taten des Königs Joram, die er beging, nachdem Elia hinweg genommen worden war, indem er durch die Luft an einen anderen Ort hier auf Erden transportiert worden war.

Wir wissen also aus der Schrift, dass Elia nicht in den dritten Himmel kam, wo sich Gottes Thron befindet. Wir wissen ebenfalls, dass er übernatürlich an einen anderen Ort hier auf Erden überführt wurde. Es gibt einige biblisch festgehaltene Vorfälle, in denen menschliche Wesen übernatürlich von Gott an einen anderen Ort hier auf Erden gebracht wurden (vgl. z. B. die Entrückung des Philippus zu einem anderen Ort hier auf Erden, in Apostelgeschichte 8, Verse 39-40).

 

 

Elia starb

Wir wissen jedoch ebenfalls aus der Schrift, dass Elia nach diesem Vorfall starb, wie es für jeden Menschen einmal bestimmt ist, zu sterben (Hebräer 9,27).

Einige sagen, dass Elia zurückkehren wird, um den Weg für Christi zweites Kommen zu bereiten, oder dass er einer der zwei Zeugen sein wird, die noch kommen werden. Es gibt jedoch keine biblischen Beweise, die solch eine Behauptung stützen könnten. Wir werden die wahre Identität der zwei Zeugen in Kapitel 12 dieser Broschüre näher erläutern.

Einige glauben, dass Elia zur Zeit Christi am Leben war, als er in einem verherrlichten Zustand, zusammen mit dem verklärten Mose und Jesus, drei von seinen Jüngern, auf dem Berg der Verklärung erschien (Matthäus 17,1-9; Markus 9,2-10; Lukas 9,28-36). Wir erklären diese Darstellung im Detail in unserer Broschüre „Das Evangelium vom Reich Gottes“. In dieser Broschüre zeigen wir, dass das ganze Erlebnis nur eine VISION war – den Jüngern wurde ein Vorgeschmack auf das Reich Gottes gegeben, wenn es mit Macht hier auf Erden bestehen würde. Sie sahen, in einer VISION, die Zeit voraus– die auch heute noch in der Zukunft liegt –, wenn Mose und Elia verherrlichte göttliche Wesen im Reich Gottes sein werden. Elia und Mose sind jetzt noch nicht verherrlicht, wie es auch Hebräer 11, Verse 39-40, erklärt. Sie werden das Versprechen des ewigen Lebens und Verherrlichung im Reich Gottes zu der Zeit von Christi Wiederkehr erhalten – nicht davor.

Einige glauben, dass Elia zurzeit Christi am Leben war, und zwar in der Person von Johannes des Täufers. Obwohl Christus sagte, dass Johannes der Täufer der Elia wäre, der kommen würde (Matthäus 17,12-13), erklären andere Schriftstellen, dass Johannes im Geiste und in der Kraft Elias kam (Lukas 1,17) – nicht, dass er der wiedergeborene Elia war, oder dass Elia niemals gestorben war und nunmehr als Johannes der Täufer auftrat.

Elia ist tot und liegt im Staub der Erde, und er wartet auf die Auferstehung der Gerechten. Elia – einige Jahre, nachdem er in einem Unwetter entrückt wurde – starb und wurde begraben, aber er wird wieder auferstehen und dann für immer leben!

 

 

Der Tod ist ein Schlaf

Die biblische Wahrheit ist sehr eindeutig: Kein menschliches Wesen kommt nach seinem Tode in den Himmel, und – wie wir in Kapitel 18 dieser Broschüre näher erläutern werden – es wird auch nicht in eine Vorhölle oder Limbo, ein Fegefeuer oder eine „Hölle“ kommen. Dies sind alles heidnische Erfindungen, die NICHT in der Schrift gelehrt werden! Wenn ein Mensch stirbt, SCHLÄFT er den Schlaf des Todes. Gott wird ihn aus diesem Schlaf durch eine Auferstehung erwecken. WENN es wahr wäre, dass ein Mensch – oder seine „Seele“ – nach seinem Tode weiterleben würde, WARUM gäbe es DANN überhaupt eine Auferstehung?

Wir lesen in Jesaja 57, 1-2: „Der Gerechte ist umgekommen, und niemand ist da, der es zu Herzen nimmt, und fromme Leute sind hingerafft, und niemand achtet darauf. Ja, der Gerechte ist weggerafft durch die Bosheit und geht zum Frieden ein. Es ruhen auf ihren Lagern, die recht gewandelt sind.“

Hiob stellte die uralte Frage in Hiob 14,14: „Meinst du, ein toter Mensch wird wieder leben?“ Hiob gab selbst die Antwort: „Alle Tage meines Dienstes wollte ich harren, bis meine Ablösung [besser: Verwandlung oder Veränderung, vgl. Lutherbibel von 1964] kommt. Du würdest rufen und ich dir antworten; es würde dich verlangen nach dem Werk deiner Hände“ (Hiob 14,15).

Jesus bestätigte, dass die Toten wieder zum Leben erweckt werden – tatsächlich ist es Christus, der sie RUFEN wird, und sie werden antworten. Er sagte in Johannes 5, 28-29: „Denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind [d.h. alle, die gestorben sind], seine Stimme hören werden, und werden hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.“

Die Tatsache, dass der Tod ein Schlaf ist, und dass die Toten aus diesem Schlaf erweckt werden, wird ebenfalls in Daniel 12, Vers 2, bestätigt: „Und viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande.“ Der Engel, der mit Daniel sprach, sagte ihm: „Du aber, Daniel, geh hin, bis das Ende kommt, und ruhe, bis du auferstehst zu deinem Erbteil am Ende der Tage!“ (Vers 13).

Gott wird jeden zu seiner Zeit auferwecken – aber nicht unbedingt alle zum selben Zeitpunkt. Diese Tatsache wird in Kapitel 22 dieser Broschüre näher diskutiert.

 

 

Kapitel 8

Die Schriftrolle

mit den sieben Siegeln

Offenbarung 5,1; 6,2-14; 8,1-13; 9,1-21; 16,1-21

 

 

 

Johannes sah in einer Vision, dass Gott der Vater in seiner rechten Hand eine Schriftrolle hielt, die mit sieben Siegeln versiegelt war, und die  Prophezeiungen für die Zukunft beinhaltete.

Viele sind verwirrt wegen dieser Schriftrolle mit sieben Siegeln (vgl. Offenbarung 5,1) und haben versucht, sie mit menschlichen Auslegungen zu entschlüsseln. Aber Johannes sah in einer Vision, dass niemand in der Lage war, mit Ausnahme des Lammes – Jesus Christus –, die sieben Siegel zu brechen und den Inhalt zu deuten (vgl. Offenbarung 5,3.5-7.9; 6,1). Wir müssen uns deshalb den Worten Jesu Christi zuwenden, um die sieben Siegel zu verstehen. Und WENN wir die niedergeschriebenen Erklärungen Jesu akzeptieren, dann wird die Bedeutung sehr offensichtlich.

Die ersten sechs der sieben Siegel wurden alle in Offenbarung 6 aufgezeichnet.

 

 

Die vier Reiter der Apokalypse

Als Christus die ersten vier Siegel öffnet, beschrieben in Offenbarung 6, Verse 2-8, sieht Johannes in der Vision die berühmten vier Reiter der Apokalypse, die „den vierten Teil der Erde“ mit „Schwert und Hunger und Pest und durch die wilden Tiere auf Erden“ töten (Offenbarung 6,8). Wenn Offenbarung 6, Verse 2-8, mit Christi Aussagen in Matthäus 24, Verse 4-7, und Lukas 21, Verse 8-11, verglichen wird, dann wird die Bedeutung der vier Reiter oder der ersten vier Siegel offensichtlich:

(1)          Das ERSTE SIEGEL (Offenbarung 6,2) – RELIGIÖSE VERFÜHRUNG (vgl. Matthäus 24,3-5; Lukas 21,8).

(2)          Das ZWEITE SIEGEL (Offenbarung 6,3-4) – KRIEG (vgl. Matthäus 24,6-7; Lukas 21,9).

(3)          Das DRITTE SIEGEL (Offenbarung 6,5-6) – HUNGERSNÖTE (vgl. Matthäus 24,7; Lukas 21,11).

(4)          Das VIERTE SIEGEL (Offenbarung 6,7-8) – SEUCHEN (vgl. Lukas 21,11).

Oft führt religiöse Täuschung zu Kriegen, direkt oder indirekt. Kriege wiederum führen zu Hungersnöten und Seuchen. Im 14ten Jahrhundert starben in Europa alleine mehr als ein Drittel der Bevölkerung an der Pest, dem Schwarzen Tod. Die Spanische Grippe-Epidemie dauerte von März 1918 bis Juni 1920, und verbreitete sich sogar bis hin zur Arktis und den abgelegenen Pazifischen Inseln. Während frühere Schätzungen die Anzahl derjenigen, die dabei getötet wurden, mit 40 bis 50 Millionen Menschen angaben, beliefen sich die neuesten Schätzungen auf 50 bis 100 Millionen Menschen weltweit, wahrscheinlich mehr, als der Schwarze Tod gefordert hatte.

 

 

Die große Trübsal

(5)          Das FÜNFTE SIEGEL (Offenbarung 6,9-11) – DIE GROSSE TRÜBSAL

Nachdem die vier Reiter ihren schrecklichen Ritt begonnen haben, wird als nächstes das weltweit organisierte Märtyrertum der wahren Christen stattfinden, dargestellt durch das fünfte Siegel (vgl. Matthäus 24,9-12; Markus 13,11-13; Lukas 21,12-19).

 

 

Die Seelen unter dem Altar

Wie ist es zu verstehen, dass es Seelen unter dem Altar gibt, die sprechen – und denen dann gesagt wird, sie sollten noch eine Weile „ruhen“ (Offenbarung 6,9-11)? Zeigt dies nicht, dass unsere Seelen in den Himmel kommen, wenn wir sterben, während sie sich zur selben Zeit ausruhen?

Nun, das würde eine ganz konfuse Lehre sein, nicht wahr?

Erstens, es wird nicht gesagt, dass der Altar im Himmel ist. Adam Clarke‘s Kommentar zur Bibel schreibt, dass „der Altar sich auf Erden befindet, nicht im Himmel“. Die „Seelen“ befinden sich unter dem Altar, weil, wie die Nelson Study Bible erklärt, „das Opferblut an den Füßen des Altars im Tempel ausgeschüttet wurde“ (siehe 2. Mose 29,12).

Wir müssen erkennen, dass das fünfte Siegel mit den Seelen unter dem Altar eine Vision beschreibt, wie all die anderen Siegel auch. Die vier Reiter reiten nicht WIRKLICH – sie repräsentieren nur gewisse Ereignisse, welche hier auf Erden stattfinden werden. So sind auch die „Seelen unter dem Altar“ nicht wirklich lebendig, und schreien auch nicht mit lauter Stimme zu Gott. Weder die „verdorrten Gebeine“ in Hesekiels Vision in Hesekiel 37, Vers 11, sprachen wirklich, noch Abels vergossenes Blut (1. Mose 4,10). Es handelt sich hier um eine symbolische Redeweise, wie wir auch in Hebräer 12, Vers 24, lesen können, wo das Blut Jesu „besser redet als Abels Blut“.

Beachten Sie ebenfalls, was in Offenbarung 20, Verse 4 und 6, über die „Seelen“ derjenigen geschrieben steht, die für Christus starben:

„ … Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet waren um des Zeugnisses von Jesus und um des Wortes Gottes willen, und die nicht angebetet hatten das Tier und sein Bild und die sein Zeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und auf ihre Hand; diese wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre … Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung …“.

Diese Seelen wurden in einer Auferstehung wieder zum Leben gebracht. Davor waren sie tot. (Bitte beachten Sie Kapitel 7 dieser Broschüre, die im Detail den Tod und die falsche Vorstellung einer „unsterblichen Seele“ behandelt.)

Stellen Sie sich nur vor, was es bedeuten würde, wenn wir die symbolische Vision in Offenbarung 6, Verse 9-11, wortwörtlich nähmen: Seelen von getöteten Heiligen würden unter dem Altar für einige Jahre länger dort „ruhen“ müssen – und dies in einem bewussten Zustand und in die Lage versetzt, zu sprechen und emotionale Pein zu verspüren –, bis dass andere Diener Gottes auch noch umgebracht würden (Offenbarung 6,11). Dieses klingt nun wirklich nicht nach einer sehr seligen und glücklichen Situation für die Seelen der Gerechten!

Die Vision der Seelen unter dem Altar als Beweis zu gebrauchen, dass die Seelen nicht einfach nur schlafen, sondern in den Himmel kommen, wenn wir sterben, ist ohne jegliches biblisches Fundament.

Zur selben Zeit, wenn die religiöse Verfolgung von Gottes Dienern stattfindet, werden die modernen Nationen und Nachfahren von Juda und dem Hause Israel—auch Ephraim und Samaria genannt (Englisch sprechende Nationen wie die USA, Großbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika und andere) während der „großen Trübsal“ in Kriegen angegriffen und vernichtet werden, hauptsächlich durch einen europäischen Machtblock (Matthäus 24,15-28; Markus 13,14-20; Lukas 21,20-24; Daniel 12,1; Jeremia 30,10; Hosea 9,3; 14,1; Amos 6,7; 7,17).

Die große Trübsal ist Satans Zorn, der gegen wahre Christen gerichtet ist – den geistlichen Israeliten – und auch gegen die heutigen Nachfahren von Israel und Juda.

 

 

Die himmlischen Zeichen

(6)          Das SECHSTE SIEGEL (Offenbarung 6,12-14) – KOSMISCHE STÖRUNGEN oder HIMMLISCHE ZEICHEN

Nachdem die große Trübsal begonnen hat, wird das sechste Siegel geöffnet –, das „himmlische Zeichen“ oder kosmische Störungen darstellt, welche mit einem großen Erdbeben beginnen (Offenbarung 6,12-14; Lukas 21,25-26; Matthäus 24,29).

Diese kosmischen Störungen GEHEN dem „Tag des Herrn“, dem siebenten Siegel, VORAUS. Offenbarung 6, Verse 16 und 17, beziehen sich auf den Tag des Herrn als den großen Tag des Zorns Gottes des Vaters und Jesu Christi, des Lammes. Vergleiche Joel 3, Verse 3-4; und Joel 4, Verse 14-15. Diese Zeitspanne, die vor Christi Wiederkehr beginnen wird, wird als eine Zeit göttlicher Vergeltung beschrieben (Jesaja 2,10-21; 13,6-16; Zefanja 1,14-18).

 

 

Gottes versiegelte Diener

Bevor Gott seinen Zorn während des Tages des Herrn auf die reuelose Menschheit ausschüttet, werden Gottes Diener versiegelt werden, um vor dieser bevorstehenden Zeit geschützt zu sein (Offenbarung 7,1-3; vgl. Hesekiel 9,4; siehe ebenfalls Offenbarung 9,4). Zuerst werden 144.000 versiegelt – 12.000 aus jedem Stamm Israels (Offenbarung 7,4-8; vgl. Offenbarung 14,1-5), ausgenommen Dan (vgl. Richter 18,30; 5. Mose 29,15-20; 1. Mose 49,18).

Danach sieht Johannes eine große Schar, „die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen“, die vor dem Thron und vor dem Lamm stehen, angetan mit weißen Kleidern (Offenbarung 7,9). Sie kamen „ aus der großen Trübsal“ und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes“ (Offenbarung 7,14). Wenn sie also aus der großen Trübsal HERAUSKAMEN, dann müssen sie in ihr gewesen sein.

Während einige Christen hier auf Erden – und nicht im Himmel – vor der großen Trübsal an einem Ort der Sicherheit beschützt werden (vgl. Offenbarung 3,10; 12,14; siehe ebenfalls Lukas 21,36; Sprüche 14,26), müssen andere durch sie hindurchgehen, um geläutert und gereinigt zu werden (Offenbarung 12,17; vgl. 1. Korinther 11,32).

 

 

Keine heimliche Entrückung

Lassen Sie uns hier klarstellen, dass die Bibel nirgendwo das Konzept einer heimlichen Entrückung lehrt, weder bevor, noch während, noch nach der großen Trübsal. Einige wahre Christen werden hier auf Erden an einem Ort der Sicherheit beschützt werden (was noch später in diesem Kapitel und in Kapitel 13 dieser Broschüre besprochen wird) – sie werden NICHT in den dritten Himmel Gottes aufgenommen, um dort geschützt zu sein. Erinnern Sie sich, NIEMAND fährt gen Himmel!

Einige behaupten jedoch, dass eine heimliche Entrückung in 1. Thessalonicher 4, Verse 13-17, gelehrt wird. Aber das stimmt nicht. Beachten Sie, was diese Verse sagen:

„Wir wollen euch aber, liebe Brüder, nicht im Ungewissen lassen über die, die entschlafen sind, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die entschlafen sind, durch Jesus mit ihm einherführen. Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, dass wir, die wir leben und übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind. Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.“

Einige Bibelkommentare schließen aus den Worten „entrückt werden auf den Wolken in die Luft“, dass Christen heimlich in den Himmel hinauftransportiert werden, und dann später wieder – zusammen mit Christus – sichtbar zurückkehren, um die Welt zu regieren. Andere bezweifeln jedoch diese Ansicht.

Beachten Sie die folgende Aussage in dem New Bible Commentary Revised:

„Dem Herrn entgegen (griechisch ‚eis apantesin tou kyriou’): Wenn ein Würdenträger … in hellenistischen Zeiten einer Stadt einen offiziellen Besuch abstattete, so wurde die Aktion der führenden Bürger, die ihm entgegengingen und bis zum letzten Abschnitt seines Besuches begleiteten, die ‚apantesis’ genannt; es wird in ähnlicher Weise in [Matthäus] 25,6; Apostelgeschichte 28,15 benutzt. So wird auch der Herr dargestellt, der von seinem Volk zur Erde begleitet wird, und zwar von denen, die gerade von den Toten auferstanden, und denjenigen, die am Leben geblieben sind.“

F.F. Bruce’s International Bible Commentary stimmt dem zu: „‘[dem Herrn] entgegen’ wird im Papyrus für einen offiziellen Empfang gebraucht, das einem besuchenden Gouverneur überreicht wird, welcher von seinen Bürgern in die Stadt hinein eskortiert wird, aus der sie gekommen sind, um ihm entgegenzugehen.“

 

 

Herkunft der heimlichen Entrückungstheorie

Frühe Christen haben nicht an das Konzept einer heimlichen Entrückung geglaubt. Vor dem 16. Jahrhundert wurde es nicht gelehrt. Joseph Ribera, Kardinal Bellarmin und Alcazar, Jesuitenpriester im 16. Jahrhundert, waren die ersten christlichen Obrigkeiten, die dieses Konzept verbreiteten. Sogar zu ihrer Zeit war diese Idee recht unklar. Erst nach 1830 wurde von Menschen behauptet, göttliche Inspiration hätte ihnen durch den heiligen Geist offenbart, dass die letzten Tage angebrochen seien, und dass der Herr im Begriff sei, wiederzukehren, und dass er zuerst die Gläubigen, die sich vorbereitet hätten, bei einem heimlichen Kommen „entrücken“ würde.

Die Bibel lehrt keine heimliche Entrückung. Gottes Wort offenbart stattdessen, dass Christus EINMAL wiederkehren wird, NICHT ZWEIMAL (Hebräer 9,28). Er wird sichtbar wiederkommen, nicht heimlich (Matthäus 24,25-31; Offenbarung 1,7; Apostelgeschichte 1,10-11), und er wird die große Trübsal bei seinem Kommen BEENDEN, indem er das Reich Gottes hier auf Erden errichten wird (Offenbarung 11,15-18). Markus 13,24-27 erklärt ausdrücklich: „Aber zu jener Zeit, nach dieser Bedrängnis, wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Und DANN werden sie SEHEN den Menschensohn kommen in den Wolken mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und DANN [nicht früher] wird er die Engel senden und wird seine AUSERWÄHLTEN VERSAMMELN …“

Christus wird zum Zeitpunkt der LETZEN POSAUNE wiederkehren, wenn seine Auserwählten von den Toten auferstehen, oder in Unsterblichkeit verwandelt werden (1. Thessalonicher 4,15-17; 1. Korinther 15,50-52). Es gibt nur EINE letzte Posaune, was bedeutet, dass es nur EINE Wiederkehr Christi geben kann!

 

 

Schutz hier auf Erden

Die Bibel offenbart jedoch, dass vor den schrecklichen Zeiten, die vor Christi Wiederkehr stattfinden, Schutz gegeben werden kann. Jedoch wird dieser Schutz hier auf Erden, und nicht im Himmel, gewährt werden. Christus verspricht seinem Volk – denjenigen, die als würdig befunden werden – einen Ausweg, „diesem allen [zu entfliehen], was geschehen soll“ (Lukas 21,34-36; vgl. Offenbarung 3,10, Zefanja 2,3; Psalm 31,20-21). Dieser „Ort der Sicherheit“ wird auch den Kindern der Gerechten gewährt. Sprüche 14,26 sagt gemäß der Elberfelder Bibel: „… auch seine Kinder haben eine Zuflucht.“ In der Anmerkung heißt es dann zu „seine Kinder“: „d.h. dessen, der den HERRN fürchtet.“ Die New King James Bible übersetzt, dass sie einen „Ort der Sicherheit“ haben. Dieser Ort wird sich auf dieser Erde befinden – nicht im Himmel (Offenbarung 12,14; Jesaja 33,16; Jesaja 26,20-21).

Und obwohl Gott uns beschützen KANN, wo immer wir uns auch befinden, hat er bestimmt, dass sein Volk hier auf Erden an einem bestimmten Ort beschützt wird – einem Ort der Sicherheit und des „Schutzes“ (Joel 4,16). Christus vergleicht die Zeit, die seinem Kommen vorausgehen wird, mit der Zeit Noahs (Matthäus 24,37-39), und wie Gott Noah und seine Familie in der Arche beschützt hatte – hier auf Erden –, so wird er sein Volk auf dieser Erde auf die Weise beschützen, wie ER es für richtig hält. Er wird sie auf KEINEN FALL beschützen, indem er sie in den Himmel „entrückt“!

Aber, ob wir während der großen Trübsal beschützt werden oder nicht, alle wahren Christen – einschließlich der 144.000 und der großen Schar –, die diese schweren Zeiten überlebt haben, werden vor Gottes Zorn, der kommen wird, bewahrt werden.

 

 

Der Tag des Herrn

(7)          Das SIEBENTE SIEGEL:

Das SIEBENTE Siegel besteht aus SIEBEN POSAUNEN, die von sieben Engeln geblasen werden (Offenbarung 8,2.6). Die ersten VIER Posaunen sind in Offenbarung 8, Verse 7-12, beschrieben.

(7.1)    Die ERSTE POSAUNE

Sie beschreibt scheinbar einen Feuersturm, der ein Drittel aller Bäume und alles Gras verbrennt (vgl. Offenbarung 8,7).

(7.2)    Die ZWEITE POSAUNE

Sie beschreibt scheinbar einen gewaltigen brennenden Meteoriten, der ins Meer fällt und ein Drittel aller Meerestiere und ein Drittel aller Schiffe vernichtet (Offenbarung 8,8-9).

(7.3)    Die DRITTE POSAUNE

Sie beschreibt scheinbar einen anderen feurigen Kometen oder Asteroiden, der ein Drittel der Trinkwasservorkommen vergiftet oder unbrauchbar macht (Offenbarung 8,10-11).

(7.4)    Die VIERTE POSAUNE

Weitere kosmische Störungen treten auf, die ein Drittel des Sonnen-, Mond- und Sternenlichtes blockieren (Offenbarung 8,12-13).

Offenbarung 8, Vers 13, spricht von den letzten drei verbleibenden Posaunen als den letzten „drei Wehen“ („Wehe, wehe, wehe“, siehe Elberfelder Bibel) – wegen ihrer großen und extremen Schwere.

(7.5)    Die FÜNFTE POSAUNE (das „erste Wehe“)

Das erste der letzten drei Wehen – oder die fünfte Posaune – wird in Offenbarung 9, Verse 1-12, beschrieben. Es identifiziert die letzte Wiederauferstehung des Römischen Reiches, das aus dem „Brunnen des Abgrunds“ hervorkommen wird (Offenbarung 9,1-3, vgl. Offenbarung 11,7; 17,8) – ein endzeitlicher europäischer Machtblock, der an anderen Stellen mit dem „Tier“ bezeichnet wird. Es wird als eine Macht beschrieben, die sich im Krieg mit anderen Nationen befindet. Seine Kriegsgeräte werden symbolisch als „Heuschrecken“ wiedergegeben (Offenbarung 9,3), und sind höchstwahrscheinlich Helikopter, die den Menschen für fünf Monate Schmerzen und Qualen zufügen, ohne sie zu töten (Offenbarung 9,4-5.10).

Der wahre Herrscher dieses Machtblocks ist „der Engel des Abgrunds“ (Offenbarung 9,11) – Satan der Teufel. Dieser Krieg findet nach Beginn der großen Trübsal statt – nach der Zeit eines Krieges zwischen Europa und den Nachfahren des Hauses Israel und Juda. Zu diesem Zeitpunkt sind die heutigen Nationen des Hauses Israel und Juda bereits besiegt, und die Überlebenden Gefangene dieser europäischen Macht. Der in Offenbarung 9 erwähnte Krieg wird detaillierter in Daniel 11, beginnend mit Vers 41, wiedergegeben. Für weitere Informationen lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Europa in der Prophezeiung“.

(7.6)    Die SECHSTE POSAUNE (das „zweite Wehe“)

Offenbarung 9, Verse 13-21, beschreibt das zweite Wehe oder die sechste Posaune – das Erscheinen einer eindringenden Armee von 200 Millionen Soldaten (Offenbarung 9,16, Menge Bibel) aus dem Osten (Offenbarung 9,14) – kurz nachdem Europa in den Nahen Osten vorgedrungen ist (Daniel 11,41-43, 45) –, um „ein Drittel der Menschheit“ zu vernichten (Offenbarung 9,15). Augenscheinlich ist dies die zweite Phase eines totalen Weltkrieges, der zu jenem Zeitpunkt hauptsächlich zwischen dem europäischen Machtblock und einem Machtblock aus östlichen Nationen stattfindet (vgl. Offenbarung 9,17 mit Joel 2,4). Diese zweite Phase wird ebenfalls in Daniel 11, Vers 44, näher beschrieben.

(7.7)    Die SIEBENTE POSAUNE (das „dritte Wehe“)

Das dritte Wehe oder die siebente Posaune wird nicht vor Offenbarung 16 beschrieben. Vorhergehende Kapitel sind „Zwischeneinlagen“ – Rückblenden –, die die Voraussetzungen für einen Klimax der letzten oder siebenten Posaune schildern, wie in Offenbarung 16 (vgl. Offenbarung 10,7) aufgezeichnet.

Die siebente Posaune der sieben Siegel besteht aus den SIEBEN LETZTEN PLAGEN, die in Offenbarung 16, Verse 1-21, aufgeführt sind. Sieben Engel schütten diese sieben letzten Plagen aus, die auch als „Schalen voll vom Zorn Gottes“ beschrieben werden (Offenbarung 15,7; 16,1).

(7.7.1)        Die ERSTE DER LETZTEN SIEBEN PLAGEN oder Schalen:

Sie verursacht „ein böses und schlimmes Geschwür“ an denjenigen, die das Tier und sein Bild anbeten, und die das Zeichen des Tieres angenommen haben (Offenbarung 16,2). All diese Ausdrücke und ihre Bedeutung werden in den Kapiteln 14 und 15 dieser Broschüre näher erläutert.

(7.7.2)        Die ZWEITE DER LETZTEN SIEBEN PLAGEN oder Schalen:

Sie hat zur Folge, dass alle lebendigen Wesen im Meer sterben (Offenbarung 16,3).

(7.7.3)        Die DRITTE DER LETZTEN SIEBEN PLAGEN oder Schalen:

Sie bewirkt, dass sich der Süßwasservorrat in „Blut“ verwandelt – was bedeutet, dass es ungenießbar wird (Offenbarung 16,4-7).

(7.7.4)        Die VIERTE DER LETZTEN SIEBEN PLAGEN oder Schalen:

Sie verursacht eine Zunahme der UV-Sonnenstrahlung, welche die Menschheit furchtbar versengen wird. Doch trotz all dieser göttlichen Strafen wird die Menschheit ihre Sünden nicht bereuen, sondern sie wird Gott lästern (Offenbarung 16,8-9).

(7.7.5)        Die FÜNFTE DER LETZTEN SIEBEN PLAGEN oder Schalen:

Sie bewirkt eine totale Finsternis, die das Hauptquartier des Tieres bedecken wird – sogar auch dann noch werden die Menschen Gott lästern, und sich weigern zu bereuen (Offenbarung 16,10-11).

 

 

Harmagedon

(7.7.6)        Die SECHSTE DER LETZTEN SIEBEN PLAGEN oder Schalen:

Sie wird die Gewässer des „großen Stromes Euphrat“ austrocknen (Offenbarung 16,12), um es den „Königen vom Aufgang der Sonne“ zu ermöglichen, zum Ort „Harmagedon“ vorzudringen (Offenbarung 16,16), wo sie sich „versammeln“ werden in Vorbereitung auf den „Kampf am großen Tag Gottes, des Allmächtigen“ (Offenbarung 16,14).

Diese Könige aus dem Osten sowie alle anderen Könige auf Erden werden von Satan und dem Tier und dem falschen Propheten (Offenbarung 16,13-14) beeinflusst werden, wobei das Tier und der falsche Prophet dämonisch besessen sein werden. Alle werden sich bei „Harmagedon“ oder dem „Hügel von Megiddo“ („har“ bedeutet „Hügel“ im Hebräischen) versammeln, der sich 55 Meilen oder 90 Kilometer nördlich von Jerusalem befindet, und der sich ungefähr 15 Meilen oder 25 Kilometer vom Mittelmeer weg ins Inland erstreckt.

Megiddo ist ein gewaltiger Erdhügel mit einem eindrucksvollen Blick auf das große und fruchtbare Jesreel-Tal – einem idealen Platz, um Armeen zu versammeln. Dort werden sie aufeinander treffen und gen Jerusalem marschieren, um gegen den wiederkehrenden Christus zu kämpfen. Wir lesen nicht, dass es einen Kampf bei Harmagedon gibt – der Kampf selbst wird weiter südlich im Tal von Jehoshaphat stattfinden, das heute das „Kidrontal“ genannt wird, und das an Jerusalem zum Osten hin grenzt.

(7.7.7)        Das SIEBENTE DER LETZTEN SIEBEN PLAGEN oder Schalen:

Sie beschreibt ein gewaltiges Erdbeben, das die Erde so erschüttern wird, „wie es noch nicht gewesen ist, seit Menschen auf Erden sind“ (Offenbarung 16,17-18; vgl. Jesaja 2,12-19; 13,6-13; 24,1-20), und das die „große Stadt“ Jerusalem „in drei Teile“ zerteilen wird, „und die Städte der Heiden stürzten ein“ (Offenbarung 16,19). Zusätzlich wird jede Insel verschwinden, und die Berge werden nicht mehr gefunden werden (Offenbarung 16,20). Ein großer Hagelschauer von ungeheurem Ausmaß wird alles zerstören, was in seine Quere kommt. Wiederum werden die Menschen nicht bereuen, sondern fortfahren, wegen der Plage des Hagels Gott zu lästern (Offenbarung 16,21).

Um sich das gesamte Ausmaß dieses Szenarios zu Zeiten von Christi Wiederkehr vorzustellen, müssen wir weitere Schriftstellen in Betracht ziehen.

Der Kampf im Tal von Jehoshaphat und das gewaltige Erdbeben sind ausführlicher im 19. Kapitel im Buch der Offenbarung beschrieben, das die Wiederkehr Jesu Christi darstellt. Kapitel 17 und 18 des Buches der Offenbarung sind wiederum Zwischeneinlagen – Rückblenden –, die die Voraussetzungen für einen Klimax für die Zerstörung der Zivilisation dieser Welt – genannt „Babylon“ – schildern, die von einer militärischen, wirtschaftlichen und religiösen Macht dominiert oder beeinflusst wird. (Mehr darüber später in Kapiteln 19 und 20 dieser Broschüre.)

 

 

Die Wiederkehr von Jesus Christus

Kapitel 19 des Buches der Offenbarung beschreibt den wiederkehrenden Jesus Christus, der auf einem weißen Pferd reitet, um die Regierung Gottes hier auf Erden zu errichten (Offenbarung 19,6.11.14-15).

Wenn die Posaune des siebenten Engels ertönt, und wenn Christus zurückkehrt, werden die Heiligen – bekehrte Christen – zu Unsterblichkeit auferstehen werden, wenn sie schon gestorben waren, oder sie werden zu Unsterblichkeit verwandelt werden, wenn sie noch leben (1. Korinther 15,50-56; 1. Thessalonicher 4,13-18). Sie werden zu dieser Zeit wiedergeboren sein und die Erlösung ererben, indem sie in das Reich Gottes oder in die Familie Gottes eintreten. Sie werden Christus in der Luft treffen und mit ihm noch am gleichen Tage auf dem Ölberge herabkommen. Sacharja 14, Verse 3-5, deutet an, dass aufgrund des gewaltigen Erdbebens der siebenten Schale, das in Offenbarung 16, Verse 17-18, erwähnt wird, der Ölberg in zwei Teile geteilt wird, so dass dort ein großes Tal entsteht, in dem die letzte Schlacht von Gott dem Allmächtigen stattfinden wird.

Christus wird die Armeen überwinden, die versuchen werden, ihn zu bekämpfen, sowie all die neuzeitlichen Führer des heutigen „Babylons“ – den militärischen Herrscher („das Tier“) und das religiöse Oberhaupt („den falschen Propheten“) (vgl. Offenbarung 19,19-21). In Sacharja 14,12.15 wird die Zerstörung der Armeen ausführlicher beschrieben. Das Tier und der falsche Prophet werden in den „feurigen Pfuhl geworfen, der mit Schwefel brannte“ (Offenbarung 19,20).

Offenbarung 19, Verse 7-9, berichtet ebenfalls, dass Christus kommen wird, seine „Braut“ – seine Kirche – zu „heiraten“, und dass diejenigen gesegnet sind, „die zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind“. Andere Passagen geben weitere Einblicke in diese Hochzeit und das Hochzeitsmahl (vgl. Matthäus 22,1-14; 25,1-13; Lukas 12,35-38; 13,25-30). Das Hochzeitsmahl wird ausführlich in Kapitel 21 dieser Broschüre behandelt.

 

 

Nach Christi Wiederkehr

Beginnend mit Offenbarung 20 finden wir eine Beschreibung von weiteren Ereignissen, die stattfinden werden, nachdem Christus zur Erde zurückgekehrt ist. Ein Engel wird Satan und seine Dämonen fesseln und für 1.000 Jahre, oder ein „Millennium“, wegsperren, so dass Satan die Menschheit während dieser Zeitspanne nicht beeinflussen kann (Offenbarung 20,1-4; vgl. ebenfalls Offenbarung 12,9). Die dann unsterblichen Heiligen werden in dieser tausendjährigen Zeitspanne mit und unter Christus auf und über alles auf dieser Erde regieren (Offenbarung 20,4-6; Daniel 7,22.27). Das Resultat dieser Herrschaft wird Frieden, Wohlstand und ein korrektes Verständnis von Gott und seinen Wegen sein (Jesaja 2,2-4; 9,5-6; 11,1-10; 35,1-10; Amos 9,13-15; Micha 4,1-5). Letztendlich werden die Heiligen unter Gott „von Ewigkeit zu Ewigkeit“ regieren (Offenbarung 22,5).

 

 

Das Millennium hier auf Erden

Einige behaupten, dass die Heiligen diese Erde vom Himmel aus regieren werden. Gemäß dieser Theorie würde Jesus Christus wiederkehren, um seine Heiligen in den Wolken zu treffen und sie in den Himmel aufzunehmen, bevor das Millennium begänne.

Dieses Konzept ist jedoch biblisch gesehen ohne jegliches Fundament. Wir lesen in Offenbarung 5, Verse 9-10, wie die Engel Jesus Christus dafür preisen, weil er sein Volk durch sein Blut erlöst hat: „Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen und hast sie unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden.“ Die Bibel ist eindeutig darüber, dass die Heiligen während des Millenniums und der Zeit des großen Weltgerichts vor dem großen weißen Thron nicht nur über die Erde, sondern auch AUF der Erde regieren werden.

Das Reich Gottes wird im Millennium über physische Menschen herrschen und ihnen helfen, ebenfalls das Potenzial ewigen Lebens und der Mitgliedschaft in der Gottfamilie als unsterbliche Gottwesen zu erlangen. Die (physischen) Menschen, die im Millennium leben und sich zu Gott bekehren und kontinuierlich überwinden, werden ebenfalls zu unsterblichen, aus Geist geborenen Mitgliedern der Gottfamilie verwandelt werden, entweder während oder zu Ende des Millenniums. Die Bibel sagt nicht, dass die bekehrten Menschen im Millennium sterben und später auferweckt und dann zu Geistwesen verwandelt werden.

Vielmehr kann es sein, dass alle bekehrten Menschen im Millennium bis zum Ende des Millenniums leben werden (einige Menschen haben auch vor Noah fast 1.000 Jahre lang gelebt), um dann verwandelt zu werden, oder sie werden bereits während des Millenniums in Geistwesen verwandelt, wenn sie sich bewährt haben und Gott den Zeitpunkt dazu gekommen sieht (Die Christen, die bei der Wiederkehr Christi noch leben, werden ja auch sofort zu Geist verwandelt—sie sterben nicht erst, um dann in einer Auferstehung zu Geist verwandelt zu werden). Diejenigen, die während des Millenniums die unvergebbare Sünde begehen, werden allerdings sterben, um in der dritten Auferstehung zu physischem Leben auferweckt zu werden. Davon später mehr.

 

 

 

Die sieben Siegel des Buches der Offenbarung

 

 

(1)         Das ERSTE SIEGEL (Offenbarung 6,2) – RELIGIÖSE VERFÜHRUNG

(2)         Das ZWEITE SIEGEL (Offenbarung 6,3-4) – KRIEG

(3)         Das DRITTE SIEGEL (Offenbarung 6,5-6) – HUNGERSNOT

(4)         Das VIERTE SIEGEL (Offenbarung 6,7-8) – SEUCHEN

(5)         Das FÜNFTE SIEGEL (Offenbarung 6,9-11) – DIE GROSSE TRÜBSAL des geistlichen und physischen Israel

(6)         Das SECHSTE SIEGEL (Offenbarung 6,12-14) – KOSMISCHE STÖRUNGEN oder HIMMLISCHE ZEICHEN

(7)         Das SIEBENTE SIEGEL besteht aus SIEBEN POSAUNEN (Offenbarung 8,2.6)

(7.1)             Die ERSTE POSAUNE zerstört ein Drittel aller Bäume und alles Gras (vgl. Offenbarung 8,7)

(7.2)             Die ZWEITE POSAUNE vernichtet ein Drittel aller Meerestiere und Schiffe (Offenbarung 8,8-9)

(7.3)             Die DRITTE POSAUNE vergiftet ein Drittel von allem Trinkwasservorkommen (Offenbarung 8,10-11)

(7.4)             Die VIERTE POSAUNE blockiert ein Drittel des Sonnen-, Mond- und Sternenlichts (Offenbarung 8,12-13)

(7.5)             Die FÜNFTE POSAUNE (das „erste Wehe“) stellt einen Krieg dar, der von Europa ausgeht (Offenbarung 9,1-12)

(7.6)             Die SECHSTE POSAUNE (das „zweite Wehe“) beschreibt Vergeltung übende asiatische Mächte (Offenbarung 9,13-19)

(7.7)             Die SIEBENTE POSAUNE (das „dritte Wehe“) besteht aus SIEBEN LETZTEN PLAGEN (Offenbarung 16,1)

(7.7.1)        Die ERSTE PLAGE verursacht „ein böses und schlimmes Geschwür“ (Offenbarung 16,2)

(7.7.2)        Die ZWEITE PLAGE hat zur Folge, dass alle lebendigen Wesen im Meer sterben (Offenbarung 16,3)

(7.7.3)        Die DRITTE PLAGE bewirkt, dass sich der Süßwasservorrat in „Blut“ verwandelt (Offenbarung 16,4-7)

(7.7.4)        Die VIERTE PLAGE versengt die Menschheit (Offenbarung 16,8-9)

(7.7.5)        Die FÜNFTE PLAGE verursacht totale Dunkelheit (Offenbarung 16,10-11)

(7.7.6)        Die SECHSTE PLAGE beschreibt „Harmagedon“ (Offenbarung 16,16)

(7.7.7)        Die SIEBENTE PLAGE verursacht das größte Erdbeben aller Zeiten (Offenbarung 16,17-18)

 

Kapitel 9

Die 144.000 und die große Schar

Offenbarung 7

 

 

 

Wie schon zuvor kurz in dieser Broschüre erwähnt, wird eine Zeit kommen, wenn Gott 144.000 Menschen zu ihrem Schutz versiegeln wird. In diesem Zusammenhang wird auch eine andere Gruppe erwähnt – die große Schar.

Viel wurde darüber spekuliert, was die Identität der 144.000 und der großen Schar anbetrifft. Wenn wir jedoch die Bibel für sich selbst sprechen lassen, wird die Antwort eigentlich offensichtlich.

 

 

Die 144.000

In Vers 1 von Offenbarung 7 finden wir, dass der Tag des Herrn – die Zeit der furchtbaren Plagen – verzögert wird, BIS DASS die 144.000 Diener Gottes versiegelt worden sind. Gemäß der Reihenfolge der prophetischen Ereignisse liegt diese Versiegelung noch IN DER ZUKUNFT. Sie wird NACH BEGINN DER KOMMENDEN GROSSEN TRÜBSAL UND DEM SICHTBARWERDEN DER HIMMLISCHEN ZEICHEN stattfinden, jedoch BEVOR DIE PLAGEN von Gottes Gericht ausgegossen werden.

Beachten Sie als nächstes Jesu eigene Erklärung hinsichtlich der 144.000. Es sind 144.000 aus den STÄMMEN ISRAELS, 12.000 aus jedem Stamm. Der Stamm von Dan wird nicht erwähnt – vielleicht, weil er wieder der Götzenanbetung verfiel, und deshalb auf Gottes Erlösung WARTEN muss (1. Mose 49,1.16-18). Den 144.000 wird SPEZIELLER SCHUTZ WÄHREND DES TAGS DES HERRN gewährt.

Lehmann Strauss, The Book of Revelation, gibt folgenden Kommentar auf den Seiten 171-173 bezüglich der 144.000:

„Das Gericht wird aufgeschoben, bis dass 144.000 Juden versiegelt sind [Strauss sagte „Juden“, aber sollte „Israeliten“ gesagt haben. Strauss macht den üblichen Fehler, dass die Israeliten mit den Juden gleichgestellt werden. Alle Juden sind Israeliten, aber nicht alle Israeliten sind Juden. Nur drei der zwölf Stämme Israels werden in der Bibel als „Juden“ bezeichnet – und zwar jene, die den Stämmen Juda, Benjamin und Levi angehören.] Wenn Sprache alles bedeutet, dann sind diese Versiegelten wortwörtlich Israeliten … nicht ein Heide befindet sich unter ihnen … Dan … ist ausgeschlossen, weil er des Götzendienstes für schuldig befunden wurde. Gott warnte sein Volk, dass Götzendiener aus den restlichen Stämmen ausgesondert werden würden … Die 144.000 werden mit ‚dem Siegel des lebendigen Gottes’ versiegelt. Das Siegel ist das Zeichen von göttlichem Besitztum, Schutz und Bewahrung.“

 

 

Die große Schar

Nach diesem Ereignis sieht Johannes eine große Schar, die „niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen“, die, angetan mit weißen Gewändern, vor dem Lamm standen (Offenbarung 7,9). „Diese sind’s, die gekommen sind aus der großen Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und … hell gemacht“ (Offenbarung 7,14). Wie wir schon in einem vorherigen Kapitel dieser Broschüre berichteten, muss die große Schar durch die große Trübsal hindurchgehen, aber sie wird vor den Plagen des Tags des Herrn – zusammen mit den 144.000 – beschützt werden.

Strauss kommentiert auf den Seiten 175-178:

„Die Zahl … ist jenseits aller Berechnung, was Menschen anbetrifft. Nur Gott allein weiß die exakte Zahl (2. Timotheus 2,19) … Johannes sah ‚Palmzweige in ihren Händen’ (Offenbarung 7,9) … die Palmzweige können sich auf das Feiern des Laubhüttenfestes beziehen … Palmzweige drücken Freude für eine vollständige Erlösung aus (Johannes 12,12-13). Sie feiern den Triumph darüber, dass sie aus einer schrecklichen Zeit der großen Trübsal herausgebracht worden sind …“

 

 

Was wir aus der Schrift wissen können

In Anbetracht der biblischen Offenbarung hinsichtlich der 144.000 und der großen Schar können wir folgendes festhalten:

1)    Niemand aus den 144.000 ist schon versiegelt worden.

2)    Die 144.000 werden in der Zukunft versiegelt werden, NACH der großen Trübsal.

3)    Die 144.000 werden versiegelt werden, um vor den Plagen vom Tag des Herrn beschützt zu sein.

4)    Die 144.000 sind physische Israeliten, die zum Zeitpunkt ihrer Versiegelung am Leben sind.

5)    Es werden 12.000 aus jedem Stamm Israels versiegelt werden. Da der Stamm Dan hiervon ausgeschlossen ist (vgl. auch Kapitel 8 dieser Broschüre), wird der Stamm Josef durch Josef und seinen Sohn Manasse repräsentiert (Offenbarung 7,6.8).

6)    Da die 144.000 NACH der großen Trübsal versiegelt werden, müssen sie DURCH die große Trübsal HINDURCH. In der Bibel gibt es keinen Hinweis darauf, dass sie an einem bestimmten Ort der Sicherheit vor der großen Trübsal beschützt werden.

7)    Wie die 144.000 vor den Plagen am Tage des Herrn geschützt werden, so wird sich auch die „große Schar“ (Offenbarung 7,9) an Gott wenden, um beschützt zu werden.

8)    Die „große Schar“ ist nicht Teil der 144.000, sondern eine gesonderte Gruppe von Menschen.

9)    Die „große Schar“, die „niemand zählen kann“, besteht „aus ALLEN [anderen, d.h. nichtisraelitischen] Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen“.

10)Die „große Schar“ muss ebenfalls durch die große Trübsal hindurch. Sie wird sich nicht an einem Ort der Sicherheit befinden, um vor der großen Trübsal beschützt zu werden. Offenbarung 7, Vers 14, sagt: „Diese sind’s, die GEKOMMEN SIND AUS der großen Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes.“

Heute haben sich weder die 144.000 noch die große Schar Gott zugewandt. Aber sie werden es noch – wenn sie sich an die Botschaft des Evangeliums vom Reich Gottes erinnern, die heute und auch weiterhin von Gottes Kirche gepredigt wird (vgl. Matthäus 24,14; 28,18-20), zusammen mit den Handlungen der zwei Zeugen (Offenbarung 11,1-6), dem Märtyrertum einiger Heiliger (Offenbarung 6,9-11; 12,13-17), dem Leiden der israelitischen und jüdischen Menschen während der großen Trübsal, und den himmlischen Zeichen.

 

 

Reue in den letzten Tagen

Wenn sich die 144.000 inmitten der großen Trübsal befinden, werden sie über ihr Leben reflektieren und die Situation, in der sie sich befinden, und sie werden zur Besinnung kommen. DANN werden sie bereuen – nicht vorher! Den heutigen Nachfahren von Israel und Juda wird eine bemerkenswerte Prophezeiung gegeben, und zwar in 5. Mose 30, Verse 1-3, 6 und 8. Diese Prophezeiung bezieht sich auf das „Ende der Tage“ (5. Mose 31,29), und enthält wahrscheinlich ebenfalls eine Beschreibung der Bekehrung der 144.000:

„Wenn nun dies alles über dich kommt, es sei der Segen oder der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und du es zu Herzen nimmst, wenn du unter den Heiden bist, unter die dich der HERR, dein Gott, verstoßen hat, und du dich BEKEHRST zu dem HERRN, deinem Gott [d.h. BEREUST], dass du seiner Stimme GEHORCHST, du und deine Kinder, von ganzem Herzen und von ganzer Seele [hier wird eine BEKEHRUNG beschrieben] in ALLEM, was ich dir heute gebiete, so wird der HERR, dein Gott, deine Gefangenschaft wenden (die von den heutigen Nachfahren des Hauses Israels und Juda während der Zeit der großen Trübsal erlitten werden wird) … Und der HERR, dein Gott, wird dein Herz beschneiden und das Herz deiner Nachkommen, damit du den HERRN, deinen Gott, liebst von ganzem Herzen und von ganzer Seele, AUF DASS DU AM LEBEN BLEIBST (d.h., dass du von den PLAGEN am Tage des Herrn VERSCHONT wirst) … Du aber wirst umkehren und der Stimme des HERRN gehorchen, dass du tust alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete.“

Wenn sich die 144.000 und die große Schar Gott zuwenden, sich bekehren und den heiligen Geist erhalten, werden sie vor den Plagen am Tage des Herrn beschützt werden. Ihre Bekehrung liegt noch in der Zukunft. Sie wird stattfinden, nachdem sie die aufwühlenden Strapazen der großen Trübsal durchgemacht haben.

 

 

 

 

Kapitel 10

Das kleine Büchlein

Offenbarung 10

 

 

 

In Offenbarung 10 hört Johannes eine Botschaft von sieben Engelwesen, die die „sieben Donner“ genannt werden. Johannes soll die Dinge versiegeln, welche die Engel verkünden, ohne sie aufzuschreiben. Ein mächtiger Engel gibt Johannes ein kleines Büchlein zu lesen. Als er es liest, ist es süß in seinem Munde, aber danach bitter in seinem Magen (Offenbarung 10,9-10). Etwas Ähnliches geschah dem Propheten Hesekiel in alttestamentlichen Zeiten (Hesekiel 3,1-3).

Nachdem das kleine Buch verschlungen ist, muss Johannes wieder über viele Menschen, Nationen, Völkern und Könige prophezeien. Zweifellos werden diese Prophezeiungen bestimmte Ereignisse beinhalten, die ihnen widerfahren werden.

Wissen – einschließlich prophetisches Wissen – kann zuerst sehr „süß“ oder „angenehm“ sein, aber es kann bitter werden, wenn es verkündet und zurückgewiesen wird. Dies mag der Grund sein, warum heute viele damit zurückhalten, das allmächtige und wahre Evangelium vom Reich Gottes als ein Zeugnis zu verkünden. Aber es MUSS und WIRD durch Gottes wahre Kirche GESCHEHEN, so dass das Ende kommen kann (Matthäus 24,14).

Einige behaupten heute, dass sie sich im Besitz des kleinen Büchleins befinden, oder dass sie es selbst sogar geschrieben haben. Das ist totaler Unsinn! Das kleine Büchlein war nur symbolisch gemeint und beinhaltet Wissen über bestimmte Ereignisse, die noch geschehen werden. Johannes wurde angewiesen, diese nicht zu offenbaren – sie sollten bis zum Ende geheim gehalten werden, bis zu „den Tagen, wenn der siebente Engel seine Stimme erheben und seine Posaune blasen wird“, und wenn „das Geheimnis Gottes [vollendet ist]“ (Offenbarung 10,7; vgl. Daniel 12,9). Aber das kleine Büchlein selbst wurde von Johannes verschlungen – wie kann also irgendjemand behaupten, es heute zu besitzen?

 

 

Kapitel 11

Der Tempel Gottes

Offenbarung 11,1-2

 

 

 

In Offenbarung 11, Verse 1-2, wird Johannes gebeten, den Tempel Gottes,  den Altar und diejenigen, die dort anbeten, auszumessen, aber den äußeren Vorhof des Tempels auszulassen, da er den Heiden gegeben worden ist.

Bedeutet dies, dass die Juden kurz vor der Wiederkehr Christi einen Tempel in Jerusalem bauen werden?

Wenn wir zu diesem Punkt alle Schriftstellen hinzuziehen, wird ersichtlich, dass in der nahen Zukunft, und noch vor Christi Wiederkehr, höchstwahrscheinlich ein Tempel errichtet werden wird.

 

 

Ein physischer Tempel in Jerusalem vor Christi Wiederkehr

Als Christus von seinen Jüngern gefragt wurde, was das Zeichen seines Kommens und für das Ende der Welt  [dieser gegenwärtigen Zivilisation] sein würde (Matthäus 24,3), nannte er die „große Trübsal“  oder „Drangsal“ (Vers 21) und gleichzeitig die Tatsache, dass man „das Greuelbild der Verwüstung [„Greuel der Verwüstung,“ siehe Elberfelder Bibel] [sehen würde] stehen an der heiligen Stätte, wovon gesagt ist durch den Propheten Daniel“ (Vers 15; vgl. ebenfalls Markus 13,14, der „wo es nicht soll“ hinzufügt). In der Parallelstelle in Lukas 21, Vers 20, wird Christus wie folgt zitiert: „Wenn ihr aber sehen werdet, dass Jerusalem von einem Heer belagert wird, dann erkennt, dass seine Verwüstung nahe herbeigekommen ist.“

 

 

Der Greuel der Verwüstung

Aus diesen Schriftstellen ersehen wir, dass sich der Greuel der Verwüstung auf fremde Armeen bezieht, die Jerusalem zu einem verwüsteten Landstrich machen werden. Aber ist das ALLES, worauf sich die Formulierung „Greuel der Verwüstung“ bezieht? Christus wies darauf hin, dass der Prophet Daniel über den „Greuel der Verwüstung“ sprach. Er tat es zu drei unterschiedlichen Anlässen – in Daniel 9,27; 11,31 und 12,11. (Eine gleichlautende zusätzliche Bezugnahme kann in Daniel 8, Vers 13, gefunden werden, wo von dem Gesicht vom „verwüstenden Frevel“ gesprochen wird.) Die Art und Weise, wie diese Schriftstellen formuliert sind, lassen darauf hindeuten, dass mehr als nur eine Armee gemeint ist. Daniel 11, Vers 31, sagt, dass ein König des Nordens seine Heere versammeln, das „Heiligtum und Burg entweihen und das tägliche Opfer abschaffen und das Greuelbild der Verwüstung [Elberfelder Bibel: „den verwüstenden Greuel“] AUFSTELLEN [wird].“ Daniel 12, Vers 11, spricht von der Zeit, wenn „das tägliche Opfer abgeschafft und das Greuelbild der Verwüstung AUFGESTELLT IST …“

Diese Endzeitprophezeiungen sagen voraus, dass ein zukünftiger „König des Nordens“ in Jerusalem eindringen und das tägliche Opfer abschaffen wird – damit andeutend, dass die Juden in der Zukunft damit beginnen werden, wieder ein tägliches Opfer in Jerusalem einzuführen. Es ist wahr, dass die Juden keinen Tempel benötigen, um ein tägliches Opfer darzubringen (vgl. Esra 3,6) – aber das bedeutet nicht, dass die Juden KEINEN Tempel bauen werden, um ein tägliches Opfer zu bringen.

Um auf die Prophezeiung in Daniel 11, Vers 31, zurückzukommen: Die meisten Kommentare stimmen darin überein, dass sich diese spezielle Schriftstelle auf Antiochos Epiphanes bezieht, zumindest als Vorläufer einer anderen endzeitlichen Erfüllung. Wie die Nelson Study Bible betont: „Antiochos beschmutzte den Altar, indem er eine Sau darauf opferte. Er erklärte die täglichen Opfer und andere Mosaischen Zeremonien für ungültig und beging einen Greuel der Verwüstung am heiligen Ort durch die Aufstellung eines Abbilds von Zeus (9,27; 12,11). Jesus sagte, dass etwas Ähnliches kurz vor seiner Wiederkehr geschehen wird (siehe Matthäus 24,15).“

Wir sollten die Tatsache beachten, dass, als der erste „Greuel der Verwüstung“ aufgestellt war, die Armeen des Antiochos Jerusalem überrannten, die täglichen Opfer, die AM TEMPEL dargebracht wurden,  abschafften, und ein Abbild von Zeus (oder Jupiter) am „heiligen Ort“ – dem TEMPEL – aufstellten.

Da die ursprüngliche Verwüstung, wie vom Propheten Daniel vorhergesagt, die Existenz eines Tempels beinhaltete, ist es nur angemessen, darauf zu schließen, dass die letztendliche Verwüstung ebenfalls einen existierenden Tempel umfasst. Andere biblische Schriftstellen bestätigen diese Schlussfolgerung:

 

 

Der Tempel wird vermessen

Wir lesen in Offenbarung 11, Verse 1-2, dass ein Engel Gottes zu Johannes sagt: „Steh auf und miss den Tempel Gottes und den Altar und die dort anbeten. Aber den äußeren Vorhof des Tempels lass weg und miss nicht, denn er ist den Heiden gegeben; und die heilige Stadt werden sie zertreten zweiundvierzig Monate [oder 3 ½ Jahre] lang.“

Einige erwähnen richtigerweise, dass sich die Formulierung „Tempel“ oder „Tempel Gottes“ im neuen Testament auf Gottes Kirche beziehen kann [vgl. Epheser 2,19-22; 1. Korinther 3,16-17]. Sie behaupten, dass Offenbarung 11, Verse 1-2, sich ausschließlich auf die Kirche bezieht. Obwohl die Kirche hier mit einbezogen wird, ist die beabsichtigte und offensichtliche Bedeutung ein wortwörtlicher Tempel in Jerusalem. Schließlich werden die Heiden die heilige Stadt (!) für 3 ½ Jahre zertreten, und der Vorhof, der sich außerhalb des Tempels befindet, wird diesen Heiden gegeben werden. Es ist schwierig zu sehen, wie sich all diese Hinweise ausschließlich auf die Kirche beziehen sollen.

Auch wird in Offenbarung 11, Verse 1-2, ein Unterschied zwischen dem Tempel und denjenigen gemacht, die dort anbeten. Wenn der Tempel ausschließlich die Kirche bezeichnen würde, wäre es sehr schwierig festzustellen, wer diejenigen sind, die dort anbeten.

Die Nelsen Study Bible kommentiert hierzu: „Johannes wird ein Schilfrohr gegeben, dass wie ein Messstab aussieht, wie er auch von Hesekiel in seiner Vision von der Vermessung des Tempels gebraucht wurde (siehe Hesekiel 40,3.5; Hesekiel 40-48) … Dies ist der Tempel der Trübsal-Periode, der letztendlich entweiht wird (siehe [Offenbarung] 13,14.15; Daniel 9,27; Lukas 21,24; 2. Thessalonicher 2,4) … Lukas 21, Vers 24, prophezeit, dass die Heiden die heilige Stadt niedertreten werden, bis ‚die Zeiten der Heiden erfüllt sind’. Offensichtlich ist der Zeitraum von 42 Monaten das Ende ‚der Zeit der Heiden’. ‚Heiden’ könnte hier auch mit ‚Nationen’ übersetzt werden ([Offenbarung 11,] Vers 9; 10,11).“

 

 

Der Mensch der Bosheit im Tempel Gottes

Eine andere Schriftstelle, die die Existenz eines zukünftigen Tempels in Jerusalem kurz vor Christi Wiederkehr  andeutet, kann in 2. Thessalonicher 2, Verse 3-4, gefunden werden. Dort schreibt Paulus:

„Lasst euch von niemandem verführen, in keinerlei Weise; denn zuvor [vor Christi Wiederkehr] muss der Abfall kommen und der Mensch der Bosheit offenbart werden, der Sohn des Verderbens. Er ist der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott.“

Dieser „Mensch der Bosheit“, der ebenfalls in den Versen 8 und 9 „der Böse“ genannt wird, ist im Buch der Offenbarung als „der falsche Prophet“ identifiziert worden (vgl. z. B. Offenbarung 19,20). Diese religiöse Gestalt wird die Menschen durch „große Zeichen“ (Offenbarung 13,13-14) verführen. Wir lesen in 2. Thessalonicher 2, Vers 9, dass der kommende Böse „in der Macht des Satans auftreten [wird] mit großer Kraft und lügenhaften ZEICHEN und Wundern“. Dieser falsche Prophet wird von niemand anderem als Satan und seinen Dämonen die Macht erhalten, all dies zu tun (vgl. Offenbarung 16,13-14).

Die Ryrie Study Bible kommentiert:

„ … Der Antichrist [dies ist eine unrichtige Bezeichnung – die Schriftstelle spricht von dem falschen Propheten] wird den wiedererbauten jüdischen Tempel in Jerusalem entheiligen, indem er sich selbst dort niederlässt, um angebetet zu werden … Dies wird der Höhepunkt der großen menschlichen Sünde von Selbstvergötterung sein, eine öffentliche Missachtung Gottes.“

Die Nelson Study Bible fügt hinzu:

„Der Mensch der Bosheit wird sich selbst als göttlich verkünden, wird im Tempel Gottes sitzen und handeln, als wäre er selbst ein Gott … Der Mensch der Bosheit wird wahrscheinlich in einem physischen Tempel in Jerusalem residieren und sich selbst als ein Gott ausgeben, die ultimative Erfüllung des ‚Greuels der Verwüstung’, wie von Daniel (Daniel 7,25; 9,26,27; 11,31.36.37; 12,11) und Jesus Christus vorhergesagt (Matthäus 24,15; Markus 13,14) …“

Der wiederkehrende Christus wird den Menschen der Bosheit „umbringen mit dem Hauch seines Mundes und wird ihm ein Ende machen durch seine Erscheinung, wenn er kommt“ (2. Thessalonicher 2,8).

 

 

Mehr biblische Hinweise auf einen physischen Tempel

Eine zusätzliche Schriftstelle in Psalm 79, Verse 1-7, deutet an, dass die Juden einen Endzeit-Tempel in Jerusalem kurz vor Christi Wiederkehr errichten werden. Dies ist ein Endzeit-Psalm, wie Vers 6 zeigt. Gott wird gebeten, seinen Grimm oder Zorn (vgl. Elberfelder Bibel) über die Nationen auszuschütten – ein Bezug auf das Ausgießen der Endzeit-Plagen von Gottes Zorn, wie in Offenbarung 15,7; 16,1.19 beschrieben. In diesem Zusammenhang sagt Psalm 79, Vers 1: „Gott, es sind Heiden in dein Erbe eingefallen; die haben deinen heiligen Tempel entweiht und aus Jerusalem einen Steinhaufen gemacht.“

Andere prophetische Referenzen für einen zukünftigen Tempel in Jerusalem könnten vielleicht in Hesekiel 8, Verse 5 und 16, sowie in Hesekiel 9, Verse 1-7, gefunden werden. All diese Schriftstellen sind Prophezeiungen für die Endzeit, und sie scheinen sich auf einen physischen Tempel und die Greuel zu beziehen, die dort praktiziert werden.

Schließlich finden wir im Buch von Hesekiel, beginnend mit Kapitel 40, detaillierte Beschreibungen eines zukünftigen physischen Tempels in Jerusalem. Wir wissen aus solchen Schriftstellen, dass es in Jerusalem einen buchstäblichen Tempel nach Christi Wiederkehr geben wird. Hesekiel 40-46 sagt uns jedoch nicht, wann dieser zukünftige Tempel erbaut werden wird. Könnte es sein, dass Hesekiel 40-46 denselben Tempel beschreibt, den die Juden kurz vor Christi Wiederkehr errichten werden?

Wenn wir alle Schriftstellen zu diesem Thema in Betracht ziehen, könnte es sehr gut sein, dass ein Tempel in Jerusalem, kurz vor Christi Wiederkehr, erbaut werden wird.

 

 

Kapitel 12

Die „zwei Zeugen“

Offenbarung 11,3-12

 

 

 

Wir lesen im elften Kapitel des Buches der Offenbarung, dass Jerusalem von den Heiden für 42 Monate, oder 3 ½ Jahre, oder 1.260 Tage belagert werden wird (Offenbarung 11,1-3; vgl. Lukas 21,23-24; Daniel 2,44). Diese heidnische Herrschaft wird unter zwei zukünftigen politischen und religiösen Führern der letzten Wiederauferstehung des ehemaligen römischen Reiches erfolgen. In der Bibel werden diese politischen und religiösen Führer als das „Tier“ und der „falsche Prophet“ bezeichnet.

Die Bibel sagt uns, dass während der künftigen Zeit der Belagerung von Jerusalem „zwei Zeugen“ für 1.260 Tage, oder 3 ½ Jahre prophezeien werden (vgl. Offenbarung 11,3). Dies wird offenbar zur selben Zeit geschehen, wenn sich bestimmte Kirchenmitglieder an einem „Ort der Sicherheit“ hier auf Erden befinden, um vor dem Tier und dem falschen Propheten geschützt zu werden (vgl. Offenbarung 12,14). Der Zeitrahmen für die Aussagen der zwei Zeugen von 1.260 Tagen, oder 3 ½ Jahren, stimmt überein mit „eine[r] Zeit und zwei Zeiten und eine[r] halbe[n] Zeit“, oder 3 ½ Jahren, in Offenbarung 12, Vers 14, wo die Dauer des Verbleibens der Kirchenmitglieder am Ort der Sicherheit beschrieben wird. (Bitte beachten Sie, dass gemäß des hebräischen Kalenders ein Jahr 360 Tage hat, und dass der Ausdruck „Zeit“ „Jahr“ bedeutet, vgl. Daniel 4,20.22.29, Elberfelder Bibel mit dortiger Anmerkung.)

Diese zwei Zeugen werden in Offenbarung 11, Vers 4, die „zwei Ölbäume und die zwei Leuchter“ genannt. Dies ist ein offensichtlicher Bezug auf eine Schriftstelle in Sacharja 4,3.11-14.

Über die Jahre gab es viele Spekulationen hinsichtlich der Identität der „zwei Zeugen“. Einige phantasievolle und einige absolut irrwitzige Konzepte haben sich entwickelt, und es scheint, es gab durch die Geschichte hindurch immer schon Menschen, die behaupteten, sie wären einer der „zwei Zeugen“, oder sie wüssten, wer diese wären.

Die Wahrheit ist, dass es noch nicht offenbart worden ist, wer die zwei Zeugen sind oder sein werden – und wir sind der festen Überzeugung, dass diejenigen, die glauben, dass SIE die zwei Zeugen SIND, sich täuschen und auch andere in die Irre leiten!

 

 

Mose? Elia? Henoch?

Einige behaupten heute (und nehmen hierdurch irrtümlicherweise die Meinung einiger verwirrter katholischer „Kirchenväter“ an), dass die zwei Zeugen der damalige Mose, Elia oder Henoch sind oder sein werden, die entweder von den Toten auferweckt werden, oder sich für tausende von Jahren in einer Art „Zwischenwelt“ befunden haben – also nicht wirklich lebten, aber auch nicht wirklich tot waren. Scheinbar ist dieses neuzeitliche Konzept in dem nicht inspirierten Buch von Henoch erwähnt worden – eine jüdische Legende und Fabel, welche richtigerweise als Teil des inspirierten Wortes Gottes abgelehnt wurde. Andere meinen, dass die zwei Zeugen zwei Engel sein werden. In der Bibel gibt es jedoch absolut KEINE Andeutung darüber, dass irgendeine dieser vorgenannten menschlichen Ansichten richtig ist!

In diesem Zusammenhang beachten Sie bitte auch die Schriftstelle, in der Mose starb und Gott ihn vergrub, und dass sein Grab bis zum heutigen Tage nicht gefunden wurde (5. Mose 34,5-6). Hebräer 11, Verse 23-29 und 39-40, lehrt, dass Mose im Zeitpunkt von Christi zweitem Kommen von den Toten auferstehen wird – und nicht vorher. Das bedeutet, dass er nicht einer der zwei Zeugen sein kann. Dasselbe gilt dann offensichtlich für Elia und Henoch. Wie wir schon vorab in dieser Broschüre erwähnten, starben Elia und Henoch ebenfalls in Erwartung der Auferstehung von den Toten. Sie sind ebenfalls nicht die zwei Zeugen.

 

 

Was wir aus der Schrift WISSEN

Lassen Sie uns erkennen, was wir mit Sicherheit über die zwei Zeugen sagen KÖNNEN, indem wir Gottes offenbarende Schriftstellen untersuchen. Alles darüber Hinausgehende gehört in den Bereich der Spekulation, welche kein offenbartes göttliches Wissen ist, sondern nur menschliches Gedankengut und Hirngespinste enthält.

Der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown sagt folgendes:

„Sie werden durch Symbole wie ‚die zwei Ölbäume’ und ‚die zwei goldenen Röhren’ oder Lampenfüße beschrieben, ‚die vor dem Herrscher aller Lande stehen’. Es wird hier auf [Sacharja] 4, Vers 3, und [Sacharja] 4, Vers 12, Bezug genommen, womit zwei Individuen gemeint waren, nämlich Jeschua und Serubbabel, die die jüdische Gemeinde betreuten. Genauso, wie die zwei Olivenbäume ihr Öl aus sich heraus in die Schale des Leuchters gossen, so wird Gott im letzten Glaubensabfall zwei inspirierte Zeugen erwecken, um Ermutigung zu geben …“

Obwohl es stimmt, dass das Buch Sacharja sich einerseits auf Jeschua und Serubbabel bezieht, die zur Zeit von Sacharjas Niederschrift lebten, so sind jedoch beide Bücher – das Buch Sacharja und das Buch der Offenbarung – vorrangig prophetischer Natur.

Da die Bücher von Sacharja und der Offenbarung Prophezeiungen für unsere Zeit beinhalten, können sie nicht dazu benutzt werden zu beweisen, dass die zwei Zeugen der Endzeit in der Zeit von Sacharja und Johannes am Leben waren. Sie können auch nicht benutzt werden, um zu beweisen, dass es sich bei den zwei Zeugen um Mose und Henoch oder Elia handelt, die Gott übernatürlich auf unerklärliche Weise am Leben erhielt, weil, wie schon erwähnt, uns gesagt wurde, dass Mose und Henoch STARBEN (vgl. Hebräer 11,5.13.23-29.39-40; 5. Mose 34,7). Daraus zu schließen, dass Gott Mose und Henoch oder Elia in diesen Endzeiten vor Christi Wiederkehr wieder zu physischem Leben erwecken wird, ist ohne jegliches biblisches Fundament.

Aus demselben Grund können die Aussagen in den Büchern von Sacharja und der Offenbarung über die zwei Zeugen, die vor Gott „stehen“, nicht benutzt werden, um zu beweisen, dass sie Engel sind. Wir lesen im elften Kapitel des Buches der Offenbarung, dass das Tier oder der militärische Führer die zwei Zeugen töten wird, und dass ihre toten Körper für 3 ½ Tage in Jerusalem liegen werden (Offenbarung 11,7-10). Da sie getötet werden, können sie keine Engel sein, da Engel nicht sterben können (Lukas 20,35-36).

Unger’s Bible Handbook erwähnt hierzu (Anmerkungen in runden Klammern im Original):

„Obwohl die zwei Zeugen gemeinhin als Mose und Henoch, oder Mose und Elia identifiziert werden, sind solche Feststellungen schwerlich haltbar … Diese Zeugen sind augenscheinlich zwei Mitglieder eines endzeitlichen Überbleibsels [des Volkes Gottes]. Sie sind Zeugen Christi … Ihre Botschaft ist die Herrschaft Christi über die Erde … und verkünden den bald kommenden König aller Könige, der die Erde in Besitz nimmt … sie werden von dem Tier (dem Oberhaupt des wiedererstandenen Römischen Reiches, Offenbarung 13,1-10; 17,8) getötet… aber nicht, bevor sie ihr Zeugnis beendet haben …“

 

 

Der Tod und die Auferstehung der zwei Zeugen

Nach ihrem Tod werden sie wieder auferweckt und in einer Wolke gen Himmel aufgenommen, am Ende des „zweiten Wehe“ und zu Beginn des dritten und letzten „Wehe“, wenn der siebente Engel seine Posaune blasen wird (Offenbarung 11,11-15.19 – vgl. Offenbarung 16,17-18; beide Passagen erwähnen Blitze, Stimmen, Donner und Erdbeben; somit beschreiben beide dasselbe Ereignis, das zum selben Zeitpunkt stattfindet).

Die Auferstehung der zwei Zeugen wird zum Zeitpunkt der ersten Auferstehung der Gerechten zur Unsterblichkeit stattfinden, und zwar, wenn die Posaune des siebenten oder letzten Engels erklingt (vgl. 1. Korinther 15,51-52; 1. Thessalonicher 4,16; Matthäus 24,30-31). Dann werden diejenigen, die in Christus gestorben sind, zur Unsterblichkeit auferstehen, zusammen mit denjenigen in Christus, die zu diesem Zeitpunkt noch am Leben sind und dann zur Unsterblichkeit verwandelt werden, und sie werden „zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen“ (1. Thessalonicher 4,17). Die zwei Zeugen, die getötet wurden, aber 3 ½ Tage später zur Unsterblichkeit auferstehen und „gen Himmel in einer Wolke“ auffahren werden (Offenbarung 11,11-12), werden bei ihnen sein, und sie werden den Herrn in der Luft treffen, zusammen mit all den anderen auferstandenen und verwandelten Heiligen.

Was die Bibel uns sagt, ist, dass zum Ende hin, kurz vor der Wiederkehr Jesu Christi zu dieser Erde, zwei außergewöhnliche Menschen für 3 ½ Jahre dieser Welt prophezeien und sie warnen werden. Während der Zeit ihres Zeugnisses kann ihnen niemand etwas antun, da sie übernatürlichen Schutz und Kraft von Gott erhalten werden. Obwohl uns diese beschriebene Kraft an Taten erinnert, die von Mose und Elia begangen wurden, „ist es nicht geboten anzunehmen, dass Johannes erwartete, dass sie buchstäblich zurückkehren würden“ (Broadman Bible Commentary, Ausgabe 12, Seite 303). Vielmehr werden es von Gott gesandte Menschen sein, die „im Geist und in der Kraft Elias“ und Moses (vgl. Lukas 1,17) auftreten, um die Welt ein letztes Mal zu warnen, bevor Christus zurückkehrt.

 

 

 

Kapitel 13

Der Drache und die Frau

Offenbarung 12

 

 

 

Der Drache

Bevor Christus wiederkehrt, müssen zuerst sehr wichtige Ereignisse stattfinden, Ereignisse, die die wahre Kirche Gottes betreffen werden. Offenbarung 12 beginnt damit, diese Vorkommnisse zu beschreiben, indem zuerst auf ein uraltes Geschehnis Bezug genommen wird – die Rebellion Luzifers, des „Drachen“, und seiner Engel gegen Gott. Diese Rebellion geschah noch vor 1. Mose 1, Vers 2, und noch vor der Schöpfung des Menschen. Beachten Sie, dass ein ganzes Drittel von Gottes heiligen Engeln Satan in diesem Coup d’état folgten, um Gott von seinem Thron zu entfernen. Satan, der ursprünglich Luzifer genannt wurde, und seine Engel scheiterten bei diesem Versuch, und die Engel werden seitdem Dämonen genannt (vgl. Jesaja 14; Hesekiel 28; Lukas 10,18; Judas 6; 2. Petrus 2,4). (Für weitere Informationen lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre EVOLUTION – ein MÄRCHEN für Erwachsene?“).

Lehman Strauss, The Book of Revelation, kommentiert auf Seite 230 zur Rebellion Satans wie folgt:

„Es gibt eine Menge Beweise … die ohne Zweifel belegen, dass es eine lange Zeitspanne zwischen der ersten Schöpfung, beschrieben im ersten Satz der Bibel, und dem Chaos des zweiten Verses gegeben haben muss. Es war während dieses Intervalls, dass der Krieg im Himmel durch Luzifers Rebellion begann. Gottes nächste offenbarte Handlung war die Erschaffung des Menschen …“

 

 

Die Frau

Der Bericht in Offenbarung 12 fährt fort mit der Beschreibung einer „Frau“, die ein Kind gebiert, und dem nicht erfolgreichen Versuch des Drachen, dieses Kind zu töten.

Die Frau wird dargestellt als mit der Sonne bekleidet, mit dem Mond unter ihren Füßen, und mit einer Krone von zwölf Sternen auf ihrem Haupt (Offenbarung 12,1). In 1. Mose 37, Verse 9-11, werden Jakob und seine Frau Rachel, Josefs Mutter, als Sonne und Mond symbolisiert, und Josefs Brüder als elf Sterne, die sich vor Josef verneigen. Es ist deshalb sehr plausibel anzunehmen, dass sich die ZWÖLF Sterne in Offenbarung 12, Vers 1, auf die zwölf Stämme Israels (einschließlich Josef) beziehen.

Offenbarung 12, Verse 2-5, bezieht sich auf die Tatsache, dass Maria Jesus Christus gebar, und dass Satan erfolglos versuchte, Christus durch König Herodes zu töten (Offenbarung 12,4; Matthäus 2,13.16).

Wir verstehen, dass die Frau zuallererst symbolisch für Eva steht (1. Mose 3,15); dann für die alttestamentliche Kirche, welche aus Abraham, Isaak und Jakob, und Jakobs ZWÖLF Söhnen entstand, und welche als die Kirche Israels in der Wüste bekannt wurde; dann für Maria, die Mutter Christi; und – nach Christi Himmelfahrt – für die neutestamentliche Kirche Gottes (vgl. Matthäus 25,1; Epheser 5,22-32; 2. Korinther 11,2; Galater 4,26).

Offenbarung 12, Vers 6, sagt uns, dass die Frau – die neutestamentliche Kirche – für 1.260 Tage in die Wildnis floh. Wie schon zuvor erwähnt, als wir Christi Botschaft an die sieben Kirchen besprachen, muss dies als Hinweis auf prophetische Tage oder JAHRE verstanden werden. Die Bibel macht es klar, dass sich manchmal „Tage“ auf die Anzahl von „Jahren“ beziehen kann. Dieses „ein-Tag-für-ein-Jahr-Prinzip“ wird zum Beispiel in 4. Mose 14, Vers 34, und Hesekiel 4, Vers 6, erwähnt. Die wahre Kirche Gottes existierte weiterhin, aber sie wurde während dieses Zeitraums von 1.260 Jahren kaum wahrgenommen.

 

 

Der zukünftige Kampf des Drachen mit der Frau

Beginnend mit Offenbarung 12, Vers 7, werden Ereignisse beschrieben, die in der Endzeit – also in der Zukunft – stattfinden werden. Ein neuer Krieg zwischen Satan und Gott ist geschildert – ein weiterer dämonischer Versuch, Gott zu entthronen. Aber Satan wird wieder scheitern und zur Erde zurückgeworfen werden, um die Frau mit „großem Zorn“ zu verfolgen (Offenbarung 12,7-13).

Während die Frau zu ihrem Ort der Sicherheit hier auf Erden fliehen wird, und zwar wird sie auf zwei Flügeln eines großen Adlers getragen (vgl. zu dieser poetischen Terminologie 2. Mose 19,4; 5. Mose 1,31; 32,11), um dort für 3 ½ Jahre ernährt zu werden (Offenbarung 12,14), wird Satan aus seinem Maul Wasser wie eine Flut gegen die Frau ausspeien. Dies deutet auf eine Armee oder eine militärische Macht hin (vgl. Daniel 11,10; Jeremia 47,2-3). Die Erde wird ihren Schlund öffnen, um der Frau zu helfen (vgl. 4. Mose 16,31-32). All dies wird hier auf Erden geschehen – nicht im Himmel, wie einige lehren, die irrtümlicherweise an das falsche Konzept einer heimlichen Entrückung glauben.

Satan wird damit fortfahren, andere innerhalb der Kirche zu verfolgen, die nicht am Ort der Sicherheit hier auf Erden sein werden (u.a. auch diejenigen, die zu der prophezeiten „Kirche der Laodizäer“ gehören, vgl. Offenbarung 3,14-19, einschließlich der 144.000 Israeliten und der großen Schar von Heiden, wie schon vorab erwähnt).

 

 

Kapitel 14

Die zwei Tiere

Offenbarung 13

 

 

 

Im 13. Kapitel des Buches der Offenbarung sieht Johannes zwei „Tiere“. Diese Tiere sind eine symbolische Beschreibung von mächtigen Weltmächten.

 

 

Das erste Tier (Offenbarung 13,1-10)

Beginnend mit Offenbarung 13, Vers 1, sieht Johannes – in einer Vision – ein abstruses Tier aus dem Meer steigen, mit sieben Häuptern und zehn Hörnern, und auf seinen Hörnern zehn Kronen. Es erinnert uns an eine Beschreibung Satans in Offenbarung 12, Vers 3—„ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner…“. Offenbarung 12, Vers 9, identifiziert den Drachen als Satan den Teufel. Dies bedeutet, dass Satan seine Macht auf das Tier überträgt (vgl. Offenbarung 13,2.4).

Das Tier mit den sieben Häuptern und zehn Hörnern war wie ein Panther und seine Füße wie Bärenfüße und sein Rachen wie ein Löwenrachen (Offenbarung 13,2). Im Buch Daniel, Kapitel 2, 5, 7 und 8, wird uns erzählt, beginnend mit dem babylonischen König Nebukadnezar, dass vier Weltreiche auf dieser Erde erstehen werden – das babylonische Reich (Daniel 2,37-38), das medo-persische Reich unter Kyros, Xerxes und anderen (Daniel 5,28), das griechisch-mazedonische Reich unter Alexander dem Großen und seinen Generälen (Daniel 8,20-22), und letztendlich ein viertes Weltreich (Daniel 2,33; 7,7). In Daniel 7, Verse 3-24, werden diese vier Welt- oder Königreiche mit einem Löwen, einem Bären, einem Panther mit vier Köpfen, und einem schrecklichen Tier mit zehn Hörnern verglichen.

Vergleichen wir diese Tiere im Buch Daniel mit dem Tier in Offenbarung 13, dann können wir erkennen, dass das Tier in Offenbarung ein Gemisch aller vier Tiere aus Daniel ist. Es hat sieben Köpfe, weil es in sich die Köpfe des Löwen, des Bären, die vier Köpfe des Panthers und den Kopf des vierten Tieres mit zehn Hörnern vereinigt. Fast alle Bibelexperten bestätigen die historische Tatsache, dass es sich bei dem vierten Tier um das römische Reich handelte. Es sollte zerteilt werden (Daniel 2,41). Diese Trennung geschah im Jahr 286 n.Chr. unter Diokletian. Im vierten Jahrhundert hatte das römische Reich zwei Hauptstädte – die eine war Rom, die andere Konstantinopel.

Gemäß Daniel 7, Vers 24, sollten zehn Könige aus dem römischen Reich hervorgehen. Dies könnte entweder eine zeitgleiche oder eine co-existierende einmalige Wiederauflebung unter der Herrschaft von zehn Königen bedeuten, oder es könnte sich auf zehn aufeinander folgende Auflebungen beziehen – eine nach der anderen, über einen gewissen Zeitraum hinweg. Wenn die Schriftstelle in Daniel 7 mit dem Tier in Offenbarung 13 verglichen wird, und basierend auf den tatsächlichen Geschehnissen in der Geschichte, kommen wir zu dem Schluss, dass hier aufeinander folgende Auflebungen gemeint sind – das Tier des römischen Reiches würde zehn aufeinander folgende Wiederauferstehungen oder Erneuerungen haben. Offenbarung 17, Vers 8, bestätigt dies – das Tier, das dort beschrieben wird und mit dem Tier in Offenbarung 13 verglichen werden kann, ist ein Tier, das „gewesen [ist] und ist jetzt nicht und wird wieder aufsteigen …“, was auf einen nacheinander folgenden Ablauf der Auflebungen hindeutet.

Offenbarung 13, Vers 3, erklärt, dass eins der sieben Häupter des Tieres tödlich verwundet wird, dann aber heilt. Dies bezieht sich auf den Kopf des vierten Tieres im Buch Daniel – dem römischen Reich –, das vollkommen zerstört wurde, aber danach wieder heilte oder auflebte. Keines der vorhergegangenen drei Welt- oder Königreiche im Buch Daniel wurden wieder hergestellt. Sie hörten einfach auf, als Königreiche zu existieren, obwohl die Voelker dieser Reiche natürlich weiter existierten  (vgl. Daniel 7,12). Mit dem vierten Tier jedoch, dem römischen Reich, war es ganz anders. Es würde eine tödliche Wunde erhalten, aber es erholte sich davon wieder, um erneut Herrschaft zu erlangen, bis es schließlich, bei der Wiederkunft Christi, total zerstört werden würde (vgl. Daniel 7,11).

Die tödliche Wunde bezieht sich auf den Fall Roms im Jahre 476 n. Chr. Aber, wie wir sahen, heilte diese Wunde wieder. Das ehemalige römische Reich „starb“ – aber es tauchte immer wieder in aufeinander folgenden Wiederauferstehungen auf der Weltenbühne auf.

 

 

Die zehn Wiederauferstehungen des römischen Reiches

Die ersten drei Wiederauferstehungen des römischen Reiches nach seinem Fall geschahen unter Gaiserich von den Wandalen, Odoaker von den Herulern und Theoderich von den Ostgoten. Aber sie „heilten“ die tödliche Wunde noch nicht. Vielmehr nennen Geschichtsforscher diese drei anfänglichen Auflebungen des römischen Reiches das „Übergangszeitalter“. Sie „belebten“ das römische Reich für eine kleine Weile, aber sie brachten nicht seine ehemalige Macht und seinen Einfluss zurück. Alle drei Könige dieser drei ersten Auflebungen waren Nachfolger des Arianismus – einer Religion, die einige Wahrheiten mit Irrlehren vermischt lehrte. Richtigerweise wurde Gott nicht als eine Dreieinigkeit gelehrt, aber sie leugneten, dass Jesus Christus Gott ist. (Für weitere Informationen lesen Sie bitte unsere kostenlosen Broschüren „Ist Gott eine Dreieinigkeit?“ und „Gott ist eine Familie“.)

Später wurde der Arianismus von der katholischen Kirche verdammt. Daniel 7,8.24, erklärt, dass ein „kleines Horn“ drei der Auferstehungen des vierten Tieres – des römischen Reiches – „stürzen“ wird. Dies bezieht sich auf die katholische Kirche, die die ERSTEN drei Wiederauflebungen der „barbarischen“ oder „arianischen“ Mächte unterdrückte.

Die „Heilung“ der tödlichen Wunde kennzeichnet die vierte Wiederauflebung des früheren römischen Reiches, die im Jahre 554 n. Chr. stattfand, als Justinian, durch seine römisch-katholische Ehefrau stark beeinflusst, die Ostgoten besiegte und in Rom einmarschierte. Er vereinigte die östlichen und westlichen Teile des ehemaligen römischen Reiches und stellte das alte Weltreich wieder her. Historiker nennen dieses Ereignis die „kaiserliche Restauration“.

Die fünfte Wiederauflebung geschah unter Karl dem Großen im Jahr 800 n. Chr.; die sechste unter Otto dem Großen im Jahr 962 n. Chr.; die siebente unter Karl V. von Habsburg in 1530 n. Chr.; und die achte unter Napoleon (die von 1804 bis 1814 n. Chr. andauerte, als Napoleon nach dem Kampf von Leipzig abdankte).

Nach Napoleon würden noch zwei weitere Wiederauflebungen stattfinden, da das vierte Tier in Daniel 7 und das Tier in Offenbarung 13 jeweils ZEHN Hörner hatte. Die neunte Wiederauflebung geschah unter Mussolini und Hitler. Heute können wir den Beginn der zehnten und letzten Wiederauflebung des ehemaligen römischen Reiches im kontinentalen Europa beobachten (für mehr Informationen zu diesem Thema lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Europa in der Prophezeiung“).

 

 

Das zweite Tier (Offenbarung 13,11-18)

Beginnend mit Offenbarung 13, Vers 11, sieht Johannes in einer Vision ein zweites Tier aus der Erde aufsteigen. Dieses zweite Tier hatte zwei Hörner. Es sah aus wie ein Lamm (Jesus Christus wird im gesamten neuen Testament als Lamm Gottes bezeichnet, vgl. Johannes 1,29), aber es redete wie ein Drache (erinnern Sie sich, dass Satan in Offenbarung 12,3.9 als Drache bezeichnet wird). Dieses zweite Tier ist offensichtlich eine religiöse Macht, die von Satan beeinflusst wird, während sie vorgibt, im Sinne Christi zu handeln. Wir lesen in 2. Korinther 11, Vers 15, dass Satans „Diener [sich] verstellen als Diener der Gerechtigkeit“. Jesus warnte davor, dass viele in seinem Namen kommen und auch zugeben werden, dass er der Christus oder Heiland ist, und viele würden durch ihre falschen Lehren verführt werden (vgl. Matthäus 24,4-5).

Diese Verführung wird dadurch umso erfolgreicher, weil das zweite Tier in der Lage sein wird, „große Zeichen [zu tun], so dass es auch Feuer vom Himmel auf die Erde fallen lässt vor den Augen der Menschen; und es verführt, die auf Erden wohnen, durch die Zeichen, die zu tun vor den Augen des Tieres ihm Macht gegeben ist …“ (Offenbarung 13,13-14).

Wie schon zuvor besprochen, lasen wir in 2. Thessalonicher 2, Verse 9-11, über einen Endzeit-Repräsentanten oder Führer dieser zweiten Tiermacht, wie folgt: „Der Böse aber wird in der Macht des Satans auftreten mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern und mit jeglicher Verführung zur Ungerechtigkeit bei denen, die verloren werden, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, dass sie gerettet würden. Darum sendet ihnen Gott [d.h. er wird es zulassen] die Macht der Verführung, so dass sie der Lüge glauben …“

 

 

Das Bild des ersten Tieres (Offenbarung 13,14)

Wir lesen in Offenbarung 13, Vers 14, dass das zweite Tier „denen, die auf Erden wohnen [sagt], dass sie ein Bild machen sollen dem Tier…“, welches wir als das römische Reich identifizierten. Diese Schriftstelle wurde historisch gesehen erfüllt, als das zweite Tier seine religiöse Macht gemäß den Regierungs- und politischen Strukturen der weltlichen Macht – des ersten Tieres – gestaltete, als es zu einem Staat innerhalb Roms wurde, dem Vatikanstaat, und mit anderen weltlichen Regierungen Verträge abschließen, seine Botschafter und Abgesandte aussenden, und sogar seine eigene Armee unterhalten würde, einschließlich der Schweizer Garde, die unter der Führung des Papstes gegen „Andersgläubige“ kämpfen würde. Letztendlich beeinflusste und „inspirierte“ es das erste Tier dahingehend, diejenigen zu verfolgen und zu vernichten, die den Geboten der katholischen Kirche nicht folgten, und die die Kirche nicht als allein selig machende Kirche „anbeteten“.

Albert Barnes’ Notes on the Bible stimmt dem zu und sagt folgendes zur Erscheinungsform des „Bildes“ oder „Abbilds“:

„Alles, was hier gesagt wurde, hätte sich erfüllt, wenn die alte römische Zivilmacht zum Großteil ausgestorben wäre, oder aufhörte, seinen Einfluss über Menschen auszuüben, und wenn dann die päpstliche geistliche Kraft eine Art Herrschaft ausübte, die das Vorangegangene in seiner geläufigen Form und Ausmaß stark widerspiegelte, damit die Welt seine Herrschaft anerkenne und ihm Ehrerbietung erweise, wie die alte römische Regierung sie genoss. Es würde seine Erfüllung gefunden haben, wenn angenommener Weise das erste ‚Tier’ die bürgerliche Macht des ehemaligen römischen Reiches als solches repräsentiert hätte; dieses dann verstarb – als ob das Haupt eine tödliche Wunde erhalten hatte; aber dann wieder auflebte unter dem Einfluss des Pontifikat; und dass unter diesem Einfluss eine von Bürgern frei gewählte Regierung, welche die ehemalige römische Oberherrschaft stark widerspiegelt, aufgrund ihrer Abhängigkeit von der vitalen Energie des Pontifikat veranlasst würde zu existieren, und deshalb im Gegenzug ihre Unterstützung dem Papsttum verleihen würde.“

„Tatsächlich geschah dieses alles während des Niedergangs der römischen Macht … In dem Weltreich, welches danach emporstieg, und das viel von seinem Einfluss der stärkenden Hilfe des Pontifikats verdankt, erkennen wir das ‚Abbild’ der ehemaligen römischen Macht, den Fortbestand eines römischen Aufstiegs über die Welt.“

Ebenso John Gill’s Exposition of the Entire Bible:

„ … das römische Reich … hatte eine tödliche Wunde erhalten … aber nun erholte es sich wieder mit Hilfe … des Papstes von Rom … unter dem Bild,  das dem Tier gemacht wurde, verstehen einige den Übergang des Reiches auf Karl den Großen und seine königlichen Nachfolger, durch den Papst von Rom, der so viele Wahlmänner ordinierte, um einen König aus den Römern und, wenn gewünscht, einen Kaiser zu wählen; und dies war ein Abbild des ersten Tieres … denn die Macht zu einer feierlichen Einweihung und Krönung dieser Kaiser, und das Ernennen und die Absetzung derselben, wenn der Papst es so wünschte, war alleine nur ihm vorbehalten …“

Diese Passage ist jedoch nicht nur von historischer Bedeutung, sondern sie enthält ebenfalls eine Prophezeiung für die unmittelbar bevorstehende Zukunft. Viele Kommentare schlagen deshalb vor, dass das „Abbild“ höchstwahrscheinlich auf eine zukünftige wortwörtliche Erfüllung hindeutet – besonders deshalb, weil es in der Vergangenheit vereinzelte Vorfälle gab, die womöglich als eine Art Vorläufer zu einer letztendlichen und allumfassenden Verführung dienten.

Wir lesen in Offenbarung 13, Verse 15, dass dem Abbild „Macht gegeben [wird, so dass es] reden und machen könne, dass alle, die das Bild des Tieres nicht anbeteten, getötet würden“. John Gill schreibt unter Anwendung dieser bildlichen und sehr wortgetreuen Aussage:

„[Dies] mag sich entweder auf das Bildnis der Jungfrau Maria und anderer Heiligen beziehen, das vortäuscht und den Menschen weismacht, dass es tatsächlich zeitweise redet, und wirklich weint und lacht, so dass es allen möglichen Zwecken dienen mag; oder dieses Bildnis wird vielleicht durch Dekrete, Ordensregeln, Kirchenbanne, Flüche, Drohungen, Verfolgungen, Doktrinen und Gotteslästerungen seitens des Papstes und seines Klerus reden …  dies sind die bekannten Befehle und Erlasse des Papsttums, die während der Inquisition und auch sonst zu unzähligen Beispielen ausgeführt wurden …“

Der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown fügt folgendes hinzu:

„Das Bildnis von Karl dem Großen wurde zur Huldigung aufgestellt; und der Papst vergötterte den neuen Kaiser … Roms sprechende Statuen und augenzwinkernde Bilder der Jungfrau Maria und seiner Heiligen sind ein Vorbote auf die zukünftigen dämonischen Wunder des falschen Propheten, indem er das Abbild des Tieres … zum Sprechen bringen wird.“

Lehman Strauss schreibt in „The Book of the Revelation“:

„Der falsche Prophet [das zweite Tier] wird versuchen, die Menschen dazu zu bringen, die Aufstellung eines großen Abbildes (oder Bildnisses) in Jerusalem zu finanzieren, und macht hierbei Jerusalem zum Zentrum eines weltweiten religiösen Systems … Wie das Abbild dazu gebracht wird zu sprechen, oder was es sagt, ist nicht offenbart worden … Wenn das Abbild spricht, werden Juden und Heiden, römische Katholiken und Protestanten, wo immer sie sind, dieses Abbild anbeten, oder sie werden getötet werden, wenn sie sich weigern.“

Was immer die genaue Deutung des sprechenden Bildnisses sein mag, es ist offensichtlich, dass es eine zukünftige weltweite dämonische Verführung beschreibt, die all diejenigen töten wird, die das Tier und sein Bild nicht anbeten oder ihnen gehorchen wollen (Offenbarung 13,4.8.12.15).

 

 

 

 

Kapitel 15

Das Zeichen des Tieres

Offenbarung 13, 16-17

 

 

 

Offenbarung 13, Verse 16-17, erklärt, dass „das Bild“ des zweiten (religiösen) Tieres die Menschen dazu bringen wird, „ein Zeichen“ des ersten Tieres „an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn“ zu machen. Ohne dieses Zeichen werden sie nicht kaufen oder verkaufen können (siehe auch Offenbarung 14,9).

Dieses Zeichen des ersten Tieres wird eindeutig in der Bibel mit dem Verstoß gegen Gottes Gebot der Sabbathaltung assoziiert (vgl. 2. Mose 31,13; Hesekiel 20,20; Jesaja 56,2; Jesaja 58,13; Amos 8,5; 2. Mose 16,23.26; 2. Mose 31,15). In der Bibel wird „die rechte Hand“ mit Arbeit verbunden (Psalm 137,5). Die „Stirn“ ist der Sitz der Gedanken (Hesekiel 3,8; 9,4; Offenbarung 7,3).

Uns wurde gesagt, dass das „kleine Horn“ – wie wir gesehen haben, eine Referenz zur römisch-katholischen Kirche – versuchen wird, „Festzeiten und Gesetz zu ändern“ (Daniel 7,25), d.h. Gottes Gesetz hinsichtlich seiner heiligen Festtage. Die römische Kirche hat den Kalender in Europa geändert, der den Sonntag als den letzten Tag der Woche, und nicht den Samstag oder Sabbat als den 7. Tag bestimmt. Sie befiehlt, dass Christen am Sonntag ruhen sollen, und es wurde in der Vergangenheit angeordnet, dass am Samstag alle arbeiten mussten. Wir werden so etwas Ähnliches in naher Zukunft wieder erleben.

Das „Bildnis“ wird das erste Tier – die letzte Wiederauferstehung des früheren römischen Reiches – dahingehend beeinflussen, gerichtlich anzuordnen, dass alle Menschen am Sabbat arbeiten müssen, während die Arbeit am Sonntag ausdrücklich verboten wird. Wie schon in der Vergangenheit, wird es dadurch den Tod wahrer Christen „verursachen“ (vgl. Offenbarung 13,15).

Es mag vielleicht schwierig sein sich vorzustellen, wie in unserem kultivierten Zeitalter der Rationalität und Aufgeklärtheit Christen tatsächlich durch europäische Regierungen verfolgt werden – auf Veranlassung einer religiösen Macht hin – und zwar auch dafür, dass sie den Sabbat halten und sich weigern, an diesem Tag zu arbeiten. Aber wir sollten nicht vergessen, was vor weniger als 70 Jahren in Europa mit den Juden und anderen „unpopulären“ religiösen Gruppen geschah. Zu jener Zeit verfolgte die Regierung erfolgreich viele unschuldige Opfer, während mächtige religiöse Organisationen dem einfach untätig zusahen. In der Zukunft jedoch wird Religion tatsächlich einen aktiven Anteil an der Verfolgung spielen. Da Satan hinter dieser schrecklichen, noch zukünftigen Verfolgung stecken wird, können wir sicher davon ausgehen, dass es geschehen WIRD. Noch wichtiger ist, Gott hat in seinem Wort deutlich prophezeit, dass es so stattfinden wird (vgl. Offenbarung 6,9-11; 17,6; 18,24; 19,2; siehe ebenfalls Matthäus 24,9-13).

Gott warnt uns davor, das Tier oder sein Bildnis anzubeten, und ein Zeichen an unserer Stirn oder an unserer rechten Hand zu erhalten (Offenbarung 14,9). Wenn wir es zulassen, werden wir „von dem Wein des Zornes Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in den Kelch seines Zorns“ (Offenbarung 14,10). Andererseits WERDEN wahre Christen, die nicht am Ort der Sicherheit beschützt werden, getötet werden, wenn sie sich weigern, das Tier und sein Abbild anzubeten und das Zeichen zu erhalten. Aber beachten Sie, wie Offenbarung 20, Verse 4 und 6, ihre glorreiche Zukunft beschreibt:

„ … Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet waren um des Zeugnisses von Jesus und um des Wortes Gottes willen, und die nicht angebetet hatten das Tier und sein Bild und die sein Zeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und auf ihre Hand; diese wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre … Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung … sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre.“

 

 

 

Kapitel 16

666 – Die Zahl des Tieres

Offenbarung 13, 18

 

 

 

Offenbarung 13, Vers 17, sagt uns, dass niemand in der Lage sein wird zu kaufen oder zu verkaufen, es sei denn, er habe das Zeichen oder den Namen des ersten (politischen und militärischen) Tieres, oder die Zahl seines Namens. Vers 18 offenbart, dass die berühmte „Zahl des Tieres“ die „Zahl eines Mannes“ ist. Uns wird gesagt, dass wir die Zahl, die eine Summe von 666 ausmacht, „errechnen“ sollen. König Lateinos war der Gründer Roms. Im Griechischen hat jeder Buchstabe einen Zahlenwert. Der Zahlenwert für „Lateinos“ ist 666. Das erste Tier ist deshalb klar und eindeutig wiederum als das römische Reich identifiziert worden – die Zahl 666 ermittelt den Gründer des römischen Reiches – Lateinos.

Obwohl die Bezeichnung „Tier“ in Offenbarung 13 das römische Reich beschreibt, kann es sich ebenfalls auf einen Repräsentanten oder Herrscher der letzten Wiederbelebung oder Wiederauferstehung dieses Weltreiches beziehen (vgl. Offenbarung 16,13; 19,20). Es ist wahrscheinlich, dass der Zahlenwert dieses letzten menschlichen Führers des wieder belebten römischen Reiches – der als ein Mann bezeichnet wird (vgl. wiederum Offenbarung 13,18) – ebenfalls 666 sein wird.

Im Griechischen heißt es nämlich, dass sich der Zahlenwert auf einen „Mann“—nicht auf einen „Menschen“ [doch so die Lutherbibel]—bezieht. Die Zürcher Bibel merkt an, dass aufgrund der griechischen Formulierung mit dem Tier eine männliche Person gemeint sein muss—also keine Frau. Z.B. schreibt sie im Hinblick auf Offenbarung 13, 8: „Und anbeten werden ihn alle Bewohner der Erde… ‚ihn‘ (wofür man erwartet: es) deutet an, dass mit dem Tier eine männliche Person gemeint ist.“ Sodann bzgl. Vers 14: „… der die Wunde vom Schwert hat… ‚der‘ (wofür man erwartet: das) enthält die gleiche Andeutung  wie ‚ihn‘ in Vers 8.“

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 17

Die 144.000

Offenbarung 14

 

 

 

144.000 Diener Gottes werden in Offenbarung 14, Verse 1-5, erwähnt. Sie werden mit Christus auf dem Berge Zion stehen, und zwar hier auf Erden. Der Zeitpunkt ist nach Christi Wiederkehr. Sie singen ein neues Lied, ein Lied, das den Thron Gottes erreicht (Vers 3), wie es unsere Gebete heute tun (vgl. Offenbarung 5,8; 8,2-5). Gott hat kein Falsch in ihnen gefunden (Offenbarung 14,5). Diese Beschreibung erinnert uns an Christi Botschaft an den Engel zu Philadelphia (vgl. Offenbarung 3,7-12). Beide haben den Namen des Vaters auf ihre Stirne geschrieben bekommen (Offenbarung 14,1; Offenbarung 3,12). Beachten Sie jedoch, dass Offenbarung 14 nicht sagt, dass diese 144.000 die einzigen sind, die an der ersten Auferstehung teilhaben werden. Offenbarung 14, Vers 4, deutet nur darauf hin, dass die 144.000 „Erstlinge“ sind, aber es heißt hier nicht, dass es „die“ Erstlinge, oder die „einzigen“ Erstlinge sind.

Die 144.000 in Offenbarung 14 sind vielleicht dieselbe Gruppe von 144.000, die in Offenbarung 7 erwähnt wurde. Die meisten Kommentare schlagen dies zwar vor, vollkommen sicher können wir aber nicht sein.

Zum Beispiel erklärt Albert Barnes’ Notes on the Bible in Bezug auf die 144.000 in Offenbarung 14: „Diese sind offenbar dieselben Personen, wie in der Vision von Offenbarung 7,3-8, gesehen …“

John Gill’s Exposition of the Entire Bible führt aus: “und mit ihm die Einhundertvierundvierzigtausend; dieselben wie jene in Offenbarung 7,3 …“

Der New Bible Commentary: Revised erklärt: „Die Identität der 144.000 scheint von Kapitel 7,1-8, bestimmt zu sein … Johannes würde schwerlich zwei verschiedene Gruppen von solch außergewöhnlicher … Anzahl repräsentieren, besonders, wenn er hinzufügt, dass beide Gruppen das Zeichen Gottes an ihrer Stirne tragen …“

Der Broadman Bible Commentary schreibt: „Diese Gruppe trägt das Zeichen, wie die 144.000 aus 7,4-8, und ist wahrscheinlich dieselbe.”

Obwohl es möglich, oder sogar wahrscheinlich ist, dass die zwei Gruppen von 144.000 in Offenbarung 7 und 14 identisch sind, müssen wir auf Gottes klare Offenbarung warten, um uns zu zeigen, wer genau die 144.000 in Offenbarung 14 sein werden.

 

 

Kapitel 18

Die Qualen der Gottlosen

Offenbarung 14,9-11

 

 

 

Lehrt die Bibel, besonders in der Passage von Offenbarung 14, Verse 9-11, dass die Gottlosen für immer in einem Höllenfeuer gefoltert werden?

Offenbarung 14, Verse 9-11, liest sich wie folgt:

„Und ein dritter Engel folgte ihnen und sprach mit großer Stimme: Wenn jemand das Tier [ein endzeitlicher politischer Führer sowie das politische System, welches er repräsentiert] anbetet und sein Bild, und nimmt das Zeichen an seine Stirn oder an seine Hand [es wird ihm erlaubt oder verboten, zu kaufen oder zu verkaufen, Offenbarung 13,16-17], der wird von dem Wein des Zornes Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in den Kelch seines Zorns, und er wird gequält werden mit Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm [Jesus Christus]. Und der Rauch von ihrer Qual wird aufsteigen von Ewigkeit zu Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier anbeten und sein Bild, und wer das Zeichen seines Namens annimmt.“

Die meisten Kommentare lehren, dass diese Schriftstelle eine niemals endende Folterung der bösen Seelen in einem ewigen Höllenfeuer darstellt. Die Nelson Study Bible, in Abänderung der wortwörtlichen Formulierung, sagt folgendes:

„Ein dritter Engel kündigte mit einer lauten Stimme die tragische ewige Bestimmung desjenigen an, der das Angebot des Evangeliums ablehnt (Verse 6 und 7), und das Tier anbetet (Kapitel 13) … In einer gerechten Abwicklung von Gottes Zorn werden Ungläubige, die das Tier anbeten, gepeinigt werden … für immer und ewig, ohne Unterbrechung, Tag und Nacht.“

 

 

Keine ewige Quälerei der Gottlosen

Wenn jedoch diese Schriftstelle mit aller Sorgfalt gelesen wird, sagt sie nicht, dass die Gottlosen „für immer und ewig … gequält werden“.

Der Broadman Bible Commentary schreibt (Band 12, Seite 320):

„Das größte Problem einer Interpretation dieser Schriftstelle ist die offensichtliche Rachsucht. Christliche Deuter haben diese für Sub-Christen angesehen, den Stress der damaligen Zeit reflektierend, aber waren nicht in der Lage, dies mit den Lehren von Jesus in Einklang zu bringen. Einige weisen seine offenkundigen Implikationen zurück, da solch endloses und fürchterliches Leiden keinem guten Zweck dienen würde, und keine Aussicht auf Erlösung bietet … Andere sehen die Ausdrucksweise als Umgang mit endgültiger Realität an, und bevorzugen eine wortwörtliche Interpretation. Sie argumentieren lediglich, dass sich der Mensch seine Verurteilung selbst zuzuschreiben hat. Andere glauben, dass einige, die Gottes Liebe letztendlich widerstehen, zusammen mit Unterwelt und Tod in den feurigen Pfuhl geworfen werden (20,14ff.), was ‚Auslöschung und totale Vergessenheit’ bedeutet.“

Die letzte Interpretation kommt der Wahrheit näher als die anderen. Aber sogar sie missversteht, das die Schriftstelle in Offenbarung 14, Vers 11, offensichtlich NICHT über das endgültige Schicksal der Gottlosen spricht.

Wie wir in diesem Kapitel der Broschüre im Detail besprechen werden, gibt es KEIN ewig brennendes Höllenfeuer, NOCH werden die Gottlosen für alle Ewigkeiten gequält werden, sondern sie werden in der DRITTEN Auferstehung VERBRANNT werden – das heißt, nach dem Millennium und dem Zeitpunkt des großen Weltgerichts (vgl. Offenbarung 20,4-12).

Die Schriftstelle in Offenbarung 14, Vers 11, spricht nicht über diesen bestimmten Zeitpunkt. Sie bezieht sich auf das Kommen von Jesus Christus und die Zeit, wenn die Menschen das Tier anbeten und sein Zeichen erhalten werden. All dies wird VOR dem Millennium stattfinden.

 

 

Was IST die Bedeutung von Offenbarung 14,11?

Ein Schlüsselpunkt ist, festzustellen, was dieser Vers aussagt, und was nicht. Er SAGT, dass der RAUCH von ihr Qualen von Ewigkeit zu Ewigkeit aufsteigen wird. Er SAGT NICHT, dass DIE GOTTLOSEN für immer gequält werden. Stattdessen werden sie in feurigen Plagen verbrannt werden, und es wird ihr Rauch sein – ein Beweis dafür, dass das Feuer sein Werk vollbracht hat –, der von Ewigkeit zu Ewigkeit emporsteigen wird. Rauch tritt dort auf, wo etwas verbrannt wird. Dies weist darauf hin, dass die Menschen aufgezehrt wurden, und dass das, was verbleibt, nur Rauch sein wird. Wir lesen ebenfalls in Maleachi 3, Vers 21 (in der Schlachter Bibel), dass die Gottlosen wie ASCHE unter den Füßen der Gerechten sein werden. Psalm 37, Vers 20, sagt uns, dass die Gottlosen „umkommen“ werden – und dass sie „vergehen [werden], wie der Rauch vergeht“. Es ist nicht die Strafe des Feuers selbst, sondern das Resultat dieser Strafe, das in Offenbarung 14, Vers 11, angesprochen wird.

 

 

Was „von Ewigkeit zu Ewigkeit“ bedeutet…

Wir müssen auch verstehen, dass die biblische Redensart „von Ewigkeit zu Ewigkeit“ nicht unbedingt „für alle Ewigkeit“ bedeuten muss. Die Wörter sind oft eine Übersetzung des hebräischen „olam“ und des griechischen „aion“ oder „aionios“, was „Ära“ oder „Dauer einer Epoche“ oder „Zeitspanne“ bedeutet (vgl. Young’s Analytical Concordance to the Bible). Das griechische Wort, das in Offenbarung 14, Vers 11, mit „von Ewigkeit zu Ewigkeit“ übersetzt wurde, bedeutet gemäß Young’s „von Zeitspanne zu Zeitspanne“. Die Englishman’s Greek New Testament übersetzt diesen Vers wie folgt: „Und der Rauch ihrer Qual stieg auf von Zeitspanne zu Zeitspanne…“

Wir lesen in 2. Mose 21, Vers 6, dass ein Sklave seinem Herrn „für immer“ gehört. Hier beschreiben diese Wörter eine Beziehung, die bis zum Tode – entweder des Herrn oder des Sklaven – Gültigkeit hatte. In 1. Samuel 1, Vers 22, nahm Hanna, die Mutter von Samuel, ihn mit in den Tempel, damit er dort für immer bleibe. Vers 28 erklärt, dass dies „sein Leben lang“ bedeutete.

In Jona 2, Vers 7, beschreibt der Ausdruck „ewiglich“ eine Zeitspanne von „drei Tagen und drei Nächten“, wie es in Jona 2, Vers 1, erklärt wird. Jona, als er sich im Leibe des Seeungeheuers befand, sprach über das Sinken hinunter zu den Gründen der Berge, und das ewigliche Schließen der Riegel der Erde hinter ihm. Was er damit meinte, ist, dass, so lange wie er sich in dieser Situation befand, die Erde ihn verschlungen hielt.

Judas 7 spricht von der Pein des ewigen Feuers, das Sodom und Gomorra niederbrannte, obwohl diese Städte heute nicht mehr brennen, und deren Einwohner auch nicht mehr unter dieser Vergeltung zu leiden haben. Das Feuer brannte nur für eine Weile. Ein „aeonian Feuer“ bezieht sich nicht auf ein Feuer, das niemals ausgeht. Nachdem es diese ehemaligen Städte vollständig zerstört und ausgelöscht hatte, brannte es selbst aus, als es nichts mehr zu verzehren gab. Der Rauch dieses Feuers stieg noch für eine Weile zum Himmel empor. Aber es steigt heute nicht mehr aufwärts. Jesus zeigt, dass die Menschen in den Städten von Sodom und Gomorra zu einer Zeit des Gerichts, das noch in der Zukunft liegt, wiedererweckt werden (vgl. Matthäus 10,15).

Die Menschen, die die politischen und religiösen Führer des endzeitlichen babylonischen Systems anbeten, werden „von Ewigkeit zu Ewigkeit“ oder „für immer“ gequält werden – d.h. bis sie sterben. „Sie haben keine Ruhe Tag und Nacht“, so lange, wie sie am Leben und Teil jenes Systems sind, das unter Gottes Zorn fällt, d.h. vor ihrer endgültigen Vernichtung durch die feurigen Plagen der letzten sieben Schalen des Gerichts Gottes (Offenbarung 16,1-21).

 

 

Der Rauch ihrer Qual

Der Rauch ihrer Qual wird für eine Weile gen Himmel ziehen – so lange, wie die erforderlichen Bedingungen existieren, die dem Rauch erlauben, von verbrannten Körpern emporzusteigen. Das heißt nicht, dass verbrannte gottlose Seelen für alle Ewigkeit gefoltert werden. Wir lesen, dass der Rauch des babylonischen Systems – und der Stadt des modernen Babylon, die auf sieben Hügeln erbaut ist (Offenbarung 17,18.9) – „in Ewigkeit“ aufsteigen wird (Offenbarung 19,3 – basierend auf dem Griechischen sollte es gemäß Young’s und der Englishman’s Greek New Testament heißen: „von einer Zeitspanne zur anderen“.) Babylon „wird [mit Feuer] verbrannt werden; denn stark ist Gott der Herr, der sie richtet“ (Offenbarung 18,8). Die Könige auf Erden „werden sie beweinen und beklagen … wenn sie sehen werden den Rauch von ihrem Brand, in dem sie verbrennt. Sie werden fernab stehen aus Furcht vor ihrer Qual“ (Verse 9-10).  Dies bezieht sich auf den Rauch von Gebäuden, aber das Feuer wird nicht für alle Ewigkeiten brennen. Wir lesen stattdessen, dass die große Stadt Babylon (Vers 10) „nicht mehr gefunden [wird]“ (Vers 21).

Wir lesen ebenfalls in Jesaja 34, Verse 9-10, dass der Rauch aus dem Lande Edom „immer … von ihm aufgehen wird“ – d.h., bis dass das Feuer alle verzehrbaren Materialien verbrannt hat. Wie im Fall der verbrannten Städte von Sodom und Gomorra wird auch das Feuer von Edom nicht ewiglich brennen.

Die reuelosen Gottlosen werden letztendlich verbrannt werden. Das wird NACH dem Millennium und dem großen Weltgericht geschehen. Die Passage in Offenbarung 14, Vers 11, spricht jedoch nicht diesen Zeitpunkt an. Sie dient nur als eine Art Vorläufer und zur Warnung. Die meisten Menschen, die das falsche politische und religiöse System von Babylon – wie auch seine menschlichen Vertreter – anbeten, werden das vollständige Ausmaß ihres Handelns nicht begreifen – sie werden nicht die unvergebbare Sünde begehen, die zum zweiten Tode führt, von dem es keine Auferstehung mehr gibt (Offenbarung 20,14-15; 21,8). Vielmehr wird Gott sie in einer zweiten Auferstehung wieder zum Leben erwecken, wenn ihnen das Ausmaß ihres falschen Verhaltens offenbart und ihnen die Gelegenheit gegeben wird, zu bereuen und Gottes Weg des Lebens anzunehmen.

 

 

Eine ewig brennende Hölle?

Dies wirft jedoch sehr schnell folgende Frage auf: Lehrt der Rest der Bibel die Existenz eines ewig brennenden Höllenfeuers, in dem die gottlosen Seelen für alle Ewigkeiten gefoltert werden? Kommen die Gottlosen in die Hölle?

Ein Konzept, dass die Gottlosen nach ihrem Tod in ein ewig brennendes Höllenfeuer kommen, wird nirgendwo in der Schrift gelehrt. Die Bibel lehrt nicht die Existenz eines ewig brennenden Höllenfeuers, wo die gottlosen Seelen der Verstorbenen fortwährend für all ihre bösen Taten gequält werden.

 

 

Herkunft der Vorstellung von einer ewig brennenden Hölle

Das Konzept eines ewig brennenden Höllenfeuers stammt aus dem Heidentum. Richard Craze erklärt in seinem Buch „Hell, An Illustrated History of the Netherworld“, Copyright 1996:

„ … die alten gehörnten Götter der Menschen des Steinzeitalters wurden die neuen Herrscher der Hölle. Es war sogar irgendwie logisch, den Platz der Verstorbenen unter die Erde zu lokalisieren – in der Unterwelt – weil genau dort der Platz war, an dem die Toten begraben waren … Die [nominalen] Urchristen übernahmen den Namen Hölle [die Göttin Hel herrschte in der Mythologie der Wikinger über den Platz der „verlorenen Seelen“] für ihren eigenen Ort der Bestrafung … Die [nominalen] Urchristen haben sehr vieles aus früheren Mythologien übernommen, und das übliche akzeptierte Erscheinungsbild von Satan ist eine Verschmelzung solcher Dinge, wie den Hörnern und zottigem Hinterviertel des griechischen Gottes Pan, den Flügeln des mesopotamischen Teufels Pazuzu, und den Schuppen und der Drachenhaut des persischen Azhi Dahaka…

„Die Griechen übernahmen vieles von den Babyloniern … Pluto, der Bruder des Zeus, beherrschte [die Hölle] mit einer gnadenlosen Härte und behandelte seine armen Gäste mit den erfindungsreichsten Torturen … [Andere] wurden der tiefen bodenlosen Grube übergeben … regiert von Kronos. Hier erlitten sie ewige Qualen … Sünder wurden für alle Ewigkeiten gequält … Die Römer wussten genau, wo sich die Hölle befand – unterhalb Italiens. Alles andere übernahmen sie von den Griechen.“

Der Autor wies auch auf folgendes hin: „ … es war die Synode der Bischöfe in Konstantinopel im Jahre 543, die … der Hölle ihr Siegel aufsetzte, als sie verordneten, dass jeder exkommuniziert werden sollte‚ der auch nur sagen oder sogar denken würde, die Folterungen von … gottlosen Menschen würden zu einem Ende kommen, oder dass dem jemals ein Ende gemacht würde.‘ Und unverzüglich wurde Origenes, einer der ersten Kirchenväter, exkommuniziert, weil er behauptete, dass die Dauer der Hölle begrenzt sei.“

 

 

Herkunft des Konzeptes von Vorhölle und Fegefeuer

Auch lehrt die Bibel auf keinen Fall das Konzept einer „Vorhölle“ oder „Limbo“ oder eines „Fegefeuers“. Diese Ideen stammen ebenfalls aus heidnischen Mythologien.

Craze weist auf folgende unglaubliche Fakten hin:

„Die [nominalen] Urchristen … führ[t]en das Konzept einer Art Warteraum ein, wo Seelen für [eine Weile] zu warten haben. Sie fanden eine vorgefertigte Idee – die Vorhölle –, die sie freizügig von den Römern übernahmen, welche diese wiederum von den Griechen abschauten. Die Vorhölle wurde zu einem Platz, wo jeder, der nicht ins Bild passte, hineinkommen konnte … Fegefeuer … war eine Kreuzung von Vorhölle und Hölle … die Mutter von Jesus, die Jungfrau Maria, wurde aus dem Himmel, in dem sie geschlafen hatte (Dormition), zurückgerufen. Sie erhielt den Schlüssel zur Hölle, um nach ihr zu sehen, und um das Fegefeuer zu verwalten. Sie übt keine Bestrafungen aus – tatsächlich scheint ihre Hauptaufgabe darin zu bestehen, die Seelen der Sünder vom Zorn ihres Sohnes [Jesus Christus!!!] zu beschützen. Das Fegefeuer wurde zu einer Art vorübergehender Hölle, aus der Sünder befreit werden konnten.“

Jedoch lehrt die Bibel weder die Konzepte einer Vorhölle oder eines Fegefeuers, noch das einer ewig brennenden Hölle.

 

 

Das Gehenna-Feuer

Es stimmt, dass das neue Testament von einem feurigen Platz spricht, der in einigen Bibeln mit „Hölle“ übersetzt wird. Das griechische Wort für diesen Platz ist „gehenna“. Es beschreibt jedoch nicht eine ewig brennende Hölle, wie es gemeinhin von vielen verstanden wird. Craze erklärt:

„Gehenna – der Feuerplatz. Es ist wahrscheinlich, dass er nach dem Platz benannt wurde, der sich außerhalb Jerusalems befand, wo Haushaltsabfälle einschließlich der Körper von Kriminellen und Tieren verbrannt wurden.“

Gehenna, das das Tal von Hinnom markiert, befindet sich außerhalb Jerusalems. Abfall, tote Tierkörper und sogar die toten Körper von Kriminellen wurden in das dortige Feuer geworfen, um verbrannt zu werden. Die Bibel benutzt das Konzept dieses Gehenna Feuers für das Feuer, das die Gottlosen erwartet, um sie zu verbrennen. Dieses Feuer wird an vielen Stellen als der „feurige Pfuhl“, oder der zweite endgültige Tod beschrieben (vgl. Offenbarung 20,14). Die Gottlosen werden in dieses „Höllenfeuer“ geworfen, um verbrannt und zerstört zu werden – sie werden nicht für immer und ewig gefoltert werden. Der Vorgang ihrer Auslöschung wird mit einer plötzlichen Endgültigkeit geschehen, und die Gottlosen werden schnell vergehen, so dass ihrem endgültigen Schicksal nur kurze Aufmerksamkeit geschenkt wird!

Die Nelson Study Bible kommentiert hierzu: „Die Metaphorik einer Hölle (durchweg gehenna genannt) stammt von einer Müllhalde außerhalb der Mauern Jerusalems. Die Zuhörer Jesu waren mit den schwelenden Feuern vertraut, die immer dort brannten.“

 

 

Schicksal der Gottlosen

Hebräer 10, Vers 27, sagt uns, dass auf die Widersacher ein schreckliches göttliches Gericht und gieriges Feuer wartet, das sie „verzehren“ wird. Das ist die „Hölle“, oder das „Gehenna“-Feuer, worüber Christen sprechen—der „zweite Tod“, von dem es keine Auferstehung mehr geben wird.

Diejenigen, die willkürlich sündigen, vorsätzlich und boshaft, werden von Gott wieder zum Leben erweckt. Sie waren tot– nicht im Himmel, Hölle, Vorhölle oder Fegefeuer. Sie werden von den Toten zu physischem Leben auferweckt. Dies geschieht, um sie – ihre physischen Körper und ihre Seelen, oder ihr „Leben“ – ins „gehenna“ oder den feurigen Pfuhl zu werfen (Offenbarung 20,13-15; 21,8). Sie werden dort nicht für immer brennen – sondern, sie werden dort verbrennen. Sie sind der „Spreu“, der „mit unauslöschlichem Feuer“ verbrannt wird (Matthäus 3,12) – was bedeutet, dass es kein menschliches Wesen auslöschen kann. Beachten Sie, dass dieses Feuer letztendlich sogar die „Himmel und Erde“ verbrennen [unrichtig in der Lutherbibel: „ihr Urteil finden“] und zur Auflösung bringen wird, so dass „ein neuer Himmel und eine neue Erde“ von Gott erschaffen werden kann (2. Petrus 3,10-13, vgl. Schlachter Bibel).

Die Gottlosen, wie der reiche Mann aus Christi Gleichnis in Lukas 16,19-31 werden nicht für immer und ewig, oder für alle Ewigkeiten in einem immer währenden Höllenfeuer brennen, sondern sie werden „verbrannt“ werden (siehe wiederum Matthäus 3,12). Das griechische Wort für „verbrennen“ ist „katakaio“– was die Bedeutung vermittelt, dass nichts von dem, was verbrennt, übrig bleibt. Wir lesen in Offenbarung 18, Vers 8, dass das moderne Babylon „mit Feuer verbrannt wird“. Das Wort für „verbrannt“ ist im Griechischen wiederum „katakaio“. Und uns wird gesagt, dass „die große Stadt Babylon nicht mehr gefunden werden wird“ (Offenbarung 18,21). Auf dieselbe Art und Weise werden die Gottlosen, wie der reiche Mann in Lukas 16, die [zurück von den Toten ins Leben gerufen werden] ins „gehenna“ oder dem feurigen Pfuhl [genannt der ZWEITE Tod!] geworfen und „verbrannt“ werden – sie „werden alle … Stroh sein, und der kommende Tag wird sie anzünden … und wird ihnen weder Wurzel noch Zweig lassen“ (Maleachi 3,19). Sie werden unter den Füßen der Gerechten zu Staub [besser: „Asche“, siehe Schlachter Bibel] werden (Maleachi 3,21); und es wird so sein, „als wären sie nie gewesen“ (Obadja 16).

 

 

Feuer wird nicht gelöscht

Aber was meinte Christus, als er uns in Markus 9, Verse 43-48, warnte, dass die Gottlosen in die Hölle geworfen werden, in das Feuer, das nie gelöscht wird, „wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht verlöscht“?

Beachten Sie, dass Jesus nicht sagt, dass das Feuer für immer brennen, und dass es niemals ausgehen würde. Er sagte, dass es niemals „gelöscht“ werden könnte und würde – was bedeutet, niemand wird in der Lage sein, es zu löschen, solange es Brennmaterial gibt, so dass es weiter brennen kann. Wenn es dann eines Tages nichts mehr zu verbrennen gibt, wird es erlöschen.

In der gesamten Bibel ist für Feuer – oder Gottes Zorn, der wie Feuer brennt – diese Terminologie zu finden. Aber das bedeutet nicht, dass das Feuer oder Gottes Zorn für immer lodern werden. Es brennt nur solange, wie es Anlass oder „Brennstoff“ zum Brennen gibt. Beachten Sie Jeremia 4, Vers 4: „Beschneidet euch für den HERRN und tut weg die Vorhaut eures Herzens, ihr Männer von Juda und ihr Leute von Jerusalem, auf dass nicht um eurer Bosheit willen mein Grimm ausfahre wie Feuer und brenne, so dass niemand löschen kann“ (vgl. auch Jeremia 21,12 und Amos 5,6).

Wir lesen ebenfalls, dass Gottes Zorn, obwohl ihn niemand löschen kann, nicht für immer „brennen“ wird. Psalm 30, Vers 6, sagt: „Denn sein Zorn währet einen Augenblick und lebenslang seine Gnade.“ Und Micha 7, Vers 18, fügt hinzu: „ … der an seinem Zorn NICHT ewig festhält, denn er ist barmherzig!“

Gott benutzt dieselbe Terminologie von „nicht löschbarem Feuer“ für die ehemalige Zerstörung Jerusalems in den Zeiten von Jeremia. Wir lesen Gottes Worte in Jeremia 17, Vers 27: „Werdet ihr aber nicht auf mein Gebot hören, den Sabbattag zu heiligen und keine Last am Sabbattag zu tragen durch die Tore Jerusalems, so will ich ein Feuer in ihren Toren anzünden, das die festen Häuser Jerusalems verzehrt und nicht gelöscht werden kann.“

Wir lesen, dass sich diese Prophezeiung in den Tagen des Königs Zedekia von Juda erfüllte, als König Nebukadnezar Jerusalem unter seinem Hauptmann Nebusaradan zerstörte. Wir lesen in 2. Könige 25, Vers 9, dass er „ … das Haus des HERRN und das Haus des Königs und alle Häuser in Jerusalem [verbrannte]; alle großen Häuser verbrannte er mit Feuer.“

Aber dieses Feuer brennt heute nicht mehr. Jerusalem wurde wieder aufgebaut. Es existierte zu Zeiten Jesu. Das Feuer wurde nicht gelöscht, d.h. vorsätzlich beendet, aber es ging langsam von selbst aus, als es kein Brennmaterial mehr bekam, das es am Leben erhielt.

Dasselbe gilt für das zukünftige Gehenna-Feuer – dem feurigen Pfuhl. Wir lesen, dass es letztendlich die Oberfläche der gesamten Erde verbrennen und verschlingen wird – uns wird mitgeteilt, dass „die Erde und die Werke, die darauf sind, ihr Urteil finden werden [besser: „verbrennen werden“, vgl. Schlachter Bibel] (2. Petrus 3,10). Sogar „die Himmel [werden] vom Feuer zergehen und die Elemente [werden] vor Hitze zerschmelzen“ (Vers 12). Aber danach wird Gott „einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung [erschaffen], in denen Gerechtigkeit wohnt“ (Vers 13). Zu dieser Zeit wird es keine brennenden feurige Pfuhle mehr geben, da nichts mehr existieren wird, das verbrannt werden müsste. Offenbarung 21, Vers 4, sagt uns, dass eine Zeit kommen wird, „wenn der Tod nicht mehr sein [wird], noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“

Das Gehenna-Feuer wird scheinbar durch das gesamte Millennium, dem großen Weltgericht und der dritten und letzten Auferstehung hindurch brennen, zur „Verurteilung“ und „letztendlichen Zerstörung“ aller Gottlosen.

 

 

„Ihr Wurm wird nicht sterben“

Warum sagte Jesus, dass während dieser Zeit der Wurm der Gottlosen nicht sterben wird?

Wiederum benutzt Christus eine bestimmte Ausdrucksweise – wobei er sich auf das Feuer von Hinnom bezog, das außerhalb Jerusalems brannte –, um seine Lehre zu verdeutlichen. Wenn sich einige Tierkörper oder die Körper von toten Kriminellen in den Klüften und Abhängen, sowie den Felsenspalten und auf den Kanten unterhalb des Randes verfingen, wurden sie von „Würmern“ oder Maden heimgesucht. Jedoch leben auch Maden nicht für immer – sie entwickeln sich zu Fliegen. Diese Fliegen wiederum deponieren neue Eier und Maden schlüpfen aus ihnen, vertilgen das Fleisch, verbleiben in ihrer Larvenform für einige Tage, gehen durch die Metamorphose und entwickeln sich dann zu Fliegen.

Nichts könnte diese Maden vernichten – wie nichts oder niemand das Feuer auslöschen oder dämpfen könnte. Aber ohne Brennstoff zum Brennen, oder ohne Fliegen, die neue Eier legen, würde das Feuer ausgehen und Maden könnten sich nicht entwickeln. Technisch gesehen ist der Punkt, den Christus hier machte, gut wiedergegeben, da Maden tatsächlich niemals sterben – sie entwickeln sich zu Fliegen – die letztendlich sterben würden. Aber seine geistliche Anwendung sagt viel mehr aus: Das Schicksal der reuelosen Bösen ist unausweichlich. Da niemand das Feuer zum Erlöschen brachte, oder die Maden davon abhielt, sich in Fliegen zu entwickeln, so wird niemand das Schicksal der reuelosen Sünder ändern können.

Jesus zitierte aus einer zukünftigen Prophezeiung in Jesaja 66, Vers 24: „Und sie werden hinausgehen und schauen die LEICHNAME derer, die von mir abtrünnig waren; denn ihr Wurm wird nicht sterben, und ihr Feuer wird nicht verlöschen, und sie werden allem Fleisch ein Greuel sein.“ Bitte beachten Sie, dass sich die „Würmer“ oder Maden auf den Körpern der toten Menschen weiter entwickeln – mit den Würmern sind NICHT die toten Menschen gemeint.

Der Broadman Bible Commentary stimmt dem wie folgt zu: „Hölle mit seinem unauslöschlichem Feuer ist ‚Gehenna’Gehenna war historisch gesehen ein Tal, das sich westlich am Rande von Jerusalem befand. Es wurde einmal zu einer Zeit von Anbetern des Molochs als ein Platz benutzt, wo sie ihre Söhne oder Töchter als Opfergaben darbrachten. Während der Herrschaft von König Josias und seiner religiösen Reformation wurde das Tal entehrt und geschändet … Seit dieser Zeit wurde es nur noch als Deponie für alle Art von Abfall genutzt. Deshalb ist es korrekt als ein Platz beschrieben worden, wo Maden fortwährend fraßen und sich vervielfachten (‚ihr Wurm wird nicht sterben’), und wo das Feuer immer schwelte (‚das Feuer wird nicht verlöschen’).“

Die Gottlosen werden in einem vorübergehenden Gehenna-Feuer verbrannt werden, und so den ZWEITEN Tod sterben, von dem es keine weitere Auferstehung zum Leben geben wird (Offenbarung 20,14-15; 21,8). Sie werden nicht für immer und ewig in einem fortwährenden Höllenfeuer gefoltert, ohne jemals zerstört zu werden. Wir müssen auch verstehen, dass diejenigen, die verbrannt werden, die unvergebbare Sünde begangen haben. Wie es auch in Bezug auf das Konzept einer „Hölle“ stimmt, so besitzen nur sehr Wenige ein richtiges Verständnis dafür, was die „unvergebbare Sünde“ wirklich ist.

Im weiteren Verlauf dieser Broschüre werden Sie mehr darüber erfahren, was die Zukunft derjenigen sein wird, die im Gehenna-Feuer verbrannt werden, weil sie die unvergebbare Sünde begangen haben, sowie über das Schicksal all derjenigen, die gestorben sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 19

Die Frau, die das Tier reitet

Offenbarung 17,1-18

 

 

 

In Offenbarung 17 sieht Johannes eine gefallene Frau, die auf einem scharlachroten Tier mit sieben Häuptern und zehn Hörnern sitzt. Es wird kaum Zweifel darüber geben, was Offenbarung 17 hier beschreibt. Wie wir in unserer kostenlosen Broschüre „Europa in der Prophezeiung“ erklären, und was wir auch ausführlicher in diesem Kapitel diskutieren werden, stellt das scharlachfarbene Tier, auf welchem die Frau sitzt, die letzten sieben Wiederauferstehungen des früheren römischen Reiches dar.

 

 

Die gefallene Frau oder Hure

In biblischer Terminologie wird eine religiöse Organisation oder Kirche oftmals als eine Frau dargestellt. Die wahre Kirche Gottes wird als eine Frau identifiziert (Offenbarung 12,6.13-17), als eine Jungfrau (2. Korinther 11,2), und als Braut oder Ehefrau von Jesus Christus (Offenbarung 19,7). Gleichermaßen werden Christi wahre Nachfolger als „Jungfrauen“ identifiziert (Matthäus 25,1; Offenbarung 14,4). Dies wird später in dieser Broschüre eingehender erläutert.

Die Frau, die auf dem scharlachroten Tier sitzt, ist eine GEFALLENE reiche Frau, die mit den Bewohnern der Erde „Hurerei“ betrieben hat (Offenbarung 17,2; vgl. auch Vers 4, und Offenbarung 18,3.9). Sie wird identifiziert als „die große Hure, die die Erde mit ihrer Hurerei verdorben hat“ (Offenbarung 19,2). In biblischer Terminologie ist sie eine gefallene Kirche, die vorgibt, die wahre Kirche Gottes zu sein, aber stattdessen die wahren Nachfolger Christi verfolgt.

Die Frau wird in Vers 5 „ein Geheimnis: Babylon, die große, die Mutter der Huren und der Greuel der Erde“ genannt (Elberfelder Bibel). Diese gefallene Kirche wird die „Mutterkirche“ genannt, die „Tochterkirchen“ hat. Uns wird in Vers 6 erzählt, dass die Frau betrunken ist vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu. Vers 18 erklärt: „Und die Frau, die du gesehen hast, ist die GROSSE STADT, die die Herrschaft hat über die Könige auf Erden.“

 

 

Die große Stadt auf sieben Hügeln

Wiederum ist in Offenbarung 18, Verse 10, 16, 18, 19 und 21, Babylon als eine wohlhabende und blühende „große Stadt“ und „starke Stadt“ (vgl. ebenfalls Offenbarung 14,8) identifiziert worden. Offenbarung 18, Vers 23, fügt hinzu, dass „durch deine Zauberei verführt worden [sind] alle Völker“, und Offenbarung 19, Vers 2, spricht über die Verurteilung von der Frau, „die die Erde mit ihrer Hurerei verdorben hat“.

Mit diesem Hintergrund lassen Sie uns nun Offenbarung 17, Vers 9, lesen: „Hier ist Sinn, zu dem Weisheit gehört! Die sieben Häupter sind sieben Berge, auf denen die Frau sitzt.“

Gemäß Strong’s Exhaustive Concordance of the Bible ist das griechische Wort für „Berg“ „oros“, was „Berg“ oder „Hügel“ bedeutet (siehe Strong’s Nr. 3733).

Young’s Analytical Concordance to the Bible stimmt hiermit überein und definiert das griechische Wort, das in Offenbarung 17, Vers 9, gebraucht wird, als „Berg, Erhöhung, Hügel“.

Die New English Bible übersetzt Offenbarung 17, Vers 9, wie folgt: „Die sieben Köpfe sind sieben HÜGEL …“, so auch die Revised English Bible, die New International Version, die New American Bible, die Moffat Übersetzung der Bibel, das Jewish New Testament von David Stern, und „Die Gute Nachricht“.

Die New Jerusalem Bible sagt: „Die sieben Köpfe sind DIE sieben Hügel …“

Die Living Bible gibt folgende Interpretation dieses Verses: „Und nun überlegen Sie genau: seine sieben Köpfe repräsentieren eine bestimmte Stadt, die auf sieben Hügeln erbaut wurde, und wo die Frau ihre Residenz hat.“

Verse 9 und 10 erklären, dass die sieben Berge oder Hügel sieben Könige symbolisieren – sieben militärische und politische Herrscher. Sie beschreiben die sieben letzten Wiederauferstehungen des ehemaligen römischen Reiches –, wobei der Auftritt des letzten Herrschers oder die Wiederauferstehung des römischen Reiches noch in der nahen Zukunft liegen.

Aber erinnern Sie sich, die Frau wird ebenfalls als eine STADT identifiziert, die auf sieben Bergen oder Hügeln erbaut ist.

Einige katholische und protestantische Kommentare suchen nach einer Erklärung dieser Schriftstelle, die sich von der offensichtlichsten sehr unterscheidet (unten näher erklärt), weil ihnen bewusst ist, dass die Passage von ihnen spricht. Wenn sie die beabsichtige Bedeutung dieser Schriftstelle erklären müssten, würden sie sich selbst anklagen und Gottes Verurteilung verdienen. Andere akzeptieren die augenscheinlichste Erklärung (unten näher erklärt), aber behaupten, dass es nur historisch von Bedeutung war, ohne irgendeinen Bezug für uns heute, oder unsere unmittelbare Zukunft. Offenbarung 17 ist jedoch eine Prophezeiung, die in Offenbarung 19 in der Wiederkehr Christi einen Höhepunkt erfährt – etwas, was noch nicht geschehen ist.

Also, was ist dann die OFFENSICHTLICHE Erklärung von Offenbarung 17, Vers 9? Welche RELIGIÖSE Stadt ist auf sieben Bergen oder Hügeln erbaut worden?

 

 

Identität der großen Stadt

Einige wenige Kommentare behaupten, dass Jerusalem die beschriebene Stadt sei. Aber diese Erklärung macht keinen Sinn, weder historisch noch prophetisch. Wie Stan Lindsay in „The Human Drama“, auf Seite 91, korrekt wiedergibt:

„Die problematischste Passage, um Babylon als Jerusalem zu identifizieren, ist Offenbarung 17, Vers 9, die aussagt, dass die sieben Köpfe des Tieres sieben Berge bedeuten, auf denen die Frau sitzt. Dies wurde allgemein als eine Beschreibung der Erbauung Roms auf sieben Hügeln akzeptiert. Obwohl Jerusalem topographisch in sieben Hügel aufgeteilt werden kann, unter Verwendung wichtiger ‚Anhäufungen’, die sich innerhalb und außerhalb der Stadtmauern befinden, klingt das ganze jedoch zu fabriziert. Die sieben Hügel kennzeichnen mit großer Wahrscheinlichkeit Rom.“

Wie schon bei Lindsay erwähnt, ist dies der überwältigende Konsens der meisten Bibelkommentare, und, wie wir noch sehen werden, aufgrund stichhaltiger und korrekter Gründe.

John Gill’s Exposition of the Entire Bible erläutert:

„Da die Frau eine Stadt ist … müssen diese sieben Berge, auf denen sie sitzt, so viele Berge sein, auf denen die Stadt erbaut ist. Und welche Stadt könnte dies anders sein, wenn nicht Rom, die dafür berühmt ist, dass sie auf sieben Hügeln erbaut wurde? Dies wurde auch von Virgil, Horaz, Ovid, Claudian, Starius, Martial und anderen zur Kenntnis genommen; und tatsächlich gibt es kaum einen Poeten, der von Rom spricht, und es nicht in Augenschein nimmt: somit wurde es von Schriftstellern manches Mal die sieben-hügelige Stadt genannt, manches Mal auch Septiceps, die siebenköpfige Stadt, was der Sprache hier am nächsten kommt: die Namen der sieben Hügel sind diese, Capitolinus, Palatinus, Aventinus, Esquilinus, Caelius, Viminalis und Quirinalis; die ersten vier davon wurden von Romulus eingenommen, dem ersten Gründer von ihr, und die letzten drei von Servius Tullius, als er sie vergrößerte; und nachdem der siebente Hügel hinzugefügt war, wurde ein Fest gehalten, genannt Septimontium, welches an sieben verschiedenen Plätzen innerhalb der Stadt gefeiert und jährlich begangen wurde; und diese Situation bestand zu Zeiten des Johannes; denn Plinius, der ein Zeitgenosse war, sagt ausdrücklich, dass sie zu seiner Zeit sieben Hügel einnahm; und dass sich dies auf eine Stadt zu Johannes Zeiten bezieht, die damals über die Könige auf Erden regierte, ist sicher …

„Nun gab es keine kaiserliche Stadt, die seinerzeit so erbaut wurde wie Rom … und dies bestätigt, dass das Tier, von dem vorab die Rede ist, auf welchem die Frau saß, das römische Reich sein muss, da hier gesagt wird, dass sie auf sieben Hügeln sitzt, auf denen Rom, die Metropolis dieses Weltreiches, erbaut wurde …“

Matthew Henry’s Commentary on the Whole Bible kommentiert hierzu: „Sieben Berge – die sieben Hügel, auf denen Rom steht …“

Alberts Barnes’ Notes on the Bible stimmt dem zu: „Die sieben Köpfe sind sieben Berge – und beziehen sich zweifellos auf Rom – die sieben-hügelige Stadt – Septicollis Roma.“

Er fügt seinem Kommentar zu Offenbarung 12, Vers 3, folgendes hinzu: „Rom wurde erbaut, wie wir wohl wissen, auf sieben Hügeln … und wurde die sieben-hügelige Stadt (Septicollis) genannt … Tertullian: ‚Ich appelliere an die Bürger von Rom, an die Bewohner, die auf den sieben Hügeln residieren’ (Apol. 35). Und wiederum, Jerome an Marcella, als er sie drängte, Rom für Bethlehem aufzugeben: ‚Lese, was in der Apokalypse über die sieben Hügel gesagt ist.’ …“

Halley’s Bible Handbook betont:

„Diese Beschreibung von Babylon als große Hure, die auf dem siebenköpfigen, zehnhörnigen Tier sitzt, während sie einen ultimativen Bezug auf eine Situation beinhalten mag, die noch in der Zukunft liegt, passt perfekt auf das päpstliche Rom. Nichts anderes in der Weltgeschichte würde passen.“

Unger’s Bible Handbook sagt:

„Das wieder auferstandene römische Reich mit seinem Endzeit-Herrscher (dem Tier) erscheint als der Bevollmächtigte für die Zerstörung der Hure … Die Wiederauferstehung der römischen Macht unter dem Tier wird gelegentlich große Wunder und Verführung bewirken … Die Frau (das kirchliche Babylon) hat ihr Hauptquartier in der Hauptstadt des Tieres … welches die sieben-hügelige Stadt von Rom ist … Es [das Tier] regiert über einen Staatenbund, der aus zehn Königreichen besteht … und Krieg gegen das Lamm führt … Die Hure, die die Menschen auf der Erde dominiert und ausgebeutet hat … und die in den letzten Tagen der Macht des Tieres [erneut] auf ihm reitet, wird feststellen, dass das Tier sich am Ende gegen sie wenden, und sie fürchterlich vernichten wird … Vernichtung ist ihr Urteil … wegen ihres üblen Begehrens, weltliche Herrscher für ihre eigenen selbstsüchtigen und betrügerischen Interessen zu dominieren.“

Dave Hunt, „A Woman Rides the Beast“, zitiert aus der „Catholic Encyclopedia“ auf Seite 67 wie folgt: „‘Es ist der Bezirk der Stadt von Rom, genannt die Stadt auf sieben Hügeln, auf den sich das gesamte Gebiet des Vatikanstaates bezieht.’“

Die Ryrie Study Bible fügt hinzu: „ … der Name [Babylon] hier scheint ein symbolischer Bezug auf Rom zu sein … In Kapitel 17 repräsentiert Babylon das falsche religiöse System, das in Rom während der Zeit der Trübsal sein Zentrum hat. In Kapitel 18 repräsentiert es mehr den politischen und wirtschaftlichen Aspekt des auferstandenen römischen Reiches … Deshalb steht der Begriff für beides, für eine Stadt und für ein System (religiös und wirtschaftlich), das mit der Stadt in Beziehung steht (ganz wie die ‚Wall Street’, was beides ist, ein Ort und ein System).“

Die Nelson Study Bible erklärt: „Die sieben Köpfe des Tieres … symbolisieren beides, sieben Berge und sieben Könige. Da das Wort Berg ebenfalls ‚Hügel’ bedeutet … verstehen viele Übersetzer darunter, dass sich dies auf die sieben Hügel entlang des Tiber Flusses bezieht, eine sehr bekannte Markierung der Stadt Roms. Sieben Berge können sich jedoch ebenfalls auf sieben aufeinander folgende Weltreiche beziehen …“

Die New Scofield Reference Ausgabe hebt hervor: „Es gibt zwei Formen, die Babylon in der Endzeit annehmen wird: ein politisches Babylon … und ein kirchliches Babylon … Das politische Babylon ist ein Staatenbund des Tieres, die letzte Form einer heidnischen Weltherrschaft. Das kirchliche Babylon ist eine vom Glauben abgefallene Christenheit, in der das Pontifikat unzweifelhaft die Hauptrolle spielen wird; es mag sehr wohl sein, dass diese Vereinigung ALLE RELIGIONEN IN DER WELT umfassen wird.“

Lehman Strauss schreibt in „The Book of the Revelation“ auf  den Seiten 295-301: „Das Babylon der Offenbarung ist ein abtrünniges religiöses System, das klar mit der gesamten Christenheit identifiziert werden kann, und mit einem päpstlichen Rom, das die Führung in dieser Formation übernehmen wird … die Welt mag solch einer Verbindung applaudieren, aber wir können sicher sein, dass Gott nicht in ihr ist … Wir sind deshalb nicht überrascht, wenn wir Männer und Frauen aus verschiedenen religiösen Glaubensformen beobachten, die eine Pilgerfahrt nach Rom unternehmen, um einen Mann zu sehen, der als ‚der heilige Vater’ und ‚die Stimme Gottes’ verherrlicht wird, und sich dann zu ihm niederbeugen, als wäre er Gott.

„Die römisch-katholische Kirche spielt ihre größte strategische Rolle im Weltgeschehen. Niemals zuvor hat sie so viele Anhänger anderer Religionen umworben und gewonnen … Rom ist als die sieben-hügelige Stadt bekannt … Hier ist also eine Prophezeiung, die sich auf das päpstliche Rom bezieht, und nicht auf die Geschichte eines heidnischen Roms … Der Reichtum der römisch-katholischen Kirche und der protestantischen Glaubensgemeinschaften zusammen beläuft sich auf mehrere Milliarden von Dollars … Studenten von antiken Münzen erinnern uns, dass die Münze von Vespasian Rom repräsentiert, das auf sieben Hügeln erbaut ist. Die römisch-katholische Kirche selbst behauptet in ihrer ‚gemeinschaftlichen Ausgabe des Neuen Testaments‘ (neue Ausgabe, New York, 1953, Seite 337), dass Rom Babylon ist.“

Strauss weist ebenfalls auf den Seiten 292 und 295 hinsichtlich der Frau, die das Tier reitet, auf folgendes hin: „Seitdem… Papst Johannes den päpstlichen Thron bestieg, gibt es eine wachsende Bewegung hinsichtlich einer Verschmelzung aller Religionen zu einer Weltkirche …“

Erinnern Sie sich, die Frau, die das Tier reitet, und die „Babylon die Große“ genannt wird, ist als eine „Hure“ bezeichnet worden (Offenbarung 17,16). Sie ist ebenfalls die „Mutter der Huren“ (Offenbarung 17,5; Elberfelder Bibel und Schlachter Bibel) oder „Mutter der Buhlerinnen“ (Menge Bibel), was darauf hindeutet, dass sie, als die „Mutterkirche“, „Tochterkirchen“ hat. Sie macht die Bewohner der Erde geistlich „trunken“ mit dem „Wein“, oder den Lehren „ihrer Hurerei“, oder Doktrinen, die nicht unverfälscht und wahr sind (Offenbarung 17,2). Stattdessen lehrt sie die alte babylonische Mysterienreligion (Offenbarung 17,5). Die Frau ist verantwortlich für das Märtyrertum der Heiligen Gottes (Offenbarung 17,6).

Jede aufrichtige Auswertung von Offenbarung 17, Vers 9, muss in seinem Kontext die Tatsache zugeben, dass Johannes ein endzeitliches religiöses System in prophetischen Begriffen beschreibt, das ihr Zentrum in der sieben-hügeligen Stadt des päpstlichen Roms hat, und die Menschen dieser Welt beeinflussen und dominieren wird.

 

 

Das scharlachfarbene Tier mit sieben Köpfen und zehn Hörnern

Kapitel 17 und 18 des Buches der Offenbarung müssen zusammen mit Kapitel 13 gelesen werden. Wir haben schon die Ereignisse, die in Offenbarung 13 dargestellt werden, besprochen. Wir haben darauf hingewiesen, dass das erste Tier, das in Offenbarung 13 mit sieben Köpfen und zehn Hörnern beschrieben wird, vergangene militärische und wirtschaftliche Auferstehungen umfasst und auf eine zukünftige Auferstehung des ehemaligen römischen Reiches im kontinentalen Europa hinweist.

Wir erklärten, dass das zweite Tier, das in Offenbarung 13 beschrieben wird, und das dem ersten Tier ein „Abbild“ macht, als eine religiöse Macht identifiziert wurde. Es wird als eine Organisation dargestellt, die Hand in Hand mit einigen der politischen und militärischen Wiederauferstehungen oder Wiederbelebungen des ersten Tieres arbeitet. Wir zeigten, dass das erste „Tier“ sowohl das wiederauferstandene römische Reich, als auch den jeweiligen Führer dieses Systems beschreiben kann, einschließlich des letzten Oberhauptes der letzten Auferstehung des römischen Reiches – was beides noch in der Zukunft liegt.

 

 

Sieben Köpfe und zehn Hörner

In Kapitel 17 wird eine Frau beschrieben, die ein scharlachrotes Tier mit sieben Köpfen und zehn Hörnern reitet (Vers 3).

Die sieben Köpfe des Tieres in Offenbarung 17 werden als sieben Könige oder Königreiche (Offenbarung 17,9) identifiziert. Die zehn Hörner sind zehn Könige oder Königreiche, aber unterscheiden sich offensichtlich von den sieben Köpfen oder Königen. Während die sieben Köpfe sieben aufeinander folgende Wiederauferstehungen darstellen, stellen die zehn Hörner eine gleichzeitige Herrschaft dar. Die zehn Könige werden ganz zum Schluss Macht erhalten, zusammen mit dem Tier – dem letzten militärischen Führer –, und zwar „für eine Stunde“ (Offenbarung 17,12). Das Tier und die zehn Könige werden mit dem Lamm, Jesus Christus, Krieg führen (Offenbarung 17,14). Diese zehn Könige sind identisch mit den zehn Zehen in Daniel 2, Verse 34 und 41-45. Diese Zehen werden durch Jesus Christus zerstört werden, dem Stein in Daniels Vision (Daniel 2,34.45). Die zehn Könige sind also zehn noch zukünftige nationale Führer oder Nationen, die sich unter die Führerschaft einer mächtigen politischen Persönlichkeit, dem Tier, stellen. Dies wird die letzte „Auferstehung“ des römischen Reiches sein.

 

 

Die sieben letzten Auferstehungen des (alten) (heiligen) römischen Reiches

Die sieben Köpfe des Tieres, die ebenfalls als Könige oder Königreiche identifiziert werden, sind die sieben LETZTEN Wiederauferstehungen des römischen Reiches. Wir wissen das, weil die Frau nur auf den letzten sieben Wiederauferstehungen saß, nicht auf den ersten dreien (Sie erinnern sich, das kleine Horn in Daniel 7, Verse 8 und 24, das mit der Frau in Offenbarung 17 identisch ist, unterdrückte und beseitigte die ersten drei der zehn Auferstehungen).

Sechs dieser sieben letzten Auferstehungen, unter dem Einfluss der Frau, haben schon stattgefunden. Entsinnen Sie sich an unsere vorherige Abhandlung des ersten Tieres in Offenbarung 13, dass sich sechs der letzten sieben Auferstehungen schon geschichtlich ereignet hatten.

Diese sind:

(1)   Die kaiserliche Restaurierung im Jahre 554 n. Chr. unter Justinius. Dies geschah auf Geheiß des römischen Pontifex oder Papstes, besonders unter Papst Pelagius und dem vorherigen Papst Vigilius.

(2)   Das karolingische Reich unter Karl dem Großen. Er wurde im Jahre 800 n. Chr. von Papst Leo III. gekrönt. Sein Reich wurde das „heilige römische Reich“ genannt.

(3)   Das deutsche Reich unter Otto dem Großen. Er wurde von Papst Johannes X. im Jahre 962 n. Chr. gekrönt. Sein Reich wurde das „Heilige Römische Reich Deutscher Nation“ genannt.

(4)   Das deutsch-österreichische Reich unter Karl V. von Habsburg. Er wurde im Jahre 1530 von Papst Clemens VII. gekrönt.

(5)   Das französische Reich unter Napoleon Bonaparte. Er wurde im Jahre 1804 von Papst Pius VII. gekrönt.

(6)   Und die vergleichsweise unbedeutende italienisch-deutsche Wiederauferstehung unter Mussolini und Hitler (vgl. Offenbarung 17,10-11. Obwohl diese Wiederauflebung existierte, als Gottes Kirche die Bedeutung dieser Prophezeiung zu Zeiten des verstorbenen Herbert W. Armstrong erkannte [Offenbarung 17,10: „einer IST da“], war sie doch relativ bedeutungslos, so dass sie auch als „nicht existierend“ charakterisiert wurde [Offenbarung 17,11: „jetzt NICHT ist“].)

Weder Mussolini noch Hitler wurden von einem Papst gekrönt (wie auch Justinius nicht), nichtsdestotrotz existierte eine enge Partnerschaft zwischen der katholischen Kirche unter Papst Pius XII. und Italien und Deutschland. Diese Partnerschaft manifestierte sich, als Mussolini den Lateran Vertrag mit dem Pontifikat im Jahre 1929 unterschrieb, wodurch die päpstliche Vorherrschaft im Vatikanstaat etabliert und der römische Katholizismus als die einzige Religion in Italien bestätigt wurde. Im Gegenzug wurde Mussolini vom Papsttum als offizielles und rechtmäßiges italienisches Regierungsoberhaupt  anerkannt. Weiter unterzeichnete der Vatikan im Jahre 1933 ein Konkordat mit Hitler, in dem die Rechte der Kirche unter dem Naziregime geschützt wurden und Hitlers Regierung einen äußeren Anschein von Legitimität erhielt.

(7)   Die letzte oder zehnte Auferstehung des römischen Reiches, oder die siebte Auferstehung des „heiligen“ römischen Reiches unter religiöser Kontrolle, steht uns noch bevor. Sie wird aus zehn europäischen Nationen bestehen – zehn Hauptnationen oder Nationengruppen der Vereinigten Staaten von Europa. Sie wird nur kurzlebig sein, und zum Ende hin werden die europäischen politischen Führer die Frau „hassen“, die sehr reich geworden ist (vgl. Offenbarung 17,4), „und werden ihr Fleisch essen und werden sie mit Feuer verbrennen“ (Offenbarung 17,16).

Lehmann Strauss schreibt in „The Book of Revelation“, auf den Seiten 297, 301, 302: „Die ‚zehn Hörner’ repräsentieren die zehn verbündeten Königreiche, das wieder auferstandene römische Reich … Hier ist also das wieder auferstandene römische Reich, die zehn Zehen des Bildnisses aus Nebukadnezars Traum, die sich erheben, und zwar kurz vor der Etablierung von Christi Königreich auf Erden (Daniel 2,41-44) … Die zehn Hörner, die Vereinigten Staaten von Europa, die große politische Macht, wird sich mit Hass gegen die Hure wenden.“

Wie wir gesehen haben, sind alle Wiederbelebungen des heiligen römischen Reiches im 17. Kapitel des Buches der Offenbarung als eine Frau dargestellt, die ein Tier mit sieben Köpfen und zehn Hörnern reitet. Die sieben Häupter dieses Tieres symbolisieren sieben Auferstehungen des „heiligen römischen Reiches“ – sechs davon fanden schon statt – und die zehn Hörner deuten auf ein Ereignis hin, das noch in der Zukunft liegt: die Herrschaft von zehn europäischen Nationen oder Nationengruppen. Diese vereinigten zehn europäischen Nationen oder Gruppen von Nationen werden „dem Tier“ ihre Autorität verleihen – einem machtvollen politischen Endzeitführer (Offenbarung 17,13). Die Frau, die auf dem Tier sitzt, wird ebenfalls Babylon die Große genannt. Im 17. Kapitel des Buches der Offenbarung ist sie als eine religiöse Organisation  identifiziert worden – „die große Stadt, die die Herrschaft hat über die Könige auf Erden“ (Offenbarung 17,18). Sie sitzt auf sieben Bergen oder Hügeln (Vers 9).

Deshalb offenbart die Bibel, dass die letzte Wiederauflebung des alten heiligen römischen Reiches in Europa wiederum von der Kirche in Rom geleitet wird. Auch spricht die Bibel an verschiedenen Stellen von einer „Himmelskönigin“, die angebetet wird (Jeremia 7,18; 44,17-19.25). Die Schrift verdammt jedoch solch eine Praxis. In der Tat identifiziert sich das moderne Babylon als eine „Königin“ (Offenbarung 18,7; vgl. Jesaja 47,1.5.7, was sich auf die „Tochter Babel“ als „Herrin über Königreiche“, Vers 5, bezieht). Es ist deshalb kein Zufall, dass das Design der europäischen Flagge angeblich von einem Bildnis der „Jungfrau Maria“ „inspiriert“ worden ist, die von den Katholiken, direkt oder indirekt, als „unsere Mutter“, die „Himmelskönigin“, und „die Königin Europas“ beschrieben wird. Uns wird ebenfalls gesagt, dass, wenn sich die letzte Zusammenstellung dieser europäischen Auferstehung auf der Weltbühne manifestiert hat, die Zeit von Christi Wiederkehr „sehr nahe“ sein wird. Die Bibel spricht von „einer Stunde“ (Offenbarung 17,12) – einer SEHR kurzen Zeit!

 

 

 

Kapitel 20

Der Fall von Babylon der Großen

Offenbarung 18

 

 

 

Während in Offenbarung 17 die religiöse Natur der letzten Wiederauferstehung des römischen Reiches anschaulich beschrieben wird, konzentriert sich Offenbarung 18 mehr, aber nicht ausschließlich, auf die wirtschaftliche Natur dieser letzten Wiederbelebung.

Lassen Sie uns wiederum diesen interessanten Kommentar der Ryrie Study Bible in seiner Anmerkung zu Offenbarung 17, Vers 5, wie folgt zitieren:

„In Kapitel 17 repräsentiert Babylon das falsche religiöse System, das in Rom während der Zeit der Trübsal sein Zentrum hat. In Kapitel 18 repräsentiert es mehr den politischen und wirtschaftlichen Aspekt des auferstandenen römischen Reiches … Deshalb steht der Begriff für beides, für eine Stadt und für ein System (religiös und wirtschaftlich), das mit der Stadt in Beziehung steht (ganz wie die ‚Wall Street’, was beides ist, ein Ort und ein System).“

 

Haben Sie keinen Anteil am babylonischen System

Gott warnt sein Volk, keinen Anteil am babylonischen System zu haben, und nicht das Zeichen des Tieres anzunehmen, um dadurch REICHTUM zu erlangen (vgl. Offenbarung 18,3-4; siehe auch die Erörterung zum „Zeichen des Tieres“ in Kapitel 15 dieser Broschüre). Babylons Waren beinhalten sogar „die Leiber und Seelen von Menschen“ (Offenbarung 18,13). Auch wird in ihr das Blut der Propheten und der Heiligen gefunden (Offenbarung 18,24), und durch ihre falschen Lehren und ihre Zauberei werden alle Nationen verführt (Offenbarung 18,3.23).

Lehman Strauss kommentiert zum Reichtum und zur religiösen Verfolgung des modernen Babylon:

„Der Reichtum der römisch-katholischen Kirche und der protestantischen Glaubensgemeinschaften zusammen beläuft sich auf mehrere Milliarden von Dollars (S. 298) … Die nicht biblischen Doktrinen von Fegefeuer, Sterbesakramenten und Messen für die Toten haben einen unermesslichen Reichtum in die Schatzkammer gebracht (S. 310) … Sir Robert Anderson, Scotland Yard-Berühmtheit, schätzte, dass Rom an dem Tod von 50.000.000 Millionen Christen schuldig ist (S. 299) … Es wird gerichtet werden für die unermessliche Anzahl von Opfern, die es während der Zeit der Inquisition und im St. Bartholomäus Massaker abgeschlachtet hat. Es muss für solch schockierende Hinrichtungen bezahlen, und für die vielen blutigen Verfolgungen, die folgten (S. 314)“ [und die auch noch in naher Zukunft stattfinden werden].

Gott wird die moderne Stadt von Babylon (Offenbarung 18,10.16.18.19.21) „an einem Tag“ und „in einer Stunde“ (Offenbarung 18,8.10.17) zerstören. Gott wird diese Stadt total auslöschen, wie auch das religiöse, wirtschaftliche, politische und militärische System,  das sie repräsentiert, um zu einer Behausung und Gefängnis für Dämonen zu werden (Offenbarung 18,2).

Die Warnung und die Lektion für Gottes Volk ist sehr eindeutig: „Geht hinaus aus ihr, mein Volk“, sagt Gott. Habt nichts mit ihr zu tun. Seid und bleibt abgesondert, und berührt nichts, was unrein ist. Habt keinen Anteil an den Sünden anderer Menschen. Es gibt immer welche, die meinen, dass sie innerhalb eines abtrünnigen religiösen Systems verbleiben und vielleicht versuchen müssten, es zu „reformieren“. Aber dies wird niemals gelingen – und steht im Gegensatz zu Gottes ausdrücklichen Geboten!

Wir werden in Kürze die letzte Auferstehung des früheren römischen Reiches in Europa sehen. Eine mächtige, die Welt regierende Macht wird zum Vorschein kommen und versuchen, den Menschen ihre religiösen und militärischen „Werte“ aufzuzwingen. Da wir dies wissen, sollten wir uns Christi Warnung in Lukas 21, Verse 34-36, zu Herzen nehmen: „HÜTET EUCH aber, dass eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit täglichen Sorgen und dieser Tag nicht plötzlich über euch komme wie ein Fallstrick; denn er wird über alle kommen, die auf der ganzen Erde wohnen. So seid allezeit wach und betet, dass ihr stark [würdig] werdet, zu ENTFLIEHEN diesem allen, was geschehen soll, und zu stehen vor dem Menschensohn [bei seiner Wiederkehr].“

 

 

 

Kapitel 21

Das Hochzeitsmahl zwischen

Christus und seiner Kirche

Offenbarung 19,7-9

 

 

 

Offenbarung 19, Verse 7-9, teilt folgendes über die Hochzeit zwischen Christus und seiner Kirche mit: „Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes [Jesus Christus, vgl. Offenbarung 5,1-14] ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet. Und es wurde ihr gegeben, sich anzutun mit schönem reinem Leinen. Das Leinen aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen. Und er sprach zu mir: Schreibe: Selig sind, die zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind.“

Wie wir aus Epheser 5, Verse 31-32, ersehen können, spricht Paulus hier das Mysterium einer Beziehung zwischen Christus und seiner Kirche an. Er betont, dass diejenigen, die berufen sind, aus den Wegen dieser Welt herauskommen müssen, um mit Christus vereint werden zu können. Christus muss kontinuierlich in ihnen leben (1. Johannes 2,15-17; Römer 12,2; Galater 2,20).

Paulus zeigt ebenfalls, dass die physische Institution einer Ehe auf eine geistige Vereinigung zwischen Gott und der Menschheit hindeutet. Es deutet auf eine geistige Ehe zwischen Christus und seiner Kirche hin.

 

 

Ortsbestimmung

Bitte beachten Sie, dass die Schriftstelle in Offenbarung 19, Verse 7-9, nicht aussagt, wo das Hochzeitsmahl stattfinden wird. Andere Schriftstellen deuten jedoch stark an, dass es irgendwo hier auf Erden stattfinden wird, nachdem Christus zurückgekehrt ist.

 

 

Gleichnis von dem Hochzeitsfest

Christus gab in Matthäus 22 ein Gleichnis von einem Hochzeitsfest, was voraussetzt, dass das Hochzeitsfest oder Hochzeitsmahl hier auf Erden stattfinden wird. Wir lesen in Vers 11: „Da ging der König [der die Hochzeit für seinen Sohn ausgerichtet hatte, Vers 2] hinein, sich die Gäste anzusehen, und sah einen Menschen, der hatte kein hochzeitliches Gewand an.“

In dem Gleichnis repräsentiert „der König“ Gott den Vater, und „der Sohn“ repräsentiert Jesus Christus. Fände das Hochzeitsmahl im Himmel statt, gäbe es dort keine Gäste ohne ein Hochzeitsgewand – weder als ein physisches Wesen, noch als ein gefallenes Geistwesen. Er konnte auch kein disqualifizierter Heiliger gewesen sein, da es keine physischen Wesen im Himmel gibt, und ein disqualifizierter Heiliger würde nicht in ein Geistwesen verwandelt werden. Noch könnte er ein „gefallenes“ Geistwesen sein, d.h., Satan oder ein Dämon, denn zu dieser Zeit werden Satan und seine Engel keinen Zutritt mehr zu Gottes Thron im Himmel haben. Offenbarung 12, Vers 8, spricht von einer Zeit noch vor dem Hochzeitsmahl: „ … und ihre [Satan und seine Dämonen, Vers 7] Stätte wurde nicht mehr gefunden im Himmel.“

 

 

Fünf weise und fünf törichte Jungfrauen

In Matthäus 25 erzählt Christus ein anderes Gleichnis, in dem er die Kirche mit fünf weisen und fünf törichten Jungfrauen vergleicht, „die [hinaus]gingen, dem Bräutigam entgegen“ (Vers 1). Während die fünf törichten Jungfrauen versuchten, Öl für ihre Lampen zu kaufen, kam der Bräutigam (Jesus Christus), „und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen“ (Vers 10). Wir lesen dann, dass „später auch die andern Jungfrauen kamen und sprachen: Herr, Herr, tu uns auf!“ Christus jedoch verweigerte ihnen den Eintritt zum Hochzeitsmahl. Wohin gingen die törichten Jungfrauen? Als physische menschliche Wesen konnten sie offensichtlich nicht gen Himmel fahren, um dort Eintritt zu erhalten. Christi Gleichnis von den fünf weisen und den fünf törichten Jungfrauen weist eindeutig darauf hin, dass die Ereignisse hier auf Erden stattfinden.

Zusätzliche Passagen, die andeuten, dass das Hochzeitsmahl hier auf Erden stattfinden wird, finden wir in Lukas 12, Verse 35-37, und in Lukas 22, Verse 27-30.

Jedoch meinen einige, dass das Hochzeitsmahl im Himmel stattfindet, bevor Christus zur Erde zurückkehren wird, um das Reich Gottes zu errichten. Es wird behauptet, dass Christus zurückkommen wird, mit seinen Heiligen zum dritten Himmel auffahren wird, um dort mit ihnen das Hochzeitsmahl zu feiern, und dann mit seinen Heiligen zur Erde zurückkehren wird, um das Reich Gottes zu errichten.

 

 

Christus wird nur einmal zurückkehren

Wie wir jedoch schon erklärt haben, lehrt die Bibel nicht, dass Christus „zweimal“ zurückkehren wird. Die Bibel zeigt beständig, dass Christus kommen wird, um seine Heiligen zu belohnen, und um zur selben Zeit die Übeltäter, die noch am Leben sein werden, zu bestrafen (Matthäus 24,27-39; 2. Thessalonicher 1,3-10). Gottes Heilige werden auferweckt und zu Unsterblichkeit verwandelt werden, und zwar zu der Zeit von Christi Wiederkehr und beim Klang der siebenten und letzten Posaune (1. Korinther 15,50-54; 1. Thessalonicher 4,16-17). Zur selben Zeit – beim Erklingen der letzten Posaune – wird Christus seine Herrschaft über die Welt beginnen (Offenbarung 11,15-18). Es kann nur EINE siebente und letzte Posaune geben! Es kann nicht der Klang einer siebenten Posaune erschallen, um die Auferstehung der Heiligen zu signalisieren, die für das Hochzeitsmahl „mit Christus in den Himmel gehen“, und EINE ANDERE siebente oder letzte Posaune, die die anschließende Wiederkehr von Christus mit seinen Heiligen vom Himmel signalisiert, um das Reich Gottes zu errichten.

Wir lesen, dass (1.) Christus wiederkehren wird, (2.) zu der Zeit seiner Wiederkehr die Heiligen auferstehen und verwandelt und ihn in der Luft treffen werden, und (3.) Christus und seine Heiligen unverzüglich zusammen auf den Ölberg herniederfahren werden (Sacharja 14,4). Dieser spezielle Tag ist ein 24-Stunden-Tag, wie Sacharja 14, Verse 6-7 und 9, offenbart.

 

 

Gottes transportierbarer Thron

Einige haben vorgeschlagen, dass Offenbarung 14 von einem Hochzeitsmahl im Himmel spricht. Offenbarung 14 erwähnt jedoch überhaupt kein Hochzeitsmahl. Es sagt nur aus, dass das Lamm und die 144.000 von denen, „die seinen Namen und den Namen seines Vaters geschrieben [hatten] auf ihrer Stirn“ auf dem Berg Zion stehen (Vers 1), „sie ein neues Lied vor dem Thron [sangen] …“ (Vers 3), und dass „in ihrem Mund kein Falsch gefunden [wurde] …“ (Vers 5). Obwohl der „Berg Zion“ sich auf einen geistigen Berg im Himmel beziehen kann (vgl. Hebräer 12,22), kann er sich hier mit Bestimmtheit auch auf einen physischen Berg auf Erden beziehen. Die Heiligen stehen vielleicht auf dem Berg Zion hier auf Erden, vor Gottes transportierbarem Thron, der sich schon einmal hier auf Erden befand (vgl. Hesekiel 1). Sodann steht für das Wort „vor“ in Vers 3 enopion“, was auch in Lukas 1,15; 16,15; Apostelgeschichte 4,19 gebraucht wird.  Sogar heute erscheinen wir täglich „vor“ Gottes Thron im Himmel, wenn wir beten.

 

 

Ein gläsernes Meer

Eine andere Schriftstelle, die benutzt wird, um behaupten zu können, dass das Hochzeitsmahl im Himmel stattfinden wird, ist Offenbarung 15, Vers 2. Diese Schriftstelle deutet jedoch noch nicht einmal im Entferntesten auf ein Hochzeitsmahl hin. Die Passage sagt aus, dass die Heiligen „an dem gläsernen Meer [standen] und Gottes Harfen [hatten]“. Dies ist eine andere Vision (Vers 1), die nicht unbedingt eine Situation im Himmel beschreiben muss. Das gläserne Meer könnte sich sehr gut auf ein gläsernes Meer vor Christi Thron beziehen, der sich hier auf Erden befinden wird. Zusätzlich finden wir in Hesekiel 1, Verse 22 und 26, dass Christi transportierbarer Thron ein Firmament hat, das farblich wie ein Kristall aussieht, mit anderen Worten, wie ein gläsernes Meer.

Beachten Sie bitte 2. Mose 24, Verse 9-10: „Da stiegen Mose und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels hinauf und sahen den Gott Israels. Unter seinen Füßen war es wie eine Fläche von Saphir und wie der Himmel, wenn es klar ist.“ Auch werden die Heiligen in Offenbarung 15, Vers 2, dargestellt, die vor dem gläsernen Meer stehen und das Siegeslied Mose singen. Dies erinnert uns natürlich an Gottes Sieg über die Ägypter, als diese im Roten Meer ertranken. Deshalb kann dieser Vers sehr wohl den symbolischen Sieg der Heiligen über die Macht des Tieres darstellen (vgl. Vers 2), wie das ehemalige Israel damals über Ägypten siegte. Dies ergibt sich besonders im Hinblick auf die Tatsache, dass 2. Mose 15, Vers 18, einen zukünftigen Sieg von Gott und seinem Volk über Gottes Feinde vermittelt: „Der HERR WIRD König sein immer und ewig.“ Man muss sehr vorsichtig damit sein, keine vollständige Lehre aus nur einer symbolisch gemeinten Stelle herzuleiten.

 

 

Die große Menge vor dem Thron

Eine dritte Schriftstelle, die oft zitiert wird, um die Spekulation zu stützen, dass das Hochzeitsmahl im Himmel stattfinden wird, ist Offenbarung 7, Verse 9-17. Jedoch nichts wird in dieser Schriftstelle gesagt, was sich auf ein Hochzeitsmahl beziehen könnte. Uns wird mitgeteilt, dass eine große Schar aus allen Nationen vor dem Thron und vor dem Lamm steht. Das ist eindeutig eine weitere Vision – wie die Vision der toten Seelen unter Gottes Altar, die mit lauter Stimme schreien (Offenbarung 6,9-11). Dennoch, wenn wir den Text der Vision in Offenbarung 7 sorgfältig analysieren, können wir feststellen, dass das beschriebene Ereignis nicht im Himmel stattfindet. Offenbarung 7, Vers 14, sagt, dass die Heiligen „ihre Kleider hell gemacht [haben] im Blut des Lammes“. Vers 15 sagt: „Darum SIND sie vor dem Thron Gottes und DIENEN ihm Tag und Nacht in seinem Tempel.“ Dies kann nicht im Himmel stattfinden, da der letzte Teil des Verses sagt: Gott wird „über ihnen wohnen.“ Wenn diese Passage einen Zustand im Himmel beschrieben hätte, würde Gott SCHON „unter“ (siehe New King James Bible) [aber nicht eigentlich „über“] ihnen wohnen; d.h., es müsste lauten: „Gott wohnt unter ihnen.“

Diese Schriftstelle teilt jedoch mit, dass diejenigen aus der großen Schar, die durch die große Trübsal gehen müssen, um geistlich gereinigt zu werden, von diesem Zeitpunkt an Gott täglich in seinem Tempel dienen werden – der Kirche, einer geistlichen Organisation, der Braut Christi. Wir sind heute dieser Tempel Gottes (1. Korinther 3,17; Epheser 2,19-22). Aber wir sind nicht im Himmel.

Die Idee, dass das Hochzeitsmahl im Himmel stattfindet, wird nirgendwo in der Bibel gelehrt. Alle biblischen Schriftstellen deuten stark darauf hin, dass dies hier auf Erden stattfinden wird, nach Christi Wiederkehr zur Erde.

 

 

Die Braut Gottes

Jesus Christus ist der Bräutigam, der die Braut bei seiner Wiederkehr heiraten wird. Wie wir gesehen haben, wird er zu jener Zeit ein Hochzeitsmahl mit seiner Braut einnehmen.

 

 

Christus der Bräutigam

Jesus sprach von sich selbst als dem „Bräutigam“ (Lukas 5,34-35). Als Jesus hier auf Erden war, lehrte er, dass er hinweg genommen und dass zu jenem Zeitpunkt keine Vollziehung der „Ehe“ stattfinden würde.

Beachten Sie bitte auch, dass Jesus ein Gleichnis gab, das andeutete, dass er, als der Bräutigam, zurückkehren würde (vgl. Matthäus 25,1-13). In dieser Geschichte begann Jesus seine Lehre mit folgenden wichtigen Worten: „Dann wird das Himmelreich GLEICHEN zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen“ (Matthäus 25,1).

Jesus gab seiner Kirche dieses Beispiel von Bräutigam und Jungfrauen (die Braut darstellend) als ein Mittel der Belehrung, um sie anzuweisen, sich für seine Wiederkehr bereit zu machen. Das Wichtigste war, dass die Kirche wachsam bleiben sollte, um Gottes heiligen Geist (das „Öl“ für ihre Lampen) nicht zu verlieren. Jesus wird nur diejenigen heiraten, die sich vorbereitet haben.

Johannes der Täufer bezeichnete Jesus ebenfalls als den Bräutigam (vgl. Johannes 3,29). In seiner Aussage bezeugte Johannes die Tatsache, dass Jesus der Christus war, und dass er (Johannes) eine Position des Dienens bekleidete, als wäre er der Freund bei einer Hochzeitszeremonie. Dies ist natürlich nur eine Analogie, weil Johannes bei der ersten Auferstehung mit dabei, und deshalb Teil der Braut sein wird.

In einer tiefen symbolischen Serie von Aussagen ermahnt Paulus die verheirateten Mitglieder der Kirche, ihre Ehepartner zu lieben (vgl. Epheser 5,22-33). Um die Wichtigkeit dieser Aussagen zu verdeutlichen, bezog er sich auf das selbstlose Beispiel von der Liebe Christi für seine Kirche. Dann erwähnt er eine tiefgründige Wahrheit über die Ehe, und nannte sie „ein großes Geheimnis“ (Vers 32).

Warum ist es ein Geheimnis? Weil es eine Wahrheit ist, die sich im Plan Gottes verbirgt – verborgen für diejenigen, die von Gott noch nicht berufen sind! Gottes Kirche jedoch versteht dieses Geheimnis: Jesus Christus wird seine Kirche heiraten (vgl. besonders Verse 25-27)! Beachten Sie, was Paulus auch diesbezüglich erklärt: „Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch verlobt [besser: „vertraut“] mit einem einzigen Mann, damit ich Christus eine reine Jungfrau zuführte“ (2. Korinther 11,2).

 

 

Christen sind mit Christus vertraut

Es ist hier wichtig, die Bedeutung von „vertraut“ zu verstehen, einem Wort, das heute fast nicht mehr benutzt wird. „Vertrautsein“ beschreibt eine bindende Zusage, oder ein rechtsverbindliches Eheversprechen, das nur durch eine Scheidung aufgelöst werden konnte, aber es beschreibt noch nicht die Heimholung der Braut durch den Bräutigam nach der Hochzeit oder den Vollzug einer Ehe. Mit Gott „vertraut“ zu sein beschränkt sich nicht nur auf diejenigen, die an der ersten Auferstehung teilhaben. Der neue Bund ist ein Eheversprechen zwischen Christus und seinen Jüngern. Er wird ebenfalls Gültigkeit für all diejenigen haben, die im Millennium und während der Zeit des großen Weltgerichts leben, und sich zu jener Zeit bekehren werden.

In den vielen Beispielen, in denen die Kirche als „Jungfrau“ bezeichnet wird, ist damit unsere geistliche Einstellung gemeint. Wiederum, es ist wichtig, dass wir eine vollständige Lehre nicht von nur einem symbolischen Ausdruck herleiten! Ein wesentlicher Punkt zum Verständnis der Bibel ist, andere Schriftstellen hinzuzuziehen, um die Bedeutung von schwierigen Versen, Gleichnissen und symbolischen Analogien zu verstehen.

 

 

Christus wird seine Braut heiraten

Die Tatsache verbleibt, dass Jesus Christus seine Kirche heiraten wird! Wir finden dieses Versprechen speziell in Offenbarung 19. Vers 7 sagt: „Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet.“ Die Braut, von der hier gesprochen ist, besteht aus ALLEN Heiligen – ALL denjenigen, die für die erste Auferstehung als WÜRDIG befunden werden. Christen, die kurz vor Christi Wiederkehr am Leben sind, müssen sich ebenfalls vorbereiten – genau, wie es das Gleichnis von den zehn Jungfrauen in Matthäus 25 so klar und deutlich lehrt.

Lesen Sie sorgfältig, was in Offenbarung 19, Vers 8, geschrieben steht (Elberfelder Bibel): „Und ihr wurde gegeben, dass sie sich kleide in feine Leinwand, glänzend, rein; denn die feine Leinwand sind die gerechten Taten der Heiligen.“ Der Schwerpunkt, wer bei der Hochzeitszeremonie dabei sein wird, konzentriert sich auf diejenigen, die gerecht sind – das sind jene, die Gott gehorsam sind! Hier wird uns Einsicht gewährt in die Tatsache, dass Christus diejenigen heiraten wird, die ein gerechtes Leben geführt haben – etwas, was nur mit Hilfe von Gottes heiligem Geist möglich ist!

 

 

Braut beinhaltet ALLE Christen

Im alten Testament sagt Gott, dass er der Ehemann von Israel ist: „Denn der dich gemacht hat, ist dein Mann – Herr ZEBAOTH heißt sein Name –, und dein Erlöser ist der Heilige Israels, der aller Welt Gott genannt wird“ (Jesaja 54,5). Sogar, als Israel Gott ablehnte, erinnerte er sie daran, wer er war: „Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder, spricht der HERR, denn ich bin euer Herr!“ (Jeremia 3,14). Die Elberfelder Bibel merkt an: „w. ich bin euer Eheherr; d.h. das mit der Eheschließung begründete Besitzverhältnis zwischen dem ‚Ehemann‘ Gott und der ‚Ehefrau‘ Israel ist nicht erloschen.“

In einer bewegenden Beschreibung von Gottes Liebe für Jerusalem – symbolisch für das gesamte Israel – spricht er darüber, wie er es erwählte und zärtlich liebte, und wie es sein wurde: „ … Und ich schwor dir’s und schloss mit dir einen Bund, spricht Gott der HERR, dass du solltest mein sein“ (Hesekiel 16,8). In den Versen 32 und 38 dieses Kapitels klagt Gott Jerusalem an, dass es eine „Ehebrecherin [ist]“, und vergleicht es mit „ … Ehebrecherinnen und Mörderinnen“.

Wenn er von einer späteren Zeit spricht – einer Zeit, wenn Gott sein Reich hier auf Erden errichten wird, heißt es über Israel: „ALSDANN, spricht der HERR, wirst du mich nennen ‚Mein Mann’ …“ (Hosea 2,18). Dann, in den Versen 21-22, finden wir, dass Gott verspricht, Israel für alle Ewigkeit an sich zu binden: „ICH WILL MICH MIT DIR VERLOBEN [besser: VERTRAUEN] FÜR ALLE EWIGKEIT, ich will mich mit dir verloben [VERTRAUEN] in Gerechtigkeit und Recht, in Gnade und Barmherzigkeit. Ja, in Treue will ich mich mit dir verloben [VERTRAUEN], und du wirst den HERRN erkennen.“ Es ist wichtig zu begreifen, dass Gott sich mit Israel in der Zukunft „vertrauen“ wird – NACH Christi Wiederkehr und der ERSTEN Auferstehung. Dies zeigt deutlich, dass die „Braut“ nicht nur diejenigen betrifft, die an der ersten Auferstehung teilhaben.

Die Charaktereigenschaften, die eine Braut mit in die Ehe bringt, sind Rechtschaffenheit, Gerechtigkeit, Güte, Barmherzigkeit und Treue. Dies sind alles Teile der Frucht von Gottes heiligem Geist, die Christen – die Heiligen, die Braut von Christus – besitzen müssen (vgl. Galater 5,22-23).

Wir haben gesehen, dass die Kirche Gottes eine „Braut“ genannt wird. Gottes Wort offenbart ebenfalls, dass er sich selbst als der Bräutigam von Israel bezeichnet, und dass er es in der Zukunft für alle Ewigkeit heiraten wird – nach Israels Bekehrung, nachdem das physische Israel Teil der Kirche Gottes geworden ist! Zudem spricht die Bibel von einer „Braut“ in einem sogar noch größeren Kontext.

 

 

Das himmlische Jerusalem, genannt die Braut

„Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen mit den letzten sieben Plagen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir die Frau zeigen, die Braut des Lammes. Und er führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem herniederkommen aus dem Himmel von Gott …“ (Offenbarung 21,9-10).

Vorher, in Offenbarung 21, Vers 2, finden wir diesen Überblick: „Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.“

Bitte beachten Sie, dass die heilige Stadt, als „Braut“ bezeichnet, nach der ersten Auferstehung, dem Millennium und dem großen weißen Thron-Gericht auf die Erde herniederkommen wird. Zu dieser Zeit wird das himmlische Jerusalem, wenn es auf Erden etabliert ist, mit einer Braut verglichen werden, weil es aus ALLEN Heiligen Gottes bestehen wird.

Die meisten Kommentare verstehen diese Analogie. Zum Beispiel sagen Jamieson, Fausset and Brown, dass die Braut in Offenbarung 21, Vers 2 „aus den gesegneten Bürgern der ‚heiligen Stadt’ besteht“. Und die Ryrie Study Bible kommentiert, dass „die himmlische Stadt [wenn hier auf Erden] eine Wohnstätte für alle Heiligen, der Braut Christi, sein wird …“ Wiederum sehen wir, dass die „Braut“ mehr als nur die Heiligen der ersten Auferstehung beinhaltet.

Die geistige Vollendung einer Eheschließung zwischen Christus und seiner Kirche, sowie die Feier des geistigen „Hochzeitsmahles“, werden andauern – wie die physischen Hochzeitsessen zu biblischen Zeiten mehrere Tage andauerten (vgl. Rienecker, Lexikon zur Bibel, unter „Ehe“).

Gott offenbart uns durch diesen außerordentlichen Einblick in die Zukunft, dass ALL die Menschen, die sich wahrhaftig bekehren und wie Christus werden, zu ihm und seiner Familie hinzugefügt werden: „WER ÜBERWINDET, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein“ (Offenbarung 21,7).

Die Menschheit wurde erschaffen, um Mitglieder von Gottes Familie zu werden! Als Kinder Gottes – beschrieben als Söhne Gottes und Geschwister Christi (vgl. Hebräer 2) – wird der Menschheit eine Rolle mit Christus angeboten. Wir sollen Gehilfen werden, „die um ihn seien“ oder „zu ihm passen“, wie die erste Frau erschaffen wurde, um eine Gehilfin zu sein, die um ihren Ehemann sei und zu ihm passte (vgl. 1. Mose 2,18 mit Anmerkung in der Lutherbibel). Wir sollen eins werden in einer immer währenden Beziehung innerhalb der Familie Gottes.

Jesus betete ein außergewöhnliches Gebet zu seinem Vater, das in Johannes 17 aufgezeichnet wurde. Jesus bat für etwas, was – wenn korrekt verstanden – eine ganz besondere Beziehung darstellt! Beachten Sie speziell die Verse 11 und 20-26. Jesus bat darum, dass seine Nachfolger EINS werden würden, wie er und sein Vater EINS sind. 1. Mose 2, Vers 24, stellt folgendes bezüglich einer ehelichen Beziehung zwischen Mann und Frau fest: „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden sein EIN FLEISCH.“

In diesem Kontext müssen wir die Wichtigkeit dessen verstehen, was Petrus in Apostelgeschichte 10, Verse 34-35, darlegte: „Petrus aber tat seinen Mund auf und sprach: Nun erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht; sondern in jedem Volk, wer ihn fürchtet und recht tut, der ist ihm angenehm“ (vgl. ebenfalls Römer 2,11; Galater 2,6; Kolosser 3,23-25; 1. Petrus 1,17).

Unser Verständnis darüber, wer die Braut ist, muss durch alle relevanten Schriftstellen gestützt werden. Gott wünscht, dass ALLE Menschen gerettet werden (vgl. 1.Timotheus 2,4; 2. Petrus 3,9). Beachten Sie ebenfalls, was Jesus Christus über jene lehrte, die gerettet würden – über diejenigen, die seine geistliche Braut werden würden: „Und siehe, es sind Letzte, die werden die Ersten sein, und sind Erste, die werden die Letzten sein“ (Lukas 13,30).

Mit einigen der letzten Worte der Bibel wird diese herzerwärmende Bitte formuliert – es ist fast so, als ob jene, die unter den geistigen Jungfrauen in Erwartung der Eheschließung mit dem Lamm ausruhen, zu uns sprechen: „Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst“ (Offenbarung 22,17).

 

 

 

Kapitel 22

Die Auferstehungen

Offenbarung 20,4-15

 

 

 

In Offenbarung 20 wird uns das Konzept von DREI Auferstehungen vorgestellt. Um diese fast unbekannte Tatsache vollständig zu verstehen, müssen wir die Thematik der Auferstehungen im Detail genauer untersuchen.

Wie wir sehen werden, lehrt die Bibel eindeutig DREI Auferstehungen – nicht nur eine.

Paulus wurde von Gott inspiriert, folgendes in 1. Korinther 15, Verse 20-26, niederzuschreiben:

„Nun ist aber Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind [d.h., die gestorben sind. Erinnern Sie sich, die Bibel stellt den Tod als einen traumlosen Schlaf dar]. Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn wie sie in Adam ALLE sterben, so werden sie in Christus ALLE lebendig gemacht werden. Ein jeder aber in SEINER ORDNUNG: als Erstling Christus; DANACH, wenn er kommen wird, die, die Christus angehören [wahre bekehrte Christen]; DANACH DAS ENDE, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er alle [rebellische menschliche und dämonische] Herrschaft und alle Macht und Gewalt VERNICHTET hat. Denn er muss herrschen, bis Gott ihm alle FEINDE unter seine Füße legt. Der LETZTE FEIND, der vernichtet wird, ist der Tod.“

Paulus offenbart, dass es eine Reihenfolge in den Auferstehungen gibt.

 

 

Die erste Auferstehung

Wenn Christus wiederkehrt, werden diejenigen, die IN CHRISTUS gestorben sind, zum Leben erweckt werden. Sie werden zur Unsterblichkeit auferstehen. Jedoch nicht alle Toten werden zu jenem Zeitpunkt wieder zum Leben erweckt.

Römer 8, Vers 11, liest: „Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in EUCH wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber [für alle Ewigkeit] lebendig machen durch seinen Geist, der in EUCH wohnt.“

Diese Auferstehung zum ewigen Leben im Zeitpunkt von Christi Wiederkehr wird in 1. Korinther 15, Verse 50-54, beschrieben.

Hierauf wird ebenfalls in 1. Korinther 6, Vers 14, Bezug genommen: „Gott aber hat den Herrn auferweckt und wird auch UNS auferwecken durch seine Kraft.“

Die Elberfelder Bibel erklärt in einer Fußnote, dass die wortwörtliche Bedeutung ist: „‚aus-auferwecken‘ (d.h. aus den Toten).“ Die Schriftstelle zeigt, dass nicht alle Toten zum Zeitpunkt von Christi Wiederkehr auferstehen werden.

Dasselbe Konzept wird in Philipper 3, Vers 11, vermittelt, wo Paulus über seinen Wunsch spricht, „zur Auferstehung von den Toten [zu gelangen]“. Die Menge Bibel schreibt in einer Fußnote: „Genau w.: ‚Ausauferstehung‘, d.h. die (erste) Auferstehung der Gerechten (vgl. 1. Kor. 15,23) bei der Wiederkunft Christi.“ Die Elberfelder Bibel weist wiederum darauf hin, dass Paulus über eine „Heraus-Auferstehung“ spricht. Diese Passage spricht nicht über eine Auferstehung aller Verstorbenen. V.E. Vine, Expository Dictionary of New Testament Words gibt die Bedeutung dieses Wortes mit „die Heraus-Auferstehung von den Toten“ wieder.

Jesus Christus selbst offenbarte klar und deutlich, dass es mehr als nur eine Auferstehung geben wird. Er sagt uns in Johannes 5, Verse 28-29: „… Denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden, und werden hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des LEBENS, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des GERICHTS.“

Jene in der ersten Auferstehung werden zu unsterblichen Geistwesen verwandelt werden – sie werden Anteil an der Auferstehung zum EWIGEN LEBEN haben. Sie werden mit Christus AUF DIESER ERDE für zunächst tausend Jahre regieren (Offenbarung 20,4.6; 5,9-10).

Als er zur Kirche Gottes in Smyrna sprach, sagte Jesus, dass denjenigen, die überwinden, „ … kein Leid geschehen [soll] von dem zweiten Tod“ (Offenbarung 2,11). Die Natur des „zweiten Todes“ wird weiter unten näher erklärt. Jesu Versprechen, nicht vom zweiten Tod betroffen zu werden, wurde all denen gegeben, die NUN berufen sind und bis zum Ende überwinden und ausharren, um Anteil an der ersten Auferstehung zu haben – als die Erstfrüchte oder Erstlinge in Gottes Rettungsplan (vgl. Offenbarung 20,6). Aber die Auferstehung zur Verdammnis wird später stattfinden.

An der ersten Auferstehung werden diejenigen Anteil haben, die Gott spezifisch herausgerufen hat, und die in diesem Leben bereut und überwunden haben – all diejenigen, die bis zum Ende ausgehalten haben – diejenigen, die ihre Berufung nicht aufgaben, und nicht zu den Wegen dieser Welt zurückgekehrt sind! Christen werden HEUTE gerichtet. Petrus sagt: „Denn die Zeit ist da, dass das Gericht anfängt an dem Hause Gottes. Wenn aber zuerst an uns, was wird es für ein Ende nehmen mit denen, die dem Evangelium Gottes nicht glauben? Und wenn der Gerechte kaum gerettet wird, wo wird dann der Gottlose und Sünder bleiben“ (1. Petrus 4,17-18).

In seinem zweiten Brief hat Petrus ganz spezifisch das Thema der Verantwortlichkeit und seine Folgen für diejenigen, die HEUTE berufen sind, angesprochen, falls sie sich von Gott abwenden. Verse 18 bis 22 des 2. Kapitels des 2. Petrusbriefes warnen jeden davor, Gottes Berufung zurückzuweisen und zuzulassen, von der Welt, Satan oder seinen eigenen Gelüsten wieder überwunden zu werden, bis hin zu dem Punkt, dass sie sich selbst für immer von Gott abtrennen.

 

 

Die zweite Auferstehung

Im Anschluss an die erste Auferstehung derjenigen, die „in Christus“ gestorben sind, wird die zweite Auferstehung jener erfolgen, die keine Gelegenheit hatten, Christus in diesem Leben anzunehmen. Sie werden wieder als physische Menschen zum Leben erweckt, und werden dann ihre erste Gelegenheit bekommen, die Wahrheit zu lernen und Christus anzunehmen. Ihre Auferstehung wird NICHT zum Zeitpunkt von Christi Wiederkehr erfolgen, sondern 1,000 Jahre später.

Offenbarung 20, Verse 5,11-12, beschreibt die ZWEITE Auferstehung: „Die ANDERN TOTEN [die nicht in der ERSTEN Auferstehung waren] aber wurden nicht wieder lebendig, BIS die tausend Jahre [das Millennium] vollendet wurden … Und ich sah einen großen, weißen Thron und den, der darauf saß … Und ich sah die Toten, groß und klein, STEHEN vor dem Thron … Und die Toten wurden GERICHTET …“

Diese zweite Auferstehung ist eine Auferstehung zu physischem Leben. Es ist eine Auferstehung zum Gericht – aber NICHT notwendigerweise zur Verdammnis! Die Menschen werden nach ihren Werken gerichtet werden; die Bücher der Bibel werden ihrem Verständnis geöffnet sein, und ihr Name kann in das offene Buch des Lebens eingetragen werden (Vers 12).

(Zur Klarstellung, während sich die Menschen im Millennium fortpflanzen, wird dies in der zweiten Auferstehung nicht der Fall sein. Die zweite Auferstehung umfasst Menschen, die gelebt haben und gestorben sind—nicht Menschen, die vorher nie gelebt haben und jetzt erst noch gezeugt werden. Wie noch gezeigt wird, dauert das große weiße Throngericht der zweiten Auferstehung  für alle Menschen 100 Jahre, was ausschließt, dass neue Menschen während dieser Zeit gezeugt werden könnten—da sie logischerweise weniger als 100 Jahre leben würden.)

 

 

Auferstehung von Israel

Hesekiel 37, Verse 7-11, beschreibt die zweite Auferstehung des gesamten Volkes Israel zu PHYSISCHEM LEBEN. Wenn die Toten des Volkes Israel zurück ins Leben gerufen werden, wird Gott mit ihnen verfahren, wie er heute mit wahren Christen verfährt. Wenn ein Mensch zum wahrhaftigen Verständnis gelangt und Gottes Weg des Lebens annimmt, seine Sünden bereut, an das Opfer Christi und das Evangelium glaubt, und sich taufen lässt, dann garantiert Gott ihm Vergebung und bietet ihm die Gabe des heiligen Geistes an – es ist derselbe Bekehrungsprozess, der mit denjenigen stattfindet, die Gott heute schon beruft. Wir sehen in Hesekiel 37, Vers 14 (Elberfelder Bibel; Menge Bibel; Schlachter Bibel), dass der heilige Geist [nicht Odem, wie in der Lutherbibel] den auferstandenen Israeliten angeboten wird – offensichtlich, nachdem sie ihre Sünden bereut und sich haben taufen lassen. Die Menschen aus dem Volk Israel werden Gott kennenlernen und ein Leben beginnen, das Gott gefallen wird. Wenn sie überwinden und bis zum Ende aushalten, werden auch sie Unsterblichkeit in Gottes Familie erlangen (vgl. Römer 11,32.26).

 

 

Auferstehung von nicht-israelitischen Menschen

Nicht nur das Volk Israel wird zu jener Zeit wieder zum Leben erweckt werden. Wir lesen in Matthäus 12, Verse 41-42 (Elberfelder Bibel), dass die Menschen von Ninive und die Königin des Südens zusammen mit diesem Geschlecht, das zu Zeiten von Jesus Christus am Leben war, „AUFSTEHEN [werden] im GERICHT“. Vergleichen Sie bitte ebenfalls Matthäus 10, Verse 14-15, und Matthäus 11, Verse 21-24, die sich auf andere, schon verstorbene Menschen beziehen.

Einige Kommentare verstehen, dass die Bibel mehr als nur eine Auferstehung lehrt. Die Nelson Study Bible kommentiert zu Offenbarung 20: „Die Auferstehung der Toten wird nicht alle Menschen zur gleichen Zeit betreffen … es wird eine erste Auferstehung von toten Gläubigen noch vor der 1.000jährigen Regierung Christi geben, und eine letzte Auferstehung, nachdem das Millennium beendet ist, vor dem großen Weltgericht …“

Dies stimmt jedoch nicht gänzlich. Wie wir sehen werden, ist die Auferstehung vor dem großen Weltgericht [dem großen weißen Thron-Gericht] NICHT die letzte Auferstehung.

Halley’s Bible Handbook sagt: „ … es wird zwei Auferstehungen geben, eine vor, und eine nach dem Millennium …“

Aber dies stimmt auch nicht. Es wird nämlich ZWEI Auferstehungen nach dem Millennium geben. Die ZWEITE Auferstehung – nach dem Millennium – wurde oben besprochen. Aber es wird noch eine weitere Auferstehung auf die zweite Auferstehung folgen. Wir bezeichnen sie als die DRITTE Auferstehung.

 

 

Die dritte Auferstehung

Unglücklicherweise gibt es solche, die ihre Gelegenheit zur Reue und zur Annahme Christi zurückweisen. Sie begehen die „unvergebbare Sünde“. Sie wissen sehr wohl und verstehen dies auch völlig richtig, dass sie sich Christus unterzuordnen haben, aber sie weigern sich, dies zu tun. Sie werden verbittert, hasserfüllt, nachtragend und bösartig. Sie treffen die unwiderrufliche Entscheidung, NIEMALS zu bereuen. Wenn ein Mensch diesen Zustand erreicht hat, dass er nicht mehr bereuen kann, weil er die endgültige Entscheidung getroffen hat, NICHT mehr bereuen zu WOLLEN, dann wird Gott solch einem Menschen die Reue auch nicht mehr zur Verfügung stellen. Gott gewährt die Reue, aber ein Mensch muss das Verlangen haben, sie anzunehmen! Eine Person, die bösartig Christus zurückweist, würde nur fortfahren, im Elend und in Schmerzen zu leben – und das ist auch der Grund, weshalb Gott solch einen Menschen von einem Elend in Ewigkeit erlösen wird, indem er ihn in einem Feuersee VERNICHTEN wird.

Offenbarung 20, Verse 13-15, beschreibt die DRITTE Auferstehung zu PHYSISCHEM LEBEN, die einige Zeit NACH der Periode des großen Weltgerichts der zweiten Auferstehung erfolgen wird:

„Und das Meer gab die Toten heraus, die darin waren, und der Tod und sein Reich gaben die Toten heraus, die darin waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken. Und der Tod und sein Reich wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. Das ist der zweite Tod: der feurige Pfuhl. Und wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben in dem Buch des Lebens, der wurde geworfen in den feurigen Pfuhl.“

Im Buch Daniel spricht Gott die kommende DRITTE Auferstehung an. In Daniel 12, Vers 2, wird uns zum Unterschied zwischen der ERSTEN und der DRITTEN Auferstehung folgendes gesagt: „Und viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum EWIGEN Leben, die andern zu EWIGER SCHMACH UND SCHANDE.“

Beachten Sie, dass es nicht aussagt, dass sie für immer in Schmach und Schande leben werden. Aber es sagt, dass sie AUFWACHEN werden „zu“ ewiger Schmach und Schande – ihr Schicksal wird ewige Konsequenzen haben.

Die folgenden Schriftstellen beschreiben ebenfalls das Schicksal derjenigen, die in der dritten Auferstehung zurück ins Leben gerufen werden: Obadja 16; Maleachi 3,21; Matthäus 3,10; Hebräer 6,4-8; Hebräer 10,26-27, und 2. Petrus 3,7.

Die Mehrheit der gesamten Menschheit wird während der zweiten Auferstehung gerichtet werden. Sogar zu jener Zeit könnte es sehr wohl sein, dass einige Gottes Angebot zur Erlösung und zum ewigen Leben zurückweisen werden – wie es einige tun und getan haben, die vor der ersten Auferstehung von Gott berufen werden und sich von ihm abwenden.

Gott möchte allerdings nicht, „ … dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße [besser: Reue oder Gesinnungswechsel, vgl. Anmerkung bei Menge] finde“ (2. Petrus 3,9); und, Gott „ … will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Timotheus 2,4). Dennoch wird Gott die Menschen nicht zwingen, das ewige Leben zu wählen – obwohl er allen eine Gelegenheit zum ewigen Leben in seinem Reich geben möchte.

Sie sollten auch das Gleichnis Christi von Lazarus und dem reichen Mann in Lukas 16, Verse 19-31, lesen. Während Lazarus zum ewigen Leben in der ERSTEN Auferstehung erwacht, steht der reiche Mann mehr als 1.100 Jahre später in der DRITTEN Auferstehung auf. Er sieht die Flammen und ist sich seines Schicksals sicher. Er weiß, dass er in den Feuersee hineingeworfen werden wird, um dort verbrannt zu werden. Die unüberbrückbare Kluft zwischen ihm und Lazarus ist die Unsterblichkeit. Während Lazarus ein unsterbliches Geistwesen im Reich Gottes ist, wird der Reiche zu physischem Leben auferweckt, um im feurigen Pfuhl verbrannt zu werden. Er war während seines Todes ohne irgendwelches Bewusstsein.

Trotz allem, was heute viele predigen und glauben, offenbart die Bibel klar und deutlich, dass es einige geben wird, die die unvergebbare Sünde begehen werden. Sie werden von dem Feuer vernichtet werden: „Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod“ (Offenbarung 21,8).

Einige fragen sich, warum es eine dritte Auferstehung geben soll, wenn ihr Schicksal zum Zeitpunkt ihres Todes schon feststeht. Warum würde Gott sie nicht lieber in ihren Gräbern lassen, anstatt sie wieder zu physischem Leben zu erwecken, um sie dann für immer zu vernichten? Wir haben vielleicht nicht die vollständige Antwort zu dieser Frage, aber Gott gibt uns einige Hinweise. Gott ist ein Gott der GERECHTIGKEIT. Wenn er diejenigen, die die unvergebbare Sünde begangen haben, wieder zum physischen Leben erweckt, wird ihre Einstellung für alle sichtbar werden. Ihr Verhalten wird allen ein Zeugnis sein, und sie werden niemals Gottes erbarmungsvolle und kompromisslose Gerechtigkeit in Frage stellen; sowie seine mitleidvolle Weisheit, solche hassenden menschlichen Wesen von ihrem emotionalen Elend und Schmerz zu befreien. Ein weiterer wesentlicher Grund wird noch später erläutert werden.

Während die meisten sich bekennenden Christen nicht glauben, dass es mehr als nur eine Auferstehung gibt – falls sie überhaupt an eine Auferstehung glauben –, offenbart die Bibel klar und deutlich drei Auferstehungen. Wahre Christen müssen danach streben, an der ERSTEN oder „besseren Auferstehung“ teilzuhaben (Hebräer 11,35). Wir lesen auch, dass, wenn sie diese Auferstehung zum ewigen Leben erlangen, sie nicht „in das Gericht“ [der zweiten oder dritten Auferstehung] kommen (vgl. Johannes 5,24).

Gott hat Jesus Christus die Verantwortung des Gerichts übergeben (vgl. Johannes 5,22), und  jeder wird zu diesem Gericht vor Christus erscheinen – ob er heute berufen ist, oder ob dies später geschehen wird (vgl. 2. Korinther 5,10).

 

 

 

Die Beschaffenheit der ersten Auferstehung

Lehrt die Bibel eine Auferstehung des physischen Körpers, der nach dem Tode zu Staub zerfällt? Die Antwort zu dieser Frage ist abhängig von der Bedeutung dieses Begriffs. Die Bibel lehrt eine Auferstehung zu einem unsterblichen Leben, und Auferstehungen zu einer physischen Existenz.

Hinsichtlich der ersten Auferstehung (derjenigen, die „in Christus“ gestorben sind, d.h. in denen der heilige Geist Gottes wohnte, als sie starben), lesen wir, dass sie mit einem unsterblichen GEISTIGEN Körper auferstehen werden. Gott wird sie zu geistigem, unsterblichem und ewigem Leben erwecken. Gott wird nicht zuerst ihre toten „physischen Körper“ auferwecken und sie dann in geistige Körper „verwandeln“. Stattdessen wird Gott diese Christen mit verwandelten glorifizierten geistigen Körpern auferwecken oder auferstehen lassen, wie die Bibel deutlich bezeugt. Wir lesen folgendes in 1. Korinther 15, Verse 35-49, über die „erste“ oder „bessere“ (Hebräer 11,35) Auferstehung zum ewigen Leben:

„Es könnte aber jemand fragen: Wie werden die Toten auferstehen, und mit was für einem Leib werden sie kommen? Du Narr: Was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt. Und was du säst, IST JA NICHT DER LEIB, DER WERDEN SOLL, sondern ein bloßes Korn, sei es von Weizen oder etwas anderem. Gott aber GIBT IHM EINEN LEIB, wie er will, einem jeden Samen seinen eigenen Leib. Nicht alles Fleisch ist das gleiche Fleisch … Und es gibt himmlische Körper und irdische Körper … Einen andern Glanz hat die Sonne, einen andern Glanz hat der Mond, einen andern Glanz haben die Sterne; denn ein Stern unterscheidet sich vom andern durch seinen Glanz. So auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Armseligkeit und wird auferstehen in Kraft.

„Es wird gesät ein natürlicher Leib und WIRD AUFERSTEHEN EIN GEISTLICHER LEIB [Unsere Anmerkung: Das ist technisch gesehen falsch übersetzt. Es geht nicht um einen „geistlichen“ Leib, sondern um einen „geistigen“ Leib—einem Leib, der aus Geist besteht. Die Zürcher Bibel übersetzt richtig: „es wird auferweckt ein GEISTIGER Leib.“ Vgl. auch die Pattloch Bibel]. Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen [geistigen, vgl. Zürcher Bibel und Pattloch Bibel] Leib … Und wie wir getragen haben das Bild des irdischen (Adam), so werden wir auch tragen das Bild des himmlischen (Jesus Christus).“

Paulus sagt uns in obiger Schriftstelle, dass der physische Körper, der stirbt, NICHT derselbe Körper ist, „der sein wird“. Sondern, Gott GIBT uns einen geistigen Körper, „wie es ihm gefällt“. Er erweckt nicht unseren physischen Körper, um ihn dann in einen geistigen Körper umzuwandeln. Vielmehr sagt Paulus, dass wir bei der Auferstehung zum ewigen Leben „ausheimisch vom Leib“ sind (2. Korinther 5,8, Elberfelder Bibel). 2. Korinther 5 erklärt weiterhin, dass Gott den Christen eine neue Art von Körper geben wird (Verse 1-4). Nur die Körper derjenigen in Christus, die bei seiner Wiederkehr am Leben sind, werden zu Geist verwandelt, während die Toten in Christus zur UNVERWESLICHKEIT AUFERSTEHEN werden (1. Korinther 15,51-52).

Wenn wir in Christus sterben, werden unsere Körper verwesen. Die Körper derjenigen, die vor tausenden von Jahren in Christus gestorben sind, haben sich komplett aufgelöst und sind zerfallen. Sie wurden wieder zu Erde und Asche, wie Gott sagte, dass es geschehen würde (1. Mose 3,19). Die einzige Ausnahme war die Auferstehung zum ewigen Leben von Jesus Christus, der nur für ganze drei Tage und drei Nächte tot war, und dessen physischer Körper nicht verweste, bevor er zur Unsterblichkeit auferstand (Apostelgeschichte 2,25-27). Als Gott der Vater Jesus Christus im Grab auferweckte, verwandelte er Christi physischen Körper in einen geistigen Körper, der ihn befähigte, durch verschlossene Türen zu gehen und sich sichtbar und unsichtbar zu machen, wann immer er wollte.

Wir sollten auch festhalten, dass Christus, als er zu einem Geistwesen wurde – unsichtbar für das menschliche Auge –, sich als ein menschliches Wesen manifestieren konnte, so sehr, dass es so schien, als hätte er Fleisch und Knochen (Lukas 24,39-40). Natürlich hatte er als ein Geistwesen weder Fleisch noch Knochen, aber er war in der Lage, sich so zu manifestieren. Jesus sprach von „einem Geist“, der nicht – wie er – aus Fleisch und Knochen bestand (Vers 39). Er sprach jedoch von dämonischen Geistern, die sich nicht wirklich manifestieren können; sie können aber eine „Manifestation“ oder „Erscheinung“ vorgaukeln.

Wir haben das Beispiel von Christus und den zwei Engeln, die als Menschen erschienen und eine Mahlzeit mit Abraham einnahmen (1. Mose 18,1-8; 19,1). Dieses Beispiel zeigt, dass sich Gott (Christus im alttestamentlichen Bericht) und getreue Engel im physischen Bereich als Menschen manifestieren können.

WIE genau wird Gott diejenigen auferstehen lassen, die in Christus gestorben sind? Wir wissen, dass Gott jedem Menschen im Zeitpunkt der Zeugung  einen Geist gibt, der ihn von der Tierwelt unterscheidet (1. Korinther 2,11). (Für weitere Informationen bezüglich des menschlichen Geistes lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Evolution – ein Märchen für Erwachsene?“) Der Geist im Menschen zeichnet all unsere Gedanken auf und bewahrt all unsere Erinnerungen, sowie auch unsere allgemeine äußere Erscheinung. Wir lesen, dass der Geist im Menschen nach seinem Tod zu Gott zurückkehrt. Zusätzlich wird auch Gottes heiliger Geist, der in den wahren Christen wohnt, zu Gott zurückkehren, zusammen mit dem Geist im Menschen, wenn der Bekehrte stirbt.

In seinem Buch „Das unglaubliche menschliche Potential“ erklärte Herbert W. Armstrong die Auferstehung zum ewigen Leben auf folgende Weise (Seiten 101-102, gebundene Ausgabe):

„Hat man den heiligen Geist erhalten, so wird bei der Auferstehung das auferweckte Wesen aus Geist bestehen, nicht mehr aus Materie wie einst das menschliche ‚Modell‘ … Der Körper, der stirbt, wird nicht identisch sein mit dem, der aufersteht… Der Auferstehungsleib ist ein anderer als der alte, sterbliche Leib aus Fleisch und Blut. Gott verwandelt Fleisch und Blut (Materie) nicht in Geist. Der organische Leib verwest und zerfällt nach dem Tod, der Geist aber, der darin war, bewahrt wie eine Gussform die äußere Erscheinung, die Erinnerung und den Charakter intakt auf. … Ob beerdigt oder verbrannt, der Leib wird wieder zu Staub, zerfällt. Der Geist jedoch, der in ihm war und alles aufgezeichnet hat—Körpergestalt, Gesichtsidentität, Erinnerung, Charakter—kehrt zu Gott zurück. Er bleibt unverändert erhalten.  Heilige wie Abraham, Mose, David und Daniel sind schon vor Jahrtausenden gestorben… Alles, woraus sie materiell bestanden, ist längst zerfallen. Dennoch werden sie bei der Auferstehung das Gefühl unmittelbarer ‚Fortsetzung‘ ihres Lebens haben.“

Es ist durch den Geist im Menschen – zusammen mit dem heiligen Geist – dass Gott Christen mit einem unsterblichen geistigen Körper  auferstehen lässt. Die Bibel offenbart, dass Christen in der ersten Auferstehung neue Körper gegeben werden, die aus Geist bestehen – nicht mehr länger anfällig für Schmerzen und Leiden, und nicht mehr dem Tode und der Vernichtung unterworfen!

 

 

Die Beschaffenheit der zweiten Auferstehung

Die Bibel lehrt ebenfalls, dass all diejenigen, die NICHT „in Christus“ gestorben sind, NACH dem Millennium zu PHYSISCHEM LEBEN auferweckt werden, um ihnen die Gelegenheit zu geben, Gottes Weg des Lebens zu wählen. Dies wird allgemein in der Bibel als die „zweite Auferstehung“ bezeichnet. Sie werden als physische Wesen auferweckt, nicht als Geistwesen. Wenn sie von den Toten auferstehen, werden sie einen neuen physischen Körper erhalten – keinen geistigen Körper. Aber das bedeutet nicht, dass Gott genau denselben identischen physischen Körper wieder auferstehen lässt, der existierte, als der Mensch starb und im Grab verweste, oder der in dem atomaren und nuklearen Krieg von Hiroshima, Nagasaki, oder in einem kommenden prophezeiten nuklearen Krieg, ausgelöscht oder während des Holocausts zu Asche, oder eingeäschert wurde.

WIE genau wird Gott diese Menschen wieder zum Leben erwecken? Gott wird nicht ihre physischen Körper auferstehen lassen, die schon lange verwest und zerfallen sind. Stattdessen wird er sie auf dieselbe Weise zum Leben erwecken (wenngleich zu physischem Leben), wie er diejenigen erwecken wird, die in Christus starben.

Herbert W. Armstrong schrieb folgendes in „Geheimnis der Zeitalter“, hinsichtlich der zweiten Auferstehung zu einer physischen, sterblichen Existenz:

„Nach dem Tod muss der Staub ,wieder zur Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat‘ (Pred. 12,7). Im Geist speichern sich Erinnerung und Charakter, wie eine Gussform bewahrt er auch die äußere Erscheinung des Verstorbenen auf, so dass der Auferstandene später wieder genauso aussieht wie vorher, wieder den Charakter hat, den er im Leben erworben hat, und alle Erinnerungen. In der Zwischenzeit aber, im Zustand des Todes, hat er kein Bewusstsein – er weiß nichts (Pred. 9,5).“

Wenn Gott in der zweiten Auferstehung physisches Leben gibt, bedeutet das nicht, dass er die verstorbenen Körper in ihrer damaligen identischen Beschaffenheit auferweckt. (Es gibt ein paar wenige biblische Beispiele von Auferstehungen physischer Körper; zum Beispiel Lazarus. Aber in diesen Fällen waren die physischen Leiber noch nicht verwest, so dass Gott ihre existierenden Körper wieder zum Leben erwecken konnte, indem er wieder ihren menschlichen Geist in sie gab. Vergleiche auch Matthäus 27, Vers 52. Die Auferstehung zu einer physischen Existenz in Hesekiel 37, in der das „Totenfeld der verdorrten Gebeine“ beschrieben wird, ist natürlich eine Vision, und gebraucht symbolische Ausdrücke, um eine Auferstehung zum physischen Leben zu beschreiben. Es kann nicht wortwörtlich genommen werden, um eine Auferstehung der toten physischen Körper in ihrer damaligen Beschaffenheit, mit genau denselben zerfallenen Körperzellen und Gebeinen zu lehren. Immerhin sprechen die verdorrten Gebeine ja auch in dieser Vision, Vers 11.)

Was die zweite Auferstehung derjenigen anbetrifft, die vor mehreren tausenden von Jahren verstarben, und deren Gebeine vollständig verwest sind und sich aufgelöst haben, so wird Gott den Geist dieser Menschen benutzen (der zum Zeitpunkt ihres Todes zu Gott zurückkehrt war), um durch ihn einen neuen physischen Körper für sie zu erschaffen. Gott wird ihnen einen physischen Körper geben, wie es ihm gefällt, der aus neuem Fleisch, Gebein und Blut bestehen wird, indem er den Geist im Menschen als eine „Form“ benutzt, die sogar das äußere Erscheinungsbild einer Person bewahrt hat.

Aber das bedeutet nicht unbedingt, dass diese Menschen genau zu solch einer physischen Existenz auferweckt werden, die sie im Zeitpunkt ihres Todes besaßen. Zum Beispiel glauben wir nicht, dass eine Person, die durch Unfall oder Geburtsdefekt nur im Besitz eines Armes oder Beines war, genau in demselben Zustand wieder zum Leben erweckt wird, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach mit zwei Armen und zwei Beinen. Wir kommen auch zu dem Schluss, dass eine blinde Person mit Augenlicht auferstehen wird. Ein abgetriebener Fötus wird offensichtlich nicht als Fötus erweckt werden, sondern als ein menschliches Wesen, das in der Lage sein wird, außerhalb des Mutterleibes zu leben. Als Adam und Eva erschaffen wurden, erschuf Gott sie auch nicht als kleine Kinder, sondern als Erwachsene, vielleicht in ihren Mittzwanzigern, und er gab ihnen den Geist im Menschen, obwohl sie ohne jegliche vorherige Erfahrung waren.

Wir wissen nicht, wie genau Gott die Menschen in der zweiten Auferstehung zum Leben erwecken wird. Die Bibel offenbart nicht, ob eine Person, die im Alter von 90 Jahren starb, in der zweiten Auferstehung wie eine 90jährige Person ausschauen wird, oder wie sie im Alter von 20 Jahren aussah. Aber es ist naheliegend, dass alle auferweckt werden, um ein gesundes Leben für ungefähr 100 Jahre zu leben, was – wie die Bibel andeutet – höchstwahrscheinlich die Lebensdauer ist, die ihnen während des Zeitpunkts des großen Weltgerichts gegeben wird—vor der Schaffung eines neuen Himmels und einer neuen Erde.

Jesaja 65,20 deutet an, dass das große weiße Throngericht für alle Menschen hundert Jahre dauern wird. Die Zürcher Bibel übersetzt: „Es wird daselbst kein Kind mehr nur wenige Tage leben, kein Greis wird sein, der seine Tage nicht erfüllte; denn als jung wird gelten, wer mit hundert Jahren stirbt (wer sein physisches Leben beendet, um zu einem Geistwesen verwandelt zu werden), und wer sündigt (die unvergebbare Sünde begeht), wird mit hundert Jahren erst vom Fluch (der Sünde, der zum Tod führt) getroffen.“

Am Ende dieser Zeitspanne wird es ein Gerichtsurteil geben, und alle Menschen, die sich für Gott entschieden haben und seinen Weg gegangen sind, werden dann ewiges Leben erlangen. Diejenigen, die sich während dieser Zeitspanne unwiderruflich und endgültig geweigert haben, Christus als ihren Heiland anzunehmen, werden sterben und in der dritten Auferstehung auferweckt werden (zusammen mit denen, die bereits vor Christi Wiederkunft und während des Millenniums die unvergebbare Sünde begangen haben und gestorben sind), um den ewigen Tod und ewige Vernichtung zu erleiden, wenn sie im Gehenna-Feuer verbrannt werden (Offenbarung 20,13-15).

 

Die Beschaffenheit der dritten Auferstehung

Wie im Falle derjenigen, die in der zweiten Auferstehung zu physischem Leben erweckt werden, so wird es auch mit jenen in der dritten Auferstehung verlaufen. Wie wir vorab erklärt haben, werden jene Menschen, die die unvergebbare Sünde begangen haben, in der dritten Auferstehung verbrannt und für immer vernichtet werden. Und da Geistwesen nicht vernichtet oder ausgelöscht werden können, muss es sich bei der dritten Auferstehung um eine Auferstehung zu einem physischen Leben handeln.

Hier sei auch kurz ein weiterer Grund erwähnt, warum es überhaupt eine dritte Auferstehung geben muss, anstatt die Toten einfach in ihren Gräbern zu belassen. Wie wir gesehen haben, hat jeder Mensch einen menschlichen Geist, der zu Gott zurückkehrt, wenn der Mensch stirbt. Da der Mensch, der die unvergebbare Sünde begeht, total vernichtet werden soll—es wird so sein, als habe es ihn nie gegeben—muss also auch der menschliche Geist vernichtet werden. Dies geschieht, wenn Gott in der dritten Auferstehung dem physischen Menschen seinen Geist wiedergibt, sodass der ganze Mensch—Geist, Seele und Leib (vgl. 1. Thessalonicher 5,23)—im feurigen Pfuhl verbrannt werden kann.

 

 

 

 

Kapitel 23

Ewige Qualen für das Tier

und den falschen Propheten?

Offenbarung 20, 10

 

 

 

Einige glauben, dass das Tier und der falsche Prophet für immer im Höllenfeuer gequält werden. Sie behaupten, dass Offenbarung 20, Vers 10, dies lehrt. Diese Schriftstelle beschreibt jedoch eine Zeit am Ende des Millenniums, vor der zweiten Auferstehung und dem Zeitpunkt des großen Weltgerichts.

Luther übersetzt Offenbarung 20, Vers 10, wie folgt:

„Und der TEUFEL, der sie verführte, wurde geworfen in den Pfuhl von Feuer und Schwefel, wo auch das Tier und der falsche Prophet waren; und sie werden gequält werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.“

Ein schnelles Überlesen könnte uns sehr wohl zu dem Schluss führen, dass eine niemals endende Qual des Tieres (eines militärischen Führers) und des falschen Propheten (eines religiösen Oberhauptes) in der Hölle stattfindet. Wenn wir jedoch diese Schriftstelle näher analysieren, kommen wir zu einer anderen Schlussfolgerung.

 

 

Qual des Tieres und des falschen Propheten?

Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass der Teufel, und nicht das Tier oder der falsche Prophet, das Hauptthema dieses Satzes ist. Es ist Satan, der im Feuerpfuhl Qualen erleiden wird. Hinsichtlich des Tieres und des falschen Propheten beachten Sie bitte, dass das Wort „waren“ nicht im Urtext steht. Das bedeutet, dass es in der griechischen Sprache hier kein Verb gibt, so dass die Übersetzer ein Verb HINZUFÜGEN mussten – sie FÜGTEN das Wort „waren“ HINZU, basierend darauf, wie sie die Bedeutung dieses Satzes verstanden. Die Hinzufügung des Wortes „waren“ ist jedoch in diesem Kontext klar und eindeutig FALSCH.

Wir lesen in Offenbarung 19, Vers 20, dass das Tier und der falsche Prophet ungefähr 1.000 Jahre früher – nämlich zu Beginn des Millenniums – in den Feuersee geworfen wurden, um verbrannt und vernichtet zu werden. Wie wir schon vorab berichteten, und wie wir auch noch nachstehend im Detail erklären werden, wird es kein immerwährendes Höllenfeuer geben, das menschliche Wesen ewiglich quält. Stattdessen werden Menschen, die in den Feuersee geworfen werden, umgehend verbrannt und vernichtet.

Da in Offenbarung 20, Vers 10, offensichtlich ein Wort oder eine Formulierung hinzugefügt werden muss („wo auch das Tier und der falsche Prophet…“), sollte der Zusatz folgender sein: „gewesen waren“ oder „geworfen worden waren.“ Der Satz liest sich nun wie folgt: „Und der Teufel, der sie verführte, wurde geworfen in den Pfuhl von Feuer und Schwefel, wo auch das Tier und der falsche Prophet GEWESEN WAREN [oder: GEWORFEN WORDEN WAREN; nämlich vor ca. 1.000 Jahren, wie in Offenbarung 19, Vers 20, mitgeteilt] …“

Im Griechischen ist es nicht unüblich, ein Verb oder einen Satzteil in einem Satz auszulassen, wenn der vorangegangene Abschnitt zeigt, welche Wörter hinzugefügt werden müssen. Die Wörter jedoch, die hinzugefügt werden, müssen in Übereinstimmung mit dem vorhergehenden Abschnitt sein. In Offenbarung 20, Vers 10, lesen wir, dass der Teufel in den Pfuhl von Feuer und Schwefel GEWORFEN WURDE. Es ist eine sinngemäße Formulierung („geworfen wurde“), die in der nächsten Aussage hinzugefügt werden muss – was sich nun wie folgt liest: „wo auch das Tier und der falsche Prophet GEWORFEN WORDEN WAREN.“

Beachten Sie, wie die Revised English Bible Offenbarung 20, Vers 10, übersetzt: „Ihr Verführer, der Teufel, wurde in den Pfuhl von Feuer und Schwefel geworfen, wo das Tier und der falsche Prophet GEWORFEN WORDEN WAREN …“

Die New International Version liest: „Und der Teufel, der sie verführt hatte, wurde in den Pfuhl von brennendem Schwefel geworfen, wo das Tier und der falsche Prophet GEWORFEN WORDEN WAREN …“

Die meisten Übersetzungen führen diesen Vers jedoch wie folgt fort: „ … und SIE werden gequält werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Aufgrund dieser Wiedergabe argumentieren Schriftexperten, dass nicht nur der Teufel, sondern auch das Tier und der falsche Prophet für alle Ewigkeiten gefoltert werden; sonst müsste dieser Satz wie folgt lauten: „ … und ER (das ist der Teufel) wird gequält werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.“

Nicht alle stimmen jedoch zu.

Lassen Sie uns wiederum von der Revised English Bibel zitieren, um zu sehen, wie dort Offenbarung 20, Vers 10, wiedergegeben wird:

„Ihr Verführer, der Teufel, wurde in den Pfuhl von Feuer und Schwefel geworfen, wo das Tier und der falsche Prophet geworfen worden waren um Tag und Nacht gequält zu werden in Ewigkeit.“

Keine Kommasetzung nach „waren“ gibt natürlich den Eindruck, als würden das Tier und der falsche Prophet für alle Ewigkeiten gequält werden. Aber da die Formulierung „wo das Tier und der falsche Prophet geworfen worden waren“ eindeutig ein einfügender Gedanke – ein Relativsatz – ist, sollte die Einfügung eines Kommata nach „hineingeworfen worden waren“ erfolgen—wie das im Deutschen ohnehin grammatikalisch geboten ist—um klarzustellen, dass es der TEUFEL ist, der Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit, gequält werden wird.

Im Griechischen stehen im Original keine Kommas. Diese müssen vom Übersetzer hinzugefügt werden.

Die Übersetzung der Revised English Bible sollte also wie folgt lauten:

„Ihr Verführer, der Teufel, wurde in den Pfuhl von Feuer und Schwefel geworfen (wo das Tier und der falsche Prophet hineingeworfen worden waren), um Tag und Nacht gequält zu werden in Ewigkeit.“

Einige bestehen jedoch darauf, dass die Formulierung, dass „SIE“ gequält werden, korrekt ist, da es eine Übersetzung des griechischen Verbs „basanisthesontai“ ist, welches, so sagen sie, ein Pluralverb ist. Wenn diese Schlussfolgerung korrekt ist, dann müssen wir uns fragen, worauf sich der Plural bezieht.

 

 

Feuersee bereitet für Satan und seine Engel

Wenn wir verstehen, für WEN der Feuersee, oder feurige Pfuhl, vorbereitet worden ist, dann wird die Antwort offensichtlich. Wir lesen in Matthäus 25, Vers 41, dass „das ewige Feuer… dem Teufel und seinen Engeln [bereitet ist].“

Deshalb werden es der Teufel und seine Dämonen sein, die in dem Pfuhl von Feuer und Schwefel gequält werden, so lange, wie dieser See existiert. Da Geistwesen nicht sterben können (vgl. Lukas 20,36), werden sie – auf eine geistige Art und Weise – gequält, während sie in dem Feuersee eingesperrt sind, und es ihnen bewusst wird, dass sie nicht mehr in der Lage sein werden, die Menschheit zu verführen, und wenn sie sehen, dass all ihre „Werke“ und üblen „Errungenschaften“ von den guten und erfolgreichen Wegen Gottes ersetzt werden.

Mit dieser Erklärung im Sinn müssen wir beachten, dass die Tatsache, dass die Schriftstelle in Offenbarung 20, Vers 10, sich zunächst nur auf den Teufel, aber dann auch auf den Teufel und seine Dämonen beziehen würde („SIE werden gequält werden“), eine Struktur in der griechischen Sprache darstellt, die als „Metonymie“ bekannt ist. Es ist eine Redewendung, wonach ein Wort oder eine Aussage mit einem dazugehörigen Begriff ersetzt wird, wie in „der Erlass der Krone“ für „der Erlass des Königs“. Das griechische Wort „metonymy“ stammt vom griechischen „meta“ ab, was „abgeändert“ bedeutet, und von „onyma“, was vom Sinn her für „Name“ steht (vgl. Britannica World Language Dictionary). Hier bedeutet es, dass es sich zuerst auf den Hauptrepräsentanten bezieht – den Teufel –, während es sodann jene mit einschließt, die von ihm repräsentiert werden – die Dämonen.

Die Bibel gebraucht gelegentlich diese Sprechweise. Beachten Sie ein Beispiel dieser „Redewendung“ in dem Bericht, als Dämonen Besitz von einer Schweineherde nahmen. In der Aufzeichnung von Matthäus wird uns klar und deutlich gesagt, dass sich Christus mit ZWEI von Dämonen besessenen Menschen befasste (Matthäus 8,28-32). Jedoch in dem Bericht des Markus wird uns nur von EINEM von Dämonen besessenen Menschen berichtet (Markus 5,1-13). Es ist also offensichtlich, dass der eine Mann, der in Markus erwähnt wurde, der Sprecher oder Führer des anderen Mannes war, wie in Matthäus erwähnt. Ebenso ist der Teufel in Offenbarung 20, Vers 10, der Führer oder Repräsentant aller Dämonen, wie dies im letzten Teil desselben Satzes zum Ausdruck kommt.

Aber selbst wenn wir die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Aussage „sie werden gequält werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit“ das Tier und den falschen Propheten mit einbezieht, dann heißt das noch lange nicht, dass das Tier und der falsche Prophet für alle Ewigkeit gequält werden. Die griechische Klausel „von Ewigkeit zu Ewigkeit“ ist „eis tous ainonas ton aionon“. Sie bedeutet wortwörtlich „von Zeitalter zu Zeitalter“. Wir haben uns mit dieser Formulierung schon vorab befasst, als wir Offenbarung 14, Vers 11, besprachen („Und der Rauch von ihrer Qual wird aufsteigen von Ewigkeit zu Ewigkeit“).

Wir zeigten, dass diese Formulierung sich auf eine kurze Zeitepoche beziehen kann, so lange, wie bestimmte Bedingungen existieren, oder so lange, wie eine Person am Leben ist. Wenn wir dies auf Offenbarung 20, Vers 10, anwenden, heißt dies, dass das Tier und der falsche Prophet auch nur für eine sehr kurze Zeitspanne gequält werden, bis dass das Feuer sie tötet und vollkommen vernichtet. (Beachten Sie auch, dass selbst der Teufel und seine Dämonen nicht für alle Ewigkeit im feurigen Pfuhl gequält werden, da der feurige Pfuhl nicht für alle Ewigkeit existieren wird, sondern nur eine Zeit lang.)

Offenbarung 20, Vers 10, lehrt eindeutig nicht, dass menschliche Wesen, oder die Seelen von Übeltätern, für immer und ewig in einem Höllenfeuer gequält werden, ohne jemals vernichtet zu werden.

 

 

Kapitel 24

Das „neue Jerusalem“

Offenbarung 21 und 22

 

 

 

Uns wird in Offenbarung 21 gesagt, dass Johannes in einer Vision sieht, dass Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde erschaffen wird (Offenbarung 21,1; vgl. 2. Petrus 3,13; Jesaja 65,17-18; 66,22; Psalm 102,26-27) – nachdem diese physische Erde und die beiden physischen Himmel verbrannt worden sind (vgl. 2. Petrus 3,7.10). Es wird auf der neuen Erde kein Meer mehr geben (Offenbarung 21,1).

Zusätzlich sieht Johannes „die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem [dritten] Himmel herabkommen“ (Offenbarung 21,2). Dies ist eine buchstäbliche Stadt – wenngleich nicht physisch, sondern geistig, aus Geist bestehend. Dass diese Stadt buchstäblich existieren wird, und nicht nur symbolisch für die Kirche steht, kann zum Beispiel der detaillierten und genauen Beschreibung in Offenbarung 21, Verse 10-22; Offenbarung 22, Verse 1-5, entnommen werden. Uns wird in Offenbarung 21, Vers 2, in Verbindung mit anderen Schriftstellen gesagt, dass Gott derzeit diese Stadt im Himmel „bereitet“ (vgl. Offenbarung 3,12; Hebräer 11,9-10; 12,22; 13,14; Galater 4,26). Wir lesen ebenfalls, dass Christus für uns gegenwärtig „eine Stätte bereitet … in seines Vaters Hause“ – dem neuen Jerusalem (Johannes 14,1-3).

Wenn das himmlische Jerusalem auf die neue Erde herabkommt, werden Christus und seine Heiligen für 1.000 Jahre auf der Erde regiert haben, und zusätzlich 100 Jahre während des großen Weltgerichts. Dann wird Gott – der Vater selbst – ebenfalls hernieder kommen, um mit Jesus Christus – dem Lamm Gottes – und den Heiligen zusammen auf der neuen Erde zu leben (Offenbarung 21,3). Zu jener Zeit wird es den Tod nicht mehr geben (Offenbarung 21,4; 1. Korinther 15,26), und niemand wird in der Lage sein, diese Stadt zu betreten, es sei denn, er hält alle Gebote Gottes (Offenbarung 22,14, vgl. Schlachter Bibel; Lutherbibel von 1964—nicht „die ihre Kleider waschen“ wie in der revidierten Lutherbibel).

 

 

Die Stiftshütte Gottes bei den Menschen

Das neue Jerusalem wird als die „Hütte Gottes bei den Menschen!“ (Offenbarung 21,3) beschrieben. Lehmann Strauss, The Book of Revelation, bemerkt auf Seite 350: „Die frühere Stiftshütte in der Wildnis repräsentierte Gottes Präsenz und Glorie inmitten Israels … Das Wort, das als ‚Stiftshütte’ [oder „Hütte“] übersetzt wurde, ist ‚skene’, was wortwörtlich ‚der Platz, wo Gott wohnt’ heißt. Das bedeutet, dass Gott seine Wohnstätte für alle Ewigkeiten unter seinen Heiligen errichten wird; er wird für sie für immer und ewig gegenwärtig sein. ‚Siehe da, die Hütte [‚skene’] Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen [‚skenosei’] …’ [vgl. Offenbarung 21,3].“

Schriftstellen wie Hesekiel 40, Vers 2; 47, Verse 1-12, und Jesaja 60, Verse 3-22, offenbaren uns, dass es im Millennium einen physischen Vorläufer des himmlischen Jerusalem geben wird – noch vor den Ereignissen, die in Offenbarung 21 beschrieben stehen. Wenn wir jedoch die Beschreibungen des zukünftigen „irdischen“ mit dem „himmlischen“ neuen Jerusalem vergleichen, finden wir erhebliche Unterschiede. Während zum Beispiel das irdische Jerusalem einen Tempel besitzen wird (Hesekiel 47,1), wird es keinen Tempel im neuen Jerusalem geben (Offenbarung 21,22).

Sondern, „in Gottes heiliger Stadt ist der Herr Jesus Christus, der das Abbild des unsichtbaren Gottes ist, der Tempel … [Unsere Anmerkung hierzu: Diese Wortwahl könnte zu Missverständnissen führen. Gemäß Offenbarung 21, Vers 22, heißt es: „Und ich sah keinen Tempel darin; denn der Herr, der allmächtige Gott [Gott der Vater], IST ihr Tempel, er UND das Lamm [Jesus Christus].“ Hesekiel sah heilende Wasser vom Altar des Tempels, dem Opferplatz, herauskommen  (Hesekiel 47,1), aber in der neuen Ordnung wird es vom Thron her fließen, dem Ort der Oberherrschaft, denn in jenen Tagen wird es keinen Bedarf mehr für ein Opfer geben“ (Strauss, Seiten 354, 359).

Der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown lautet:

„Das Herabkommen des neuen Jerusalem aus dem Himmel ist geprägt vom irdischen Jerusalem, in dem Israel während des Millenniums im Fleisch leben wird, und folgt … der Schaffung eines neuen Himmels und einer neuen Erde.“

Die Life Application Bible fügt hinzu: „Das neue Jerusalem ist dort, wo Gott unter seinem Volk lebt. Anstatt zum Himmel hinaufzufahren, kommt er zu uns herab, um bei uns zu sein, genauso, wie Gott in Jesus Christus zum Menschen wurde und unter uns lebte (Johannes 1,14).“

 

 

Beschreibung des neuen Jerusalem

Das neue Jerusalem ist in vielen Details beschrieben worden. Sogar seine Maße sind eindeutig offenbart.

Der Broadman Bible Commentary erklärt, dass das himmlische Jerusalem „viereckig ist … Seine Länge, Breite und Höhe sind gleich; ihr Ausmaß wurde verglichen mit … 12.000 Stadien … Die Mauern maßen 144 Ellen nach Menschenmaß …“

Unger’s Bible Handbook fügt hinzu: „Dieses könnte gleich 2.250.000 Quadratmeilen auf jeder Stufe eines Würfels sein, und 1.500 Meilen aufwärts gehend, wie ein riesiger Wolkenkratzer mit unzähligen Etagen.“

Halley’s Bible Handbook schreibt: „Ein Würfel, für den das Allerheiligste in der Stiftshütte, ein Quadrat von 10 x 10 Fuß, und das Allerheiligste in Salomos Tempel, ein Quadrat von 20 x 20 Fuß, Vorläufer waren.“

Einige Kommentatoren behaupten, dass das neue Jerusalem die Form einer Pyramide haben wird. Die Wikipedia Encyclopedia erklärt hierzu:

„Es ist unklar, ob die Stadt in der Form eines Würfels oder einer Pyramide sein wird … Viele behaupten, dass es eher die kubische Form sein wird … Die pyramidische Interpretation hat jedoch noch immer einige Anhänger. Eine Pyramide würde für ein Gefälle erlauben, in der der Fluss des Lebens vom Thron Gottes herab-, und in die Straßen der Stadt hineinfließen kann …“

In Bezug auf die Größe des neuen Jerusalems macht die Wikipedia Encyclopedia folgende Angaben: „Wenn in der Form eines Würfels, würde sie ein Volumen von 11.000.000.000 Kubikkilometern haben, was ungefähr die Hälfte des Volumens des Mondes ist … Wenn in Form einer Pyramide, so würde das neue Jerusalem ein Volumen von 3.700.000.000 Kubikkilometern haben …“

 

Das neue Jerusalem auf der neuen Erde

Gottes Heilige werden für immer über ALLES herrschen (Offenbarung 22,5; Hebräer 2,8)—das schließt das gesamte Universum mit ein. Doch das Physische ist zeitlich und wird vergehen (vgl. 2 Korinther 4,18), und wenn die physische Erde und die physischen Himmel verbrannt werden (2 Petrus 3,10-13; Schlachter Bibel), wird Gott neue Himmel und eine neue Erde schaffen, die nicht zeitlich sind und nicht vergehen werden (Jesaja 65,17; 66,22; Hebräer 12,26-29).  Die physische Schöpfung—inklusive das physische Universum und diese physische Erde—wird in eine geistige Schöpfung „verwandelt“ werden.

Römer 8,18-23 bestätigt dies. Vers 21 sagt, dass das Universum von der Knechtschaft der Vergänglichkeit frei werden wird „zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.“ Die Menge Bibel bringt es so: „… die Schöpfung [wird] von der Knechtschaft der Vergänglichkeit befreit werden… zur (Teilnahme an der) Freiheit, welche die Kinder Gottes im Stande der Verherrlichung besitzen werden.“ Die Revised Standard Version schreibt, dass die Schöpfung die herrliche Freiheit der Kinder Gottes „erlangen wird.“

Diese neue Schöpfung wird aus Geist bestehen, wie auch das himmlische Jerusalem eine aus Geist bestehende Stadt ist, die auf die neue Erde herabkommen wird. Wir werden Geistwesen sein und letztendlich über eine Geistwelt regieren.

 

 

Symbolische Bedeutsamkeit

Wir erklärten vorab, in Kapitel 21 dieser Broschüre, dass, obwohl das himmlische Jerusalem buchstäblich eine geistige Stadt ist – und auch weiterhin sein wird –, sie ebenfalls von symbolischer Bedeutung und Wichtigkeit ist. Wir wiesen darauf hin, dass das neue Jerusalem vom Himmel auf die neue Erde herabkommen und zu jenem Zeitpunkt eine Wohnstätte für alle Heiligen Gottes sein wird; sie werden die gesegneten Bürger der heiligen Stadt sein.

Bitte nehmen Sie auch die symbolische Bedeutung der Grundsteine und der Tore des himmlischen Jerusalem zur Kenntnis:

Das himmlische Jerusalem hat zwölf Tore, auf denen die Namen der zwölf Stämme der Israeliten geschrieben stehen (Offenbarung 21,12). Es hat ebenfalls zwölf Grundsteine, und auf ihnen stehen die Namen der zwölf Apostel des Lammes, Jesus Christus (Offenbarung 21,14).

Die Nelsen Study Bible bemerkt hierzu:

„Die Beschreibung der großen und hohen Wand, die zwölf Tore umfasst, die nach den zwölf Stämmen Israels benannt wurden … spiegelt Hesekiel 48, Verse 30-35, wieder. [Einige] Kommentatoren … interpretieren diese zwölf Tore, als würde das ganze Volk Gottes hierdurch repräsentiert, einschließlich Israel und der Kirche [Bemerkung von uns: Es ist offensichtlich, dass die Kirche hier mit einbezogen wird, das „Israel Gottes“, vgl. Galater 6,16.] … Die zwölf Grundsteine, die riesigen Steine, auf denen die Wände des neuen Jerusalem aufliegen, beinhalten die Namen der zwölf Apostel von Christus (siehe Lukas 6,13-16). Dies ruft Paulus’ Metaphorik hinsichtlich der Apostel als dem Fundament von Gottes Haus in Epheser 2, Vers 20, ins Gedächtnis (siehe das Versprechen Jesu an seine Apostel, dass sie in seinem Reich eine wichtige Position einnehmen werden, vgl. Matthäus 19,28).“

Halley’s Bible Handbook weist auf folgendes hin:

„Die Bibel beginnt mit einem Garten, und endet mit einer Stadt. Die heilige Stadt, das neue Jerusalem, die Braut Christi, die Frau des Lammes … ‚Heilige Stadt’ ist die Antithese von ‚Babylon’. Babylon, die ehebrecherische Kirche [beschrieben in Offenbarung 17, 18 und 19]. Heilige Stadt, die wahre Kirche, die Braut Christi. Die Ehebrecherin ist verschwunden. Die wahre Frau verherrlicht … Das frühere Babylon, das seinen Namen der ehebrecherischen Kirche gegeben hat, war als die ‚goldene Stadt’ berühmt…, die Wunderstadt der ehemaligen Welt… Nun erscheint die wahre Stadt aus Gold in ihrer unendlichen Pracht und Herrlichkeit.“

Die New Student Bible, New Internation Version, beinhaltet folgende Anmerkung – Einfügungen in Klammern von uns:

„Die letzten beiden Kapitel der Offenbarung beinhalten viele Parallelen zu den ersten drei Kapiteln von 1. Mose, in denen der Garten Eden beschrieben steht. Die Offenbarung beschreibt eine neue Kreation, die all das ausschließt, das Eden verdorben hat. Es wird weder Nacht, noch den Tod mehr geben [Offenbarung 21,4.25]. Satan wird für immer verbannt sein [Offenbarung 20,10], und nichts Unreines wird in die neue Stadt eintreten [Offenbarung 21,27]. Menschen [die zu diesem Zeitpunkt unsterbliche Geistwesen sind; vgl. Kapitel 25 dieser Broschüre] werden wieder mit Gott wandeln [Offenbarung 21,24-26], genau so, wie sie [Adam und Eva] es im Garten Eden taten. Es wird keinen Schmerz und keine Tränen mehr geben [Offenbarung 21,4; und es wird auch nichts Verfluchtes mehr sein, vgl. Offenbarung 22,3]. Abermals wird die Menschheit [dann unsterblich gemacht] über die Schöpfung herrschen [Offenbarung 22,5], dieses Mal mit freiem Zugang zum Baum des Lebens [Offenbarung 22,2.14]. Alles, was durch menschliche Rebellion im Garten Eden verkehrt lief, wird richtig gestellt werden. In Eden wurden Adam und Eva aus dem Garten heraus vertrieben; in der neuen Welt werden sie Gottes Angesicht sehen [Offenbarung 22,4].“

Jesus sagt in Offenbarung 2, Vers 7, dass der Baum des Lebens zu diesem Zeitpunkt „im Paradies Gottes ist“. „Paradies“ beschreibt einen wunderschönen Garten, auch „Eden“ genannt. Hier wird auf einen geistigen Garten Bezug genommen, der sich zu diesem Zeitpunkt im Himmel befindet (vgl. 2. Korinther 12,1-4), aber auf die neue Erde hernieder kommen wird, zusammen mit dem (geistigen) Baum des Lebens und dem himmlischen Jerusalem. Einen Hinweis auf einen geistigen Garten Eden, oder Paradies, kann auch in Hesekiel 28, Vers 13, gefunden werden, wo Luzifers Fall vom Himmel beschrieben ist.

 

 

Für die Heilung der Nationen

Uns wird in Offenbarung 22, Vers 2, gesagt (gemäß der Schlachter Bibel und der Elberfelder Bibel), dass die Blätter von dem Baum des Lebens „zur Heilung der Völker (dienen)“. Das sollte nicht so verstanden werden, als würden physische Krankheiten zu dieser Zeit existieren, die geheilt werden müssten.

Albert Barnes’ Notes on the Bible weist auf folgendes hin: „Wir sollten nicht annehmen, dass es Krankheiten geben wird, und einen Heilungsprozess … denn diese Vorstellung wird ausdrücklich in [Offenbarung] 21, Vers 4, ausgeschlossen, sondern die Bedeutung ist, dass das Leben und die Gesundheit dieser gesegneten Welt durch die Anteilnahme an diesem Baum gewährt wird; und der Schreiber sagt hierzu, dass es tatsächlich diesem [Baum] zu verdanken ist, dass jene, die dort wohnen, von ihren geistigen Krankheiten geheilt und in die Lage versetzt wurden, für alle Ewigkeit zu leben.“

Offenbarung 22, Vers 5, sagt uns, dass die Heiligen in Gottes Reich von Ewigkeit zu Ewigkeit regieren werden, vergleiche ebenfalls Daniel 7, Vers 18. Sie werden „alles ererben“ (Offenbarung 21,7). Jedoch als Gottes Kinder (vgl. wiederum Offenbarung 21,7) werden sie für immer Gott dem Vater gehorsam und ihm untertan sein (Offenbarung 22,3). Als unsterbliche Mitglieder der Gottfamilie werden sie Zugang zum neuen Jerusalem haben – und sie werden und können nicht mehr sündigen (1. Johannes 3,9). Wir lesen in Offenbarung 22, Vers 14: „Selig sind, die ihre Kleider waschen [besser: „die seine Gebote tun“, vgl. Schlachter Bibel], dass sie teilhaben an dem Baum des Lebens und zu den Toren hineingehen in die Stadt.“ Gott sagt uns, dass jenen, die Zauberei, Unzucht und Mord praktizieren und Götzendiener sind, die Lüge lieben und tun, sowie gegen andere Gesetze Gottes verstoßen, nicht erlaubt sein wird, in das neue Jerusalem einzutreten (Offenbarung 22,15; vgl. Offenbarung 21,26-27). Zu jenem Zeitpunkt werden diejenigen Menschen, die all solche Dinge praktizieren, in dem Feuersee verbrannt worden sein (Offenbarung 20,14-15; 21,8).

 

 

Kapitel 25

Nationen und Könige

in der Neuen Welt

Offenbarung 21,24 und 26

 

 

 

Offenbarung 21, Verse 24 und 26, sagt aus, dass die Völker (derjenigen, die gerettet werden), im Licht des neuen Jerusalems wandeln, und die Könige auf Erden ihre Herrlichkeit in sie bringen werden. Bedeutet das dann, dass physische Menschen zu der Zeit existieren werden, wenn das himmlische Jerusalem auf die Erde herabkommt – nach dem Millennium und dem großen weißen Thron-Gericht (Offenbarung 20,11-15)?

Wir lesen in Offenbarung 21, Vers 4, dass es zu jener Zeit keinen Tod mehr geben wird. Wir lesen ebenfalls in Offenbarung 20, Vers 14, dass der „Tod“ in den feurigen Pfuhl geworfen wurde. Das bedeutet also, dass jedes physische menschliche Wesen, das jemals existiert hat, zu jenem Zeitpunkt entweder schon verbrannt und im feurigen Pfuhl umgekommen ist (und damit aufgehört hat, zu existieren), oder in ein unsterbliches Geistwesen verwandelt wurde, und somit nicht mehr in der Lage ist, zu sterben. Physische Menschen sterben. Ein physisches menschliches Wesen kann nicht für immer am Leben erhalten werden. Da es den Tod dann nicht mehr geben wird, können zu jenem zukünftigen Zeitpunkt auch keine physischen menschlichen Wesen mehr für alle Ewigkeit existieren.

Wir lesen ebenfalls, dass wir nicht in das Reich Gottes eintreten können, es sei denn, wir sind Geistwesen. Da Gott die Person nicht ansieht, wird er das, was er uns heute anbietet, allen anderen Menschen später – während des Millenniums und des großen Weltgerichts – ebenfalls anbieten. Wenn er nur uns heute das ewige Leben anbieten würde, und nicht später auch der restlichen Menschheit (die heute noch nicht berufen ist), so würde Gott willkürlich diskriminierend gegen die gesamte Menschheit handeln – wie auch wir heute ja nur durch Gottes Gnade berufen werden, und nicht aufgrund unserer eigenen Werke, so dass aus der Sicht Gottes sich niemand rühmen kann.

Offenbarung 21, Verse 24-26, und Offenbarung 22, Vers 2, sprechen tatsächlich von einer Zeit nach dem großen Gericht. Diese Schriftstellen sagen jedoch nicht aus, dass zu jenem Zeitpunkt noch immer physische menschliche Wesen existieren werden. Stattdessen wird Gott der Vater auf Erden wohnen und alle Erdbewohner werden sein Angesicht sehen (Offenbarung 22,4), und wir wissen, dass kein Mensch Gott den Vater in seiner Herrlichkeit sehen kann und am Leben bleibt. Die Tatsache, dass diese Schriftstellen von „Völkern“ oder „Königen auf Erden“ sprechen, erlaubt uns nicht, zu einem anderen Schluss zu gelangen.

 

 

Jesus noch immer „der Mensch“ genannt

Christus, ein Geistwesen, wird in der Schrift immer noch als „der MENSCH“ bezeichnet, sogar in seinem glorifizierten Zustand (1. Timotheus 2,5). Man mag diese Schriftstelle lesen und falsch auslegen, und denken, dass Christus heute immer noch ein physischer Mensch ist. Wir wissen natürlich, dass dies nicht so ist. Mit derselben Argumentation könnten wir uns Offenbarung 21, Verse 24-26, ansehen, das von „Königen“ und „Völkern“ spricht, und zu dem Schluss kommen, dass diese Passagen von physischen menschlichen Wesen sprechen. Sie mögen sich jedoch nur auf solche Geistwesen beziehen, die während ihrer physischen Existenz Könige oder Untertanen WAREN. Der Punkt, der in Offenbarung 21 gemacht wird, ist der, dass, egal, was sie in ihrem vorherigen Leben waren (ob „König“ oder „Volk“), ALLE nach Jerusalem gehen werden, um Gott anzubeten. Jedermann wird Ruhm und Ehre nach Jerusalem bringen. Obwohl wir alle, als geistige Wesen, Mitglieder der Gottfamilie und „Söhne“ von Gott dem Vater (Offenbarung 21,7) sein werden, werden wir immer UNTER Gott dem Vater und seinem Sohn Jesus Christus stehen – wir werden immer ihre Diener sein (Offenbarung 22,3), aber wir werden natürlich Geistwesen sein, nicht mehr aus Fleisch und Blut bestehend.

 

 

Könige herrschen über andere

Es gibt vielleicht noch einen weiteren Grund, weshalb die Bibel von „Königen“ und „Völkern“ spricht (Offenbarung 21,24). Die Lamsa Übersetzung lautet: „Und die Menschen, die gerettet wurden …“ Warum wird dort immer noch ein Unterschied zwischen Königen und Völkern und Menschen gemacht?

Es ist möglich, dass diese Passagen von früheren menschlichen Wesen sprechen, die dann ein Volk oder eine Nation von Geistwesen bilden, die sich für verschiedene Regierungsaufgaben qualifiziert haben. Wäre es so, dann würden die Geistwesen nach dem großen Gericht in „Völker“ und „Könige“ gruppiert oder organisiert sein. Das hieße, dass die „Könige“ über anderen Geistwesen (d.h. „Völkern“ oder „Menschen, die gerettet wurden“) stehen  würden, wie wir ja ALLE immer UNTER Gott dem Vater und Jesus Christus sein werden. Wir werden nach unseren Werken belohnt werden. Einige werden über mehr herrschen als andere. Aber letztendlich werden wir alle von Ewigkeit zu Ewigkeit regieren (Offenbarung 22,5).

Einige meinen, dass Offenbarung 22, Vers 2, beweist, dass noch immer physische menschliche Wesen nach dem großen Weltgericht existieren werden. Offenbarung 22, Vers 2, spricht von der Heilung der Völker, aber wie wir im vorangegangen Kapitel sahen, ist hiermit nicht eine physische Heilung gemeint, sondern eine geistige Heilung oder Erfrischung. Als Geistwesen werden wir immer noch Emotionen besitzen. Gott kann Freude oder Ärger verspüren, abhängig davon, was wir tun. Es steht geschrieben, dass Gott, als er seine Schöpfungsarbeit beendet hatte, ruhte und sich erquickte (vgl. 2. Mose 31,17).

Wenn wir alle Schriftstellen zusammen betrachten, wird es eindeutig, dass nach dem großen Weltgericht kein menschliches physisches Leben mehr existieren wird, nachdem Gott alles neu erschaffen hat (Offenbarung 21,5). Für weitere Informationen bezüglich der „neuen“ Welt lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Gott ist eine Familie“.

 

 

 

Kapitel 26

Draußen sind die Hunde
und die Zauberer…

Offenbarung 22,15

 

 

 

Verse 14 und 15 in Offenbarung 22 sagen folgendes: „Selig sind, die ihre Kleider waschen [besser: „die seine Gebote halten“, vgl. Lutherbibel von 1964], dass sie teilhaben an dem Baum des Lebens und zu den Toren hineingehen in die Stadt. Draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und alle, die die Lüge lieben und tun.“

Diese Schriftstellen beschreiben eine Zeit, NACHDEM das himmlische Jerusalem auf die Erde herabgekommen ist (beschrieben in Offenbarung 21) – NACHDEM jeder, der „nicht gefunden wurde geschrieben in dem Buch des Lebens, … geworfen [wurde] in den feurigen Pfuhl“ (Offenbarung 20,15). „Und der Tod und sein Reich“, das sind all die physischen Menschen, die nicht im Buch des Lebens niedergeschrieben waren, „wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. Das ist der zweite Tod“ (Offenbarung 20,14).

Offenbarung 22, Vers 19, fügt hinzu, dass „wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott ihm seinen Anteil wegnehmen am Baum des Lebens und an der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben steht.“

 

 

Diejenigen, die „draußen“ bleiben

Da Offenbarung 22, Vers 15, von Sündern spricht, die „draußen“, vor dem himmlischen Jerusalem sein werden, lehrt es somit, dass Seelen der Verlorenen noch immer außerhalb der Stadt umherstreifen? Nein, denn wir lasen in einer früheren Schriftstelle, in Offenbarung 21, Vers 8, dass diejenigen, die die unvergebbare Sünde begangen haben, in den feurigen Pfuhl geworfen, und somit verbrannt und vernichtet worden sind. [Offenbarung 21, Vers 8, liest: „Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.“]

Die Listen der Sünden in Offenbarung 21, Vers 8, und Offenbarung 22, Vers 15, sind sich ähnlich und weisen darauf hin, dass sich diese Passagen auf denselben Typ von Menschen beziehen. Auch haben wir schon vorab festgestellt, dass Menschen nicht für immer in einem ewig brennenden Höllenfeuer leben, sondern dass jene, die sich endgültig entschieden haben, nicht zu bereuen, verbrannt und für immer vernichtet werden.

Der Commentary on the Whole Bible by Jamieson, Fausset and Brown bemerkt hierzu: „Wie aller Abfall aus dem alten Jerusalem vor die Tore gebracht wurde, um dort verbrannt zu werden, so darf nichts Unreines die himmlische Stadt betreten, sondern wird außerhalb verbrannt (vgl. Kap. 22, Vers 15).“

Der Broadman Bible Commentary erklärt Offenbarung 22, Vers 15, wie folgt:

„Die Seligpreisung der Gerechten wird in der Gegenüberstellung des Johannes mit denen, die draußen sind, viel klarer. Draußen bedeutet nicht, dass die Bösen an den Mauern der heiligen Stadt herumlungern werden. Es bedeutet einfach nur, dass sie niemals in die Stadt hineinkommen; sie werden [oder besser: waren] in den Feuerpfuhl geworfen [worden] (20,15). Der Ausdruck könnte sich bereits auf das Leben in der gegenwärtigen Welt beziehen; die Gerechten wissen schon um eine Wohnstatt mit Gott; die Bösen befinden sich schon draußen.“

Tatsächlich spricht die Bibel fortwährend von denjenigen, die „draußen“ sind – die nicht Teil der Kirche sind. Wir lesen in 1. Korinther 5, Verse 12-13: „Denn was gehen mich die draußen an, dass ich sie richten sollte? Habt ihr nicht die zu richten, die drinnen sind? Gott aber wird, die draußen sind, richten. Verstoßt ihr den Bösen aus eurer Mitte!“ Vergleichen Sie dies ebenfalls mit Kolosser 4, Vers 5, und 1. Thessalonicher 4, Vers 12.

Das griechische Wort für „draußen“, „exo“, das in diesen Passagen und in Offenbarung 22, Vers 15, benutzt wurde, kann auch „ohne“ bedeuten. In Matthäus 13, Verse 47-48, wird es mit „wegwerfen“ übersetzt: „Wiederum gleicht das Himmelreich einem Netz, das ins Meer geworfen ist und Fische aller Art fängt. Wenn es aber voll ist, ziehen sie es heraus an das Ufer, setzen sich und lesen die guten in Gefäße zusammen, aber die schlechten WERFEN sie WEG.“

Die Bedeutung ist klar: Diejenigen, die „schlecht“ sind – jene, die die Sünden, wie in Offenbarung 22, Vers 15, aufgeführt, als einen Weg des Lebens praktizieren, ohne jemals willens zu sein zu bereuen – werden „draußen“ oder „ohne“ oder „weg von“ der heiligen Stadt und dem Reich Gottes sein. Viele Schriftstellen weisen darauf hin, dass solche Menschen nicht ins Reich Gottes gelangen, oder es erben werden (vgl. 1. Korinther 6,9-10; Galater 5,19-21, und Epheser 5,5). Beachten Sie bitte, dass die Auflistungen der Sünden in 1. Korinther, Galater und Epheser, sehr den Sünden gleichen, die in Offenbarung 21, Vers 8, und 22, Vers 15, genannt werden, einschließlich der Unzüchtigen, Götzendiener, Zauberer und Mörder. All diese Auflistungen sprechen dieselbe Art von Menschen an.

 

Heulen und Zähneklappern in der Finsternis

Christus sagt in Lukas 13, Vers 28: „Da wird Heulen und Zähneklappern sein, wenn ihr sehen werdet Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes, euch aber hinausgestoßen [und in den feurigen Pfuhl geworfen].“ Matthäus 8:11-12 ergänzt: „Viele werden kommen von Osten und von Westen und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen; aber die Kinder des Reichs werden hinausgestoßen in die Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappern.“ (Vgl. auch Matthaus 22,13).

Matthäus 13,41-42 macht deutlich, dass „in die Finsternis hinausgestoßen“ dasselbe ist wie „in den feurigen Pfuhl geworfen“ zu werden—in beiden Fällen wird „Heulen und Zähneklappern“ sein: „Der Menschensohn wird seine Engel senden, und sie werden sammeln aus seinem Reich alles, was zum Abfall verführt, und die da Unrecht tun, und sie werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneklappern sein.“

Anstatt zu lehren, dass die Seelen der Verlorenen „vor den Mauern der heiligen Stadt herumlungern“, lehrt Offenbarung 22, Vers 15, dass sie noch nicht einmal dort sein werden! Moffat übersetzt Offenbarung 22, Vers 15, wie folgt: „Hinweg mit euch, ihr Hunde, ihr Zauberer, ihr üblen Kreaturen, ihr Mörder, ihr Götzendiener, ihr, die ihr die Lüge liebt und praktiziert, jeder einzelne von euch.“ Anderer Übersetzungen geben das griechische Wort „exo“ (d.h. „draußen“ oder „ohne“) mit „ausgeschlossen“ wieder. Diejenigen, die sich weigern zu bereuen, werden vom Zugang ins Reich Gottes und der heiligen Stadt AUSGESCHLOSSEN sein. Sie werden im feurigen Pfuhl vernichtet werden, dem zweiten und endgültigen Tod, von dem es keine Auferstehung zum Leben gibt.

 

 

 

 

Schlusswort

 

 

 

Uns wird in Offenbarung 22, Vers 5, gesagt, dass die Heiligen von Ewigkeit zu Ewigkeit in Gottes Reich regieren werden (vgl. Daniel 7,18). Sie werden ALLES ererben (Offenbarung 21,7) – alles, was in der physischen und geistigen Welt existiert und existieren wird. Als Kinder Gottes werden sie jedoch immer Gott dem Vater und Jesus Christus untertan sein (Offenbarung 22,3). Gottes Name wird auf ihrer Stirn geschrieben stehen (Offenbarung 22,4; vgl. Offenbarung 14,1; 7,3).

Uns wird zugesichert, dass die Dinge, die im Buch der Offenbarung niedergeschrieben wurden, bald geschehen werden (Offenbarung 22,6). Christus wird bald kommen (Offenbarung 22,7.10.20), „einem jeden zu geben, wie seine Werke sind“ (Offenbarung 22,12). Wir werden deshalb aufgefordert, die Weissagungen in dem Buch der Offenbarung zu bewahren (Offenbarung 22,7), und gerecht und heilig zu sein und zu bleiben (Offenbarung 22,11), da nur die, die bis zum Ende ausharren, gerettet werden (Matthäus 10,22; 24,13).

Wenn Gott Ihren Verstand zu seinem Weg des Lebens geöffnet hat, dann gibt er ihnen die Wahl, entsprechend zu reagieren (Offenbarung 22,17). Ein jeder von uns wird speziell gewarnt, nichts den Dingen, die im Buch der Offenbarung geschrieben stehen, hinzuzufügen oder etwas davon wegzunehmen:

„Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: Wenn jemand etwas hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, die in diesem Buch geschrieben stehen. Und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott ihm seinen Anteil wegnehmen am Baum des Lebens und an der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben steht“ (Offenbarung 22,18-19).

Gottes wahre Diener sind aufgefordert, auszuharren und im Glauben zu leben, nicht im Schauen (Offenbarung 13,10; 2. Korinther 5,7). Und mit der Gnade unseres Herrn Jesus Christus (Offenbarung 22,21) können und werden Sie erfolgreich sein!