Lehre Uns zu Beten!

 

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Einleitung

Beten Sie?

Wenn nicht, dann sind Sie lediglich einer unter vielen, die es nicht tun. Doch warum ist dies der Fall?

Möglicherweise ist Gleichgültigkeit der Grund—oder mangelndes Verständnis dafür, WARUM das Gebet wichtig ist. Vielleicht weiß man nicht, WIE man beten soll. Es könnte auch daran liegen, dass es einem nicht klar ist, WOFÜR man beten soll, oder dass man nicht weiß, WANN man beten sollte. Es mag sogar sein, dass man nicht einmal weiß, ZU WEM man beten sollte.

Andererseits ist es gut möglich, dass sich manche, die einst eifrig beteten, von jeglicher bedeutungsvollen Kommunikation mit Gott entfernt haben, weil sie sich zur sehr von den Sorgen des Alltags ablenken ließen.

Die Bibel enthält viele Anleitungen und Grundsätze für das Gebet, so dass es für uns keinerlei Ausreden gibt, wenn es darum geht, eine vertraute Beziehung zu Gott zu entwickeln und zu bewahren.

In dieser Broschüre stellen wir Ihnen diese biblischen Anleitungen und Grundsätze vor, um Ihnen zu helfen, erfolgreich zu beten. Wir hoffen, dass Sie ermutigt werden, in einen bedeutungsvollen Dialog mit Gott dem Vater einzutreten, falls Sie dies noch niemals zuvor getan haben. Sind Sie andererseits der Meinung, bereits zu wissen, wie man betet, sind aber in diesem Bereich nachlässig geworden, dann ist es unsere Hoffnung, dass Sie motiviert werden, ihre enge, persönliche Beziehung mit Gott durch das Gebet zu erneuern. Sollten Sie jemand sein, der regelmäßig betet, so hoffen wir, Ihnen dabei helfen zu können, ihre Gebete wirksamer zu gestalten.

In welcher Kategorie Sie sich auch befinden mögen, wir sind überzeugt, dass Ihnen diese Broschüre dabei helfen wird, erfolgreich zu beten.

 

Zu WEM Sollen Wir Beten?

In den protestantischen Kirchen ist es üblich, zu Jesus Christus zu beten, während man in der katholischen Kirche auch zu Maria und verschiedenen Heiligen zu beten pflegt. In der Tat herrscht große Verwirrung hinsichtlich der Fragen, wie und zu wem man beten soll. Was aber lehrt uns die Bibel zu diesem wichtigen Thema?

Die Bibel zeigt deutlich, dass die Jünger Jesu Christi ihre Gebete in erster Linie an Gott den Vater richten sollen. Als ein Jünger Christus fragte, wie man beten soll, war dessen Aussage unmissverständlich, an wen die Gebete gerichtet werden müssen:

„Da sprach er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Unser Vater, der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name! Dein Reich komme! Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auch auf Erden“ (Lukas 11,2; Schlachterbibel).

Wenn wir diese Anleitung zum Gebet im vollen Zusammenhang lesen, so finden wir folgende, abschließende Aussage:

„Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!“ (Lukas 11,13).

Jesus lehrt, dass wir unsere Gebete an den Vater richten sollen, um damit auf die endgültige Beziehung hinzudeuten, die Gott mit der Menschheit herstellen wird!

Im Matthäusevangelium lesen wir folgendes über Christi Anweisungen für das Gebet:

„Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet“ (Matthäus 6,7–8).

Jesus spricht von den Heiden, die meinen, dass ihre Gebete aufgrund vieler Worte erhört würden. Dieses Urteil trifft ebenfalls auf all diejenigen zu, die glauben, praktizierende Christen zu sein, in Wirklichkeit aber einer Täuschung unterliegen!

Jesus warnt davor, dass viele sagen werden, sie hätten seinen Namen angerufen, um ihre religiösen Praktiken für gültig zu erklären. Er wird ihnen jedoch antworten:

„…Niemals habe ich euch gekannt; hinweg von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit!“ (Matthäus 7,23; Menge Bibel).

Als Jesus und seine Jünger in einer Stadt in Samaria verweilten, besprach er das Thema der Anbetung mit einer Frau aus der Gegend, die keine Jüdin war. Jesus sagte:

„…Glaube mir, Frau: die Stunde kommt, in der ihr weder auf dem Berge dort noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen; denn die Rettung [oder „das Heil“, so rev. Lutherbibel 1984] ist aus den Juden. Es kommt aber die Stunde, ja, sie ist jetzt schon da, in der die wahren Anbeter den Vater im Geist und in Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater will solche als seine Anbeter haben. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in Wahrheit anbeten“ (Johannes 4,21–24; Menge Bibel).

Später lesen wir dann von einer regen Auseinandersetzung zwischen Jesus und einigen Juden: „Jesus sprach zu ihnen: Wäre Gott euer Vater, so liebtet ihr mich; denn ich bin von Gott ausgegangen und komme von ihm; denn ich bin nicht von selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt“ (Johannes 8,42).

Im weiteren Verlauf des Berichts macht Jesus deutlich, dass diese Juden trotz ihrer physischen Abstammung von Abraham KEINESWEGS wahre Anbeter Gottes des Vaters waren:

„Jesus antwortete: Wenn ich mich selber ehre, so ist meine Ehre nichts. Es ist aber mein Vater, der mich ehrt, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott; und ihr kennt ihn nicht…“ (Johannes 8,54–55).

Wie ist es uns möglich, Gott den Vater wirklich KENNENZULERNEN? Wir können ihn nur dann kennenlernen, wenn wir von Ihm berufen sind. Jesus gibt uns die Erklärung hierzu in Matthäus 11,27:

„Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn UND wem es der Sohn offenbaren will.“

Jesus sagte ebenfalls: „…Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich“ (Johannes 14,6). Er wies seine Jünger an, nach seinem Tod und seiner Auferstehung zum Vater zu beten—und zwar im Namen Jesu Christi (vergleichen Sie Johannes 15,16; Johannes 16,23). Jesus eröffnete den Weg für seine Jünger, direkt zum Vater zu beten:

„An jenem Tage werdet ihr bitten in meinem Namen. Und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch bitten will; denn er selbst, der Vater, hat euch lieb, weil ihr mich liebt und glaubt, dass ich von Gott ausgegangen bin“ (Johannes 16,26–27).

Wenn Jesus ganz persönlich von Gott sprach, bezeichnete er Gott als den „Vater“, und zwar besonders dann, wenn er betete (vergleichen Sie Matthäus 26,39.42; Lukas 10,21; Lukas 23,34.46; Johannes 11,41; Johannes 12,28; Johannes 17,1). Es offenbart sich hierbei die bemerkenswerte Wahrheit, dass es diese Vater-Sohn-Beziehung ist, die schon immer die beiden Mitglieder der Gottfamilie definiert hat, und diese Art von Beziehung ist wahren Christen für die Zukunft und für alle Ewigkeit versprochen. Für eine detailliertere Erklärung lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre, „Gott ist eine Familie“.

Jesus erklärte seinen Jüngern, dass er zu seinem Vater zurückkehren würde, und in diesem Zusammenhang sagte er: „…mein Vater ist größer als ich“ (Johannes 14,28; Schlachterbibel). Paulus fügt noch folgende Erklärung hinsichtlich Gottes Plan hinzu:

„… danach [kommt] das Ende, wenn er [Jesus Christus] das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt vernichtet hat“ (1.Korinther 15,24). Weiterhin lesen wir in Vers 28: „Wenn aber alles ihm untertan sein wird, dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott sei alles in allem.“

Der Hebräerbrief erklärt: „Das ist nun die Hauptsache bei dem, wovon wir reden: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der da sitzt zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel“ (Hebräer 8,1). Der Hebräerbrief offenbart ebenfalls, dass Jesus Christus für uns den Weg zum Vater eröffnet hat, und dass er als unser Hohepriester weiterhin für uns eintritt, wenn wir im Gebet vor Gott dem Vater erscheinen: „Daher kann er auch diejenigen vollkommen erretten, die durch ihn zu Gott kommen, weil er für immer lebt, um für sie einzutreten“ (Hebräer 7,25; Schlachterbibel; vergleichen Sie auch Hebräer 4,14–16).

Johannes schreibt: „…Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist“ (1.Johannes 2,1; vergleichen Sie auch Römer 8,34).

Es existiert keinerlei biblische Grundlage dafür, irgendjemand anderen als Gott anzubeten. Selbst Johannes wurde bei zwei Gelegenheiten von den Visionen, die ihm durch einen Engel Gottes offenbart wurden, dermaßen überwältigt und von Ehrfurcht ergriffen, dass er niederfiel, um den Engel anzubeten, doch der Engel wies ihn zurecht und sprach:

„… Tu es nicht! Denn ich bin dein Mitknecht und der Mitknecht deiner Brüder, der Propheten, und derer, die bewahren die Worte dieses Buches. Bete Gott an!“ (Offenbarung 22,9; vergleichen Sie Offenbarung 19,10).

Es gibt jedoch zumindest ein biblisches Beispiel dafür, dass ein Diener Christi zu Christus betete. Wir lesen in Apostelgeschichte 7,59–60 in der Schlachterbibel: „Und sie steinigten den Stephanus, der betete und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Und er kniete nieder und rief mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Und nachdem er das gesagt hatte, entschlief er.“

Diesem Beispiel können wir entnehmen, dass es nicht verkehrt ist, in unseren Gebeten an den Vater GELEGENTLICH Jesus Christus miteinzubeziehen [neben der Tatsache, dass wir „im Namen Jesu Christi“ beten sollen, wie später in dieser Broschüre noch ausführlich erklärt wird]. Schließlich ist Christus Gott, und er wurde sogar angebetet, als er im Fleisch hier auf Erden lebte.

Wir erhalten den Heiligen Geist sowohl vom Vater als auch vom Sohn, so dass beide, der Vater und der Sohn, durch ihren Heiligen Geist in uns leben. Allerdings ist der Heilige Geist weder Gott noch eine eigenständige Person; von daher dürfen wir niemals zum Heiligen Geist beten (Lesen Sie hierzu unsere kostenlose Broschüre „Ist Gott eine Dreieinigkeit?“).

Es sollte nicht unser Hauptanliegen sein, zu Christus zu beten. Wie die Heilige Schrift zeigt, hat uns Christus persönlich angewiesen, zum Vater zu beten—dem HÖCHSTEN WESEN in der Gottfamilie—und da der Vater das Opfer Christi um unseretwillen angenommen hat, steht der Weg für uns offen, mit Zuversicht vor den Thron Gottes zu kommen und den Vater um Hilfe zu bitten (Vergleichen Sie Hebräer 10,19–22).

 

Richtige und Falsche Wege zu Beten

Einige beten eifrig, aber haben sich selbst dafür einen präzisen Ablauf auferlegt—sie beten immer zu den gleichen Uhrzeiten und für exakt dieselbe Dauer, und sind sogar unzufrieden mit sich selbst, wenn sie weniger als die von ihnen vorgesehene Zeit beten. Andere verfallen in eine Routine, indem sie immer und immer wieder dieselben Worte sprechen, ohne über deren Bedeutung nachzusinnen. Christus ermahnte uns, keine nutzlosen Wiederholungen in unseren Gebeten zu verwenden. Er sagte uns, dass wir nicht aufgrund unserer vielen Worte gehört werden (Matthäus 6,7).

Zu den Zeiten des Alten Testaments und sogar zur Zeit Jesu Christi gingen die Menschen in den Tempel von Jerusalem, um zu beten, doch Christus sagte, dass seine wahren Jünger keinen speziellen Ort für ihr Gebet brauchen. Sie können überall zu Gott beten. Er sagte ebenfalls, dass sie den Vater im „Geist und in der Wahrheit“ anbeten sollen (vgl. erneut Johannes 4,21.23–24).

Christus betete vor seiner Gefangennahme sehr lange im Garten Gethsemane (vergleichen Sie Matthäus 26,40.44; Johannes 17,1–26), und er betete die ganze Nacht hindurch auf einem Berg, bevor er die zwölf Apostel auserwählte (vergleichen Sie Lukas 6,12–13).

Die Bibel zeigt uns die angemessene Weise zu beten, sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich. Wenn wir zum Beispiel in der Öffentlichkeit beten, indem wir die Gemeinde in der Kirchenversammlung im Eröffnungs- oder Schlussgebet leiten, dann dürfen wir keineswegs beten, um „von den Leuten gesehen zu werden“ (Matthäus 6,5). Unsere Motivation muss sein, Gott zu gefallen und nicht den Menschen. Andererseits sollten herzergreifende, innige Gebete Gott dem Vater im Verborgenen mitgeteilt werden (Matthäus 6,6).

Ist es relevant, in welcher Position wir beten? Eine übliche Position des privaten Gebets ist auf den Knien (1.Könige 8,54; Esra 9,5; Lukas 22,45). Um kein falsches Zeugnis zu geben oder eine Show abzuziehen, sollten wir heute nicht in der Öffentlichkeit, wie zum Beispiel in der Gemeindeversammlung, auf den Knien beten, sondern im Stehen. Allerdings ist die Gesinnung der betenden Person weitaus wichtiger als seine oder ihre „Gebetsposition“ (vergleichen Sie Hosea 7,14; Lukas 22,44).

Wie sieht es mit der Dauer unserer Gebete aus? Die Bibel erwähnt sehr erfolgreiche, ausführliche Gebete, die über eine Stunde hinausgingen, ebenso wie hochwirksame, sehr kurze Gebete, die nur wenige Minuten andauerten (Johannes 11,41–42; 1.Könige 18,36–38).

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um zu beten? Die Bibel spricht von unterschiedlichen Zeiten, zu denen gebetet wurde: Sehr früh am Morgen (Markus 1,35, Psalm 5,4), zur Mittagsstunde (Apostelgeschichte 10,9), um Mitternacht (Apostelgeschichte 16,25; Psalm 119,62), und manchmal sogar die ganze Nacht hindurch (Lukas 6,12). Wir lesen, dass manche dreimal täglich beteten (Daniel 6,11), wohingegen andere siebenmal am Tag beteten (Psalm 119,164).

Wie wir im weiteren Verlauf dieser Broschüre zeigen werden, gibt es genaugenommen niemals eine Zeit, zu der ein Christ nicht beten sollte. Dies bedeutet selbstverständlich nicht, dass man den ganzen Tag über auf den Knien beten soll, denn hin und wieder sind auch kurze, stille und tief empfundene Gebete sehr wirkungsvoll.

Da es Gott ist, zu dem wir beten, sind wir verpflichtet, das Thema Gebet in der Bibel genau zu studieren, damit wir lernen können, in unserer Kommunikation mit ihm erfolgreich zu sein. Im nächsten Abschnitt werden wir mit einigen sehr wichtigen Prinzipien für erfolgreiche Gebete beginnen.

 

Prinzipien für Erfolgreiche Gebete

Die folgenden in der Bibel deutlich für uns offenbarten Prinzipien zeigen uns, wie wir unseren Vater in richtiger Weise anrufen müssen, wenn wir uns erfolgreiche Gebete erhoffen. Wir ermutigen Sie, diese Grundsätze sorgfältig zu studieren, wenn es Ihr Wunsch ist, mit Gott dem Vater in eine engere, tiefere und bedeutsamere Kommunikation einzutreten.

1. Bitten Sie

Die Bibel gebietet uns und ermutigt uns dazu, zu beten. Wir lesen, dass wir Gott BITTEN sollen, sich unserer Bedürfnisse anzunehmen. Es gibt keinerlei Garantie dafür, dass Gott uns gibt, was wir benötigen, wenn wir ihn nicht darum bitten. Es mag sogar erforderlich sein, ihn mehr als einmal zu bitten.

In Matthäus 7,7–11 lesen wir: „BITTET, so wird euch gegeben; SUCHET, so werdet ihr finden; KLOPFET AN, so wird euch aufgetan. Denn WER da BITTET, der empfängt; und WER da SUCHT, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan… euer Vater im Himmel [wird] Gutes geben denen, die ihn BITTEN!“

Jakobus sagt uns, dass wir möglicherweise nicht das haben, was wir benötigen, weil wir schlicht und einfach nicht darum bitten (Jakobus 4,2). Obwohl Gott der Vater um unsere Bedürfnisse WEISS, noch bevor wir sie ansprechen (Matthäus 6,8), so erwartet er dennoch von uns, dass wir um die Gewährung unserer Bedürfnisse BITTEN, denn dies zeigt ihm, dass wir verstehen, dass all unsere Segnungen von ihm kommen und dass wir diese zu schätzen wissen. Gott wird so viel mehr für uns tun—mehr, als wir uns überhaupt vorstellen oder „ausdenken“ können, wenn er sieht, dass wir eine richtige Gesinnung haben und dankbar für das sind, was er bereits jetzt für uns TUT (vergleichen Sie Epheser 3,20; Gute Nachricht und Hoffnung für Alle).

Christus betonte, dass uns Gottes Heiliger Geist gegeben wird, wenn wir den Vater darum BITTEN (Lukas 11,13; lesen Sie hierzu Johannes 4,10, wo der Heilige Geist mit „lebendigem Wasser“ verglichen wird). Wir können Gott sogar darum bitten, auf das Leben anderer Menschen einzuwirken, die möglicherweise sündigen, sodass diese zur Reue kommen und seine Vergebung erlangen. Gott sagt uns, dass er dies tun WIRD, wenn wir ihn darum bitten (siehe 1.Johannes 5,16) und wenn andere Voraussetzungen vorliegen, auf die wir noch eingehen werden.

2. Bitten Sie im Glauben

Wenn wir Gott um etwas bitten, so müssen wir daran glauben, dass Gott unseren Wunsch erfüllen kann und wird. Wenn wir daran zweifeln, dass Gott unsere Gebete erhört, wie können wir dann eine Antwort erwarten? (Vergleichen Sie Jakobus 1,5–8). Christus stellte die Frage, ob er zur Zeit seiner Wiederkehr bei den Menschen in einer ansonsten treulosen und Gott feindlich gesinnten Generation den erforderlichen Glauben finden wird (Lukas 18,8; neue Lutherbibel 2009).

Wir müssen beten, ohne zu zweifeln (1.Timotheus 2,8). In Matthäus 21,21–22 wird uns sogar folgendes überwältigendes Versprechen gegeben: „Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt… [und] wenn ihr zu diesem Berge [sinnbildlich für ein großes, in unserem Leben bestehendes Problem] sagt: Heb dich und wirf dich ins Meer!, so wird‘s geschehen. Und alles, was ihr bittet im Gebet, WENN IHR GLAUBT, so werdet ihr‘s empfangen.“ (Vergleichen Sie auch Markus 11,22–24.)

Dies erfordert VIEL Glauben. Wenn wir „kleingläubig“ sind, so WERDEN wir zweifeln (Matthäus 14,31). Wenn wir nur wenig Glauben haben, dann werden wir in schwierigen Situationen furchtsam sein und uns ängstigen (Matthäus 8,26). Uns wird gesagt, dass unser Glaube WACHSEN muss, aber da nur Gott unseren Glauben „mehren“ kann (Lukas 17,5 in der Schlachterbibel; vergleichen Sie Markus 9,23–24), müssen wir IHN bitten, uns mehr Glauben zu geben. Ohne Glauben wird Gott für uns keine großen Werke tun (Matthäus 13,58; Markus 6,5–6). Wir lesen, dass Gott die Menschen ihrem Glauben gemäß behandelt hat (Matthäus 9,29; vergleichen Sie Apostelgeschichte 14,9).

Bitten wir Gott, uns zu heilen, so wird er dies bewerkstelligen, WENN wir den Glauben haben, dass er es tun wird (Jakobus 5,14–15; Lukas 7,50; wiederum gibt es weitere Voraussetzungen, die später in dieser Broschüre besprochen werden). Christus heilte die Tochter einer Frau, weil der Glaube der Mutter „groß war“ (Matthäus 15,28). Wenn wir uns in Schwierigkeiten befinden oder in Prüfungen Hilfe benötigen, so bitten wir Gott im Glauben um Hilfe, ohne uns über die gegebenen Umstände zu sorgen, die vielleicht ausweglos erscheinen mögen. BEI GOTT IST NICHTS UNMÖGLICH (Matthäus 19,26), und wenn wir glauben, so wird auch für uns nichts unmöglich sein (Markus 9,23)!

Wir müssen lernen, im Glauben zu wandeln, und nicht im Schauen (2.Korinther 5,7). Wir lesen von Abraham in Römer 4,18–21; Elberfelder Bibel), dass er „gegen [menschliche] Hoffnung auf [göttliche] Hoffnung hin geglaubt hat“ und „nicht schwach im Glauben [war]“ und „nicht durch Unglauben an der Verheißung Gottes [zweifelte]“. Vielmehr war er „voller Gewissheit, dass er [Gott], was er verheißen habe, auch zu tun vermöge“. Er gab uns damit ein richtiges Beispiel. Darum lesen wir, dass „…wenn wir wissen, dass er alle unsere Bitten erhört, so WISSEN wir (zugleich), dass die Bitten, die wir vor ihn gebracht haben, uns schon GEWÄHRT SIND“ (1.Johannes 5,15; Menge Bibel).

Unser Glaube muss so stark sein, dass wir wissen, dass Gott uns unsere Bitte gewähren wird, noch BEVOR wir sie tatsächlich erfüllt bekommen. Gott wird uns, wenn wir nicht „kleingläubig“ sind, Speise, Trank, Kleidung und sichere Unterkunft geben (Matthäus 6,30; Lukas 12,28).

3. Beten Sie freimütig, kühn, tapfer, mutig und mit freudiger Zuversicht und frohem Vertrauen

Wenn wir den Glauben haben, dass Gott unsere Gebete erhört und beantwortet, dann müssen wir mit „Freimut“ oder „mutiger Tapferkeit“ vor Gottes Thron erscheinen. Wenn wir uns ihm in schüchterner oder ängstlicher Weise nähern, dann zeigen wir ihm, dass wir nicht wirklich daran glauben, dass er für uns tun wird, worum wir ihn bitten.

Wir sind daher aufgefordert, „mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade“ (Hebräer 4,16; Schlachterbibel). Das griechische Wort für „Freimütigkeit“ lautet parrhesia, was so viel bedeutet wie „freie, offene Äußerung“ oder „freie, offene Aussprache“. „Freimütigkeit“ ist definiert als „mutig sein, offenherzig, unerschrocken, furchtlos, kühn oder kraftvoll in der Ausdrucksweise“.

Das griechische Wort für „Freimütigkeit“ oder “Freimut“ hat sodann auch die Bedeutung von Tapferkeit freudiger Zuversicht. Die neue Lutherbibel 2009 schreibt, „mit frohem Vertrauen“ und die Lutherbibel von 1891 schreibt, „mit Freudigkeit“.

Paulus sagt uns, dass wir nicht den Mut verlieren und aufgeben dürfen, weil wir doch Freimut und frohes Vertrauen durch Christus sowie Zuversicht durch seinen Glauben haben. Das schließt das Verbot ein, im Gebet nachzulassen (Epheser 3,12–13). Wir sind angewiesen, „zu Gott [zu] kommen mit aufrichtigem Herzen und im festen Glauben“, da wir „durch das Blut, das Jesus Christus am Kreuz für uns vergossen hat [der für unsere Sünden gestorben ist, wodurch uns Vergebung gewährt wird], frei und ungehindert ins Allerheiligste [Gottes Tempel im Himmel] eintreten [können]“ … und da Jesus „unser Hohepriester [ist] und… nun über das Haus Gottes [herrscht], seine Gemeinde [die Kirche, für die er vor Gott dem Vater eintritt].“ (Vergleichen Sie Hebräer 10,19–22, Hoffnung für Alle).

Christus sprach FREIMÜTIG [im oben erklärten Sinne] zu den Menschen und zeigte damit seine unerschütterliche Überzeugung (vergleichen Sie Johannes 7,25–26). Hieraus folgt also, dass Christi Jünger dieselbe Art des Freimuts und der Kühnheit in ihrem Leben manifestieren müssen (Philipper 1,19–20, vergleichen Sie auch 1.Timotheus 3,13 in der Schlachterbibel).

Dies beinhaltet ebenfalls, „freimütig“ für Jesus Christus und die Wahrheit Gottes einzustehen (Epheser 6,19–20; Apostelgeschichte 4,8–13.29.31).

Es schließt gleichermaßen die richtige Art von „Freimütigkeit“ Gott gegenüber mit ein. Wir lesen in 1.Johannes 4,17–18 in der Schlachterbibel, dass „die Liebe bei uns vollkommen geworden [ist], dass wir Freimütigkeit haben (rev. Lutherbibel 1984: „Zuversicht“; neue Lutherbibel 2009: „zuversichtliches Vertrauen“) am Tag des Gerichts… Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus.“

Solange wir in Christus bleiben, können wir „Zuversicht“ oder „Freimütigkeit“ haben, und wir werden nicht zuschanden werden, wenn er kommt (1.Johannes 2,28; vgl. rev. Lutherbibel 1984 und Schlachterbibel). Von daher sind wir ermahnt, unser Vertrauen oder unsere „Freimütigkeit“ nicht wegzuwerfen, sondern vielmehr an unserer „Freimütigkeit“ bis zum Ende standhaft festzuhalten (Hebräer 3,6; Elberfelder Bibel).

Diese Art der „Freimütigkeit“ muss in unserem Leben entwickelt und bewahrt werden. Wir lesen, dass der Gerechte furchtlos wie ein junger Löwe ist (Sprüche 28,1), und wenn wir nach Gottes Willen leben, dann können wir freimütig und kühn sein, auch wenn wir demütig im Gebet vor seinen Thron kommen, um ihm unser Anliegen zu Gehör zu bringen. Johannes bestätigt dies in 1.Johannes 5,14: „Und das ist die Freimütigkeit, die wir ihm gegenüber haben, dass er uns hört, wenn wir seinem Willen gemäß um etwas bitten“ (Schlachterbibel; die neue Lutherbibel 2009 sagt: „Und das ist das zuversichtliche Vertrauen…“).

4. Halten Sie Gottes Gebote

Auch wenn wir Gott „freimütig“ und im Glauben um sein Wohlwollen und seine Unterstützung bitten, können wir nicht auf eine positive Antwort von ihm hoffen, wenn wir in Sünde leben und diese bewusst nicht ablegen wollen. Wir alle sündigen und bedürfen Gottes Vergebung, aber wir müssen unsere Sünden bereuen und den WEG der Ungerechtigkeit verlassen, indem wir aufhören, die Sünde zu PRAKTIZIEREN.

Wir lesen in 1.Korinther 13,2, dass wir nichts sind, wenn wir keine göttliche Liebe (agape im Griechischen) haben, und das wäre sogar dann der Fall, wenn wir allen Glauben hätten und Berge versetzen könnten. Göttliche Liebe—die Liebe Gottes—ist definiert als das Halten der Gebote (1.Johannes 5,3; Elberfelder Bibel). In 2.Johannes 6 lesen wir: „Und das ist die Liebe, dass wir LEBEN nach seinen Geboten; das ist das Gebot, wie ihr‘s gehört habt von Anfang an, dass ihr darin lebt.“

Römer 13,10 sagt uns: „…so IST nun die Liebe die ERFÜLLUNG des Gesetzes“ (Schlachterbibel; vgl. auch neue Lutherbibel 2009). Wenn wir in Sünde leben und nicht davon ablassen wollen, dann haben wir die Liebe Gottes NICHT in uns, und ohne einen Lebensweg, der Gott wohlgefällig ist, können wir nicht davon ausgehen, dass Gott unsere Gebete beantwortet.

Wir lesen in 1.Johannes 3,22: „… und was immer wir bitten, das empfangen wir von ihm, WEIL wir seine Gebote halten und TUN, was vor ihm wohlgefällig ist“ (Schlachterbibel).

Solange wir gemäß unseren fleischlichen Begierden handeln, können wir Gott nicht gefallen (Römer 8,8). Ohne Glauben ist es uns unmöglich, Gott zu gefallen (Hebräer 11,6), und Glaube ist tot, wenn er sich nicht durch Werke oder Gehorsam gegenüber Gottes Geboten manifestiert (Jakobus 2,17). Gott verlangt von uns, dem Glauben gehorsam zu sein (Römer 1,5; Römer 16,26; Apostelgeschichte 6,7).

Wir sollen vor Gott würdig „wandeln zu allem Wohlgefallen, fruchtbringend in jedem guten Werk und wachsend durch die Erkenntnis Gottes“ (Kolosser 1,9–10; Elberfelder Bibel; die rev. Lutherbibel 1984 schreibt: „… dass ihr ihm in allen Stücken gefallt“). Es gefällt Gott, wenn wir Gutes tun und mit anderen teilen (Hebräer 13,16).

Wenn wir Gott gefallen wollen, dann müssen wir die Sünde ablegen und die Gerechtigkeit anziehen. Schließlich wird uns gesagt, dass Gott „ferne von den Gottlosen [ist]; aber der Gerechten Gebet erhört er“ (Sprüche 15,29). „Denn die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten, und seine Ohren hören auf ihr Gebet…“ (1.Petrus 3,12). Uns wird versprochen, dass „[d]es Gerechten Gebet [viel] vermag, wenn es ernstlich ist“ (Jakobus 5,16; die Menge Bibel schreibt: „das Gebet eines Gerechten besitzt eine große Kraft, wenn es ernstlich ist“).

Wie definiert die Bibel Gerechtigkeit? In Psalm 119,172 lesen wir in der Elberfelder Bibel: „…Denn alle deine Gebote sind Gerechtigkeit.“ Wenn wir also von Gott erhört werden wollen, dann müssen wir ein gerechtes Leben führen, was wir dadurch tun, dass wir seine Gebote befolgen, was ihm wohlgefällig ist.

Paulus sagt uns in 1.Thessalonicher 4,1–5, dass er den Geschwistern erklärt hat, wie sie leben sollen, um Gott zu gefallen, wozu gehört, die Unzucht zu meiden. Er sagt sodann in den Versen 6 und 7: „Niemand gehe zu weit und übervorteile seinen Bruder… Denn Gott hat uns nicht berufen zur Unreinheit, sondern zur Heiligung.“

Christus wusste, dass der Vater seine Gebete immer erhörte (Johannes 11,42). Er hatte die Zuversicht und die feste Überzeugung, dass der Vater ihn nicht allein lassen würde, „weil ich“, wie er sagte „allezeit das tue, was ihm wohlgefällig ist“ (Johannes 8,29; Menge Bibel). Wenn wir dasselbe tun, so können wir die Gewissheit haben, dass Gott der Vater uns jederzeit erhören wird.

Christus sagt uns, dass wir erbitten können, was wir wollen, und es wird uns zuteilwerden, solange wir in ihm bleiben—indem wir seinem Beispiel folgen und ihn sein Leben durch uns leben lassen—und solange seine Worte und Gebote in uns bleiben (Johannes 15,7; Schlachterbibel).

5. Bringen Sie Frucht

Wenn wir uns darauf konzentrieren, Gottes Gebote zu halten und zu tun, was ihm wohlgefällig ist, dann WERDEN wir die Frucht des gerechten Charakters hervorbringen (vergleichen Sie Galater 5,22–23). Und wenn wir dies tun, so können wir die feste Zuversicht und Versicherung haben, dass Gott unsere Bitten beantworten wird.

Christus sagt uns in Johannes 15,16: „…ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit, wenn ihr den Vater bittet in meinem Namen, er‘s euch gebe.“

6. Beten Sie im Namen Jesu Christi

Wir haben soeben gelesen, dass wir zu Gott dem Vater im Namen Jesu Christi beten sollen (vergleichen Sie auch Johannes 14,13; 16,23–24.26). Was dies genau bedeutet, werden wir später in dieser Broschüre detailliert besprechen.

7. Beten Sie allezeit

Manche Menschen gehen fälschlicherweise davon aus, dass wir nur zu bestimmten Zeiten zu Gott beten sollen (vielleicht am Morgen, bevor wir zur Arbeit gehen, oder am Abend vor dem Zubettgehen), und dass diese Gebete dann für den Rest des Tages ausreichend wären. Dies ist jedoch EINDEUTIG NICHT, was die Bibel lehrt!

Vielmehr sollen wir mit Gott wandeln, so wie Mose es tat, „denn er hielt sich an den, den er nicht sah, als sähe er ihn“ (Hebräer 11,27). Tatsächlich sollen wir mit Gott „leben“ (1.Mose 5,22; 6,9; 24,40 in der Elberfelder Bibel und der neuen Lutherbibel 2009), und Gott muss mit uns „leben“, und zwar durch seinen Heiligen Geist, der in uns ist. Gott der Vater und Jesus Christus kamen zu uns, um Wohnung bei uns zu nehmen (Johannes 14,23).

Hieraus ergibt sich, dass wir „ohne Unterlass“ zu Gott beten sollen (1.Thessalonicher 5,17). Wir sollen in der Tat „allezeit“ zu Gott beten (Epheser 6,18). Dies bedeutet, dass wir eine kontinuierliche Kommunikation mit Gott haben müssen, die sogar all unsere Gedanken mitumfassen sollte. Christus sagte uns, dass wir „…allezeit beten und nicht nachlassen sollten“, und dass Gott jenen helfen wird, die Tag und Nacht zu ihm rufen (Lukas 18,1.7).

Wir müssen „… allezeit wach [sein] und bete[n]“, damit wir während der Großen Trübsal beschützt werden und bei Christi Wiederkehr vor ihm stehen können, da wir für „würdig geachtet“ worden sind (Lukas 21,36; neue Lutherbibel 2009). Paulus wiederholte, dass wir „Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus“ dankbar sein sollen (Epheser 5,20). Er ermutigt uns auch, „beharrlich im Gebet“ zu sein (Römer 12,12).

David verstand die Notwendigkeit, in ständigem Kontakt mit Gott zu stehen. Er betete des Tages und des Nachts (Psalm 22,3). Er betete „[a]bends und morgens und mittags“ (Psalm 55,18). Er betete „den ganzen Tag“ (Psalm 86,3; Elberfelder Bibel).

Sodann betete Asaf am Tag seiner Bedrängnis und des Nachts, ohne abzulassen (Psalm 77,3), und Heman der Esrachiter schrie Tag und Nacht zu Gott (Psalm 88,2; neue Lutherbibel 2009). In Psalm 32,6 lesen wir, dass „… alle Heiligen zu dir beten zur Zeit der Angst. Darum, wenn große Wasserfluten kommen, werden sie nicht an sie gelangen.“

Manchmal mag es den Anschein haben, dass Gott unsere Gebete nicht erhört, jedoch müssen wir verstehen, dass Gott möglicherweise unsere Beharrlichkeit prüft. Wenn dem so ist, dann wäre es sicherlich nicht an der Zeit, das Beten aufzugeben, sondern wir sollten vielmehr noch inniger und mit größerer Beharrlichkeit beten (vergleichen Sie Matthäus 20,29–31; Lukas 11,5–8). Wir lesen in Psalm 27,14, in der Schlachterbibel: „Harre auf den HERRN! Sei stark, und dein Herz fasse Mut, und harre auf den HERRN!“

Wir haben das Versprechen, dass wir mit Freuden ernten werden, wenn wir mit Tränen säen (Psalm 126,5), und dass das Weinen den Abend lang währt, des Morgens jedoch Freude sein wird (Psalm 30,5). So sollen wir still und geduldig darauf warten, dass der HERR eingreift, während wir seinen Weg bewahren (Psalm 37,7.34). Gott wird denen wohltun, „die auf ihn harren“ (Jesaja 64,3), und David berichtet von seiner diesbezüglichen Erfahrung wie folgt: „Voll Zuversicht hoffte ich auf den HERRN, und er wandte sich mir zu und hörte meinen Hilfeschrei“ (Psalm 40,2; Hoffnung für Alle).

Unter solchen Umständen der Bedrängnis und der Not wäre es keineswegs verkehrt, Gott um eine schnelle Antwort zu bitten, die ganze Zeit über aber niemals daran zu zweifeln, dass Gott für uns da ist, dass er sich unserer Nöte und Probleme bewusst ist, und dass er dann zu unserem Besten zu einer Zeit eingreifen WIRD, wenn er es für richtig hält (vergleichen Sie Psalm 13,2; Psalm 71,12.14.20; Psalm 89,47; Psalm 141,1; Psalm 143,7–11).

Zusammenfassung

Um erfolgreich zu beten, müssen wir also: 1) bitten; und zwar 2) im Glauben; und 3) mit „Freimut“, Kühnheit oder freudiger Zuversicht; während wir 4) Gottes Gebote halten; 5) Frucht bringen; 6) im Namen Jesu Christi beten; und 7) allezeit beten. Wenn wir dies tun, so werden wir von Gott dem Vater zu seiner Zeit das erhalten, was wir von ihm erbeten haben.

 

Ein Umriss für das Gebet

Wenn Sie nicht wissen, wie oder worüber Sie beten sollen, dann sind Sie damit sehr wahrscheinlich nicht allein. Selbst die Apostel Christi wussten nicht, wie man betet. Wir lesen in Lukas 11,1:

„Und es begab sich, dass er an einem Ort war und betete. Als er aufgehört hatte, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte.“

Christus fuhr fort, indem er ihnen einen Umriss oder Plan für das Gebet gab, der in Lukas 11,2–4 und in Matthäus 6,9–13 niedergeschrieben ist.

Beachten Sie, dass dies nur ein Umriss des Gebets ist—eine Richtlinie oder ein Überblick der Grundzüge, wenn man so will.

Es ist kein Gebet an sich, das man immer wieder, Wort für Wort wiederholt. Die meisten bekennenden christlichen Kirchen fordern ihre Mitglieder gemeinhin auf, das sogenannte „Vaterunser“ in ihren Gottesdiensten wortwörtlich aufzusagen. Priester mögen teilweise von ihren Gemeindemitgliedern verlangen, zehn oder zwanzig „Vaterunser“ zu beten, um von bestimmten Sünden freigesprochen zu werden. Dies ist KEINESWEGS biblisch!

Einen solchen Brauch hatte Christus niemals beabsichtigt! Tatsächlich warnte er seine Jünger ausdrücklich davor, nicht zu „…plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen“ (Matthäus 6,7).

Andere lesen Bibelstellen laut vor und meinen, damit ein Gebet gesprochen zu haben. Dies ist jedoch kein Gebet, sondern lediglich das laute Zitieren einer Bibelstelle. Man kann die Gedanken, die z.B. in den Psalmen zum Ausdruck gebracht werden, als Anlass für sein individuelles Gebet nehmen, aber es nicht Sinn der Sache, die Worte der Psalmen als ein Gebet vorzulesen.

In Johannes 17 finden wir die Worte, mit denen Christus zu Gott dem Vater betete, kurz bevor er im Garten Gethsemane verhaftet wurde. Wenn Sie dieses Gebet lesen, so werden Sie feststellen, dass es seine Worte waren, die überhaupt nicht den exakten Wortlaut des Gebets in Matthäus 6 wiedergeben, gleichwohl aber einige der in diesem Gebetsumriss aufgezählten Konzepte enthalten.

Christus gab seinen Jüngern in Matthäus 6,9–13 einen Überblick oder Entwurf, um ihnen die grundlegenden Prinzipien für das Gebet darzulegen. Diese Grundlagen müssen wir ausbauen und damit fortfahren, eine bedeutungsvolle Konversation mit Gott zu erarbeiten. Wir sollen ihm keinen Zyklus sich ständig wiederholender Worte präsentieren.

Denken Sie einmal darüber nach! Wenn Sie sich mit Freunden oder Ihrer Familie unterhalten, oder vor einer Gruppe von Menschen eine Rede geben, wie lange würde man Ihnen wohl zuhören, wenn alles, was aus Ihrem Mund käme, lediglich die roboterhafte Aneinanderreihung sich andauernd wiederholender Worte wäre, ad infinitum ad nauseum?

Wie lange würden Sie selbst zuhören, wenn Sie sich unter den Zuhörern befänden? Gott geht es da nicht anders. Er will, dass wir ihm unsere Gedanken und Sorgen mitteilen, und zwar aus unserem tiefsten Inneren.

Wir werden im Folgenden den Gebetsumriss in Matthäus 6,9–13 besprechen, zusammen mit einer sorgfältigen, detaillierten Analyse der von Christus vermittelten Konzepte, damit Sie diese Konzepte in Ihren Gebeten zu Gott dem Vater anwenden können.

Der wohlbekannte Gebetsüberblick, wie er in Matthäus 6,9–13 niedergeschrieben ist, liest sich wie folgt:

Unser Vater im Himmel!

Dein Name werde geheiligt.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe wie im Himmel auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

 

„Unser Vater…“

Christus gebot uns zu beten: „Unser Vater…“ (Matthäus 6,9).

Wenn wir uns mit den Worten „Unser Vater“ an Gott wenden, so zeigen wir ihm, dass wir WISSEN, dass wir seine Kinder sind oder sein werden. Diese Aussage und unsere nachfolgenden Äußerungen beziehen sich zunächst einmal auf bekehrte Christen, die den heiligen Geist bei ihrer Taufe empfangen haben. Sie beziehen sich aber auch bereits auf jene, die die Wahrheit erkannt haben und danach leben wollen und sich auf dem Weg zu ihrer Taufe befinden.

Anzuerkennen, dass Gott unser Vater ist (und werden soll), beinhaltet einige wichtige Verpflichtungen unsererseits.

1.Johannes 3,1–2 erklärt uns, dass wir, als geistgezeugte Christen, „Gottes Kinder“ sind. In Vers 3 lesen wir, dass wir uns als seine Kinder von aller Ungerechtigkeit „reinigen“. Vers 10 enthält den Gedanken, dass wir „Gerechtigkeit üben“ und unseren Bruder „lieben“ sollen, da wir „Kinder Gottes“ sind (Schlachterbibel).

Römer 8,14 führt aus, dass Gottes Geist uns leiten wird, wenn wir Gottes Söhne sind (Schlachterbibel). Dies bedeutet, wir müssen ZULASSEN, dass der Heilige Geist uns leitet; denn nur dann können wir Gott wahrhaft unseren Vater nennen—unseren lieben und geliebten Vater oder „Abba“. (Vergleichen Sie Römer 8,15; das bedeutet aber nicht, dass wir heute Gott mit „Abba“ anreden sollten; dies ist ja lediglich eine aramäische Entsprechung, die „lieber Vater“ bedeutet und eine enge Beziehung zwischen Vater und Kind beschreibt). Wenn Gottes Geist uns leitet, dann werden wir ein anderes Leben führen, als es vor unserer Bekehrung oder unserer Erkenntnis der Wahrheit der Fall war. Beachten Sie, dass Gottes Geist uns schon vor unserer Taufe leitet; er ist bei uns, und wird nach der Taufe in uns sein (Johannes 14,17).

Die Bibel nennt dies „in einem neuen Leben wandeln“ (Römer 6,4). Wenn wir wahrhaft Gottes Kinder sind oder werden wollen, so werden wir, wie uns 2.Korinther 6,14–18 verdeutlicht, aus dem Götzendienst und der Finsternis dieser Welt herauskommen.

Beten wir zu Gott als zu unserem Vater, so sagen wir ihm, dass wir willens sind, ein „Abbild“ seiner Persönlichkeit zu werden. Christus sagte in Johannes 14,9, dass jene, die ihn sahen, den Vater gesehen haben. Können die Menschen das über uns sagen? Sehen andere in uns den Charakter Gottes des Vaters?

Wenn wir Gott unseren Vater nennen, so geben wir ihm zu verstehen, dass wir glauben und wissen, dass es unser Potenzial ist, ein wiedergeborenes Mitglied der Gottfamilie zu werden.

In Johannes 5,18 nannte Christus Gott seinen Vater. Indem er dies zum Ausdruck brachte, machte er sich Gott gleich, wie uns die Schrift sagt. Wir haben ebenfalls das Privileg, Gott unseren Vater nennen zu dürfen. Dies bedeutet, dass wir hinsichtlich unserer Zugehörigkeit zu Gott denselben Anspruch erheben, den Christus erhob.

Wir lesen in Römer 8,15, dass Gott uns seinen Geist der „Sohnschaft“ gibt (Schlachterbibel). Die revidierte Lutherbibel von 1984 übersetzt hier ungenau „einen kindlichen Geist“, aber die Übersetzung „Sohnschaft“ ist weitaus besser (vgl. auch neue Lutherbibel 2009; Elberfelder Bibel; und Menge Bibel).

Einige Übersetzungen, wie z.B. die englische King James Bible, schreiben hier „Geist der Adoption“. Das ist eine ganz schlechte Wiedergabe.

Gott adoptiert uns nicht nur einfach. Vielmehr werden wir, wenn wir seinen Heiligen Geist erhalten, zu einem Teil seiner Familie, indem wir als Gottes Kinder geistig „gezeugt“ werden. Gott reproduziert sich selbst, nicht durch Adoption, sondern durch tatsächliche Vermehrung, wie sich auf physischer Ebene Eltern durch ihre Kinder vermehren. Gott bewirkt dies auf geistiger Ebene, indem seine gezeugten Kinder den heiligen Geist erhalten, so dass sie in der Auferstehung seine wiedergeborenen Kinder werden können. Zu dem Zeitpunkt werden sie zu Geistwesen werden—nicht länger aus Fleisch und Blut bestehen—mit allen Rechten und Privilegien Gottes sowie seinem göttlichen Charakter und seiner göttlichen Natur.

Das griechische Wort, das mit „Sohnschaft“ oder „Kindschaft“ (rev. Lutherbibel 2017) übersetzt wird, bedeutet „als Sohn einsetzen“. (Wir müssen allerdings verstehen, dass die Bezeichnung „Sohn“ hier das Konzept der „Tochter“ mitumfasst, vgl. 2.Korinther 6,17–18.)

Der griechische Ausdruck für “Sohnschaft“ oder „Kindschaft“ KÖNNTE sich auf eine Adoption beziehen, jedoch geht es hier um mehr. Wenn wir Gottes Geist erhalten, dann sind wir nicht nur von Gott adoptierte Kinder, die „an Kindes Statt“ angenommen werden (oder, wie die Zürcher Bibel es falsch übersetzt, „an Sohnes Statt“). Vielmehr sind wir tatsächlich GEZEUGTE Kinder Gottes. Der Heilige Geist macht uns zu Söhnen und Töchtern, nicht durch Adoption, sondern durch einen Zeugungsprozess, der dem Vorgang der menschlichen Zeugung über die Schwangerschaft bis hin zur Geburt entspricht, jedoch auf einer geistlichen Ebene. WIR sind GOTTES KINDER! Wir erhalten nicht nur die Rechte und Privilegien wie ein Adoptivkind, sondern wir erhalten ebenfalls Anteil an der „göttlichen Natur“ (2.Petrus 1,4).

Und so lesen wir, dass genau wie Christus Gott dem Vater gleich ist—sofern es seinen Charakter und seine Natur betrifft—auch wir Christus gleich sein werden, wenn er zurückkommt. (Vergleichen Sie erneut 1.Johannes 3,2. Siehe auch Philipper 3,20–21). Daraus folgt, dass wir als Gottes Kinder all das erben werden, was er erschaffen hat (Römer 8,31–32).

Lassen Sie uns analysieren, was es im Einzelnen bedeutet, wenn wir zu Gott als zu unserem Vater beten.

  1. Wir müssen Gott den Vater ehren, indem wir unser Leben seinen Anordnungen gemäß führen. Maleachi 1,6–8 verdeutlicht das Prinzip, unseren Vater zu ehren. Wenn wir Gott unseren Vater nennen, dann müssen wir ihn ehren. Bieten wir ihm Dinge als Opfer an, die wertlos und verunreinigt sind, so entehren wir ihn. Wir schulden Gott als unserem Vater tiefen Respekt. Er muss in unserem Leben an erster Stelle stehen, und das an jedem Tag!
  2. Wir müssen anderen gegenüber barmherzig und mitfühlend sein, auf dieselbe Weise, wie unser Vater uns gegenüber barmherzig und voller Mitgefühl ist (Lukas 6,36; 2.Korinther 1,3–4).
  3. Wir müssen Gott den Vater in der Wahrheit anbeten, wie uns Johannes 4,23 zeigt. Dies bedeutet, dass wir wissen müssen, wer und was Gott ist und was er von uns verlangt, damit wir ihn in der Wahrheit anbeten können.
  4. Wir müssen Gott dem Vater für so vieles danken, unter anderem für unsere Berufung; für die Vergebung unserer Sünden; und für unsere kommende Erlösung und unser zukünftiges Heil (Kolosser 1,12–14). Wenn wir die allumfassende Wahrheit, dass Gott unser Vater ist, voll und ganz zu würdigen wissen, dann werden wir dies durch die Art zeigen, wie wir unser Leben führen. Kolosser 3,17 sagt uns in der Übersetzung der Guten Nachricht: „Alles, was ihr tut oder sagt, soll im Namen des Herrn Jesus geschehen. Um seinetwillen soll euer ganzes Leben ein Dank an Gott den Vater sein.“
  5. Wir müssen Gott den Vater als unsere höchste Autorität anerkennen. Für uns existiert nur ein (geistiger) Vater (vergleichen Sie 1.Korinther 8,6; Matthäus 23,9). Besteht ein Konflikt zwischen den Anforderungen Gottes und den Anforderungen der Menschen, so müssen wir immer Gott dem Vater gehorsam sein (Apostelgeschichte 5,29).
  6. Wir verstehen, dass es der Vater ist, der uns für die guten Werke, die wir tun, unseren Lohn geben wird (Matthäus 6,1).
  7. Wir verstehen, dass der Vater uns heute gute Gaben gibt, wenn wir ihn darum bitten (Jakobus 1,17–18; Matthäus 7,11). Diese guten Gaben schließen nicht nur physischen Segen mit ein, sondern auch geistliche Segnungen (vergleichen Sie Epheser 1,3: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit ALLEM geistlichen Segen …“). Und so seltsam dies auch erscheinen mag, diese guten Gaben beinhalten ebenfalls unsere Züchtigung, wenn uns unser Vater wegen der falschen Dinge, die wir tun, erziehen muss (Hebräer 12,5–7.11).
  8. Wir erkennen an, dass Gott UNSER Vater ist—nicht nur meiner oder Ihrer. Dieses Wissen beinhaltet die Tatsache, dass Gott der Vater ohne Ansehen der Person richtet (1.Petrus 1,17). Es beinhaltet auch unsere individuelle, persönliche Verantwortung anderen gegenüber, beispielsweise das grundsätzliche Verbot einer Scheidung, wenn Gott der Vater ein Paar durch den Bund der Ehe vereint hat (Maleachi 2,10–16; beachten Sie Vers 16 in der neuen Lutherbibel 2009: „Denn ich hasse die Ehescheidung, sagt der HERR, der Gott Israels, so wie man sein Kleid mit Unrecht bedeckt…“).

Die Liebe Gottes des Vaters in uns

Um ein Leben zu führen, dass Gott unserem Vater wohlgefällig ist, müssen wir die Liebe Gottes des Vaters haben UND in die Tat umsetzen—die gleiche Liebe, die Gott der Vater hat. Es ist diese Liebe Gottes, die durch Gottes Heiligen Geist IN UNS leben muss! Es ist Gottes Liebe, die uns dazu veranlassen, uns leiten und motivieren muss, ein Leben voller Liebe gegenüber Gott dem Vater zu führen, was sich durch die Liebe manifestiert, die wir unserem Nächsten entgegenbringen.

Wiederum, ein von Gott berufener Mensch, der noch nicht getauft wurde, hat Gottes Geist noch nicht in sich, und es ist Gottes Geist, der uns Gottes Liebe schenkt (Römer 5,5), aber Gottes Geist wirkt bereits mit ein solcher Person, sodass auch sie bereits, in einem gewissen Umfang, die Liebe Gottes in ihrem Leben manifestieren kann.

Matthäus 5,43–48 sagt uns, dass wir unsere Feinde lieben müssen, wenn wir behaupten, dass Gott unser Vater ist. Die Bibel verwendet das griechische Wort agapao, um unsere Verpflichtung auszudrücken, unsere Feinde zu „lieben“. Dieses Wort beschreibt die GÖTTLICHE LIEBE, die weit über die menschliche Liebe hinausgeht. Es ist die Liebe des Vaters, die in bekehrten und getauften Christen wohnt und sie befähigt, selbst diejenigen Menschen zu lieben, die ihnen feindlich gesinnt sind.

Wir werden in 1.Johannes 3,23 angewiesen, einander zu lieben. Wiederum ist das hier verwendete griechische Wort agapao. 2.Johannes 3–6 lehrt uns, dass Gott der Vater uns GEBIETET, in seiner Liebe und seiner Wahrheit zu wandeln (Schlachterbibel; Elberfelder Bibel).

Zusammenfassung

Gott ist unser Vater und wir sind seine Kinder. Wir müssen uns ihm unterordnen (Hebräer 12,9) und bestrebt sein, vollkommen zu werden, so wie er vollkommen ist (Matthäus 5,48). Wenn wir unser Gebet beginnen, indem wir Gott als „unseren Vater“ ansprechen, dann dürfen wir diese Formulierung keineswegs gedankenlos verwenden. Wir sollten vielmehr ein klares und respektvolles Verständnis von all den Aspekten besitzen, die mit diesem großartigen Titel einhergehen.

 

„… im Himmel!“

Es ist äußerst wichtig zu begreifen, dass der HIMMEL kein Zustand ist, sondern vielmehr ein buchstäblicher Ort. Selbstverständlich ist er ein geistiger Ort, gleichwohl aber ein Ort im wörtlichen Sinne. Die Bibel spricht von drei Himmeln; der Erdatmosphäre, dem Universum und dem dritten Himmel, wo Gott wohnt. Dieser dritte Himmel befindet sich im „äußersten Norden“. Er ist für das menschliche Auge unsichtbar, da er geistiger Natur ist; er ist nicht physisch und besteht auch nicht aus Materie (Jesaja 14,12–14; Psalm 75,7–8; Elberfelder Bibel). Beachten Sie ebenfalls 2.Korinther 12,2–4, wo vom dritten Himmel und dem Paradies die Rede ist. Das Paradies, ein anderes Wort für einen wunderschönen Garten, befindet sich, wie Offenbarung 2,7 zeigt, derzeit im Himmel, wird jedoch in der Zukunft auf die Erde herabkommen.

Es gibt viele geistige Dinge im dritten Himmel, wie wir ausführlich in unserer kostenlosen Broschüre „Engel, Dämonen und die geistige Weltbesprechen. Um es an dieser Stelle nur kurz zu erwähnen, existiert eine ganze Stadt im Himmel—das himmlische Jerusalem—in der sich der herrliche Garten befindet, das Paradies. Diese Stadt wird mit dem Garten auf die Erde herabkommen. Weiterhin gibt es auch einen himmlischen Berg—den himmlischen Berg Zion. Es gibt einen Tempel im Himmel, einen Altar und die Bundeslade mit den Zehn Geboten. Es gibt dort auch einen himmlischen Thron, auf dem Gott sitzt, und ein Meer aus Glas.

Wir wissen auch, dass all jene Dinge, die Mose hier auf Erden erbaut hat, den himmlischen Dingen nachgestaltet waren. Und natürlich leben Gott der Vater und Jesus Christus im Himmel, wie auch viele der Engelwesen.

Christus wies uns an, unser Gebet mit „Unser Vater im Himmel“ (Matthäus 6,9) zu beginnen. Oder, wie zum Beispiel die Schlachterbibel und die Menge Bibel es bringen, „Unser Vater, der du bist im Himmel“. Die Elberfelder Bibel schreibt: „Unser Vater, der [du bist] in den Himmeln.“ Nachdem wir zunächst Gott als „unseren Vater“ angesprochen haben, müssen wir laut Christus anerkennen, dass unser Vater im Himmel ist. Was hat diese Tatsache mit der Beziehung zu tun, die wir zu Gott haben sollen?

Psalm 33,13–15.18–19 wirft etwas Licht darauf, wie Gott von seinem himmlischen Thron aus wirkt. Die Schriftstelle sagt uns, dass Gott alles von seiner Wohnstätte im Himmel aus sieht, und dass er auf all unsere Werke achtet und bereit ist, uns vom Himmel aus Hilfe zu senden. Dies zeigt, wie groß und ehrfurchtgebietend Gott ist. Nichts entgeht seiner Aufmerksamkeit. Er gestaltet all unsere Herzen individuell. Er weiß, was in unseren Herzen ist. Er weiß, was wir beten werden, noch bevor wir es aussprechen, da er unsere Gedanken lesen kann. Er kennt die Gedanken aller Menschen. Er beobachtet die Menschen.

Psalm 14,2 sagt uns, dass Gott vom Himmel herab schaut, ob jemand nach ihm fragt. Vers 3 offenbart, dass niemand gewillt zu sein scheint, dies zu tun, ausgenommen jene, die Gott selbst dazu beruft—deren Geist ER für die Wahrheit öffnet, und denen er ein Herz gibt, das gewillt ist, nach ihm zu fragen.

In Psalm 11,4–6 lesen wir, dass Gott in seinem heiligen Tempel im Himmel ist, und dass er die Menschen prüft. Er prüft oder begutachtet den Gerechten wie den Gottlosen. Er gibt den Menschen ihren Lohn vom Himmel aus. Er segnet die Gerechten und bestraft die Ungerechten.

Warum beobachtet der große Gott überhaupt den Menschen? Dies zeigt seine große Liebe für die Menschen, seine enorme Demut und auch seinen Plan für die Menschheit!

David wunderte sich über Gottes große Demut, dass Gott überhaupt auf den Menschen achtet. Tatsächlich fragte er in Psalm 8,5: Was ist schon der Mensch, dass DU—der große, allmächtige Gott—dich dieses kümmerlichen, kleinen Wesens, genannt Mensch—annimmst, der, verglichen mit Gott, nichts als ein kleiner Grashüpfer ist?

Alle Menschen dieser Erde zusammengenommen sind, verglichen mit dem allmächtigen Gott, nichts weiter als ein Tropfen Wasser an einem Eimer (vergleichen Sie Jesaja 40,15).

Und dennoch BEACHTET Gott den Menschen. Er beobachtet den Menschen von seinem heiligen Himmel aus. Warum tut er das?

Weil er etwas für den Menschen vorbereitet hat—etwas, das die meisten Menschen heute weder wissen noch begreifen können, es sei denn, es ist Gottes Wille, ihnen dies zu offenbaren. Einfach gesagt, und wie schon zuvor erwähnt, VERMEHRT SICH GOTT DURCH DIE MENSCHEN! Er erschuf den physischen Menschen nach seinem Bilde, ihm gleich, damit der Mensch, sobald er sich dafür qualifiziert hat, in die geistige Welt der Gottfamilie Einlass erhalten kann, als ein unsterbliches Geistwesen und Kind Gottes. (Für weitere Einzelheiten zu dieser tiefgreifenden Wahrheit lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre Gott ist eine Familie).

Psalm 113,4 spricht davon, dass Gottes „Herrlichkeit… höher als die Himmel“ ist (Schlachterbibel). Gott hat alles erschaffen. Er schuf die Himmel und die Erde (1.Mose 1,1; Elberfelder Bibel). Dies beinhaltet auch den geistigen dritten Himmel, der für den Menschen unsichtbar ist. Gott hat den Menschen erschaffen, ebenso wie er auch die Welt der Engelwesen erschuf. Von daher ist er natürlich hoch über den Himmeln. Er ist der Schöpfer und Gestalter der Himmel, ebenso wie des physischen Universums und allen Lebens auf der Erde.

Aber dennoch ist er in seiner großen Demut gewillt, seine Schöpfung zu beobachten—sowohl die physische als auch die geistige Welt. Psalm 113,6 liest sich in der New King James Bible wie folgt: „…der sich selbst demütigt, um die Dinge zu betrachten, die in den Himmeln und auf Erden sind.“ Er schaut vom Himmel herab, um jene zu segnen, die nach ihm fragen. Er segnet die Armen und macht sie zu Fürsten—in physischer und in geistiger Weise (Psalm 113,7–8). Wahre Christen—die in ihren Herzen geistlich arm sind—werden in der Welt von Morgen Fürsten sein—Könige und Priester. Sie sollen Mitglieder der Familie Gottes werden. Sie werden im wahrsten Sinne des Wortes wiedergeborene Kinder Gottes sein—Kinder ihres Vaters, der im Himmel ist. Aus DIESEM GRUND beobachtet Gott die Menschen vom Himmel aus. Deswegen gedenkt er der Menschen. Deswegen nimmt sich unser Vater seiner Kinder an, weil sie TEIL SEINER FAMILIE SIND—der Familie Gottes!

Gott ist der Vater, von dem jedes Geschlecht (besser: „die ganze Familie“, so die New King James Bible) im Himmel und auf Erden den Namen erhält, wie in Epheser 3,14–15 (Schlachterbibel und Anmerkung in der Elberfelder Bibel) zu lesen ist. Die Zürcher Bibel schreibt „Geschlecht“ und ergänzt folgendes: „Wörtlich: ‚Vaterschaft‘. Dieses Wort ist im Griechischen Benennung für ein Geschlecht, insofern es von einem Vater abstammt.“ Die Familie im Himmel besteht derzeit aus dem Vater und aus dem Sohn, Jesus Christus—die beide im Himmel sind. Die Familie auf Erden besteht aus all jenen, in denen Gottes Heiliger Geist wohnt. Sie sind Gottes gezeugte Kinder, und werden, in nicht allzu ferner Zukunft, seine wiedergeborenen Kinder sein.

5.Mose 26,12–15 erwähnt einen weiteren Aspekt der Art und Weise, wie Gott uns beobachtet. Der Zusammenhang hier ist die Zahlung des Zehnten. Gott sieht vom Himmel auf uns herab (Vers 15). Und wenn wir ihm wohlgefällig sind, indem wir sorgfältig seine Gebote befolgen, wozu auch die Zahlung des Zehnten an ihn gehört, dann wird er uns vom Himmel aus Segnungen senden.

Wie bereits zuvor erwähnt, sagt uns Jakobus 1,17, dass Gott uns gute Gaben „von oben herab“ gibt—vom Himmel aus. Und es ist sein größtes Geschenk für uns, uns zu gestatten, „eine Art Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe“ zu sein (Vers 18; Elberfelder Bibel). Was bedeutet dies im Einzelnen?

Gott beruft uns individuell vom Himmel aus. Er gibt uns vom Himmel sein Gesetz, das uns zeigt, wie wir leben sollen. Schließlich kam Gott—in der Person Jesu Christi—vom Himmel herab, um Mose die Tafeln mit den Zehn Geboten zu geben, die er mit seinem eigenen Finger niedergeschrieben hatte. Gott sendet uns seinen Heiligen Geist vom Himmel, der uns die Kraft und die Stärke gibt, seinem Gesetz gehorsam zu sein und unser Leben in der Weise zu führen, wie wir es sollten.

Und als Erstlingsfrüchte wissen wir, dass unsere Namen in einem Buch im Himmel aufgeschrieben sind. Wir wissen, dass unser Erbe für uns im Himmel aufbewahrt ist. Wir wissen, dass wir uns Schätze im Himmel sammeln. Wir wissen, dass unser Lohn derzeit im Himmel ist, und dass ihn Christus mit sich bringen wird, wenn er auf diese Erde herabkommt. Wir wissen, dass unser Geist im Zeitpunkt unseres Todes zu Gott dem Vater in den Himmel zurückkehrt—zusammen mit dem Heiligen Geist, den Gott uns gab—um dort aufbewahrt zu werden, bis Gott ihn wieder zur Erde zurück sendet, wenn er uns von den Toten auferweckt.

(Für detailliertere Informationen zu dieser Thematik lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüren Evolution—ein Märchen für Erwachsene und Himmel und Erde… vor und nach dem ersten Menschen“, sowie unsere umfangreiche Literatur zu diesem Thema, die Sie auf unserer Webseite ewigengottes.de finden können).

Weiterhin sind wir als Erstlingsfrüchte in der Lage, das himmlische Reich zu betreten, nicht buchstäblich, sondern im Geist. Wir können durch das Gebet im Geist vor Gott den Vater im Himmel kommen (vergleichen Sie Epheser 1,3; 2,4–6; und Kolosser 1,13). Wir sind in einem geistigen Sinne in das Reich Gottes versetzt worden, jedoch nicht buchstäblich, da unser tatsächlicher Eintritt in Gottes ewiges Reich noch in der Zukunft liegt, was uns zahlreiche Bibelstellen beweisen, wie zum Beispiel 2.Petrus 1,10–11. Und dann werden wir in das zurzeit vom Himmel aus regierte Reich (das „Himmelreich“) eingehen, wenn es auf Erden errichtet wird… wir werden also nicht in den Himmel gehen, sondern Christus wird vom Himmel auf die Erde kommen, um die Herrschaft des Reiches auf der Erde zu errichten.

Wir lesen auch in Jakobus 1,17, dass der Vater, der uns gute und vollkommene Gaben vom Himmel aus gibt, der „Vater des Lichts [ist], bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel des Lichts und der Finsternis“. Dies bedeutet, dass GOTT SICH NICHT ÄNDERT! Sein Charakter ändert sich nicht. Er ist derselbe, heute, morgen, und in Ewigkeit. Er gibt uns nicht heute gute und morgen schlechte Gaben. Mit Gott gibt es keinen Wechsel des Lichts und der Finsternis. Gott ist LICHT. Schatten oder Finsternis existieren, weil die Erde sich um ihre eigene Achse dreht und um die Sonne kreist. Der Mond bewegt sich um die Erde und befindet sich manchmal zwischen Sonne und Erde. Von daher gibt es einen „Wechsel hin zur Finsternis“—Schatten existiert aufgrund der Drehung der Erde und des Mondes. Die geistige Analogie lautet wie folgt: Die Sonne kann immer nur einem Teil der Erde Licht spenden. Wenn ein Teil der Erde vom Sonnenlicht beschienen wird, so liegt der andere Teil der Erde in Finsternis. Aber Gott ist anders. Er kann uns vom Himmel aus zu jeder Zeit segnen. Dies zeigt ebenfalls, dass Jakobus wusste—oder dazu inspiriert wurde, dies zu schreiben—dass sich Erde und Mond um die Sonne bewegen.

Jakobus sagt uns, dass Gott unveränderlich ist. Er ist immer derselbe—voll des Lichts. In ihm ist keine Finsternis. Er wendet sich nicht von seinem guten und gerechten Charakter ab. Beachten Sie ebenfalls die Verbindung zwischen der Tatsache, dass Gott Licht ist und gute Gaben vom Himmel herab sendet, und der Tatsache (wie in Vers 19 ausgedrückt wird), dass wir schnell sein sollen zum Hören, jedoch langsam zum Reden und zum Zorn. So wie Gott gut ist und uns gute Gaben vom Himmel herab sendet, so müssen auch wir leben, wie Gott selbst lebt. Und da Gott langsam zum Zorn und auch langsam darin ist, im Zorn zu sprechen, müssen auch wir uns in gleicher Weise verhalten.

Dies zeigt, welche Gedanken wir haben sollten, wenn wir zu Gott als unserem Vater im Himmel beten. Im Grunde geben wir ihm zu verstehen: „Wir wissen, dass Du Licht bist. Wir verstehen, dass Du langsam zum Zorn bist. Wir wissen, dass wir so werden müssen, wie Du es bist.“

In Prediger 5,1–7 werden wir gewarnt, dass wir nicht etwas versprechen sollen, was wir nicht einhalten werden, „…denn Gott ist im Himmel und du auf Erden“ (Vers 1). Gott sieht uns vom Himmel aus. Wir sind ihm für das, was wir reden und tun, Rechenschaft schuldig. Gottes Gericht hat schon an dem Hause Gottes begonnen—es tagt heute bereits für die, die er berufen hat (1.Petrus 4,17). Gott im Himmel richtet uns. Wenn wir zu Gott beten, indem wir ihn unseren Vater im Himmel nennen, dann erkennen wir die Tatsache an, dass er uns vom Himmel aus richtet. Wenn wir etwas versprechen, so müssen wir dies auch ausführen, selbst wenn es schmerzhaft sein mag. (Psalm 15,4 erklärt uns, dass Gott uns liebt, wenn wir unser Versprechen halten, und dies auch nicht abändern, selbst wenn es uns schadet.)

Sodann, wenn wir Gott „unseren Vater im Himmel“ nennen, erkennen wir an, dass wir in Zeiten der Not die Hilfe von Gott im Himmel erhalten: Ein bemerkenswertes Beispiel für die Hilfe des Vaters im Himmel finden wir in 2.Chronik 20,1–30 (Wir möchten Sie ermutigen, sich den ganzen Bericht durchzulesen). In Vers 6 wird uns gesagt, dass Gott im Himmel der Herrscher über die Königreiche der Menschen ist. Und da nichts geschieht, was seiner Aufmerksamkeit entgeht und was er nicht zulässt, kann er auch in Zeiten der Not zu unseren Gunsten eingreifen. Wir können manche Lektion aus diesem Bericht lernen:

  1. Für Christi Jünger besteht keinerlei Notwendigkeit, in Kriegen zu kämpfen. Wenn wir uns auf Gott verlassen, der über alle Macht verfügt, dann sind wir sicher und in guten Händen.
  2. Für Christi Jünger besteht keinerlei Notwendigkeit, sich an Regierungswahlen zu beteiligen, da es Gott ist, der herrscht und der Macht und Autorität gibt, wem immer er will.

Wir müssen uns die Worte Jesu Christi vor Augen führen, die er in Johannes 19,11 an Pilatus richtete: „… Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht VON OBEN HER gegeben wäre…“ Es war Gott der Vater oben im Himmel, der Pilatus hier unten auf Erden die Macht gab, zu jener Zeit zu regieren. Nun, entweder gab Gott Pilatus diese Macht direkt, oder er gestattete es Satan, Pilatus die Macht zu geben. Auf die eine oder die andere Weise hatte Gott die Kontrolle, VON OBEN HER, und die Abgabe einer Stimme von Christi Jüngern bei einer Regierungswahl hier unten auf Erden hätte von daher keinerlei Auswirkung.

Gott ist OBEN im Himmel. Wir müssen Gott zeigen, dass wir uns mit ihm identifizieren, indem wir versuchen, seine himmlischen Charakteristika zu erlangen. Wir müssen werden, wie er ist—vollkommen. In Kolosser 3,1–17 wird uns gesagt, wonach wir trachten sollen—Dinge, die „droben“ sind, im Himmel—dort, wo Gott der Vater und Jesus Christus sind (Vers 1). Zu diesen Dingen gehören unter anderem herzliches Erbarmen; Güte; Demut; Sanftmut; Langmut und Geduld; Toleranz und Vergebung; Liebe; der Friede Gottes; Dankbarkeit; und Weisheit.

Wir sollen nach jenen Dingen trachten, die OBEN sind, wo unser Vater im Himmel ist. Wir sollen danach streben, die Dinge von oben zu erlangen, die vom Vater des Lichts herabkommen, bei dem es keinen Wechsel vom Licht zur Finsternis gibt.

Jakobus spricht in Kapitel 3, Vers 17, ebenfalls von der „Weisheit“, die „von oben her“ ist, und ermutigt uns, diese zu suchen und in unserem Leben anzuwenden. Und dann fährt er in Jakobus 4,1–2 in der Übersetzung der Elberfelder Bibel damit fort uns aufzuzeigen, dass „Kriege“ und „Streitigkeiten“ nicht von oben her kommen, sondern dass sie irdischen, sinnlichen und dämonischen Ursprungs sind. Wie jemand, der diese Schriftstellen liest und von sich behauptet, ein Christ zu sein, noch immer das Kämpfen in den Kriegen dieser Welt befürworten kann, ist absolut jenseits jeglichen Verständnisses.

Beachten Sie ebenfalls 1.Könige 8,22–40.46–50, wo betont wird, dass uns Gott, unser Vater im Himmel, unsere Sünden vergibt, wenn wir bereuen. Vergebung wurde durch das Opfer Christi ermöglicht, der bereit war, vom Himmel auf diese Erde herabzukommen, als ein Mensch sündenfrei zu leben und für uns zu sterben, sodass wir das ewige Leben erhalten können.

Nach seinem Tod und seiner Auferstehung kehrte Christus in den HIMMEL zurück, um als unser Hohepriester zu fungieren, und er tut dies auch heute noch. Er IST der Mittler zwischen dem Vater und uns, der vor Gottes Thron im Himmel erscheint, um für uns einzutreten, wie uns Hebräer 10,19–22 erklärt. Wir können im Gebet vor Gott den Vater im Himmel kommen, weil Christus uns den Zugang zum Vater ermöglicht hat.

Zusammenfassung

Wenn wir „unser Vater im Himmel“ beten, so konzentrieren wir uns auf Dinge dort oben—nicht auf Dinge, die hier unten sind. Wir sagen unserem Vater, dass wir jene Dinge erlangen wollen, die im Himmel sind. Der Vater wird uns einige dieser Dinge schon heute schenken. Er wird uns alles Übrige geben, wenn Christus und schließlich der Vater selbst vom Himmel herab auf die Erde kommen werden (Offenbarung 21,3).

Wenn wir zu unserem Vater im Himmel beten, dann mögen wir uns an Gottes zeitloses Versprechen in Psalm 20,7–10 erinnern: „Nun weiß ich, dass der HERR seinem Gesalbten hilft und ihn erhört von seinem heiligen Himmel, seine rechte Hand hilft mit Macht. Jene verlassen sich auf Wagen und Rosse; wir aber denken an den Namen des HERRN, unsres Gottes… Hilf, HERR, du König! Er wird uns erhören, wenn wir rufen.“

 

„Dein Name Werde Geheiligt!“

In Matthäus 6,9 lehrt Christus seine Jünger, dass sie beten sollen: „Unser Vater im Himmel. Dein Name werde geheiligt.“ Wir werden hier zwei Konzepte besprechen.

Zuerst müssen wir begreifen, was mit dem „Namen Gottes“ gemeint ist, und sodann müssen wir wissen, wie das Wort „geheiligt“ zu verstehen ist.

Was ist mit dem „Namen Gottes“ gemeint?

Gott hat viele Namen, von denen jeder bestimmte Aspekte seines Charakters und seines Wesens beschreibt. Einer der Namen Gottes ist „der Allmächtige“, ein anderer „der Ewige“ und ein weiterer ist „der HERR, unser Arzt“. Sodann hat Gott auch den Namen, der „Gott der Heerscharen“. Beachten Sie jedoch, dass Christus nicht sagte, „deine Namen werden geheiligt“, sondern „dein Name“. Er betonte die Gesamtheit Gottes—sein komplettes Wesen—alles, was er ist und wofür er steht.

Jesaja 8,11–13 (Schlachterbibel) identifiziert den Namen Gottes, „HERR der Heerscharen“, mit Gott selbst. Wir lesen in Vers 13: „Den HERRN der Heerscharen, den sollt ihr heiligen…“ Gottes Name wird hier als „Herr der Heerscharen“ bezeichnet, den wir heiligen sollen, und doch ist es offensichtlich, dass wir GOTT heiligen sollen.

Wir lesen in Jesaja 29,22–23, dass Jakob den Namen Gottes und den Heiligen Jakobs heiligen wird. Gottes Name wird hier mit dem „Heiligen Jakobs“ gleichgesetzt.

Ein Name identifiziert eine Person. Sie mögen eine Person zwar kennen, können sie aber in einem bestimmten Moment nicht identifizieren. Dann, wenn der Name der Person genannt wird, sagen Sie sofort: „Ah, genau das ist er oder sie“. Der Name hat die Person für Sie identifiziert. Genauso verhält es sich mit Gott. Sein Name identifiziert IHN. Beides bedeutet dasselbe. Wenn wir beten, „Dein Name werde geheiligt“, dann sagen wir in Wirklichkeit: „Du, Heiliger Vater, sollst geheiligt werden.“

Im Commentary on the Whole Bible von Jamieson, Fausset and Brown heißt es auf Seite 905: „Gottes Name bedeutet: ‚Gott selbst, der sich offenbart und manifestiert‘.“

Was ist unter dem Wort „geheiligt“ zu verstehen?

Das Wort „geheiligt“ leitet sich vom griechischen Wort „hagazio“ ab. Es hat die Bedeutung von „für einen heiligen Zweck aussondern“. Das Wort „hagazio“ leitet sich vom griechischen Wort „hagios“ ab, was „heilig“ bedeutet.

Vine´s Expository Dictionary definiert das Wort „hagazio“ als „heilig machen… für Gott aussondern, heiligen; das Gegenteil von ,gewöhnlich‘“.

Der Commentary on the Whole Bible von Jamieson, Fausset and Brown schreibt: „Geheiligt werden heißt, in Ehrfurcht halten, als heilig betrachten und behandeln.“

Die Hoffnung für Alle übersetzt Matthäus 6,9 wie folgt: „Dein heiliger Name soll geehrt werden.“ Die Gute Nachricht schreibt: „Du bist heilig! Bring alle Menschen dazu, dich zu ehren.“

Mit diesem Hintergrund können wir besser verstehen, dass Christus uns in Wirklichkeit folgendes sagt: „Betet zu unserem heiligen Vater im Himmel, dass er heilig gehalten, als heilig betrachtet und als heilig angesehen und behandelt wird.“

Den Vater als heilig behandeln

Gemeinhin wird Gott, soweit es die Welt von heute betrifft, von der überwältigenden Mehrheit der Menschen keineswegs als heilig behandelt. Jedoch wird er in der Zukunft als heilig behandelt werden, nachdem Christus zurückgekehrt ist und das Reich Gottes hier auf Erden errichtet hat.

Psalm 145,21 sagt uns, letztendlich soll „…alles Fleisch… preisen seinen heiligen Namen immer und ewig!“ (Menge Bibel; vergleichen Sie Psalm 72,17.19 und Maleachi 1,11).

Doch wie steht es heute mit wahren Christen, die von Gott zu seiner Wahrheit berufen wurden? Christus sagt ihnen, dass sie heute den Namen Gottes heiligen sollen. Sie sollen Gott den Vater und alles, wofür er steht, als heilig betrachten.

Doch wie tut man das?

Betrachten wir zunächst einmal, was genau für Gott heilig ist. Was immer heilig für Gott ist, sollte auch für uns heilig sein.

  1. Der wöchentliche Sabbat (die Zeitspanne von Freitag Sonnenuntergang bis Samstag Sonnenuntergang) ist für Gott heilig. Wir lesen in 1.Mose 2,2–3, dass Gott den wöchentlichen Sabbat segnete und heiligte. Das hebräische Wort für „heiligen“ lautet „qadesh“ und bedeutet genau dasselbe wie das griechische Wort „hagazio“. Gott heiligte den Sabbat—er sonderte ihn als heilig aus, für einen heiligen Zweck. Die Heiligkeit des Sabbats wird auch in 2.Mose 20,8–11 und in Jeremia 17,21–22.24.27 betont.
  2. Gott betrachtet seine jährlichen Festtage als heilig. Gott schuf den wöchentlichen Sabbat ebenso wie die jährlichen Festtage oder jährlichen heiligen Tage, die in der Schrift ebenfalls „Sabbate“ genannt werden. In Hesekiel 20,19–21 wird von den Israeliten berichtet, die es ablehnten, Gottes „Sabbate“ zu heiligen oder zu ehren. Der Plural von „Sabbat“ wird verwendet, da sich diese Aussage auf Gottes jährliche Festtage bezieht, die noch heute gehalten und geheiligt werden müssen.

In Nehemia 8,9–12, wird der heilige jährliche Festtag des Posaunenfests, der am ersten Tag des siebenten Monats des hebräischen Kalenders gehalten wird (vergleichen Sie Verse 1–2), als „heilig dem HERRN“ bezeichnet (insbesondere in Verse 9–10).

Wenn wir das, was Gott heilig GEMACHT hat, nicht heilig HALTEN, dann entweihen wir Gottes Namen und die heiligen Dinge Gottes (vgl. Hesekiel 20,22.24). Das hebräische Wort für „entweihen“ oder „entheiligen“ ist „chalal“. Es bedeutet auch „beschmutzen“ oder „verunreinigen“.

  1. Gott sagt uns, dass wir seinen Namen entweihen oder beschmutzen, wenn wir seine heiligen wöchentlichen und jährlichen Sabbate entweihen oder beschmutzen.

Gott hat sein ganzes GESETZ—die Zehn Gebote mit ihren Satzungen und Rechtsordnungen—heilig gemacht, was auch dessen geistige Anwendung miteinschließt. Paulus sagt uns in Römer 7,12: „So ist also das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut.“

Mose 22,31–32 macht sehr deutlich, dass wir Gottes heiligen Namen entheiligen, wenn wir seine Gebote NICHT HALTEN, und dass wir in diesem Fall in seinen Augen nicht länger „geheiligt“ oder zu einem heiligen Zweck ausgesondert sind: „Darum haltet meine Gebote und tut danach; ich bin der HERR. ENTHEILIGT NICHT MEINEN HEILIGEN NAMEN, damit ich geheiligt werde unter den Israeliten; ich bin der HERR, der euch heiligt“. Vergleichen Sie ebenfalls 3.Mose 20,2–3. Wenn wir Gottes heilige Dinge entheiligen, beschmutzen und mit Füßen treten, dann entheiligen, beschmutzen und entehren wir Gottes heiligen Namen—und damit Gott selbst. Die Menschen werden uns ansehen und sagen, dass wir nicht besser als andere sind, und dass unser Gott nicht besser ist als andere Götter. Wir möchten Ihnen empfehlen, sich den vollständigen Bericht in Hesekiel 36,17–28 durchzulesen, um anhand dieses Beispiels zu sehen, wie das alte Israel Gottes heiligen Namen entweiht hat, und wie die Heiden auf diesen Akt der Gotteslästerung reagiert haben.

Wenn wir andererseits den Namen Gottes heiligen, ihn ehren und als heilig behandeln, und wenn wir uns von verderblichen Dingen fernhalten und stattdessen die Dinge heiligen, die Gott heilig gemacht hat, einschließlich seiner heiligen Gesetze und Satzungen, dann heiligen wir Gott und behandeln ihn als heilig. Wir werden dann selbst in Gottes Augen als heilig angesehen und von ihm so behandelt (vergleichen Sie 3.Mose 20,6–8).

  1. Gott betrachtet seinen Zehnten (zehn Prozent des Zuwachses unseres Einkommens) als heilig (3.Mose 27,30.32).
  2. Gott erschuf Tiere, die für den menschlichen Verzehr geeignet sind (in der Schrift „reine Tiere“ genannt), und er erschuf Tiere, die ausdrücklich nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt sind (in der Schrift als „unreine Tiere“ bezeichnet). Wenn wir unreines Fleisch essen, so machen wir uns selbst damit unrein. Wir haben uns dadurch verunreinigt oder beschmutzt und sind in Gottes Augen nicht länger heilig (siehe 3.Mose 11,43–45).

Am wichtigsten aber ist unsere Beziehung zu anderen Christen! Gott betrachtet uns alle als heilig. Er nennt uns „heilige Brüder“ (Hebräer 3,1). Dies bedeutet, dass wir unsere Mitbrüder oder -schwestern niemals in schlechter Weise behandeln, missbrauchen oder verdammen dürfen; vielmehr müssen wir sie mit Respekt behandeln (Jakobus 4,11–12).

  1. Wie aus dem bisher Gesagten klar geworden ist, sollen wir ein heiliges Leben führen. Wenn wir zu Gott dem Vater im Himmel beten mit dem Bewusstsein, dass sein Name geheiligt werden muss, so geben wir Gott zu verstehen, dass wir gewillt sind, in heiliger Weise zu leben, sowohl in unserem Verhältnis zu Gott als auch im Verhältnis anderen gegenüber.

In 1.Korinther 3,16–17 werden wir gewarnt: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben, denn der Tempel Gottes ist heilig; der seid ihr.“

Epheser 1,4 sagt uns, dass „wir heilig und untadelig“ vor Gott sein sollten. Und Kolosser 3,12 nennt uns die „Heiligen und Geliebten“.

Wir sollen unserem Gott heilig sein (vergleichen Sie 4.Mose 15,40). Wir müssen ein heiliges Leben führen, besonders wenn wir, direkt oder indirekt, am Werk des lebendigen Gottes beteiligt sind. Wir sollen ein lebendiges Opfer sein, was auch bedeutet, anderen selbstlos zu dienen; andernfalls entehren wir den Namen Gottes durch unser falsches Benehmen.

Sprüche 30,8–9 sagt uns, dass wir den Namen Gottes missbrauchen und Gott verleugnen, wenn wir stehlen oder uns wegen unseres Reichtums überheben. Hesekiel 43,7–8 erklärt, dass wir Gottes heiligen Namen entweihen, wenn wir Götzendienst und andere Gräuel begehen.

Nicht den Namen Gottes missbrauchen

Selbstverständlich verunreinigen und entheiligen wir den Namen Gottes ebenfalls, wenn wir ihn missbrauchen (vergleichen Sie 2.Mose 20,7; 3.Mose 19,12). Beiläufig Ausdrücke wie „Mein Gott“, „Oh mein Gott“ oder „Jesus Christus“ zu verwenden, bloß um unsere Überraschung auszudrücken oder etwas zu „betonen“, ist daher eindeutig verboten. Gleiches gilt auch für Aussagen wie „um Gottes Willen“ oder Begrüßungen wie „Grüß Gott“ oder „Gott zum Gruß“, so wie sie in Teilen Deutschlands und Österreichs verwendet werden, oder die beiläufige Verwendung der französischen oder spanischen Abschiedsgrüße „adieu“ oder „adios“ (beides bedeutet „zu Gott“).

Dasselbe Verbot besteht für die Verwendung von „Euphemismen“. Ein „Euphemismus“ ist laut Wikipedia ein „sprachlicher Ausdruck, der eine Person, eine Personengruppe, einen Gegenstand oder einen Sachverhalt beschönigt, mildert oder in verschleiernder Absicht benennt“. In unserem Zusammenhang bedeutet dies, dass man einen Ausdruck benutzt, der zwar nicht ausdrücklich das Wort „Gott“ beinhalten mag, aber klar auf Gott hinweist.

Gott lehrt uns: „Kein schlechtes Wort soll aus eurem Mund kommen…“ (Epheser 4,29; Schlachterbibel). Dieses Verbot gilt für leichtfertiges Reden, Umgangssprache oder Euphemismen, die Gottes Namen verunglimpfen, wie „Herrje“ (Ersatz für „Herr Jesus“), „O je“ („Oh Jesus“) und dergleichen. Es gilt ebenso für den leichtfertigen Gebrauch von Wörtern, die eindeutig göttliche Charakteristika oder Eigenschaften beschreiben, wie zum Beispiel „meine Güte“ anstelle von „mein Gott“ (vergleichen Sie Matthäus 19,16–17), oder „um Himmels Willen“ (vergleichen Sie Matthäus 5,34; Offenbarung 13,6).

Weiterhin gilt dieses Verbot, nicht etwas „Schlechtes“ zu sagen, das Gottes Namen verunehrt, für die Verwendung von „gotteslästerlichen“ Flüchen wie zum Beispiel „verdammt“, „fahr zur Hölle“, oder „scher Dich zum Teufel“.

Gott will, dass wir unsere Sprache in einer ihm wohlgefälligen Weise verwenden. Betrachten wir, wie die Menge Bibel Epheser 4,29 übersetzt: „Lasst keine faule (=hässliche, unanständige) Rede aus eurem Munde hervorgehen, sondern nur eine solche, die da, wo es nottut, zur Erbauung dient, damit sie den Hörern Segen bringe.“ Die Gute Nachricht schreibt, „…was ihnen weiterhilft.“

Der Broadman Bible Commentary macht folgende aufschlussreiche Aussagen:

„Worte sind ein Zeichen des Charakters (Matthäus 12,34). Anstelle von bösen Ausdrücken soll man gute Worte wählen… Sind unsere Worte eine Erbauung für den Charakter des Zuhörers oder ändert er sein Leben zum Besseren, nachdem er unser Reden gehört hat? Haben wir gemäß seiner Bedürfnisse gesprochen? Und haben wir ihm, wenn wir auf seine Bedürfnisse eingehen, einen ,Segen gebracht‘?“

Welcher Worte wir uns auch immer bedienen, wir müssen sicherstellen, dass sie hilfreich sind und nicht heillos, beleidigend oder sogar gotteslästerlich. Christus warnt uns in Matthäus 12,36–37:

„Ich sage euch aber, dass die Menschen Rechenschaft geben müssen am Tage des Gerichts von jedem nichtsnutzigen Wort, das sie geredet haben. Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden.“

Als Gottes heiliges Volk müssen wir Gottes Namen heiligen, indem wir ein heiliges Leben führen. In 1.Petrus 1,15 wird uns gesagt, dass wir in unserem ganzen Wandel heilig sein sollen, da der heilige Gott uns zur Heiligkeit berufen hat. Offenbarung 22,11 ermutigt uns, weiterhin heilig zu sein.

Wie nun werden wir heilig?

  1. Gottes Wort der Wahrheit heiligt uns oder sondert uns für einen heiligen Zweck aus (Johannes 17,17).
  2. Wir sind geheiligt durch die Taufe und dadurch, dass wir Gottes Heiligen Geist erhalten haben (Epheser 5,25–26; 1.Korinther 6,11).

Wie können wir weiterhin heilig bleiben? Gott ermöglicht es uns, heilig zu leben, wenn wir seiner Führung folgen.

In 1.Thessalonicher 5,23 betet Paulus: „Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch…“ Dies erfordert Zeit und beschreibt einen Prozess. Wir müssen UNSEREN Teil dazu beitragen, was besonders aus den Versen 15–22 hervorgeht. Wir müssen „Gott, den Herrn, in [unseren] Herzen heiligen“, wie wir in 1.Petrus 3,15 lesen (Schlachterbibel). Dies bedeutet, wir müssen Gott in unserem Leben und sogar in unserem Herzen, unserem Verstand und unseren Gedanken als heilig behandeln, und wir müssen sein heiliges Wort halten.

Wir heiligen Gott, wenn wir ein heiliges Leben führen. Wir entheiligen Gott UND seinen heiligen Namen, wenn wir ein unheiliges Leben führen—wenn wir seinen Willen und sein Wort verletzen—wenn wir durch unser Benehmen andere zu Fall bringen oder wenn wir anderen durch unser Verhalten Anlass geben, Gott, seinen Namen und seine Wege zu verspotten und zu verlästern (vergleichen Sie 2.Samuel 12,14; Römer 2,24).

Jesaja 5,16 sagt uns, dass Gott, der Heilige, in Gerechtigkeit geheiligt werden muss (neue Lutherbibel 2009). Wir heiligen ihn, wenn wir gerecht sind. Wenn wir beten, „geheiligt werde dein Name“, so müssen wir Gott um seine „Gabe der Gerechtigkeit“ in unserem Leben bitten (Römer 5,17), damit Gottes Name von uns in GERECHTIGKEIT geheiligt werden KANN.

Offenbarung 3,12 zeigt, dass Christus den Namen Gottes des Vaters auf uns schreiben wird, wenn wir bis zum Ende darin fortfahren, unsere menschliche Natur, die Fallstricke Satans und die Verführungen dieser bösen Welt zu überwinden. Letztendlich werden wir mit Gottes Namen genannt werden, und wir werden Gott sein—wiedergeborene Mitglieder von Gottes eigener Familie. Daher lesen wir im Brief an die Hebräer in Kapitel 2 und Vers 11: „Denn beide, sowohl der Heiligende (Johannes 17,19) als auch die, welche (von ihm) geheiligt werden, (kommen = stammen) alle von dem gleichen Vater her; aus diesem Grunde schämt er sich auch nicht, sie ‚Brüder‘ zu nennen“ (Menge Bibel). Die New International Bible übersetzt diese Stelle wie folgt: „Beide, derjenige, der die Menschen heilig macht und jene, die heilig gemacht werden, sind von derselben Familie.“

Zusammenfassung

Eines Tages wird Gottes heiliger Name auch unser Name sein. Wir heiligen seinen Namen und damit Gott selbst, wenn wir ein heiliges Leben führen, und wir entheiligen oder beschmutzen ihn, wenn wir sündigen. Wenn wir „geheiligt werde dein Name“ beten, so sagen wir Gott letztendlich folgendes: „Bitte gib uns—deinem heiligen Volk—die Stärke und die Fähigkeit, Dich zu heiligen, indem wir ein gerechtes Leben führen, das Deinem Gesetz gehorsam ist.“

 

„Dein Reich Komme!“

Christus lehrte uns in Matthäus 6,10, zu dem Vater zu beten: „Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden“ (Schlachterbibel). Da im griechischen Urtext keine Kommata stehen, können sich die Worte „wie im Himmel, so auch auf Erden“ ohne weiteres auf den ersten Satz, also auf „Dein Reich komme“, beziehen.

Wenn wir Gott den Vater bitten, dass sein himmlisches Reich—in Übereinstimmung mit seinem Plan—auf diese Erde herab kommt, so müssen wir begreifen, dass zuvor das Evangelium oder die „Gute Nachricht“ von diesem Reich hier auf Erden verkündigt werden muss, damit das Reich Gottes kommen kann (vergleichen Sie Matthäus 24,14; Markus 13,10). Christus befahl den Jüngern zu seiner Zeit, und er befiehlt seinen Jüngern—seiner Kirche—auch heute noch, dass sie die „Botschaft von Gottes Reich verkünden“ sollen (Lukas 9,60; Hoffnung für Alle).

Als Christus das Evangelium vom Reich Gottes predigte, ermahnte er auch seine Jünger, „den Herrn der Ernte [zu bitten], dass er Arbeiter in seine Ernte sende“ (Matthäus 9,35.38).

Wir verstehen, dass Gottes Reich, wenn es hier auf Erden errichtet wird, all dem Elend, dem Schmerz und dem Leid, das die Menschheit heute plagt, ein Ende setzen wird. Daher müssen wir inbrünstig zu Gott beten, dass er sein Reich bald aufrichtet, indem er seinen Sohn Jesus Christus zur Erde zurück schickt, damit diese Zeit der Freude beginnen kann und die Kriege, Krankheiten und der Schmerz ein Ende haben. Wenn Christus erst auf dieser Erde herrscht, dann werden wir wahren Frieden haben, der kein Ende nimmt (Jesaja 9,6; vergleichen Sie ebenfalls Lukas 1,33; Daniel 2,44; Offenbarung 11,15).

Wenn wir zu Gott dem Vater beten, dass sein Reich kommen möge, dann beziehen wir den Gedanken mit ein, dass uns das Privileg angeboten wird, als unsterbliche Geistwesen und als seine wiedergeborenen Kinder Eintritt in sein Reich zu erlangen. So lange wir Fleisch und Blut sind, sind wir nicht wiedergeboren und können auch nicht in sein Reich eingehen. Gott will uns in unsterbliche Geistwesen verwandeln und so unseren Eingang in sein Reich ermöglichen (Johannes 3,3.5; 1.Korinther 15,50; Matthäus 25,34; Lukas 12,32; Daniel 7,18).

Wenn wir in das Reich Gottes eintreten, dann wird uns ebenfalls das Privileg gegeben, auf dieser Erde über die Menschheit zu herrschen, und zwar unter der Leitung des Königs aller Könige und Herrn aller Herren, Jesus Christus (Daniel 7,27; Offenbarung 5,10; Offenbarung 20,6). Dann beginnt unsere endgültige Herrschaft unter Christus für alle Ewigkeit—die Herrschaft über ALLES, was Gott erschaffen hat (Offenbarung 22,5).

Wenn wir zu Gott dem Vater um die Errichtung seines Reichs hier auf Erden beten und unserem Anteil daran, dann beten wir mit dem Verständnis, dass wir uns für den Eingang in sein Reich qualifizieren müssen. In diesem Sinne beten wir zu Gott, dass er uns dabei hilft, würdig zu werden und unserer Berufung würdig „zu wandeln“ (1.Thessalonicher 2,12; 2.Thessalonicher 1,5).

Wie wir bereits gesehen haben, ist es das Potenzial des Menschen, ein verherrlichtes Gottwesen in Gottes Familie zu werden. Anders ausgedrückt, es ist unser Potenzial, Teil des Reiches Gottes zu werden, denn Gott IST das herrschende Reich. Das Reich Gottes—die Familie Gottes—besteht zurzeit aus dem Vater und dem Sohn und aus allen bereits mit dem heiligen Geist gezeugten, aber noch nicht wiedergeborenen Kindern. Wenn sie wiedergeboren, d.h. zu Geistwesen verwandelt worden sind, dann werden sie im Reich Gottes sein—sie werden zu einem verherrlichten Teil der Gottfamilie geworden sein. Dies bedeutet, dass unser Gebet an Gott den Vater, das Reich auf Erden zu errichten, unsere Bitte beinhaltet, dass wir in diesem Reich—in seiner Familie—als verwandelte Gottwesen sein dürfen, wenn Gottes Herrschaft auf Erden errichtet wird.

Um es noch anders auszudrücken, wir haben bereits gezeigt, dass Gott eine Familie ist; dass es unser Potenzial ist, in seiner Familie als verherrlichte Gottwesen zu sein; und dass es auch unser Potenzial ist, im Reich Gottes zu sein. Daraus folgt, dass Gott—die Gottfamilie—identisch mit dem Reich Gottes sein muss. Das Reich Gottes beschreibt sowohl Gott als die Gottfamilie als auch die Herrschaft der Gottfamilie, die mit dem Kommen des Reiches auf der Erde errichtet werden wird. Unser Gebet an den Vater, dass er das Reich Gottes auf Erden errichten möge, bezieht sich sowohl auf seine Herrschaft über die Erde als auch um unser Eintreten in sein Reich—seine Familie—die geschehen wird, wenn Christus kommt, um die Regierung über alle menschlichen Reiche auf Erden zu übernehmen.

Was sind einige der wichtigen Charaktereigenschaften, die wir aufweisen müssen, damit wir gewürdigt oder als würdig erachtet werden, um in das Reich Gottes zu gelangen?

  1. Wir müssen unsere Sünden bereuen (Matthäus 3,2). Die meisten deutschen Übersetzungen schreiben hier, „Tut Busse“, aber das ist eine unglückliche Wiedergabe aus dem Griechischen. Die Pattloch Bibel schreibt: „Bekehrt euch.“ Die Gute Nachricht schreibt: „Ändert euch!“ Die Menge Bibel hat folgende Anmerkung: „Richtiger: Bekehrt euch! oder: Kehrt um! oder: Geht in euch! oder: Ändert euren Sinn! oder: Stellt euch innerlich um! Ebenso bedeutet ‚Busse‘ in den Evangelien meist nicht ‚Sühneleistung‘, sondern ,Sinnesänderung, Umkehr‘“.
  2. Wir müssen umkehren und das Reich mit Demut empfangen, so als wären wir kleine Kinder (Matthäus 18,3; Markus 10,15). Dies bedeutet, dass wir „geistlich arm“ oder sanftmütig sein müssen (Matthäus 5,3, Psalm 37,11; Elberfelder Bibel).
  3. Wir müssen zuerst nach dem Reich Gottes trachten (Matthäus 6,33). Wir können unseren Weg zum Reich Gottes nicht beginnen und dann „zurückblicken“ und erneut jene Dinge begehren, die wir hinter uns gelassen haben (Lukas 9,62).
  4. Wir müssen zuerst nach der Gerechtigkeit Gottes trachten (vgl. erneut Matthäus 6,33). Dies beinhaltet die Bereitschaft, für Gottes Reich und um seiner Gerechtigkeit willen Leid zu erdulden (Matthäus 5,10; vergleichen Sie Apostelgeschichte 14,22). Wir sind nur dann gerecht, wenn wir Gottes Gebote halten (Psalm 119,172). Es sind nur die Gerechten, die in Gottes Königreich sein werden (Matthäus 13,43; Psalm 37,29). Wenn wir das Gesetz Gottes brechen und die Menschen lehren, dass wir Gottes Gebote nicht länger halten müssen, dann üben wir die Gesetzlosigkeit (Matthäus 13,41; Menge Bibel). Gott wird jene nicht in seinem Königreich dulden, die Ungerechtigkeit oder Gesetzlosigkeit lehren und tun. Und schließlich wird er auch jenen nicht gestatten, in seinem Reich zu sein, die ihren Begierden nachjagen und die Werke des Fleisches tun (Galater 5,19–21; Epheser 5,5).
  5. Wir müssen eifrig darum bemüht sein, unsere Berufung und Erwählung festzumachen (2.Petrus 1,10). Wenn wir dies tun, dann wird uns Gott reichlich Eingang in sein ewiges Reich gewähren (Vers 11). Das bedeutet, Gewohnheiten aufzugeben, die Gottes Königreich abträglich sind (Markus 9,47). Wir dürfen unser Vertrauen nicht auf vergänglichen Reichtum setzen (Markus 10,24; Schlachterbibel). Stattdessen müssen wir die Früchte des Reiches Gottes erbringen (Matthäus 21,43).
  6. Wir müssen Geduld entwickeln—lernen, auf Gott und sein Eingreifen zu warten (Psalm 37,9).

Wenn wir darum beten, dass Gottes Reich auf diese Erde kommt, dann bitten wir Gott, dass er uns das Herz und den Verstand wie auch die Kraft und die Stärke gibt, seines Königreichs würdig zu leben, bis es kommt. Auch wenn Gott sein Königreich noch nicht auf Erden errichtet hat, so herrscht es bereits im Himmel und vom Himmel aus (Psalm 103,19) in dem Sinne, dass nichts auf Erden geschieht, was Gott nicht zulässt oder was gegen seinen Willen und seine Absicht wäre.

Wir müssen Gottes Reich bereits in unserem täglichen Leben manifestieren. Paulus sagt uns, dass Gottes Reich „Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem Heiligen Geist“ ist (Römer 14,17). Er sagt ebenfalls, dass „das Reich Gottes… auf Kraft“ beruht (1.Korinther 4,20; Menge Bibel). Wenn Gott heute, durch seine Predigerschaft, Dämonen austreibt, dann ist die Macht von Gottes Reich zu uns gekommen (Lukas 11,20). Paulus sagt: Gott der Vater „hat uns errettet von der Macht der Finsternis [der Macht Satans und seiner Dämonen] und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes“ (Kolosser 1,13). Dies bedeutet nicht, dass Gott sein Reich bereits auf dieser Erde errichtet hat, sondern, dass er seine wahren Jünger bereits zu Bürgern seines himmlischen Königreichs gemacht hat. Philipper 3,20 sagt uns: „Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus“. Wir sind bereits heute schon „mit eingesetzt in die himmlischen Welten in Jesus Christus“ (Epheser 2,6; neue Lutherbibel 2009). Das Wort „Welten“ steht nicht im Urtext; gemeint ist, dass wir im Gebet vor Gottes Thron im Himmel treten können; dass unsere Namen im Himmel aufgeschrieben sind; und dass wir geistige Segnungen von Gott erhalten können, die er uns aus dem Himmel sendet.

Dies bedeutet, wir sollen uns auf die himmlischen Dinge konzentrieren, die Gott den Vater und Jesus Christus betreffen. Wenn wir nach Gottes Reich trachten (vergleichen Sie Hebräer 11,14–16), so müssen wir in unserem täglichen Verhalten und unseren Handlungen sein Reich widerspiegeln—als Botschafter an Christi statt (2.Korinther 5,20 und Epheser 6,20; Schlachterbibel).

Obwohl wir in Kolosser 1,13 lesen, dass Gott uns von dieser Welt befreit und in sein Königreich versetzt oder eingesetzt hat, so verstehen wir doch, dass dies eine figurative Sprache ist. Wir leben noch immer in dieser Welt, aber sind nicht von dieser Welt (Johannes 17,16), ebenso wie Gottes Reich nicht von dieser Welt ist (Johannes 18,36). Wir sind Teil von Gottes Reich, aber sein Reich ist noch nicht hier auf diese Erde gekommen. Darum sollen wir inständig zu Gott dem Vater beten: „Dein Reich KOMME… auf Erden“.

Zusammenfassung

Gottes Reich wird auf diese Erde kommen, um über die Menschen zu herrschen und um Frieden, Freude und Wohlstand zu bringen. Der Mensch, der aus Fleisch und Blut besteht, kann nicht IN Gottes Reich sein. Wir können nur in das Reich eintreten, wenn wir uns qualifizieren und wiedergeborene (vom Fleisch zu Geist verwandelte) Mitglieder von Gottes eigener Familie werden. Sind wir erst zu Geist verwandelt, dann werden wir unter Gott dem Vater und Jesus Christus bis in alle Ewigkeit als Gottwesen herrschen.

Heute ist es unsere Aufgabe, das Evangelium oder die „Gute Nachricht“ vom Reich Gottes in aller Welt zu einem Zeugnis zu verkünden. Es ist dies die frohe Botschaft Gottes, der das Reich ist. Das Evangelium vom Reich stammt von Gott; es ist uns von ihm gegeben worden. Wir müssen für die Arbeit der Kirche Gottes beten und für ihre Bemühungen, das Evangelium in aller Welt zu predigen. Und wir müssen als Bürger und Botschafter von Gottes Königreich ein Leben führen, dass Gottes Reich würdig ist. Wir müssen der Welt zeigen, wie sich Bürger von Gottes Königreich zu verhalten haben.

 

„Dein Wille Geschehe!“

In Matthäus 6,9–10 lehrte Christus uns zu beten: „Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt! Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.“

Warum ist diese Zeile in dem Umriss für das Gebet enthalten? Sieht Gott nicht ohnehin zu, dass sein Wille geschieht? Ja, in der Tat. Wir lesen, dass Gott alles tut, was er will (Psalm 135,6; vgl. Jesaja 46,9–10; Menge Bibel), und dass nicht einmal ein Sperling ohne den Willen des Vaters auf die Erde fällt (Matthäus 10,29; Menge Bibel). Eines jedoch müssen wir begreifen: Obwohl Gott letztendlich die Kontrolle hat und mächtiger ist als jedes andere Wesen, was auch Satan und seine bösen Mächte einschließt, so gestattet er Satan dennoch weiterhin, über diese Welt zu herrschen. Gott greift ein, wenn es notwendig ist, damit bestimmte Aspekte seines Planes gemäß seinem Willen ausgeführt werden. Im Allgemeinen jedoch lässt er zu, dass Satan über diese Erde herrscht, bis Christus zurückkehrt, um Satans Herrschaft zu beenden.

Gott zwingt uns nicht, seinen Willen zu tun. Er lässt zu, dass wir gegen ihn sündigen und dass wir die bitteren Konsequenzen dafür ernten (vergleichen Sie 5.Mose 30,19). Wenn wir zu Gott beten, dass sein Wille geschehe, und das ganz besonders in unserem Leben, dann erkennen wir, dass dies nicht automatisch erfolgt.

Wir müssen Gott um seine Hilfe und sein Eingreifen „seinem Willen gemäß“ bitten (1.Johannes 5,14; Schlachterbibel). Hierzu ist erforderlich, dass wir verstehen, was sein Wille ist (Epheser 5,17). Mit anderen Worten, Gott muss uns das Geheimnis seines Willens OFFENBAREN (Epheser 1,9).

Haben wir einmal verstanden, was Gottes Wille für uns ist, so müssen wir Gottes Willen auch ausführen. Tun wir dies, so wird unser Handeln und unser Verhalten zu weiterem Verständnis von Gottes Willen für uns führen. Römer 12,2 sagt uns:

„Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“

Im Laufe unserer Bekehrung gelangen wir mehr und mehr dazu, uns im Einklang mit dem Willen Gottes zu verhalten. Die Menge Bibel übersetzt diesen Vers wie folgt: „… damit ihr ein sicheres Urteil darüber gewinnt, welches der Wille Gottes sei, nämlich das Gute und (Gott) Wohlgefällige und Vollkommene.“

Die neue Lutherbibel 2009 schreibt: „… damit ihr prüfen könnt, was der gute, wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.“

Gottes Wille für uns

Was genau IST nun Gottes Wille für uns?

Grundsätzlich erfahren wir, dass Gott uns gemäß seinem Ratschluss oder Willen beruft (2.Timotheus 1,8–9); dass wir durch den WILLEN Gottes zu gezeugten Kindern werden können (Johannes 1,10–13; Menge Bibel); dass wir nach dem Willen Gottes von dieser gegenwärtigen bösen Welt errettet werden (Galater 1,3–4); und dass wir nach dem Willen Gottes zu Erstlingsfrüchten seiner Geschöpfe bestimmt sind (Jakobus 1,18; Elberfelder Bibel). Jene, die zum Dienst in der Predigerschaft berufen sind, werden nicht durch den Willen von Menschen in dieses Amt eingesetzt, sondern durch den Willen Gottes (2.Timotheus 1,1, vergleichen Sie Römer 10,14–15).

Genauer ausgedrückt sagt Gott all seinen Jüngern, dass sie ihr Leben auf bestimmte Weise und im Einklang mit seinem Willen führen sollen. Wir lesen in 1.Thessalonicher 4,3.7:

„Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr meidet die Unzucht… Denn Gott hat uns nicht berufen zur Unreinheit, sondern zur Heiligung.“

Gott will, dass wir ein heiliges Volk werden, das zu dem heiligen Zweck ausgesondert wird, um sein Volk zu sein und ihn in unserem Leben widerzuspiegeln. 1.Thessalonicher 5,16–18 erklärt dies näher:

„Freut euch allezeit! Betet ohne Unterlass! Seid in allem dankbar; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus FÜR EUCH“ (Schlachterbibel).

1.Petrus 2,15 gibt uns weitere Einblicke: „Denn das ist der Wille Gottes, dass ihr durch Gutestun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringt…“ (Schlachterbibel).

Es ist Gottes Wille, dass wir Gutes tun—auch den Menschen, die böse sind—da gerechtes Handeln unseren gerechten Charakter widerspiegelt. Gott sagt, dass er es gleichermaßen über Gerechte und über Ungerechte regnen lässt. Er lässt die Sonne über Gute und Böse aufgehen, und er zeigt seine Güte gegenüber den Dankbaren und den Undankbaren (Matthäus 5,44–45; Lukas 6,35).

Wenn wir zum Vater beten, dass sein Wille geschehe, so bitten wir ihn, uns das Geheimnis seines Willens zu offenbaren. Wir bitten ihn darum, uns das richtige Urteilsvermögen zu geben, damit wir prüfen können, was sein Wille in einer bestehenden Situation ist. Wir bitten ihn, in unserem Leben zu wirken, damit wir geheiligt und zu einem heiligen Zweck ausgesondert werden können. Damit sagen wir ihm auch, dass wir seinen Willen in unserem Leben beachten wollen, sodass wir uns sexueller Unmoral enthalten, uns allezeit freuen, unablässig beten, ihm danken und Gutes tun, und dies sogar jenen, die uns verletzen.

Was nicht Gottes Wille für uns ist

2.Petrus 3,9 sagt uns, dass Gott „…langmütig gegen UNS [ist], weil er nicht will, dass jemand [von UNS, die wir in der Wahrheit sind] verlorengehe, sondern dass jedermann [von UNS] Raum zur Buße [besser: Reue, Umkehr] habe“ (Schlachterbibel).

Matthäus 18,14 fügt hinzu: „So ist‘s auch nicht der Wille bei eurem Vater im Himmel, dass auch nur eines von diesen Kleinen [die an Christus glauben, Vers 6] verloren werde.“

Es ist Gottes WUNSCH und sein WILLE, dass ALLE Menschen gerettet werden (1.Timotheus 2,4; Elberfelder Bibel). Dies bedeutet, dass WIR dieselbe Art von Wunsch oder Willen haben müssen! Wenn wir eifrig an unserer Bekehrung arbeiten, so müssen wir sicherstellen, dass wir wirklich WOLLEN, dass andere zur Reue kommen, genauso wie Gott es will. Uns muss also bewusst sein, dass wir uns an der Verkündigung des Evangeliums zu einem Zeugnis auch aus dem GRUND beteiligen, anderen dabei zu helfen, zur Umkehr zu gelangen (Lukas 24,46–48; 2.Könige 17,13). Andererseits wissen wir natürlich, dass nicht alle das Heil ererben werden; einige werden von der Wahrheit abfallen und im feurigen Pfuhl verbrannt werden. Doch Gott wünscht dies niemandem, und auch wir dürfen dies keinem wünschen.

Darüber hinaus müssen wir uns immer der Gegenwart Gottes bewusst sein und über seinen Willen für uns in unserem Leben meditieren; unabhängig davon, was wir tun oder nicht tun wollen. Wenn wir über eine wichtige Entscheidung in unserem Leben nachdenken, dann müssen wir uns folgende Frage stellen: Ist es Gottes Wille? Wir sollten ein Problem oder eine Herausforderung keineswegs mit der Haltung betrachten, das man ja bereits schon weiß, dass etwas Gottes Wille ist, weil es das ist, was man selbst will. Jakobus 4,15 sagt uns: „Stattdessen solltet ihr sagen: Wenn der Herr will und wir leben, wollen wir dies oder das tun.“

Was immer wir auch tun, wir müssen es dem Willen Gottes unterstellen, so wie er in der Bibel offenbart ist. Wir müssen mit Gottes Willen EINVERSTANDEN SEIN und uns daran halten.

Paulus und die anderen Jünger gaben ein vortreffliches Beispiel dafür, danach zu trachten, ihr Leben ständig dem Willen Gottes unterzuordnen (vergleichen Sie Apostelgeschichte 21,10–14; 1.Korinther 4,19; Hebräer 6,3).

Wenn wir uns mit einer ernsthaften Prüfung konfrontiert sehen oder wenn wir Leid oder Verfolgung erfahren, dann sind wir ganz besonders dazu aufgerufen, zu Gott zu beten: „Dein Wille geschehe!“ 1.Petrus 3,17 sagt uns: „Denn es ist besser, wenn es Gottes Wille ist, dass ihr um guter Taten willen leidet als um böser Taten willen.“ Und 1.Petrus 4,19 fügt hinzu: „Wer also nach Gottes Willen leiden muss, der soll sich nicht davon abbringen lassen, Gutes zu tun und seinem treuen Schöpfer sein Leben anzuvertrauen“ (Hoffnung für Alle).

Wie wir zuvor in 1.Petrus 2,15 gelesen haben, ist es Gottes Wille, dass wir anderen Gutes tun. Es ist ebenfalls Gottes Wille, dass wir hin und wieder der guten Taten wegen leiden müssen. Dies beweist Gott, dass wir davon überzeugt sind, dass es der WEG Gottes ist, anderen Gutes zu tun, und dass wir willens sind, den Weg Gottes zu leben, auch wenn dies manchmal eine Zeit des Leidens zur Folge hat. Und schließlich ist es Gottes Wille, dass wir weiterhin Gutes tun, während wir Leid tragen.

Jedoch haben wir einen menschlichen Willen, und unser menschlicher Wille möchte nicht leiden. Auch mag unser menschlicher Wille nicht immer dem Willen Gottes für uns entsprechen. Das heißt, unser menschlicher Wille mag noch nicht einmal theoretisch oder ideologisch mit dem Willen Gottes übereinstimmen, und er mag sich schon gar nicht dem Willen Gottes unterordnen, wenn dies bedeuten würde, Leid, Schmerzen oder Verfolgung zu ertragen.

Vor unserer Bekehrung verhielt sich unser Wille absolut gegensätzlich zum Willen Gottes, weil unser fleischlicher Lebensweg dem Weg Gottes feindlich gegenüber stand. Aber selbst nach unserer Bekehrung haben wir noch immer menschliche Begierden und Schwächen zu überwinden. Paulus sündigte, und obwohl er den Prozess der Änderung seiner Denkweise begonnen hatte, sagte er, dass er noch immer, von Zeit zu Zeit, den Begierden seines Fleisches erlag: „Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich“ (Römer 7,19).

Selbst Jesus Christus musste sich bemühen, als er hier auf Erden im Fleisch war, allezeit den Willen Gottes zu suchen und ihm seinen eigenen Willen unterzuordnen (Johannes 4,34; Johannes 5,30; Johannes 6,38).

Als er im Garten Gethsemane kurz vor seiner Verhaftung zu Gott dem Vater betete, dass er nicht durch das schreckliche Martyrium gehen müsste, das vor ihm lag, unterwarf er sich dennoch dem Willen des Vaters (Matthäus 26,39.42). Vielleicht hoffte er, dass es einen andern Weg geben würde, der zum selben Ziel führen könnte. Er war aber niemals GEWILLT, etwas Sündhaftes zu tun. Er kam, um den Willen Gottes zu erfüllen, und so war er GEWILLT, das auszuführen, was immer Gott für ihn entschied (Lukas 22,42).

Dem Willen Gottes entsprechen

Es genügt nicht, den Willen Gottes zu verstehen. Wir müssen den Willen Gottes in unserem Leben auch akzeptieren und mit ihm einverstanden sein, selbst wenn dies schwierig sein mag. Wenn wir zu Gott beten, dass sein Wille geschehe, dann müssen wir seinen Willen annehmen und mit ihm übereinstimmen, wenn er geschieht.

Kraft, um den Willen Gottes zu tun

Wenn wir Gott bitten, dass sein Wille geschehe, dann bitten wir Gott im Grunde genommen nicht nur darum, seinen Willen zu verstehen und mit ihm einverstanden zu sein, sondern auch, die WILLENSKRAFT und die Stärke zu erhalten, seinen Willen in unserem Leben auszuführen.

Uns wird gesagt, dass wir Gottes Willen TUN müssen (Matthäus 7,21; Matthäus 12,50; Lukas 12,47; 1.Johannes 2,17; Hebräer 10,36). Doch es genügt nicht, Gottes Willen zu tun, wenn wir nicht mit ihm einverstanden sind, wenn wir uns nicht mit ihm identifizieren und wenn wir ihn nicht von ganzem Herzen und voller Freude akzeptieren.

David legte Gott gegenüber diese Einstellung an den Tag, als er in Psalm 40,9 schrieb:

Deinen Willen zu tun, mein Gott, ist meine Lust, und dein Gesetz ist tief mir ins Herz geschrieben“ (Menge Bibel).

Aber selbst wenn wir voller Freude den Willen Gottes akzeptieren, so mögen wir noch immer nicht die Kraft besitzen, Gottes Willen auch auszuführen. Wir brauchen Gottes Hilfe. Wenn wir zu Gott beten: „Dein Wille geschehe!“, dann bitten wir ihn, uns sowohl den Wunsch als auch die Kraft, die Stärke, die Fähigkeit und die Möglichkeit zu geben, seinen Willen zu TUN.

Hebräer 13,20–21 sagt uns: „Der Gott des Friedens aber… rüste euch völlig aus zu jedem guten Werk, damit ihr seinen Willen tut, indem er in euch das wirkt, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus…“ (Schlachterbibel).

Und Philipper 2,12–13 fügt an: „… schaffet, dass ihr selig werdet [oder, so die Schlachterbibel: „verwirklicht eure Rettung“], mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist‘s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.“

Zusammenfassung

Wenn wir beten „Dein Wille geschehe!“, so bitten wir Gott darum, seinen Willen zu erkennen, zu akzeptieren und mit ihm einverstanden zu sein; und wir bitten ihn um die Stärke und den Wunsch, seinen Willen zu tun, auch wenn dies nicht einfach sein mag.

Wenn wir in unserem Leben vor schwierigen Situationen stehen, dann bitten wir Gott, uns dabei zu helfen, keine übereilten Entscheidungen aus Ungeduld oder Frustration heraus zu treffen. Vielmehr bitten wir ihn, uns seinen Willen zu offenbaren und uns die Kraft zu geben, seinen Willen anzunehmen und mit ihm übereinzustimmen. Wir bitten Gott, dass wir die Stärke erhalten, uns seinem Willen von ganzem Herzen unterzuordnen und zu TUN, was immer Gott von uns verlangen mag, da wir wissen, dass Gott uns helfen wird. Wie einst Jesus sprach, als er vor der schwierigsten Situation seines Lebens stand, so sagen auch wir: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe.“

 

„Unser Tägliches Brot Gib Uns Heute!“

Christus lehrte uns zu beten: „Unser tägliches Brot gib uns heute“ (Matthäus 6,11).

Einige behaupten, dieses Gebet beziehe sich auf unsere geistlichen Bedürfnisse und auf die tägliche Versorgung mit Gottes Wort. Sie argumentieren, dass Christus sich selbst als das Brot des Lebens bezeichnet hat (Johannes 6,48–51; neue Lutherbibel 2009), und dass wir nicht vom Brot alleine leben, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes kommt (Matthäus 4,4; neue Lutherbibel 2009).

Es ist natürlich richtig, dass wir zuallererst auf Gottes Reich und seine Gerechtigkeit schauen müssen, aber Christi Anweisung in Matthäus 6,11, um unser tägliches Brot zu beten, bezieht sich EINDEUTIG auf unsere physischen Bedürfnisse. Etwas anderes zu lehren würde bedeuten, etwas in den Text hineinzulesen, was offensichtlich NICHT gemeint war.

Wir sollten beachten, dass Christus sich selbst als das „Brot des Lebens“ (Johannes 6,48) bezeichnete, als er die jährlichen, neutestamentlichen Passa-Symbole von Brot und Wein einführte (Verse 53–58). Diese Symbole dürfen wahre Christen jedoch keineswegs täglich oder wöchentlich zu sich nehmen, sondern lediglich einmal im Jahr am jährlichen Passaabend, als eine Erinnerung an den Tod Jesu Christi. (Nicht auf richtige Weise getaufte Menschen sollten die Passasymbole nicht zu sich nehmen.) Somit bezieht sich die Anordnung Jesu Christi, um unser tägliches Brot zu bitten, in erster Linie auf unsere physischen Bedürfnisse.

Die Lamsa Bibel beispielsweise übersetzt Matthäus 6,11 wie folgt: „Gib uns Brot für unsere Bedürfnisse von Tag zu Tag.“ Einige Übersetzer weisen darauf hin, dass sich diese Bitte auf das Brot für den heutigen und den nächsten Tag bezieht. Die Elberfelder Bibel schreibt in einer Anmerkung: „[Unser tägliches Brot]—d. h. das für den heutigen oder folgenden Tag nötige Brot—[gib uns heute].“

Rieneckers Lexikon zur Bibel führt an:

„Die 4. Bitte lautet nach Matthäus: ‹Unser Brot für den folgenden Tag gib uns heute›… Sie will uns vor der ärgsten Not, aber auch vor falschen Zeitsorgen bewahren: Was zur Erhaltung des leiblichen Lebens notwendig ist, sollen wir erbitten; aber wir sollen es eben stets neu für den kommenden Tag von Gott erbitten, der allein der Geber und Bürge seiner Gaben bleiben will…“

Obwohl wir zu Gott dem Vater um unseren täglichen, physischen Lebensunterhalt bitten sollen, einschließlich Nahrung, Kleidung und Unterkunft, sollten wir nicht allzu sehr wegen dieser Dinge besorgt sein, die wir für unser tägliches Leben brauchen. Gott ist sich dessen bewusst, und er wird uns mit dem versorgen, was wir benötigen.

Christus sagte uns in Matthäus 6,25–34, dass wir nicht in Sorge um unser Leben oder darüber beunruhigt sein sollen, was wir essen oder trinken werden, oder um unseren Leib, was wir anziehen werden, da „[unser] himmlischer Vater weiß, dass [wir] all dessen [bedürfen]“ (Vers 32). In den Versen 33 und 34 fährt Christus fort: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen [besser: „und dies alles wird euch hinzugefügt werden“; so die Elberfelder Bibel]. Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen [Lamsa Bibel: „Der morgige Tag wird sich seiner selbst annehmen“]. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.“

Wir finden eine Parallelstelle in Lukas 12,22–32. Christus sagt uns, dass wir Kleingläubige sind, wenn wir uns um unsere physischen Bedürfnisse ängstlich sorgen (Vers 28). Ebenso sagt er uns in den Versen 29–32, in der neuen Lutherbibel 2009: „Darum fragt auch ihr nicht danach [Menge Bibel: „So fragt denn auch ihr nicht ängstlich…“], was ihr essen oder was ihr trinken sollt, seid nicht beunruhigt [Lamsa Bibel: „Und lasst euren Verstand nicht durch diese Dinge beunruhigen…“; revidierte Lutherbibel 1984: „Macht euch keine Unruhe.“ Menge Bibel: „… regt euch nicht darüber auf.“]. Nach diesem allem trachten die Völker in der Welt; aber euer Vater weiß, dass ihr das braucht. Trachtet vielmehr nach dem Reich Gottes, dann wird euch das alles hinzugefügt werden. Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.“

Christus sagt keineswegs, dass wir einfach untätig zu Hause herumsitzen und darauf warten sollen, dass Gott uns auf wundersame Weise Nahrung und Kleidung sendet. Wir müssen uns um unsere Bedürfnisse kümmern. Es ist uns geboten zu arbeiten, damit wir genügend zu essen haben (vergleichen Sie 2.Thessalonicher 3,10.12). Aber wenn wir die richtigen Prioritäten setzen, dann wird Gott uns helfen, indem er uns Möglichkeiten bietet, dementsprechend zu handeln, damit wir genügend Nahrung, Kleidung und Unterkunft haben und die Erfüllung weiterer Bedürfnisse erleben werden. Christus sagt, dass Gott sein ganzes Königreich mit uns teilen will—wie viel mehr dann noch die bloßen Bedürfnisse des täglichen Lebens?

Gott verspricht, uns das zu geben, was wir benötigen

Wir lesen in Epheser 3,20–21: „Ihm aber, der nach der Kraft, die in uns wirksam ist, unendlich mehr zu tun vermag über alles hinaus, was wir erbitten und erdenken (können): ihm gebührt die Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus bis hinaus auf alle Geschlechter aller Zeiten der Ewigkeit! Amen“ (Menge Bibel).

Ja, Gott ist imstande, uns auf eine Weise zu versorgen, die wir uns nicht einmal vorstellen können!

Philipper 4,19 fügt hinzu: „Mein Gott aber wird euch nach seinem Reichtum alles, was ihr bedürft, in Herrlichkeit zukommen lassen in Christus Jesus“ (Menge Bibel).

Beachten Sie, dass nicht gesagt wird, dass Gott uns mit allem versorgt, was wir wollen. Er spricht über die Dinge, die wir brauchen. Oftmals mögen wir um Dinge bitten, die nicht gut für uns wären, doch nur Gott in seiner Weisheit und Voraussicht ist in der Lage, dies auch zu sehen. Wir lesen in Sprüche 30,8, dass wir Gott nicht um „Armut oder Reichtum“ bitten sollen, sondern darum, dass wir „Nahrung haben, soviel [wir] brauchen“ (neue Lutherbibel 2009).

Die Pattloch Bibel gibt Sprüche 30,7–9 sehr schön in poetischer Form wie folgt wieder:

„Ein Doppeltes erflehe ich von dir, versage es mir nicht in meinem Leben: der Falschheit Lügenwort halt fern von mir, auch Armut oder Reichtum sollst du mir nicht geben! Schenk nur an Brot, soviel mir not! Damit ich, reich gesättigt, nicht zum Leugner werde und ‚Wer ist denn der Herr?‘ im Herzen sage; damit ich in der Armut nicht zum Diebe werde und meines Gottes Namen anzugreifen wage.“

Wir werden ermahnt, uns frei von Geldgier mit dem zu begnügen, was wir besitzen (Hebräer 13,5), besonders dann, wenn wir „Nahrung und Kleidung“ haben (1.Timotheus 6,8).

Als Jakob seinen Sohn Josef segnete, bestätigte er, dass Gott ihn sein ganzes Leben hindurch ernährt hatte. Er sagte in 1.Mose 48,15: „… Der Gott, dem mein Großvater Abraham und mein Vater Isaak dienten, der Gott, der mich mein ganzes Leben lang geführt und versorgt hat…“ (Neues Leben Bibel).

Beachten Sie ebenfalls dieses Versprechen in Psalm 34,10–11: „Fürchtet den HERRN, ihr seine Heiligen; denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel. Junge Löwen leiden Not und Hunger; aber die den HERRN suchen, müssen nichts Gutes entbehren“ (Schlachterbibel).

Gott will, dass wir das Leben genießen, und so verspricht er, dass er „uns alles reichlich zum Genuss darreicht“ (1.Timotheus 6,17; Schlachterbibel).

Aber Gottes physische Segnungen und Gaben sind nicht nur für uns bestimmt. Gott teilt sie mit uns, damit wir sie wiederum mit anderen teilen können. In 2.Korinther 9,8 lesen wir: „Gott aber kann machen, dass alle Gnade unter euch reichlich sei, damit ihr in allen Dingen allezeit volle Genüge habt und noch reich seid zu jedem guten Werk.“

Oftmals greift Gott auf wundersame Weise zu Gunsten seines Volkes ein, einschließlich der Versorgung mit notwendigen physischen Dingen. Er hat dies für sein Volk Israel in der Wüste getan, und selbstverständlich ist er in der Lage, dies auch heute für Sie und für mich zu tun.

5.Mose 8,3–4 sagt uns, dass Gott Israel mit „Manna“ ernährt hat, und die „Kleider, die du anhattest, haben sich nicht abgenutzt, und die Füße sind dir während dieser vierzig Jahre nicht geschwollen“ (Menge Bibel).

Nehemia 9,20–21 fügt an: „Und deinen guten Geist hast du gegeben, um sie zu unterweisen. Und dein Manna hast du ihrem Mund nicht vorenthalten, und du gabst ihnen Wasser für ihren Durst. Und vierzig Jahre lang hast du sie in der Wüste versorgt, sie entbehrten nichts. Ihre Kleider zerschlissen nicht, und ihre Füße schwollen nicht [an]“ (Elberfelder Bibel).

Bitten Sie Gott, sich Ihrer Bedürfnisse anzunehmen

Wie wir bereits zuvor in einem früheren Kapitel erwähnt haben, sollen wir Gott darum bitten, uns zu geben, was wir benötigen. Obwohl Gott unsere physischen Bedürfnisse befriedigen will und er verspricht, uns mit dem Notwendigen zu versorgen, so will er dennoch, dass wir ihn darum BITTEN. Tun wir dies, so zeigen wir ihm damit, dass wir begreifen, woher unsere Hilfe kommt.

In Jakobus 4,2 lesen wir, dass wir möglicherweise nicht das haben, was wir benötigen, weil wir nicht darum bitten.

Philipper 4,6–7 sagt uns: „Sorgt euch um nichts [Hoffnung für Alle: „Macht euch keine Sorgen!“], sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.“

Dies schließt natürlich unsere physischen Bedürfnisse mit ein. Tatsächlich gibt die Stelle die Ermahnung Christi wieder, sich nicht um Nahrung, Getränke oder Kleidung zu sorgen.

1.Johannes 5,14–15 versichert uns erneut, dass Gott uns mit den physischen Notwendigkeiten des Lebens versorgen WIRD, wenn wir ihn darum bitten: „Und dies ist die freudige Zuversicht, die wir zu ihm haben, dass, wenn wir ihn um etwas nach seinem Willen bitten, er uns erhört. Und wenn wir wissen, dass er alle unsere Bitten erhört, so wissen wir (zugleich), dass die Bitten, die wir vor ihn gebracht haben, uns schon gewährt sind“ (Menge Bibel).

Warten Sie auf Gottes Antwort

Manchmal prüft uns Gott, um zu erforschen, ob wir geduldig sind. Er will sehen, ob wir ihm treu bleiben, wenn unsere gewünschte Antwort nicht sofort erfolgt. Psalm 37,4, 7 ermutigt uns: „Freue dich über den HERRN, und er wird dir geben, was du dir von Herzen wünschst [selbst physische Dinge, die wir nicht unbedingt benötigen, die aber schön sind zu haben]… Warte still und geduldig darauf, dass der HERR eingreift!…“ (Hoffnung für Alle).

Zusammenfassung

Gott weiß, dass wir Brot und andere physische Notwendigkeiten für unseren Lebensunterhalt benötigen, jedoch will er, dass wir ihn Tag für Tag darum bitten. Er hat versprochen, uns mit dem zu versorgen, was wir benötigen, wenn wir zuerst auf ihn schauen—auf das Reich Gottes und auf Gottes Gerechtigkeit. Jedoch mag er unsere Geduld auf die Probe stellen oder uns etwas vorenthalten, was nicht gut für uns wäre. Er will, dass wir lernen, mit dem zufrieden zu sein, was er uns gibt.

 

„Vergib Uns Unsere Schuld…“

Christus lehrte uns zu beten: „Und vergib uns unsere Schuld…“ (Matthäus 6,12).

Eines der großartigsten Merkmale von Gottes Charakter ist seine Bereitschaft, uns unsere Sünden zu vergeben. Die Konsequenz jeder Sünde, die wir begehen, ist der EWIGE Tod (Römer 6,23). Aber Gott der Vater sandte seinen Sohn in diese Welt, um für uns zu STERBEN—um UNSERE Strafe zu bezahlen—damit wir Vergebung erlangen können, so dass unsere Todesstrafe von uns genommen wird (vergleichen Sie bitte Matthäus 26,28; Apostelgeschichte 5,31; Kolosser 1,13–14; Kolosser 2,13; und 1.Johannes 1,7).

Die Bibel enthält zahlreiche Versprechen von Gottes Vergebung. Wir lesen in Psalm 103,3.12, dass Gott „[uns] alle [unsere] Sünden vergibt“, und dass „er unsere Übertretungen von uns entfernt“ (Schlachterbibel). Psalm 130,4 sagt uns, dass bei Gott Vergebung ist, auf dass man ihn „fürchte“ oder aus tiefstem Herzen respektiere und verehre. 2.Mose 34,7 zeigt die Bereitschaft Gottes, uns „Schuld, Übertretung und Sünde“ zu vergeben (Schlachterbibel). Selbst wenn wir uns gegen ihn auflehnen, ist er noch immer gewillt, uns zu vergeben (Daniel 9,9; Elberfelder Bibel). Gott ist willens, uns unsere Schuld zu „erlassen“ (Micha 7,18; neue Lutherbibel 2009), unsere Sünden „zu bedecken“ (Psalm 32,1), und uns von unserer Sünde zu „reinigen“ (Psalm 51,4).

Um jedoch die Vergebung der Sünden zu erlangen, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.

Wir müssen unsere Sünden vor Gott bekennen

1.Johannes 1,8–9 sagt: „Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“

Psalm 32,5 fügt an: „Darum bekannte ich dir meine Sünde, und meine Schuld verhehlte ich nicht. Ich sprach: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde. SELA.“

Wir müssen um Vergebung BITTEN

Wenn wir Gott unsere Sünden bekennen, das heißt, wenn wir vor ihm unsere Sünden eingestehen und ihm gegenüber unsere Verfehlungen zugeben, dann müssen wir Gott auch darum bitten, uns unsere Sünden zu vergeben. Auch wenn Gott mehr als bereit ist, uns zu vergeben, so müssen wir ihn dennoch darum bitten.

In Psalm 25,18 bat David Gott um Vergebung, indem er betete: „Sieh an meinen Jammer und mein Elend und vergib mir alle meine Sünden!“ In Psalm 86,5 bekundete er: „Denn du, HERR, bist gut und zum Vergeben bereit, groß an Gnade gegen alle, die dich anrufen“ (Elberfelder Bibel).

Wir müssen im GLAUBEN bitten

Wenn wir Gott um Vergebung bitten, so müssen wir fest daran glauben, dass er uns vergeben WIRD. Wir lesen, dass uns „durch diesen [Jesus Christus] Vergebung der Sünden verkündigt wird… [und] durch diesen jeder gerechtfertigt [wird], der glaubt“ (Apostelgeschichte 13,38–39; Schlachterbibel).

Wir müssen von unseren Sünden ABLASSEN

Sprüche 28,13 sagt: „Wer seine Übertretungen zu verheimlichen sucht, dem wird es nicht gelingen; wer sie aber bekennt und davon ablässt, wird Vergebung erlangen“ (Menge Bibel).

Wenn wir von unseren Sünden ablassen, dann wenden wir uns buchstäblich von ihnen ab. Wir lesen in Jeremia 36,3: „Vielleicht werden die vom Haus Juda auf all das Unheil hören, das ich ihnen anzutun gedenke, und umkehren, jeder von seinem bösen Weg, sodass ich ihnen ihre Missetaten und ihre Sünden vergeben kann!“ (Schlachterbibel).

Wir müssen BEREUEN und zu Gott ZURÜCKKEHREN

Es ist nicht ausreichend, sich von seinen Sünden abzuwenden. Wir müssen uns gleichzeitig zu Gott hinwenden und zu ihm zurückkehren. Mit anderen Worten: Wir müssen unsere Sünden BEREUEN, d.h., wir müssen uns von unseren Sünden abwenden oder umkehren—aufhören zu tun, was falsch ist—und wir müssen uns gleichzeitig zu Gott hinwenden, indem wir das tun, was richtig ist.

Johannes hat niemanden getauft, der keine „Früchte“ brachte, „die der Bekehrung würdig sind“ (Lukas 3,8; Pattloch). Die Gute Nachricht schreibt: „Zeigt erst einmal durch eure Taten, dass ihr euch ändern wollt.“ Christus kam, um Sünder zur Reue zu rufen (Matthäus 9,13). Er sagte, dass wir alle umkommen werden, wenn wir uns nicht zu Gott hinwenden oder uns ändern (Lukas 13,3.5; Hoffnung für Alle; Gute Nachricht). Er sagte, dass die Einwohner von Ninive verschont blieben, weil sie ihr Leben änderten (Matthäus 12,41; Gute Nachricht). Paulus sagte, dass er viele „in der Kirche“ betrauern müsste, die nicht bereit waren, ihr sündhaftes Leben zu bereuen und sich zu bessern (2.Korinther 12,21; Gute Nachricht).

Selbstverständlich ist Christi Botschaft an die sieben Gemeinden im Buch der Offenbarung (Kapitel 2 und 3) voll der Ermahnung, Busse zu tun (besser: zu bereuen, umzukehren oder sich zu bekehren), und Christus zeigt ihnen die Konsequenzen auf, die sie zu tragen hätten, wenn sie es nicht tun würden (vergleichen Sie Offenbarung 2,5.16.21.22; 3,3).

In Jesaja 55,7 lesen wir: „Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum HERRN, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung.“

Jeremia schreibt im Buch der Klagelieder: „Lasst uns erforschen und prüfen unsern Wandel und uns zum HERRN bekehren!“ (Kapitel 3, Vers 40). Er fährt damit fort zu erklären, dass Gott ihnen wegen ihrer Abtrünnigkeit und Widerspenstigkeit nicht vergeben hat (Vers 42; Schlachterbibel). Die rev. Lutherbibel 1984 schreibt: „Wir, wir haben gesündigt und sind ungehorsam gewesen, darum hast du nicht vergeben.“ Warum nicht? Offensichtlich, weil sie sich nicht zu Gott bekehrt hatten—sie hatten ihre Sünden noch nicht bereut.

Salomo verstand, dass Gott uns unsere Sünden vergeben wird, wenn wir „beten… und von [unserer] Sünde umkehren… [und] zu [Gott] umkehren mit [unserem] ganzen Herzen und mit [unserer] ganzen Seele“ (2.Chronik 6,26.39; Schlachterbibel; vergleichen Sie 1.Könige 8,33–50). Beachten Sie ebenfalls Daniels Gebet um Vergebung, nachdem er bereut hatte, in Daniel 9,1–20, insbesondere Vers 13.

In Apostelgeschichte 26,18 sagt Christus dem Paulus, dass Vergebung darauf basiert, sich von der Finsternis hin zum Licht zu wenden. Beachten Sie die Ermahnung von Petrus an Simon Magus in Apostelgeschichte 8,22: „Darum bekehre dich von dieser deiner Bosheit und bete zum Herrn, ob dir vielleicht das Trachten deines Herzens vergeben werden mag“ (Menge Bibel).

Ohne Reue wird uns Gott nicht vergeben

Gott wird uns nicht vergeben, wenn wir es ABLEHNEN zu bereuen—wenn wir uns weigern, unsere Sünden zuzugeben und sie vor Gott zu bekennen; wenn wir uns weigern, ihn im Glauben um Vergebung zu bitten und es ablehnen, von unseren Sünden abzulassen und von unseren bösen Wegen umzukehren; und wenn wir uns weigern, Gottes Lebensweg zu beschreiten.

Gott ruft heute nur verhältnismäßig wenige aus dieser Welt heraus. Im Gegensatz zu Gottes wahrem Volk richtet er heute den Rest der Welt noch nicht. Dies bedeutet, dass Gott jenen, die in der Welt sind, noch nicht vergeben hat, da sie noch nicht zur Reue gekommen sind. Ihr Sinn wurde noch nicht für die Wahrheit geöffnet, und sie begreifen noch nicht das grundlegende Element der Reue; von daher fordert Gott von ihnen zu diesem Zeitpunkt noch keine Rechenschaft. Damit sagen wir jedoch nicht, dass die Sünde keinerlei automatische Konsequenzen hat oder dass der Sünder nicht automatisch bestraft wird. Falsche Entscheidungen führen zu falschen Ergebnissen, und Probleme führen zu weiteren, noch größeren Problemen.

Diejenigen, die nicht berufen sind und denen daher auch noch nicht vergeben wurde, werden in Apostelgeschichte 17,30–31 wie folgt beschrieben: „Zwar hat Gott über die Zeit der Unwissenheit hinweggesehen [nicht: vergeben]; nun aber gebietet er den Menschen, dass alle an allen Enden Busse tun“ [besser: bereuen, umkehren].

Zusätzlich zu unserer Annahme von Christi Opfer zur Bezahlung für unsere Sünden müssen wir unsere Sünden vor unserer Taufe BEREUEN, selbst wenn wir aus Unwissenheit heraus gesündigt haben mögen (vergleichen Sie 1.Petrus 1,13–15: Epheser 4,17–18; 1.Timotheus 1,12–13; Apostelgeschichte 3,17). Gott bietet uns das Geschenk der Reue an, wenn er uns beruft, aber wir müssen darauf reagieren und es annehmen (2.Timotheus 2,24–26; Römer 2,4).

Als die Menschen erkannten, dass sie Christus, den Sohn Gottes, ermordet hatten, fragten sie Petrus, was sie tun sollten. Seine Antwort lautete: „Tut Busse [besser: Bereut oder „Bekehrt euch“, so Pattloch], und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi ZUR VERGEBUNG EURER SÜNDEN…“ (Apostelgeschichte 2,38).

Die Vergebung der Sünden FOLGT auf die Reue!

Es ist wahr, dass Christus am Kreuz betete: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lukas 23,34). Einige meinten, diese Schriftstelle beweist, dass Gott vergibt, obwohl keine Reue vorhanden ist. Dies ist verkehrt. Christus bat Gott nicht, ihnen IN DIESEM MOMENT zu vergeben. Als sie Christus ermordeten, ob sie nun direkt daran beteiligt waren oder seiner Ermordung nur zustimmten, WUSSTEN sie nicht, wer Christus war.

Beachten Sie die Predigt des Petrus in Apostelgeschichte 2, wo er ihnen die Identität Christi erläuterte. Sie töteten Jesus Christus als den Sohn Gottes nicht arglistig und böswillig. Als Petrus ihnen erklärte, was sie getan hatten, da „drang es ihnen durchs Herz“ (Vers 37; Schlachterbibel), mit anderen Worten erkannten sie nun das gesamte Ausmaß von dem, was sie verbrochen hatten. Petrus sagte ihnen, dass Sie MIT REUE UND TAUFE die Vergebung ihrer Sünden erlangen würden, nicht vorher! Er widersprach Christus nicht—sie stimmten beide überein. Petrus sagte keineswegs, dass Gott ihnen BEREITS vergab, als Christus um die Vergebung ihrer Sünden bat. Vielmehr verstand Petrus, was Christus im Wesentlichen gemeint hatte, als er seinen Vater darum bat, ihrer Sünden nicht für alle Zeiten zu gedenken. Christus bat den Vater: Sobald and wenn sie bereuen, vergib ihnen.

Gleiches gilt für das Gebet des Stephanus in Apostelgeschichte 7,60: „… Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!…“ Moffat schreibt: „Herr, lass diese Sünde nicht gegen sie stehen.“ (Vergleichen Sie ebenfalls Hoffnung für Alle; Gute Nachricht; Menge Bibel). Stephanus sagte im Wesentlichen das Gleiche, was Christus gesagt hatte: Werte dies nicht als die unvergebbare Sünde, für die es keine Vergebung gibt. Lass diese Sünde nicht auf ewig gegen sie stehen. Sobald sie zur Reue kommen—der Erkenntnis dessen, was sie getan haben—dann vergib ihnen. In Wirklichkeit haben also beide, Stephanus und Christus, Gott NICHT darum gebeten, diesen Menschen direkt in jenem Moment zu vergeben. Tatsächlich hatte Stephanus ihnen gerade erst in Vers 51 gesagt: „Ihr Halsstarrigen, mit verstockten Herzen und tauben Ohren, ihr widerstrebt allezeit dem heiligen Geist, wie eure Väter, so auch ihr.“

Stephanus sagte ihnen auch, ebenso wie Petrus, dass sie „Verräter und Mörder“ des „Gerechten“ geworden sind (Vers 52). Während die Zuhörer des Petrus bereuten, verhielten sich die Zuhörer des Stephanus anders. Sie verschlimmerten ihre Sünde, indem sie Stephanus ermordeten. Wir sehen also, dass Stephanus Gott nicht bat, diesen halsstarrigen Menschen mit ihren verstockten Herzen und tauben Ohren zu jenem Zeitpunkt zu vergeben, da sie nach wie vor dem Heiligen Geist widerstrebten. Er bat Gott, ihnen zu vergeben, SOBALD SIE IHRE SÜNDE ERKANNTEN UND DIESE DANN BEREUTEN. Wir erkennen ebenfalls, dass Stephanus dem Petrus keineswegs widersprach, der die Reue VOR der Vergebung gefordert hatte.

In der Tat finden wir zahlreiche Schriftstellen, die uns zeigen, dass Gott sich weigerte, Vergebung zu gewähren, wenn keine Reue vorhanden war. Beachten Sie, dass diese Beispiele die Art und Weise mit einschließen, wie Gott mit den Menschen des Alten Testaments umging, denen er nicht das Geschenk des Heiligen Geistes angeboten hatte (vergleichen Sie Jeremia 18,18–23 und Jesaja 2,9).

Gott vergibt uns unsere Sünden nicht, wenn wir uns weigern, diese zu bereuen, aber er ist schnell dabei, uns zu vergeben, sobald wir unsere Sünden anerkennen und von ihnen ablassen.

Da wir angewiesen sind zu beten „Vergib UNS UNSERE Schuld“, schließt dieses Gebet nicht nur die Vergebung unserer persönlichen, individuellen Sünden mit ein, sondern auch eine Bitte an Gott, die Sünden anderer zu vergeben, wenn diese bereut werden (vergleichen Sie 4.Mose 21,7; 1.Samuel 12,19.23).

Zusammenfassung

Aufgrund des Opfers Jesu Christi können wir den Vater bitten, uns unsere Sünden zu vergeben. Jedoch müssen wir unsere Sünden eingestehen und vor Gott bekennen, und wir müssen im Glauben um Gottes Vergebung bitten und darum beten, während wir uns gleichzeitig zu ihm bekehren und von unseren bösen Wegen ablassen. Wenn wir es ablehnen, unsere Sünden zu bereuen, dann können wir nicht erwarten, dass Gott uns vergeben wird.

Aber das ist noch nicht alles. Es gibt noch eine weitere Bedingung, die wir erfüllen müssen, um Gottes Vergebung für unsere Sünden zu erlangen. Diese Bedingung wird im nächsten Kapitel behandelt.

 

„…wie auch Wir Vergeben Unsern Schuldigern.“

Als Christus uns in Matthäus 6,12 aufforderte zu beten, „Und vergib uns unsere Schuld… “, hörte er damit nicht auf. Stattdessen fuhr er fort, indem er im selben Vers sagte: „… wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Die Bibel macht sehr deutlich, dass wir nicht erwarten können, dass Gott uns unsere Sünden vergibt, wenn wir uns weigern, anderen jene Sünden und Verfehlungen zu vergeben, die sie uns gegenüber begangen haben! Wir lesen in Matthäus 6,14–15: „Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.“

Christus fügte folgende Ermahnung in Markus 11,25–26 hinzu: „Und wenn ihr dasteht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemand habt, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt. Wenn ihr aber nicht vergebt, so wird auch euer Vater im Himmel eure Verfehlungen nicht vergeben“ (Schlachterbibel).

Paulus mahnt uns in Epheser 4,32: „Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.“

Wenn wir vergeben, dann müssen wir auch aufhören, der Sünden anderer zu „gedenken“. Damit folgen wir Gottes Beispiel (Jeremia 31,34). Einige mögen Schwierigkeiten damit haben, die schlechten Dinge, die ihnen jemand angetan hat, aus ihrer Erinnerung zu tilgen. Ohne Gottes Hilfe ist es zweifellos unmöglich, vollends zu vergessen. Mit Gottes Hilfe jedoch sind alle Dinge möglich, und wenn wir jemandem seine Sünde gegen uns wahrhaft vergeben, so müssen wir alles daran setzen, vollends zu vergessen, und wir müssen zu Gott beten, dass er uns die Fähigkeit dazu gibt.

In den meisten Fällen löscht Gott vergebene Sünden aus; er tilgt sie aus seinem Gedächtnis; sie sind nicht mehr Teil seiner Erinnerung. In einigen Fällen wurden vergebene Sünden in seinem Wort niedergeschrieben, uns zur Lehre, zur Warnung und zum Beispiel. Gleichwohl hält Gott auch solche Sünden nicht in seiner Erinnerung fest in dem Sinne, dass er sie gegen die Person in Anwendung bringt. Wir müssen dieselbe Einstellung entwickeln.

Vergebung ohne Reue?

Wie wir zuvor gesehen haben, vergibt Gott uns unsere Sünden, wenn wir bereuen. In gleicher Weise verlangt Gott von uns, einem Sünder seine Verfehlungen GEGEN UNS zu vergeben, wenn er diese bereut.

Wir lesen in Lukas 17,3–4: „Habt acht auf euch selbst! Wenn aber dein Bruder gegen dich sündigt, so weise ihn zurecht; und wenn es ihn reut, so vergib ihm. Und wenn er siebenmal am Tag gegen dich sündigte und siebenmal am Tag wieder zu dir käme und spräche: Es reut mich!, so sollst du ihm vergeben“ (Schlachterbibel).

Groll hegen

Oftmals jedoch mögen wir nicht wissen, ob eine Person ihre Sünden uns gegenüber bereut hat oder nicht. Die Bibel zeigt uns, wie wir mit einer solchen Situation umgehen müssen. Wir sollten immer eine verzeihende Einstellung an den Tag legen und die Bereitschaft haben, sofort zu vergeben, wenn Reue vorliegt, da dies der Beginn eines Versöhnungsprozesses sein kann. Wir dürfen niemals einer anderen Person gegenüber Rachegefühle haben oder Groll entwickeln und hegen (3.Mose 19,18; Schlachterbibel). Wir müssen die Sünde hassen, niemals jedoch den Sünder. Wenn wir beginnen, den Sünder zu hassen und ihm gegenüber eine Verbitterung zu entwickeln, dann könnten wir uns in einer Situation wiederfinden, wenn wir nicht imstande sein mögen, diesem zu vergeben, wenn er bereut oder wenn uns seine Reue bewusst wird.

Des Weiteren ist es für uns, sowohl in geistlicher als auch in körperlicher Hinsicht, keineswegs gesund, gegen jemanden Groll zu hegen. Es kann uns unseres inneren Friedens und der Freude Gottes berauben, die wir haben sollten (vergleichen Sie Johannes 14,27; 15,11; 16,24; Kolosser 3,15).

Gott ist immer willens und bereit zu vergeben, und wir müssen dies ebenfalls sein. Wir müssen alles tun, was in unserer Macht steht, um Frieden zu schaffen (Matthäus 5,9; neue Lutherbibel 2009; Römer 12,18; 14,19; Hebräer 12,14; 1.Petrus 3,11) und einer Person dabei zu helfen zu bereuen, weil wir verstehen, dass Reue ein Geschenk von Gott ist (Römer 2,4).

Vergeben Sie anderen EBENSO, wie Gott Ihnen vergibt

Gott sagt uns, dass wir anderen in gleicher Weise vergeben müssen, wie er uns vergeben hat (vergleichen Sie erneut Epheser 4,32). Dies erfordert, dieselbe Einstellung zu entwickeln, die Gott hat. Wir müssen werden wie Gott ist—vollkommen (Matthäus 5,48; 1.Mose 17,1 in der Authorized Version: „… wandle vor mir und sei vollkommen“).

Beispielsweise wird uns gesagt, dass wir einander lieben sollen, WIE Christus uns geliebt hat (Johannes 15,12). Christus liebt uns mit derselben Liebe, die der Vater für ihn hat (Johannes 15, 9). Tatsächlich ist es die Liebe Christi in uns, die uns befähigt, andere in gleicher Weise zu lieben (Johannes 15,10). Wir müssen die Gesinnung Christi und Gottes des Vaters entwickeln (Philipper 2,5; neue Lutherbibel 2009). Wenn Christus sagt, dass wir einander lieben sollen, WIE (d.h., genau SO wie) er uns geliebt hat, so muss dies wortwörtlich verstanden werden.

Obwohl Gott einem Sünder nicht ohne dessen Reue vergibt, so liebt er ihn dennoch. Wir lesen sogar, dass Gott die Menschen dieser WELT (als diese noch reuelose Sünder waren) so sehr liebte, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn GLAUBT (zur Reue kommt und das Opfer Christi zur Bezahlung seiner Sünden annimmt), nicht verloren geht, sondern das ewige Leben haben KANN (Johannes 3,16). Gott kann über sündhaftes Verhalten „hinwegsehen“ (nicht etwa, es vergeben), wie wir in Apostelgeschichte 17,30 lesen, und dies können wir ebenso tun. Vergleichen Sie Sprüche 19,11: „Klugheit macht den Mann langsam zum Zorn, und es ist seine Ehre, dass er Verfehlung übersehen kann.“

Seien Sie immer bereit zu vergeben!

Gott ist IMMER BEREIT und WILLENS zu vergeben (Psalm 86,5, Elberfelder Bibel), und so müssen auch wir die Bereitschaft haben, anderen zu vergeben. Wenn jemand gegen uns sündigt oder wenn wir wissen, dass jemand denkt, wir hätten gegen ihn gesündigt, dann müssen wir mit ihm mit der Absicht sprechen, uns mit ihm zu versöhnen. Gottes Wort weist uns NICHT an zu WARTEN, bis die Person, die gegen uns gesündigt hat, auf uns zugeht und uns bittet, ihr zu vergeben. Gott gibt uns die Freiheit—und oftmals die Verantwortung und Verpflichtung—zu unserem Bruder oder unserer Schwester zu gehen, um eine Versöhnung herzustellen.

Wir lesen in Matthäus 5,23–24: „Darum: wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dort kommt dir in den Sinn, dass DEIN BRUDER ETWAS GEGEN DICH HAT, so lass dort vor dem Altar deine Gabe und GEH ZUERST HIN und VERSÖHNE dich mit deinem Bruder und dann komm und opfere deine Gabe.“

WENN unser Bruder gegen uns gesündigt hat, jedoch durch die Liebe motiviert wird, der Leitung des Heiligen Geistes zu folgen, so WIRD er auf unseren Versuch positiv reagieren, uns mit ihm zu versöhnen. Wir lesen in Matthäus 18,15, dass wir einen Bruder gewonnen haben, wenn er uns „hört“. Das heißt, er muss die Sünde bereuen, die er uns gegenüber begangen hat. Umgekehrt müssen wir, wenn wir erkennen, dass wir gegen unseren Bruder gesündigt haben, dies ebenso bekennen und bereuen (vergleichen Sie Jakobus 5,15–16).

Wenn er sich jedoch WEIGERT zu hören, was dann? Ist es uns dann noch immer geboten, ihm zu vergeben? Nein. Dies ist nicht, was Christus uns sagt. Er sagt uns: „Hört er aber NICHT, so nimm noch einen oder zwei mit dir… Hört er aber auf diese nicht, so sage es der Gemeinde [der Predigerschaft]. Hört er aber auch auf die Gemeinde [die Predigerschaft] nicht, so sei er für dich wie ein Heide und ein Zöllner“ (Matthäus 18,16–17; Schlachterbibel). Mit anderen Worten, sehen Sie ihn als eine „unreine Person“ an, die [von der Predigerschaft] aus der Gemeinschaft des Leibes Christi ausgeschlossen wurde.

Wie nun weiter?

Auf dessen Reue hin sollen wir einen solchen Menschen wieder „zurecht bringen“ (Galater 6,1; Menge Bibel). Gleichwohl müssen wir möglicherweise eine „Unterscheidung“ machen, wie dies zu bewerkstelligen ist (Judas 20–23; die Authorized Version übersetzt Vers 22: „Und habt Erbarmen für einige, wobei ihr eine Unterscheidung trefft“). Paulus mahnte die Korinther, einem reuevollen Bruder gegenüber, der gesündigt hatte, Liebe zu erweisen und ihn wieder in der Gemeinschaft willkommen zu heißen (2.Korinther 2,5–8). Dies MUSS das Konzept der Reue beinhalten, da ansonsten der vorherige Ausschluss keinerlei Sinn ergeben würde.

Es bleibt jedoch anzumerken, dass Paulus eine Situation nach Aufhebung des Ausschlusses durch die Predigerschaft beschreibt. Es wäre total verfehlt und auch dem ausgeschlossenen Sünder keineswegs dienlich, wenn man ihn dadurch bestärken wollte, dass man geistlichen Kontakt mit ihm pflegt, während er in seiner Rebellion und seinem sündhaften Verhalten verharrt und fortfährt, unbiblische Doktrinen zu propagieren. Solch ein Kontakt wäre auch für einen selbst äußerst gefährlich.

In Lukas 15,11–32 lesen wir das bewegende Gleichnis vom „verlorenen Sohn“. Als der verlorene Sohn zum Haus seines Vaters zurückkehrte, sah ihn sein Vater schon von weitem kommen (Vers 20). Tatsächlich hat er bereits auf dessen Rückkehr GEWARTET. Er eilte zu ihm und küsste ihn zärtlich (wie es im Urtext steht, vergleichen Sie die Wiedergabe in der Elberfelder Bibel). Er zeigte ihm damit, dass er gewillt war, ihn wieder aufzunehmen.

Die Tatsache allein, dass er seinen Sohn ZURÜCKKEHREN sah, war für ihn bereits ausreichend, Vergebung zu gewähren. Er SAH, dass sein Sohn Früchte zeigte, die der Reue würdig waren—er kehrte zurück. Dies ist natürlich ein Gleichnis, das die Tatsache veranschaulicht, dass Gott der Vater darauf WARTET, dass wir in unserem Leben Reue, Umkehr und Besserung zeigen (vergleichen Sie 2.Petrus 3,9), und dass er BEREIT ist zu vergeben, wenn wir bereit sind zu bereuen und ihm zeigen, dass wir seine Vergebung wollen. Gott sieht in unsere Herzen. Der Sohn gestand sich selbst ein, dass er gesündigt hatte, und zwar noch bevor er bei seinem Vater ankam (Lukas 15,18–19), und als er seinen Vater erreichte, bekannte er ihm seine Sünde (Vers 21).

Entscheiden Sie im Zweifelsfall zu Gunsten einer Person

Eine Einstellung der Vergebung zu haben, bedeutet manchmal, dass man im Zweifelsfall ZU GUNSTEN EINER PERSON entscheiden muss. Gott allein kann in das Herz eines Menschen sehen. (Jedoch hat Gott seinen Predigern ein gewisses Maß an Einsicht gegeben, um herauszufinden, ob eine Person wahrhaft bereut hat, sodass Vergebung erfolgen kann; vergleichen Sie Johannes 20,22–23. Darüber hinaus sagt Christus all seinen Jüngern, dass sie das Verhalten falscher Prediger sorgfältig untersuchen sollen, die Gerechtigkeit heucheln, ohne sie zu haben; vergleichen Sie Matthäus 7,15–20).

Wenn es so scheint, als ob eine Person Reue zeigt, dann muss dies für uns ausreichend sein, bereitwillig Vergebung zu gewähren. Einem Menschen, der gegen uns sündigt und siebenmal „am Tag“ zu uns kommt und sagt, dass es ihm leid tut, muss jedes Mal Vergebung gewährt werden (vergleichen Sie Lukas 17,4). Christus sagte sogar, dass wir einem solchen Menschen bis zu „siebzigmal siebenmal“ vergeben müssen (Matthäus 18,21–22). Dies zeigt, dass es keine Grenzen der Vergebung gibt. Andererseits fällt eine Person jedoch in eine andere Kategorie, die fortlaufend das Falsche tut, keinerlei Anzeichen der Reue zeigt und nicht um Vergebung bittet, sondern noch stolz behauptet, es gäbe nichts zu bereuen und zu vergeben.

Sind wir im Zweifel, so müssen wir Gnade walten lassen. Wir mögen Schwierigkeiten damit haben zu glauben, dass eine Person wahrhaft bereut hat, die uns siebenmal am Tag um Vergebung bittet. Dennoch sagte Christus, wenn die Person siebenmal am Tag zu uns kommt und spricht: „Es reut mich!“, dann müssen wir ihr vergeben (vergleichen Sie erneut Lukas 17,3–4).

Wir mögen manchmal nicht wissen, ob ein Mensch bereut hat; insbesondere dann nicht, wenn er weit entfernt von uns lebt. Gleichwohl werden wir ermahnt, mitleidig (Epheser 4,32; Elberfelder Bibel) und barmherzig (Lukas 6,36) zu sein. Wenn eine Person Kontakt mit uns aufnimmt, sei es durch das Schreiben einer Karte oder eines Briefes, eines E-Mails oder durch einen Telefonanruf, oder wenn die Person auf unseren Versuch der Kontaktaufnahme positiv reagiert, dann sollten wir uns gnädig und mitfühlend verhalten, mit dem Ziel, die Beziehung wiederherzustellen. Wir müssen im Zweifel immer Gnade walten lassen! Schließlich wird Gott uns die eigenen Verfehlungen nicht vergeben, wenn wir nicht bereit sind, anderen ihre Verfehlungen zu verzeihen (Matthäus 6,15). Im Gleichnis vom „verlorenen Sohn“ war der Vater bereit, seinem Sohn gegenüber Gnade vor Recht walten zu lassen. Er sah ihn zurückkehren, und als dieser noch weit entfernt war, EILTE er zu ihm!

Wie wir in 3.Mose 19,18 lesen, dürfen wir einem anderen Menschen gegenüber keinerlei Groll oder Zorn hegen, und wir dürfen uns nicht weigern, mit ihm zu sprechen, bloß weil wir noch nicht MIT SICHERHEIT wissen, ob er bereut hat. Doch wie gesagt, diese Ermahnung gilt NICHT für sündige Mitglieder, die von der Predigerschaft aus der Kirche ausgeschlossen werden mussten. Andererseits wies Paulus NACH Aufhebung des Ausschlusses die Geschwister in 2.Korinther 2,6–7 an, dem reuevollen Sünder „desto mehr [zu] vergeben und ihn [zu] trösten“ (Vers 7).

Wir sollen vollkommen werden, so wie Gott im Himmel vollkommen ist. Obwohl Gott den „Bösen“ nicht ohne deren Reue vergibt, so lässt er dennoch „seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte“ (Matthäus 5,45). Wenn wir die gleiche göttliche Einstellung haben, dann werden wir „Kinder [unseres] Vaters sein“ (gleicher Vers), die die Vollkommenheit anstreben (Vers 48). Darum sollen wir unsere Feinde lieben und jenen Gutes tun, die uns verletzen und verfolgen (Vers 44). Wir sollen und können FÜR sie und auch für ausgeschlossene sündige Mitglieder der Kirche zu Gott beten—nicht, dass Gott sie in ihrem sündhaften Leben segnet, sondern dass Gott ihnen Reue gewähren und eine Änderung ihres Herzens bewirken möge (vergleichen Sie 2.Timotheus 2,24–26; Apostelgeschichte 8,20–24).

Eine „Charakterbeschreibung“ des bekehrten Christen findet sich in Kolosser 3,12–15. Hier wird Vergebung in einem weitaus umfassenderen Zusammenhang erläutert: „So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; [SO] WIE der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! Über alles aber zieht an die Liebe [die alle Sünden und Übertretungen zudeckt, vergleichen Sie Sprüche 10,12], die da ist das Band der Vollkommenheit. Und der FRIEDE CHRISTI, zu dem ihr auch berufen seid in einem Leibe, regiere in euren Herzen; und seid dankbar.“

Zusammenfassung

Gott fordert von uns, anderen zu vergeben, wenn wir möchten, dass Gott uns vergibt. Wir müssen anderen in gleicher Weise vergeben, wie Gott uns vergibt. Gott vergibt einem reuelosen Sünder nicht, und wir sind dazu ebenso nicht verpflichtet. Jedoch müssen wir im Zweifel zugunsten der Person entscheiden und stets bereit sein, zu vergeben und zu vergessen und seiner Sünden, die er gegen uns begangen hat, nicht mehr zu gedenken. Wir dürfen einen anderen Menschen niemals hassen, und wir dürfen ihm gegenüber keinerlei Groll hegen. Wenn wir Gott darum bitten, uns unsere Sünden zu vergeben, so müssen wir unsererseits bereit sein, anderen Menschen deren Sünden zu vergeben.

 

„Und Führe Uns Nicht in Versuchung…“

Die meisten Menschen in der bekennenden christlichen Welt sind mit diesem sehr bekannten Ausspruch vertraut. Viele sagen ihn jeden Sonntag in der Kirche. Manche mögen ihn im täglichen Gebet benutzen. Aber verstehen sie wirklich, was sie sagen? Wenn dem so wäre, dann würden sie es möglicherweise nicht mehr auf diese Weise sagen wollen.

Dieser Satz wird gemeinhin Jesus Christus zugeschrieben. Laut der revidierten Lutherbibel 1984 wies Christus seine Jünger an, zum Vater zu beten: „Und führe uns nicht in Versuchung“ (Matthäus 6,13). Aber HAT Christus uns wirklich gesagt, dass wir auf diese Weise zum Vater beten sollen, mit genau diesem Wortlaut?

So übersetzt, wäre dies eine merkwürdige Bitte an den Vater. Warum sollte Gott uns überhaupt versuchen wollen? Warum sollten wir Gott bitten, uns nicht in Versuchung zu führen?

In der Tat besteht hier ein Problem mit der Übersetzung der revidierten Lutherbibel 1984, aber auch mit den meisten anderen deutschen Versionen, wie der Elberfelder Bibel, der Schlachterbibel und der Menge Bibel, die hier ebenfalls irreführend übersetzt sind.

Die Bibel macht sehr deutlich, dass Gott uns NICHT zur Sünde versucht (Jakobus 1,13). Daher würde er niemals aktiv etwas tun, um uns dazu zu bringen, dass wir sündigen. Christus wollte keineswegs, dass wir zum Vater beten: „Führe uns nicht in Versuchung!“

Oder: „Bewirke, dass wir in unserem Leben versucht werden.“

Jedoch lässt Gott zu, dass gewisse Dinge in unserem Leben geschehen, unabhängig davon, ob er mit unseren Handlungen einverstanden ist oder nicht. Er erlaubt uns zu handeln, wie es uns beliebt, ganz einfach, weil er uns mit der Fähigkeit geschaffen hat, eigene Entscheidungen zu treffen. Er zwingt uns nicht dazu, nicht zu sündigen, und er verändert auch zu diesem Zeitpunkt weder die Gesellschaft um uns herum, noch entfernt er Satan von seinem irdischen Thron (vergleichen Sie Offenbarung 2,13). Dies bedeutet, dass wir oftmals Einflüssen auf unser Leben ausgesetzt sind, die Versuchungen zur Sünde darstellen. Und so müssen wir GOTT BITTEN, DIESE EINFLÜSSE ZU BEGRENZEN, damit wir nicht versucht werden zu sündigen. Der beste Weg, uns selbst vor der Sünde zu bewahren, ist, uns nicht in eine Situation zu begeben, in der wir versucht werden zu sündigen. Wir sollen „das Böse in jeder Gestalt“ meiden (1.Thessalonicher 5,22) und die „Unzucht“ fliehen (1.Korinther 6,18; Schlachterbibel).

Die Hoffnung für Alle übersetzt Matthäus 6,13 wie folgt: „Lass uns nicht in Versuchung geraten…“

Die Gute Nachricht schreibt: „Lass uns nicht in die Gefahr kommen, dir untreu zu werden…“

Mit anderen Worten: Bewahre uns davor, dass wir in Situationen geraten oder uns selbst in solche hinein manövrieren, in denen wir zur Sünde verführt werden könnten.

Das griechische Wort für „führen“ oder „hineinführen“ lautet eisphero, was auch „in etwas hineinbringen“ bedeuten kann (vergleichen Sie 1.Timotheus 6,7).

Der Commentary on the Whole Bible von Jamieson, Fausset and Brown sagt: „Wir sind geneigt, dies als eine Bitte zu begreifen, nicht aus freiem Willen heraus in die Versuchung hinein gezogen oder gesogen zu werden, oder, um es etwas bildhafter zu sagen: ,mache uns nicht vertraut [mit der Versuchung].‘“

Unsere Begierden verleiten uns zur Sünde

Jakobus 1,14–15 sagt uns, dass wir zur Sünde versucht werden, wenn wir von unseren eigenen Begierden gereizt und gelockt werden. Wenn wir unseren Begierden nachgeben, anstatt diese zu bekämpfen und zu überwinden, dann werden wir sündigen. Die Versuchung unserer eigenen Begierden verleitet uns zur Sünde, weil wir unfähig oder unwillens sind, diesen zu widerstehen.

Christus ermahnte seine Jünger in Matthäus 26,41: „Wachet, und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet!“ (Menge Bibel). Er fügte hinzu, dass unser Geist oder unser Sinn nicht gewillt sein mögen zu sündigen, dass unser Fleisch jedoch schwach ist. Wir benötigen zusätzlich Stärke von Gott, damit wir nicht der Versuchung unseres eigenen Fleisches nachgeben und sündigen. Wir müssen darum beten, dass wir nicht in Versuchung geraten (Lukas 22,40; Menge Bibel).

Paulus warnte uns beispielsweise davor, nicht den starken Wunsch nach Reichtum zu haben, „denn die, welche um jeden Preis reich werden wollen, geraten in Versuchung und in eine Schlinge und in viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen in Untergang und Verderben stürzen“ (1.Timotheus 6,9; Menge Bibel).

Wenn wir jemand anderem dabei helfen wollen, seine geistlichen Probleme zu überwinden, dann müssen wir achtgeben, dass wir nicht durch unsere eigenen Begierden zur Sünde versucht werden, was geschehen kann, wenn wir nicht auf uns selbst und unseren geistlichen Zustand blicken, sondern stolz oder selbstgerecht werden (Galater 6,1).

Satan versucht uns zur Sünde

Paulus war besorgt, dass die Christen von Thessaloniki so stark von Satan beeinflusst worden waren, dass sie wegen ihrer Prüfungen und Schwierigkeiten ihren Glauben verloren haben könnten. Er sagte in 1.Thessalonicher 3,5: „Darum hielt ich es auch nicht mehr länger aus, sondern erkundigte mich nach eurem Glauben, ob nicht etwa der Versucher euch versucht habe und unsere Arbeit umsonst gewesen sei“ (Schlachterbibel).

Während Gott uns niemals zur Sünde versucht, so gibt es auf der anderen Seite nichts, was Satan mehr liebt, als uns dazu zu bringen, zu sündigen. Paulus warnt Ehepaare vor Satans bösen Methoden. In 1.Korinther 7,5 sagt er:

„Entzieht euch einander nicht [von sexueller Betätigung], es sei denn nach Übereinkunft eine Zeit lang, damit ihr zum Fasten und Beten Ruhe habt; und dann kommt wieder zusammen, damit euch der Satan nicht aufgrund eurer Unenthaltsamkeit versucht“ (neue Lutherbibel 2009). Paulus ermahnt Ehepaare, dass sie dem Satan nicht erlauben sollten, sie zu einer sexuellen Sünde, einschließlich der Sünde des Ehebruchs, zu versuchen, weil sich beide Partner in ihrer Ehe nicht ausreichend gegenseitige sexuelle Aufmerksamkeit schenken.

Wir wissen ebenfalls, dass Satan Jesus Christus in der Wüste versuchte. Wir lesen, dass der Versucher (Matthäus 4,3) „…[nachdem er] alle Versuchungen vollendet hatte…, von ihm eine Zeitlang [wich]“ (Lukas 4,13).

Die Gesellschaft versucht uns zur Sünde

Die Pharisäer, Sadduzäer und Herodianer versuchten Christus bei zahlreichen Gelegenheiten. Wir lesen, dass sie herbei kamen, „…und um ihn zu versuchen, [und] baten… ihn, er möge ihnen ein Zeichen aus dem Himmel zeigen“ (Matthäus 16,1; Elberfelder Bibel). Zu einem späteren Zeitpunkt stellten sie ihm die Fangfrage, ob man Steuern zahlen müsse oder nicht, und Jesus antwortete:

„Ihr Heuchler, was versucht ihr mich?“ (Matthäus 22,18).

Aber… Gott prüft uns!

Obwohl Gott uns niemals zur Sünde versucht, so prüft er uns doch, um uns dabei zu helfen, NICHT zu sündigen. Manchmal können diese Prüfungen sehr schwierig sein. Und dies ist eine weitere Weise, Christi Aussage zu begreifen, die das Gebet zum Vater betrifft.

Zum Beispiel schreibt David H. Stern in Jüdisches Neues Testament: „Und führe uns nicht in zu harte Prüfungen.“

Dies ist aus folgendem Grund eine ebenfalls akkurate Übersetzung:

Das im Neuen Testament verwendete griechische Wort für „Versuchung“ (peirasmos) und das griechische Wort für „versuchen“ (peirazo) können ebenfalls „Prüfung“ und „prüfen“ bedeuten. Gleiches gilt für die hebräischen Worte im Alten Testament, massah und nasah, die sowohl „Versuchung“ und „versuchen“ bedeuten können, als auch „Prüfung“ und „prüfen“. Die richtige Verwendung ergibt sich aus dem Zusammenhang der Passage, und die korrekte Übersetzung ist in den meisten Fällen sehr deutlich.

Wie wir sehen werden, sollten wir uns wünschen, dass Gott uns prüft, damit wir in geistlicher Hinsicht an Stärke zunehmen, um in seinen Augen würdig zu werden. Wir wissen jedoch, dass wir den Vater bitten können, es uns nicht zu schwer zu machen, wie Christus es in dem Gebetsumriss angedeutet hat. Jeremia betete einst: „Weise mich zurecht, HERR, doch mit Maßen und nicht in deinem Grimm, damit du mich nicht aufreibst“ (Jeremia 10,24; neue Lutherbibel 2009). David tat dies ebenfalls (Psalm 6,2; Psalm 38,2).

Darüber hinaus sollten Christen der Endzeit, da sie besonders betroffen sind, ebenfalls beten: „… und unterwerfe uns nicht der letzten Prüfung“ (Matthäus 6,13; New American Testament). Dies bezieht sich auf die Große Trübsal—„[die] Stunde der Versuchung [oder: Prüfung, vgl. Menge Bibel], die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen [oder: prüfen, vgl. Menge Bibel], die auf Erden wohnen“ (Offenbarung 3,10). Christus sagt, dass viele von denen, die ihm eifrig nachfolgen, vor dieser Stunde der letzten Prüfung oder Versuchung bewahrt werden können (gleicher Vers).

Wir sollten nicht versuchen, den Prüfungen Gottes zu entgehen

Obwohl wir Gott darum bitten können, uns nicht zu hart zu prüfen, sollten wir ihn jedoch niemals darum bitten, uns überhaupt nicht zu prüfen. Wir sollten wissen, dass Gott uns prüfen und züchtigen MUSS, wenn wir der Züchtigung bedürfen. David wollte, dass Gott ihn prüft. Wir lesen in Psalm 26,2: „Prüfe mich, HERR, und erprobe mich, erforsche meine Nieren und mein Herz!“

Gott prüfte Abraham (1.Mose 22,1 und Hebräer 11,17; Schlachterbibel).

Jesus prüfte Philippus (Johannes 6,5–6).

Gott sagte zu Mose, dass er das Volk Israel „prüfen“ würde, „ob es in meinem Gesetz wandle oder nicht“ (2.Mose 16,4). Er erklärte, dass er möglicherweise sogar einem Träumer oder Propheten, der falsche Doktrinen lehrt, erlauben würde, in der Gemeinschaft oder Gemeinde Israels aufzustehen, „… denn der HERR, euer Gott, prüft euch, um zu erfahren, ob ihr den HERRN, euren Gott, wirklich von ganzem Herzen und von ganzer Seele liebt“ (5.Mose 13,3–4; Schlachterbibel). Zur Zeit der Richter prüfte Gott Israel durch die Völker (Richter 2,21–22).

Gott prüft Sie, „damit er [Ihnen] am Ende Gutes tue“ (5.Mose 8,16; Schlachterbibel), und „damit [Sie] NICHT sündig[en]“ (2.Mose 20,20; Schlachterbibel).

Aus diesem Grund lesen wir: „Meine Brüder! Freut euch, wenn ihr auf die verschiedenste Weise auf die Probe gestellt werdet! Denn ihr wisst, wenn euer Glaube die Probe besteht, gibt er euch Standhaftigkeit!“ (Jakobus 1,2–3; Die Gute Nachricht). Später in Vers 12 sagt Jakobus: „Wer auf die Probe gestellt wird und sie besteht, darf sich freuen; denn Gott wird ihm den Siegeskranz geben: das ewige Leben, das er allen versprochen hat, die ihn lieben“ (Die Gute Nachricht).

Und Petrus sagt uns: „Freut euch darüber, auch wenn ihr jetzt noch für kurze Zeit leiden müsst. Denn ihr werdet auf die Probe gestellt, damit sich zeigt, ob euer Vertrauen [oder: euer Glaube] echt ist. Das vergängliche Gold wird in Feuer auf seine Echtheit geprüft. So muss auch euer Vertrauen [euer Glaube], das viel kostbarer ist als Gold, geprüft werden, um sich als echt zu erweisen. Ihr werdet dafür Lob, Herrlichkeit und Ehre erhalten, wenn Christus sich allen Menschen zeigt“ (1.Petrus 1,6–7; Die Gute Nachricht).

Stellen Sie Gott nicht auf die Probe!

Wir sollten Gott bitten, uns dabei zu helfen, ihn niemals auf unangebrachte Weise „auf die Probe zu stellen“, da wir uns damit gegen ihn versündigen würden. Wir können Gott nicht versuchen, „[d]enn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen…“ (Jakobus 1,13), jedoch könnten wir ihn übermäßig auf die Probe stellen—dies sollten wir jedoch NIEMALS tun!

Die Bibel enthält mehrere Beispiele von Menschen, die Gott auf falsche Weise auf die Probe gestellt oder „geprüft“ haben (vergleichen Sie Hebräer 3,8–9).

„Sie prüften Gott immer wieder“, indem sie an ihm zweifelten und seine Macht in ihrem Sinn begrenzten (Psalm 78,41–42; Revised Standard Version). Sie prüften Gott in ihrem Herzen, indem sie sich fragten, ob er denn willens und in der Lage war, ihnen zu helfen (Psalm 78,18–19; New King James Bible).

Sie prüften Gott, indem sie sich fragten, ob er überhaupt in ihrer Mitte war. 2.Mose 17,7 sagt: „Und er gab dem Ort den Namen Massa und Meriba wegen des Streitens der Söhne Israel, und weil sie den HERRN geprüft hatten, indem sie sagten: Ist der HERR in unserer Mitte oder nicht?“ (Elberfelder Bibel).

Die Bibel ermahnt uns, Gott niemals in solcher Weise zu prüfen. Christi berühmte Antwort, die er dem Satan in der Wüste gab, sollte richtigerweise folgendermaßen übersetzt werden: „Jesus antwortete ihm: In der Schrift heißt es auch: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen“ (Matthäus 4,7; Einheitsübersetzung, vergleichen Sie Die Gute Nachricht: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht herausfordern.“)

Wir dürfen Gott nicht auf die Probe stellen, indem wir ihn dazu zwingen wollen, etwas zu tun, was unserem Willen entspricht (aber nicht Gottes Willen). Satan versuchte Christus dazu, gegen Gott zu sündigen, indem er ihm vorschlug, sich vom Dach des Tempels zu stürzen, um damit Gott den Vater dazu zu zwingen, einzugreifen und Christus zu helfen. Christus wusste, dass er gegen den Vater gesündigt hätte, wenn er dies getan hätte, weil er ihn „herausgefordert“ hätte.

1.Korinther 10,9 ermahnt uns: „Stellt die Güte und Geduld von Christus, dem Herrn, nicht auf die Probe. Sie taten es damals, wurden von Schlangen gebissen und starben“ (Hoffnung für Alle). Sie stellten Christus auf die Probe—die Persönlichkeit der Gottfamilie, die zu Zeiten des Alten Testaments direkt mit dem alten Israel wirkte—indem sie Gottes Absichten für ihr Leben anzweifelten und sich darüber beklagten, dass Christus sie nicht sogleich mit Nahrung und Wasser versorgt hatte (4.Mose 21,4–6).

Schließlich fragte Petrus einige der Kirchenältesten, warum sie Gott auf die Probe stellen und den Jüngern ein Joch auf den Nacken legen wollten, weil sie darauf bestanden, dass sich die Heiden beschneiden lassen und die alttestamentlichen Rituale des Opfersystems halten müssten (Apostelgeschichte 15,1.10). Die Gute Nachricht übersetzt Vers 10: „Warum fordert ihr nun Gott heraus…?“ Die New King James Bible sagt: „Warum prüft ihr Gott…?“

Auch hier bleibt wiederum festzuhalten, dass die meisten deutschen Bibeln diese Stelle, wie auch viele andere, total falsch mit „Warum versucht ihr Gott…?“ übersetzen. Das ist umso mehr verwunderlich, da die Übersetzer doch die Stelle in Jakobus 1,13 kennen sollten, die uns klar sagt, dass Gott niemanden versucht und dass er auch nicht zum Bösen versucht werden kann.

Die jüdischen Kirchenmitglieder „versuchten“ Gott nicht, sondern stellten Gott auf die Probe oder forderten ihn heraus und bezweifelten sein Wirken—denn Gott hatte ja den Heiden bereits Einlass in die Kirche durch die Gabe des Heiligen Geistes gewährt, ohne von ihnen zu verlangen, sich beschneiden zu lassen. Wir alle sollten dafür beten, dass auch heute Prediger keine Regeln und Vorschriften für die Mitglieder einführen, die Gott auf die Probe stellen und nicht in Einklang mit seinem Willen sein würden.

Zusammenfassung

Wenn wir Gott den Vater bitten, uns vor Versuchung oder schwerwiegenden schmerzhaften Prüfungen zu bewahren, dann verstehen wir, dass der Vater uns niemals zur Sünde versucht. Stattdessen kommt die Versuchung zu sündigen durch unsere eigenen Begierden, durch die Gesellschaft um uns herum, und durch Satan den Teufel. Christus sagte uns, dass wir den Vater darum bitten sollen, uns vor der Versuchung zur Sünde zu bewahren.

Wir verstehen ebenfalls, dass Gott uns prüft, um uns besser kennenzulernen. Seine Prüfungen haben den Zweck, uns zu stärken und uns dazu zu befähigen, nicht zu sündigen. Wir sollten den Vater nicht bitten, uns vor jeglicher Prüfung zu bewahren, sondern ihn gemäß den Worten Christi darum bitten, dass er uns keine Prüfung stellt, die für uns zu schwer wäre. Umgekehrt sollten wir den Vater um Kraft bitten und um die Weisheit, ihn nicht auf die Probe zu stellen oder herauszufordern, indem wir ihn und seine Macht anzweifeln und—in unserem Denken—seine Fähigkeit beschränken, uns zu helfen, und andererseits versuchen, ihm unseren Willen aufzuzwingen oder sogar sein Wirken in unserem Leben in Frage zu stellen.

 

„… sondern Erlöse Uns von dem Bösen.“

Was sollen wir tun, wenn wir uns in Versuchungen und schmerzlichen Prüfungen befinden?

Gott hilft uns dabei, erst gar nicht in Versuchungen zu geraten, wenn wir unseren Teil tun, ihnen zu widerstehen. Aber wenn wir uns in Versuchungen oder sehr schwierigen Prüfungen wiederfinden, dann ist Gott ebenso bereit, uns dabei zu helfen, sie zu ertragen und aus ihnen herauszukommen—egal, wie wir dort hinein geraten sind.

Möglicherweise haben wir das Reich der Versuchung betreten, weil wir unseren selbstsüchtigen Begierden nachgegeben haben, oder weil wir nicht den Einflüssen von Satan dem Teufel oder der Gesellschaft um uns herum widerstanden haben. Möglicherweise hat Gott dem Satan erlaubt, uns zu versuchen, und prüft uns bei dieser Gelegenheit. Zum Beispiel wollte Satan Hiob versuchen, damit dieser zu Fall kommen und sündigen würde. Gott erlaubte Satan, Hiob zu versuchen, hat dies aber gleichzeitig als eine Gelegenheit benutzt, Hiob zu prüfen mit der Absicht, ihn geistlich zu stärken—ein völlig anderes Ziel als das, was Satan verfolgte. Wie wir bereits erklärt haben, versucht Gott niemanden, aber er prüft uns. Während Satan uns versucht, damit wir sündigen, prüft uns Gott, um uns besser kennenzulernen und mit der Hoffnung, dass wir nicht sündigen, und um uns zugleich zu kräftigen, sodass wir die Sünde überwinden können.

Doch Christus hat uns nicht nur aufgefordert, zu Gott zu beten: „…führe uns nicht in Versuchung“ oder besser, „lasse nicht zu, dass wir in Versuchung und zu schwere Prüfungen“ geraten, sondern er sagte auch, dass wir beten sollen: „…sondern erlöse uns von dem Bösen“ (Matthäus 6,13). Die Schlachterbibel und die Elberfelder Bibel schreiben hier: „… errette uns von dem Bösen.“

Wie wir gesehen haben, können Versuchungen sowohl durch Satan den Teufel entstehen, als auch durch unsere fleischlichen und selbstsüchtigen Begierden und durch die Gesellschaft, in der wir leben. Da all diese Einflüsse zur Sünde führen können, sind sie böse, und um zu verhindern, dass wir sündigen, müssen wir von ihnen erlöst werden.

Erlöse uns von uns selbst

Oftmals sündigen wir, weil wir unseren Begierden und dem Verlangen unserer sündhaften menschlichen Natur nachgeben. Wir müssen zu Gott dem Vater beten, uns von dieser zu befreien.

Die Bibel macht sehr deutlich, dass in uns, das heißt in unserem Fleisch, nichts Gutes wohnt (Römer 7,18). Unser menschliches Herz wird als „trügerisch“ und „bösartig“ beschrieben (Jeremia 17,9; Schlachterbibel). Uns wird ebenfalls gesagt: „…das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist BÖSE von Jugend auf“ (1.Mose 8,21). In der Tat ist der natürliche Mensch „böse“; nicht nur sein Herz (vergleichen Sie Matthäus 7,11; 12,34). Der Mensch IST, was er denkt—was in seinem Herzen ist—und seine Taten machen dies deutlich. Christus sagte: „… aus dem Herzen kommen böse Gedanken…“, die zu allen Arten von bösen Taten führen (vergleichen Sie Matthäus 15,19; Markus 7,21).

Jedoch verstand Paulus, dass Gott der Vater und Jesus Christus uns „…erlösen von diesem todverfallenen Leibe…“ (Römer 7,24–25). Wenn wir unserer sündhaften menschlichen Natur folgen, dann befinden wir uns auf dem Weg zum ewigen Tod (Römer 6,23), aber wenn der Heilige Geist in uns wohnt, dann erhalten wir ein neues Herz und eine neue Gesinnung. Wenn wir zu Gott dem Vater beten, uns von unserem bösen Selbst zu erlösen, so bitten wir ihn auch darum, uns mehr von seinem Heiligen Geist zu geben, der in uns eine neue, göttliche Gesinnung hervorbringt und uns die Kraft und die Stärke schenkt, uns selbst zu überwinden.

Und so ermutigt Paulus wahre Christen dazu, „…[zu Gott] hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in vollkommenen Glauben, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leib mit reinem Wasser“ (Hebräer 10,22). Wenn Jesus Christus über diese Erde herrschen und den Menschen ein neues Herz verleihen wird, dann wird es zu einer bemerkenswerten Veränderung kommen. Wir lesen in Jeremia 3,17: „… sie werden nicht mehr wandeln nach ihrem verstockten und bösen Herzen.“ (Vergleichen Sie ebenfalls Hesekiel 11,19–20).

Erlöse uns von der Gesellschaft

Wir könnten der Sünde ebenfalls nachgeben, wenn wir dem Beispiel der bösen Gesellschaft folgen, die voller Versuchungen ist. Wir werden gewarnt, dass „… [s]chlechter Umgang gute Sitten [verdirbt]“ (1.Korinther 15,33), und dass wir „…der Menge nicht auf dem Weg zum Bösen folgen [sollen]…“ (2.Mose 23,2).

Wie bereits zuvor erwähnt, sagt uns Paulus: „Meidet das Böse in jeder Gestalt“ (1.Thessalonicher 5,22). Darüber hinaus sollen wir das Böse verabscheuen (Römer 12,9; Elberfelder Bibel) und vom Bösen lassen (Psalm 34,15). Hiob war „… fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und mied das Böse“ (Hiob 1,1). Die Anmerkung in der New King James Bible sagt, dass Hiob sich buchstäblich „vom Bösen abwandte“.

Und somit müssen wir Gott den Vater bitten, uns von diesen bösen Einflüssen zu befreien und uns die Stärke zu verleihen, ihnen zu widerstehen. Sprüche 2,11–12 sagt uns: „[Göttliches] Verständnis wird dich behüten: um dich zu retten vom bösen Weg, vom Mann, der Verkehrtes redet“ (Elberfelder Bibel).

Auch wenn wir diese Prinzipien und weisen Ratschläge verstehen, so missachten wir sie dennoch von Zeit zu Zeit und finden uns dann in Situationen wieder, die uns verführen und letztendlich überwältigen. Doch selbst dann noch können wir Gott um Erlösung und Errettung anflehen. Paulus sagt uns in Galater 1,4, dass Christus „… sich selbst für unsre Sünden dahingegeben hat, dass er uns errette von dieser gegenwärtigen, bösen Welt nach dem Willen Gottes, unseres Vaters.“

Wir sollten Gott den Vater bitten, uns aus bösen Umständen und Umgebungen zu befreien, die durch uns selbst oder von bösen Menschen herbeigeführt werden, da sie uns entmutigen und dazu verleiten könnten, gegen Gott zu sündigen. Die Gute Nachricht übersetzt Matthäus 6,13 interessanterweise wie folgt: „Lass uns nicht in die Gefahr kommen, dir untreu zu werden, sondern schütze uns vor der Macht des Bösen.“

Bedenken Sie, von der Bitte an Gott um Hilfe zur Überwindung der Sünde einmal abgesehen, ist es auch völlig in Ordnung, Gott zu bitten, uns Ruhe und Frieden zu geben, indem er uns von dem Übel dieser Gesellschaft in all seinen verschiedenen Formen errettet.

Paulus war überzeugt, dass Gott ihn „… auch von jedem boshaften Werk erlösen und [ihn] in sein himmlisches Reich retten [wird]. Ihm sei die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen“ (2.Timotheus 4,18; Schlachterbibel). Er sagt uns, dass Gott ihn aus all seinen Verfolgungen erlöst oder errettet hat, und fügt an, dass all diejenigen, die gottesfürchtig leben wollen, in dieser gottlosen Welt Verfolgung erleiden werden (2.Timotheus 3,11–12).

Er bezeugte ebenfalls in 2.Korinther 1,10, dass Gott „… uns aus solcher Todesnot [die tödliche Gefahr, in die sie durch böse Menschen gebracht wurden] errettet hat und erretten wird. Auf ihn hoffen wir, er werde uns auch hinfort erretten.“

In 2.Timotheus 4,17 fügt er hinzu, dass er „… erlöst [wurde] aus dem Rachen des Löwen“, was uns daran erinnert, wie Gott „… Daniel aus der Gewalt der Löwen errettet hat“ (Daniel 6,28; Menge Bibel). Darüber hinaus verweist Petrus darauf, wie Gott „… den gerechten Lot errettet [hat], dem die schändlichen Leute viel Leid antaten mit ihrem ausschweifenden Leben“ (2.Petrus 2,7). Auch Jeremia verkündet in Jeremia 20,13, dass Gott „… des Armen Leben aus den Händen der Boshaften errettet [hat]!“

Gott sagt uns sogar, dass er willens ist, zu seiner Zeit alle Krankheit von uns zu nehmen (5.Mose 7,15). Uns wird in der Tat gesagt, dass Gott uns „… behüten [wird] vor allem Unheil…“ (Psalm 121,7; Elberfelder Bibel).

Manchmal erlöst Gott einen Gerechten von der bösen Gesellschaft, indem er die Person sterben lässt. Jesaja 57,1 sagt uns: „Der Gerechte kommt um… ohne dass jemand bemerkt, dass der Gerechte vor dem Unglück hinweggenommen wird“ (Schlachterbibel).

Die Kernaussage dieser Erörterung ist, dass wir niemals vergessen dürfen, zu Gott dem Vater um Schutz, Erlösung und Errettung zu beten.

Bedenken Sie das Beispiel Davids in Psalm 140,2–3: „Errette mich, HERR, von den bösen Menschen; behüte mich vor den Gewalttätigen, die Böses planen in ihrem Herzen und täglich Streit erregen.“

Auch Paulus vergaß niemals die Wichtigkeit des Gebets um Erlösung—sowohl die des gemeinsamen Gebets als auch die der Fürbitte für andere. Er bat die Christen in Thessaloniki: „… liebe Brüder, betet für uns…, dass wir erlöst werden von den falschen und bösen Menschen; denn der Glaube ist nicht jedermanns Ding“ (2.Thessalonicher 3,1–2).

Erlöse uns vom Satan

Die revidierte Lutherbibel 1984, wie auch die Mehrzahl der deutschsprachigen Bibeln, übersetzt Matthäus 6,13 mit: „… erlöse uns von dem Bösen“, und betont damit, dass Satan der Teufel für alles Böse hauptverantwortlich ist. Satan ist „der Böse“ (vgl. 1.Johannes 2,13–14). Immerhin ist es Satan, der uns und die Gesellschaft um uns herum beeinflusst. Gott hat uns nicht mit einem bösen Herzen erschaffen. Als Gott Adam und Eva erschuf, sagte er, dass seine Schöpfung sehr gut war (1.Mose 1,31). Prediger 7,29 bestätigt, „… dass Gott den Menschen aufrichtig geschaffen hat; sie aber suchen viele arglistige Machenschaften“ (Schlachterbibel).

Sie handeln auf diese Weise aufgrund satanischen Wirkens. Wir wurden wegen der bösen Methoden Satans verderbt, die wir in uns aufgenommen haben und denen wir seit früher Kindheit gefolgt sind. Wegen Satans Einfluss, dem wir uns vielfach unbewusst auslieferten, wurde unser Fleisch sündhaft. Und je mehr wir dem Weg Satans folgen, desto mehr werden wir fleischlich und Gott gegenüber feindselig.

Es ist Gottes Wunsch, dass wir „… wieder nüchtern… werden aus der Verstrickung des Teufels, von dem [wir] gefangen sind, zu tun seinen Willen“ (2.Timotheus 2,26). Christus betete zum Vater, uns nicht aus dieser Welt zu nehmen, uns aber „…vor dem Bösen zu behüten“ (Johannes 17,15; Menge Bibel). Paulus bestätigt in 2.Thessalonicher 3,3: „Aber der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen.“ Christus kam, „… dass er die Werke des Teufels zerstöre“ (1.Johannes 3,8), und uns wird gesagt: „…[d]er Gott des Friedens aber wird den Satan unter [unsere] Füße treten in Kürze…“ (Römer 16,20). Um es grundsätzlich auszudrücken, Christus hat uns bereits „…errettet von der Macht der Finsternis…“ (Kolosser 1,13), indem er für unsere Sünden gestorben ist, und er hat uns damit die Möglichkeit der Vergebung eröffnet, damit wir nicht dem ewigen Tod unterworfen sind. Uns wird gesagt, dass „… er durch seinen Tod die Macht nähme dem, der Gewalt über den Tod hatte, nämlich dem Teufel, und die erlöste, die durch Furcht vor dem Tod im ganzen Leben Knechte sein mussten“ (Hebräer 2,14–15).

Gottes Kirche wurde der Auftrag gegeben, anderen diese wunderbaren Neuigkeiten zu verkünden (Markus 16,15). Ebenso wie Christus Paulus zu den Heiden sandte, so befiehlt er seiner Kirche heute, den Menschen „… die Augen aufzutun, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott“ (Apostelgeschichte 26,18).

Aber Satan sitzt noch immer auf seinem Thron; er geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann (1.Petrus 5,8). Wir müssen auf der Hut sein, und wir brauchen Gottes Hilfe, um Satan zu widerstehen und von seinen bösen Methoden erlöst zu werden. Daher müssen wir zu Gott um Hilfe und Erlösung beten—um kontinuierlich von Satan, dem Bösen, errettet zu werden. Auch benötigen wir die Kraft und den Glauben an Gottes Hilfe, um dem Teufel zu widerstehen (1.Petrus 5,9; vergleichen Sie auch Epheser 4,27; 6,11; Jakobus 4,7); deswegen müssen wir zu Gott um seine Kraft und gegebenenfalls um mehr Glauben beten.

Hilfe in schmerzhafter Prüfung und Versuchung

Wir haben gesehen, dass Christus uns auffordert, Gott den Vater zu bitten, uns vom Bösen zu erlösen. Dies beschreibt Befreiung von Versuchung, die unseren eigenen selbstsüchtigen Begierden entspringt, sowie von Satan dem Teufel und von den gesellschaftlichen Einflüssen, denen wir jeden Tag ausgesetzt sind. Und Gott hat versprochen, dass er unsere Bitte erfüllen wird, wenn wir dies wirklich wollen.

Wir lesen in 1.Korinther 10,13: „Bisher hat euch nur menschliche Versuchung getroffen. Aber Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt [oder, gemäß der neuen Lutherbibel 2009: „sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen wird…“], dass ihr´s ertragen könnt.“

Wie gezeigt, können die Worte „versuchen“ und „Versuchung“ in diesem Falle auch mit „prüfen“ und „Prüfungen“ wiedergegeben werden. Dies würde ebenfalls Sinn machen. Bedenken Sie, dass die griechischen Worte beide Möglichkeiten erlauben.

Zum Beispiel schreibt Die Gute Nachricht: „Die Proben, auf die euer Glaube bisher gestellt worden ist, sind noch nicht über das zumutbare Maß hinausgegangen. Aber Gott hält sein Versprechen und lässt nicht zu, dass die Versuchung über eure Kraft geht. Wenn er euch auf die Probe stellen lässt, sorgt er auch dafür, dass ihr sie bestehen könnt.“

Uns wird ebenfalls gesagt, dass Gott „… die Gottesfürchtigen aus der Versuchung zu erlösen [weiß]…“ (2.Petrus 2,9; neue Lutherbibel 2009). Die Menge Bibel schreibt: „So versteht der Herr es wohl, Gottselige aus der Prüfung zu erretten…“

Und schließlich lesen wir, dass Christus „… in allem in gleicher Weise [wie wir] versucht worden ist…“ (Hebräer 4,15; Elberfelder Bibel), und dass er denen helfen kann, die versucht werden (Hebräer 2,18), da er selbst „versucht“ wurde. „Versucht“ ist an dieser Stelle die wahrscheinlichste Übersetzung, da der Zusammenhang die Sünde ist („doch ohne Sünde“, Vers 15), und Christus konnte während seines irdischen Lebens versucht werden, da er seine göttliche Natur aufgegeben hatte und ein Mensch geworden war (Johannes 1,1.14). Als ein Gottwesen konnte er nicht versucht werden (Jakobus 1,13), doch als ein Mensch schon. Gleichzeitig wurde Christus natürlich auch in allem erprobt, geprüft und auf die Probe gestellt, und er bestand alle Prüfungen, ohne jemals zu sündigen. Also wurde Christus in dem Sinne geprüft und versucht, und er kann uns in unseren Versuchungen und Prüfungen helfen und uns davon erlösen und erretten.

Wenn wir Gott den Vater bitten, uns vom Bösen zu erlösen, was Versuchungen und schwere Prüfungen in unserem Leben miteinschließt, dann begreifen wir auch, dass der lebendige Jesus Christus als unser Hoherpriester gegenwärtig ist, um uns in Zeiten der Not zu helfen.

Zusammenfassung

Wenn wir zu Gott dem Vater beten, uns vom Bösen zu erlösen und zu erretten, dann bitten wir ihn, uns von unserer bösen Natur zu erlösen; von den Einflüssen der bösen Gesellschaft um uns herum; und von dem Bösen, Satan dem Teufel. Darüber hinaus können wir Gott bitten, uns von sehr schweren Prüfungen zu erlösen, wie z.B. schwerer Krankheit oder Todesgefahr—wobei wir uns selbstverständlich immer dem Willen Gottes in einer gegebenen Situation unterwerfen müssen. Damit soll natürlich nicht gesagt werden, dass wir Gott nur um Befreiung von sehr schlimmen Krankheiten bitten sollten; vielmehr bietet uns Gott unter gewissen Voraussetzungen Heilung von allen unseren Krankheiten an, wie wir gesehen haben.

 

„Denn Dein ist das Reich…“

In seinem Gebetsumriss fuhr Christus damit fort zu sagen: „Denn Dein ist das Reich… in Ewigkeit“ (Matthäus 6,13). Diese Worte, wie auch die folgenden, werden in manchen deutschen Übersetzungen unterschlagen oder nur in eckigen Klammern wiedergegeben, sind aber ganz eindeutig Teil der inspirierten Botschaft Jesu Christi.

Eine der ersten Bitten in Matthäus 6 war, dass Gottes Reich auf dieser Erde errichtet werden würde („Dein Reich komme“; Vers 10). Wenn wir uns den Schlussworten dieses Gebetsentwurfes nähern, dann sollten wir uns daran erinnern und dem Gedanken daran Ausdruck verleihen, dass das Reich Gott dem Vater gehört und dass er es mit uns teilen will. Christus verdeutlichte dies in Lukas 12,32: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.“

Das Reich Gottes ist die Familie Gottes. Wenn wir Eintritt ins Reich Gottes erlangen, dann bedeutet dies, dass wir Teil der herrschenden und regierenden Gottfamilie sein werden. Aber Gott wird immer DER König über sein Reich und seine Familie sein. Psalm 22,29 erinnert uns daran: „Denn dem HERRN ist das Reich…“ Und obwohl dies Satans Welt ist, regiert auch heute niemand ohne Gottes ausdrückliche Erlaubnis (Daniel 4,22; Johannes 19,11; Römer 13,1–2).

Das Reich Gottes beschreibt auch die Herrschaft Gottes über seine Schöpfung. Wenn wir Gott dem Vater sagen, dass sein Reich in Ewigkeit besteht, dann zeigen wir ihm, dass wir verstehen, dass es niemals eine Zeit geben wird, wenn Gott nicht über seine Schöpfung herrschen wird, und das schließt uns mit ein. Wir lesen in Daniel 2,44, dass der „… Gott des Himmels ein Reich aufrichten [wird], das nimmermehr zerstört wird… es… wird ewig bleiben.“ Vergleichen Sie ebenfalls Daniel 6,27 und Daniel 7,14.

Selbst wenn sich Gottes Plan für die Menschheit erfüllt haben wird und alle Menschen entweder zu Gottwesen verwandelt worden sind oder ihre Existenz im feurigen Pfuhl ausgelöscht worden ist, wird Gott der Vater noch immer der höchste Herrscher über sein Reich und seine Familie sein. Wir lesen, dass Christus, wenn das „Ende“ da ist, Gott dem Vater das Reich, d.h. die Herrschaft, übergeben wird (1.Korinther 15,24). Die Zeit wird kommen, wenn Gottes Reich über alles herrschen wird (Psalm 103,19).

 

„Denn Dein ist die Kraft…“

Christus sagte uns, weiter zu beten: „Denn dein ist… die Kraft… in Ewigkeit“ (Matthäus 6,13).

Am Tag des Pfingstfestes wurde die neutestamentliche Kirche geboren. An jenem Tag gab Gott seinen bekehrten Söhnen und Töchtern seinen Heiligen Geist. Gott sandte seinen Geist mit einem „Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind“ (Apostelgeschichte 2,2).

Als Jesus Christus in Johannes 3,8 mit Nikodemus sprach, verglich er den Heiligen Geist Gottes mit einem gewaltigen Wind. Wir stellen fest, dass der Heilige Geist Gottes viele Male als ein Geist der KRAFT beschrieben wird (vergleichen Sie 2.Timotheus 1,7).

Das griechische Wort für „Kraft“ ist dunamis, von dem unsere deutschen Worte „Dynamo“ und „dynamisch“ abstammen. Es bedeutet „voller Energie“ oder „energiegeladen“. Es ist sicherlich kein „Geist der Angst“ oder ein Geist, der uns dazu motiviert, uns zu schämen oder zu fürchten. Gott wird uns keinen Einlass in sein Königreich und seine Familie gewähren, wenn wir so ängstlich bleiben, dass wir niemals dazu bereit sind, den Kampf der Erlösung zu kämpfen. Offenbarung 21,8 sagt uns, dass die Feigen und die Ungläubigen im feurigen Pfuhl enden werden [was den zweiten oder ewigen Tod bedeutet], weil sie Gottes Geist, der in ihnen wohnt, nicht erlaubt haben, durch sie zu wirken. Sie blieben voller Angst und Furchtsamkeit. Sie versagten darin, ihr Ziel zu erreichen—die Hoffnung des Heils. Es ist also Gottes Geist der KRAFT, der uns auf eine DYNAMISCHE Weise motivieren muss!

Paulus hatte niemals Angst davor, Gottes Kraft zu gebrauchen. In Römer 15,18–19 erklärt er, dass er durch die Kraft von Gottes Heiligem Geist in ihm enorme Dinge vollbracht hat. Er hat diese Dinge nicht aufgrund eigener Kraft getan. Er WUSSTE, dass alles, was er tat, durch die Kraft Gottes geschah. Er war sich im Klaren darüber, dass „die Kraft Christi“ bei und in ihm wohnen musste (2.Korinther 12,9).

Wir lesen, dass Jesus Christus durch die Kraft Gottes des Vaters von den Toten auferweckt wurde (Epheser 1,19–20). Und Gott wird seine Geist-gezeugten Kinder durch dieselbe Kraft auferwecken, durch die er Jesus Christus auferweckt hat (1.Korinther 6,14). Aber Gott wird uns nur dann zu göttlichem, mächtigem und unzerstörbarem Leben (Hebräer 7,16) auferwecken, wenn sein Heiliger Geist der Kraft im Zeitpunkt unseres Todes in uns gewohnt hat (Römer 8,11).

Wie wir in Philipper 3,10–11 in der neuen Lutherbibel 2009 lesen, war es höchstes Ziel und größter Wunsch von Paulus, zur Kraft der Auferstehung aus den Toten zu gelangen. Wörtlich heißt es hier: „Heraus-Auferstehung“, vgl. die Anmerkung in der Elberfelder Bibel. Paulus bezog sich hier auf die erste Auferstehung. Und wenn Gott uns mit seiner Kraft auferweckt, so werden wir in Kraft auferstehen (1.Korinther 15,43). Um es mit anderen Worten zu sagen: Gott, dem alle Kraft gehört, ist willens, seine Kraft mit uns zu teilen.

Lassen Sie uns daher die wunderbare Wahrheit über die Kraft Gottes ausführlicher betrachten.

Alle Kraft gehört Gott

Wir lesen in 1.Chronik 29,12: „Reichtum und Ehre kommt von dir, du herrschst über alles. In deiner Hand steht Kraft und Macht, in deiner Hand steht es, jedermann groß und stark zu machen.“

Psalm 62,12 verkündet: „…Gott allein ist mächtig.“

Gott ist „… von großer Kraft…“ (Nahum 1,3), und „… in [seiner] Hand ist Kraft und Macht, und es ist niemand, der [ihm] zu widerstehen vermag“ (2.Chronik 20,6).

Wir irren und täuschen uns, wenn wir weder die Schrift kennen noch die große Kraft Gottes (Matthäus 22,29). Unser Glaube muss auf der Kraft Gottes stehen und nicht auf Menschenweisheit (1.Korinther 2,5), da es die heilige Kraft Gottes ist, die „… uns alles geschenkt hat, was zum Leben und [zum Wandel in] Gottesfurcht dient…“ (2.Petrus 1,3; Schlachterbibel).

Gott IST Kraft

In Matthäus 26,64 identifiziert Christus Gott den Vater als „DIE Kraft“, indem er sagt:

„Von nun an werdet ihr sehen den Menschensohn sitzen zur Rechten DER Kraft…“ Gottes Geist der Kraft geht von Gott aus, weil Gott Kraft IST.

Auch Christus selbst wird mit Gottes Kraft identifiziert (1.Korinther 1,24). Christus erhielt die Kraft von Gott dem Vater, als er auferweckt wurde (vergleichen Sie 2.Korinther 13,4 in der Menge Bibel, wo wir lesen, dass Christus „durch die Kraft Gottes“ „lebt“). Der Vater hat seine Kraft mit Christus geteilt, und durch diese Kraft erhält Christus heute alle Dinge aufrecht, einschließlich das gesamte Universum, wie uns Hebräer 1,1–3 erklärt, wonach Christus „alle Dinge mit seinem kräftigen Wort“ „trägt“.

Gott hat alles durch seine Kraft erschaffen

Jeremia 10,12 sagt uns: „Er aber hat die Erde durch seine Kraft gemacht…“ Römer 1,20 fügt an: „Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt, sodass sie keine Entschuldigung haben.“ Jeremia 27,5 erklärt, dass Gott „… die Erde gemacht [hat] und Menschen und Tiere, die auf Erden sind, durch [seine] große Kraft…“ Gott hat „… Himmel und Erde gemacht durch [seine] große Kraft… und es ist kein Ding vor [ihm] unmöglich“ (Jeremia 32,17). Hiob 26,12–13 weist darauf hin, dass Gott „…
[d]urch seine Kraft… das Meer erregt [hat]… [und] [a]m Himmel wurde es schön durch seinen Wind…“ Die King James Bible übersetzt genauer: „Durch seinen Geist verschönerte er die Himmel…“

Gottes Kraft ist offenbart

Wir haben zuvor gesehen, dass Gottes Kraft durch seine Schöpfung offenbart wird (vergleichen Sie erneut Römer 1,20). Allerdings wird seine Kraft auch durch das Evangelium offenbart, wie Paulus in Römer 1,16 erklärt: „Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben…“

Und ebenso wie die Kirche Gottes heute den Auftrag hat, das Evangelium zu predigen, um die Menschen auf Christi Wiederkehr vorzubereiten, so erfüllte Johannes der Täufer seinen Auftrag, die Menschen auf sein erstes Kommen vorzubereiten. Er tat dies „im Geist und in der Kraft Elias“ (Lukas 1,17).

Gott beschenkt uns durch seine Kraft

Wir lasen bereits, dass Gottes heilige Kraft uns all die Dinge schenkt, die das ewige Leben betreffen (vergleichen Sie 2.Petrus 1,3). Tatsächlich werden wir heute „… in der Kraft Gottes bewahrt… durch den Glauben zu dem Heil…“ (1.Petrus 1,5; Schlachterbibel). Darüber hinaus hilft uns Gott durch seine Kraft heute in vielerlei Weise, indem er uns auch vor physischer Gefahr bewahrt oder „errettet“ (Jesaja 50,2). Er gibt uns heute durch seine Kraft physische Dinge und eröffnet uns Möglichkeiten, wie zum Beispiel die Fähigkeit und die „Kräfte“, Reichtum zu erlangen (5.Mose 8,18).

Gott heilt durch seine Kraft

Gott verspricht uns Heilung von unseren Krankheiten. Christus hat viele Wunder der Heilung gewirkt, als er hier auf Erden war. Er tat dies durch die Kraft Gottes, die gegenwärtig sein musste, damit er heilen konnte (Lukas 5,17).

Es gab eine Frau, die an einer schweren Krankheit litt und in demselben Moment geheilt wurde, als sie Christus berührte. Christus sagte, dass er bemerkt hatte, wie eine Kraft von ihm ausgegangen war (Lukas 8,46; vergleichen Sie Markus 5,30). Es war die Kraft von Gottes Heiligem Geist, der in ihm war, die die Frau heilte. Christus hatte all seine göttlichen Eigenschaften abgelegt, und als ein Mensch benötigte er die Kraft von Gott dem Vater. Christus wurde von Gott dem Vater „… mit heiligem Geist und Kraft…“ gesalbt, und er war in der Lage, Gutes zu tun, zu heilen und Dämonen auszutreiben, „denn Gott [der Vater] war mit ihm“ (Apostelgeschichte 10,38).

Gott gibt uns heute seine Kraft

Wir lesen in Jesaja 40,29, dass Gott „… [d]en Erschöpften… neue Kraft [gibt], und die Schwachen macht er stark“ (Hoffnung für Alle). Er „… verleiht seinem Volk Macht und Stärke“ (Psalm 68,36; Schlachterbibel). Für bekehrte Christen erhält die Gabe von Gottes Kraft eine weitere wichtige Dimension: Gott teilt bereits heute seine Kraft mit seinen gezeugten Söhnen und Töchtern durch den Heiligen Geist, der in ihnen wohnt.

Der Prophet Micha rief in Micha 3,8 aus: „Ich hingegen, ich bin mit Kraft erfüllt durch den Geist des HERRN…“ (Elberfelder Bibel). Christus versprach seinen Jüngern, dass sie „… ausgerüstet werde[n] mit Kraft aus der Höhe…“ (Lukas 24,49), und dass sie „… die Kraft des heiligen Geistes empfangen [werden], der auf [sie] kommen wird…“ (Apostelgeschichte 1,8).

Haben wir den Heiligen Geist Gottes empfangen, dann ist die Kraft, die wir potentiell genießen könnten, jenseits aller menschlichen Vorstellung. Paulus sagt in 2.Korinther 4,7: „Wir haben diesen Schatz allerdings in irdenen Gefäßen, damit die überragende Kraft von Gott kommt und nicht aus uns“ (neue Lutherbibel 2009).

Er fügt in Epheser 3,20–21 an: „Ihm aber, der nach der Kraft, die in uns wirksam ist, unendlich mehr zu tun vermag über alles hinaus, was wir erbitten und erdenken (können): ihm gebührt die Ehre in der Gemeinde…“ (Menge Bibel).

Paulus erklärte, dass Gott der Vater durch den Geist seiner gewaltigen Kraft in uns lebt—derselben Kraft, die in Christus gewirkt hatte, als Gott ihn von den Toten auferweckte (vgl. erneut Epheser 1,19–20).

Mit der Kraft Gottes, die in unserem Leben wirkt, wird uns „… nichts unmöglich sein“ (Matthäus 17,20). Selbst wenn es für gewöhnliche und unbekehrte Menschen unmöglich sein wird, für Gottes bekehrtes Volk wird es nicht unmöglich sein, da GOTT mit ihnen sein wird, und wir WISSEN, dass bei Gott „… alle Dinge möglich [sind]“ (Matthäus 19,26; vergleichen Sie Lukas 1,37). Doch wir müssen GLAUBEN, dass für Gott alle Dinge möglich sind (Markus 14,36), und dass folglich alle Dinge für uns möglich sind (Markus 9,23), da Gott in uns lebt.

So wie Gott mit seinem mächtigen Geist der Kraft das gesamte Universum und die Erde erschaffen und gestaltet hat, so werden auch WIR an der zukünftigen Schöpfung beteiligt sein, da Gott seine Kraft mit uns teilen wird, wenn wir wiedergeborene Mitglieder der Gottfamilie sein werden. In einem gewissen Ausmaß teilt Gott bereits heute schon seine Kraft mit uns, aber dann wird er ALL seine Kraft mit uns teilen, wenn wir in sein Königreich eingetreten sind (Für weitere Informationen lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Gott ist eine Familie“).

Wir müssen heute lernen, Gottes Kraft in unserem Leben anzuwenden—den Teil der Kraft zu nutzen, den Gott uns gegeben hat, um zu überwinden. Gott will sehen, wie wir heute seine Kraft gebrauchen. Er muss sicher sein, dass er uns später seine grenzenlose Macht anvertrauen kann, ohne das Risiko einzugehen, dass wir sie missbrauchen und uns gegen ihn wenden werden, so wie es einst Luzifer und seine Engel getan haben, die zu Satan und seinen Dämonen wurden (Für weitere Informationen lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Engel, Dämonen und die Geistige Welt“).

Wie können wir Gott heute beweisen, dass wir seine Kraft in der Zukunft nicht missbrauchen werden?

Die Antwort ist: Indem wir seinem Geist in uns erlauben, uns zu motivieren und uns dazu zu befähigen, Gottes Gesetz zu halten (Hesekiel 11,19–20; 4.Mose 14,24). Petrus erklärt, dass es Gottes Geist in uns ist, der es uns ermöglicht, der Wahrheit gehorsam zu sein, wenn er sagt, dass wir unsere „Seelen im Gehorsam gegen die Wahrheit gereinigt habt durch den Geist“ (1.Petrus 1,22; Schlachterbibel).

Gottes Kraft wird für immer bestehen

Christus erwähnte, dass Gottes Kraft für immer bestehen wird. Wenn wir zu Gott dem Vater beten, dann sollte uns diese Tatsache bewusst sein.

Psalm 66,7 sagt uns, dass Gott „[d]urch seine Macht herrscht… auf ewig…“ (Elberfelder Bibel). Offenbarung 5,13 fügt an: „…Dem, der auf dem Thron sitzt [Gott der Vater], und dem Lamm [Jesus Christus] sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt [oder Macht, vgl. Schlachterbibel) von Ewigkeit zu Ewigkeit!“ Vergleichen Sie ebenfalls Offenbarung 7,12.

Zusammenfassung

Gott hat durch seine Kraft alles erschaffen, und er erhält alles durch seine Kraft. Gottes Kraft offenbart sich dem Menschen durch seine Schöpfung und durch das wahre Evangelium. Gott hat die Kraft, uns in physischer Weise zu helfen, und er bietet uns die Gabe seines Heiligen Geistes der Kraft an. Wie Gott der Vater Jesus Christus von den Toten auferweckt hat, so wird er auch uns durch dieselbe Kraft auferwecken.

Christus, der zur Rechten der Kraft Gottes sitzt, wird mit großer Kraft und einem machtvollen, geistlichen Leib zurückkehren (Markus 13,26), um auf Erden in Gottes Königreich der Kraft zu herrschen (1.Korinther 4,20). Gott der Vater bietet uns die Möglichkeit an, mit und unter Christus in seinem Königreich zu regieren. Wir werden dann ebenfalls einen machtvollen geistlichen Körper haben (1.Korinther 15,43), der dem verherrlichten Leib Christi gleich sein wird (1.Johannes 3,2; Philipper 3,21).

 

„Denn Dein ist die Herrlichkeit…“

In seiner Gebetsanleitung für uns fuhr Christus fort, uns anzuweisen, den folgenden Gedanken zu beherzigen, wenn wir zum Vater beten: „Denn dein istdie Herrlichkeitin Ewigkeit“ (Matthäus 6,13).

Was sollten wir denken und worüber sollten wir nachsinnen, wenn wir dem Vater bekennen, dass ihm die Herrlichkeit gehört?

Gott, unser Schöpfer

Zuerst sollten wir erkennen, dass Gott unser Schöpfer ist und dass nichts ohne ihn existieren und Bestand haben würde.

Bevor wir fortfahren, ist es wichtig, auf eine Problematik in deutschen Übersetzungen hinzuweisen. In vielen der nachfolgend zitierten neutestamentlichen Stellen finden wir in deutschen Bibeln das Wort „Ehre“, das jedoch nicht dem griechischen Urtext entspricht. Das griechische Hauptwort ist doxa und bedeutet „Herrlichkeit“. Wir haben von daher in einschlägigen Stellen das Wort „Herrlichkeit“ in Klammern dem Wort „Ehre“ beigefügt. Damit folgen wir ausnahmslos der englischen Übersetzung des Wortes doxa („glory“ im Englischen) in der New King James Bible.

Ähnliches gilt für das griechische Verb doxazo, das die Bedeutung von „verherrlichen“ hat. In deutschen Bibeln wird dies mitunter mit „preisen“ oder „ehren“ wiedergegeben. Wir sind auch hier der richtigen Übertragung der New King James Bibel gefolgt [im Englischen „glorify“] und haben das Wort „verherrlichen“ in eckigen Klammern dem Wort „preisen“ beigefügt.

Die Elberfelder Bibel übersetzt die Worte vielfach richtig, aber auch nicht immer. Viele andere deutsche Bibeln, wie z.B. die Lutherbibel, geben die meisten der u.a. Stellen aus mitunter unerfindlichen Gründen falsch wieder, oder in einer Weise, die die Aussagen des Urtextes verschleiern.

Römer 11,36 sagt uns: „Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre [die Herrlichkeit; vgl. Elberfelder Bibel] in Ewigkeit! Amen.“

Gott der Vater, der der Höchste in der Gottfamilie ist (1.Korinther 11,3; Johannes 14,28; 20,17), hat uns physisch erschaffen, und er führt heute unsere geistliche Erschaffung durch, indem er uns von der bösen Welt befreit. Dies wurde durch das Opfer Jesu Christi ermöglicht.

Galater 1,3–5 erklärt diesen Aspekt der geistlichen Schöpfung, für den wir Gott verherrlichen sollten, wie folgt: „Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus, der sich selbst für unsre Sünden dahingegeben hat, dass er uns errette von dieser gegenwärtigen, bösen Welt nach dem Willen Gottes, unseres Vaters; dem sei Ehre [die Herrlichkeit; vgl. Elberfelder Bibel] von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“

Wir lesen auch, dass nicht nur Gott dem Vater, sondern auch Jesus Christus alle Herrlichkeit gehört, jetzt und in Ewigkeit (2.Petrus 3,18; Elberfelder Bibel). Dies ist der Fall, weil Jesus Christus alle Herrlichkeit hatte, BEVOR er ein Mensch wurde, und weil er heute alle Herrlichkeit hat (Johannes 17,5; Lukas 24,26; 1.Timotheus 3,16). Und wir lesen, dass Jesus Christus in seiner Herrlichkeit zu dieser Erde zurückkehren wird (Matthäus 25,31).

Wir müssen begreifen, dass beide, sowohl der Vater als auch Jesus Christus, Gott sind. Christus sagt uns jedoch, dass wir zum Vater beten sollen, da dieser in seiner Autorität höher steht und in diesem Sinne grösser ist als Christus.

Gottes Herrlichkeit—zu herrlich für den Menschen

Wir können nicht mit unseren menschlichen Augen Gott in seiner Herrlichkeit anblicken und überleben. Gott musste Mose mit seiner Hand bedecken, damit dieser nicht Gottes herrliches Angesicht sehen und sterben würde, aber Gott gestattete ihm, hinter seiner Herrlichkeit herzusehen

(2.Mose 33,18–23). Stephanus wurde es gestattet, Gottes Herrlichkeit in einer Vision zu sehen, kurz bevor er starb (Apostelgeschichte 7,55).

In Offenbarung 15,8 erhalten wir einen flüchtigen Blick auf Gottes Herrlichkeit, wenn wir lesen, dass der Tempel voll vom Rauch der Herrlichkeit und der Kraft Gottes war. Selbst als die Israeliten die herrliche Erscheinung Gottes von weitem sahen, war „… die Herrlichkeit des HERRN… anzusehen wie ein verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des Berges vor den Israeliten“ (2.Mose 24,17).

Gottes Herrlichkeit begreifen

Jene, die von Gott auf seinen Weg des Lebens berufen wurden, können die Wahrheit über die Herrlichkeit Gottes verstehen (2.Korinther 4,6). Zu einem gewissen Grad könnte und kann die Herrlichkeit Gottes von allen Menschen gewürdigt werden (Psalm 19,2; Elberfelder Bibel), aber die meisten haben abgelehnt und lehnen es auch heute noch ab, Gottes Herrlichkeit zu beachten und zu schätzen (Römer 1,22–23). Selbst zur Zeit Jesu Christi und der neutestamentlichen Kirche haben sich die meisten Menschen geweigert, Gottes Herrlichkeit anzuerkennen (Lukas 17,18; Apostelgeschichte 12,23). Die Ablehnung der Herrlichkeit Gottes durch den Menschen wird andauern, bis Christus wiederkehrt (Offenbarung 16,9).

Beachten Sie wiederum, dass in den letzten drei angeführten Stellen deutsche Bibeln von „Gott die Ehre geben“ sprechen; die richtige Übersetzung ist jedoch, „Gottes Herrlichkeit anerkennen“ oder Gott „die Herrlichkeit geben“.

Mitglieder der Kirche Gottes dürfen sich keinesfalls weigern, Gottes Herrlichkeit anzuerkennen. Vielmehr sind wir von Gott aufgefordert, seine Herrlichkeit gegenüber allen Völkern zu verkünden. Offenbarung 14,6–7 beschreibt die Zeit, wenn Gott die Nationen richten wird. Direkt vor dieser Zeit wird ein Engel mit dem ewigen Evangelium auftreten, das den Bewohnern der Erde gepredigt werden muss. Er wird die Botschaft mit folgenden Worten einleiten: „Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre [erkennt seine Herrlichkeit an]…“ (Vers 7). Dies bedeutet nicht, dass der Engel selbst die Evangeliumsbotschaft verkündigen wird. Vielmehr „hatte“ er die Botschaft, die er der Kirche Gottes zur Verkündigung überträgt (vgl. auch Offenbarung 1,1).

1.Chronik 16,24 gebietet dem Volk Gottes, „… unter den Heiden seine Herrlichkeit und unter allen Völkern seine Wunder“ zu verkünden. Paulus bat die Geschwister in Thessaloniki: „Weiter, liebe Brüder, betet für uns, dass das Wort des Herrn laufe und gepriesen werde [verherrlicht werde; vgl. Elberfelder Bibel] wie bei euch“ (2.Thessalonicher 3,1).

Letzten Endes wird die Erde „… voll werden von Erkenntnis der Ehre [der Herrlichkeit; vgl. Elberfelder Bibel] des HERRN, wie Wasser das Meer bedeckt“ (Habakuk 2,14).

Verherrlichen Sie Gott in Ihrem Leben

Es ist der Auftrag von Gottes Kirche, Gottes Evangelium zu verkünden, das eine Botschaft über seine Herrlichkeit enthält; jedoch haben wir auch eine persönliche Verantwortung, die Herrlichkeit Gottes in unserem eigenen Leben zu verkünden, und zwar durch die Art und Weise, wie wir uns verhalten. Wenn wir unser Leben nach Gottes Prinzipien führen, dann sind wir genau genommen Botschafter—Repräsentanten Gottes—für diejenigen, die uns beobachten. Sie werden schlussendlich von uns lernen, wie man Gott verherrlicht.

Matthäus 5,16 sagt uns: „So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen“ (Elberfelder Bibel).

Johannes 15,8 fügt an: „Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.“ (Vergleichen Sie 3.Mose 10,3 in der Elberfelder Bibel: „… vor dem ganzen Volk will ich verherrlicht werden.“)

Unser richtiges Beispiel eines christlichen Lebens sollte andere dazu bringen, Gott zu verherrlichen, wie uns Paulus in Galater 1,24 sagt: „… und sie verherrlichten Gott um meinetwillen“ (Elberfelder Bibel). Was immer wir tun, sagen und sogar denken, sollte die Herrlichkeit Gottes verdeutlichen (1.Korinther 10,31 in der New King James Bible; 1.Korinther 6,20 in der Elberfelder Bibel). Selbst wenn wir um des Namens Christi willen verfolgt werden, wird Gott verherrlicht, weil offenbar wird, dass wir Gott mehr als irgendetwas oder irgendjemand anderen geliebt haben (vergleichen Sie 1.Petrus 4,14–16; Elberfelder Bibel). Dies mag sogar unseren Tod beinhalten, sollten wir in eine Lage gebracht werden, in der es notwendig ist, für unseren Glauben zu sterben (vergleichen Sie Johannes 21,19; Elberfelder Bibel).

Wir müssen für die Herrlichkeit Gottes leben, NICHT für unsere eigene Herrlichkeit oder die anderer Menschen (Johannes 7,18; New King James Bible). Selbst als Christus ein Mensch war, suchte er nicht seine eigene Herrlichkeit (Johannes 8,50; New King James Bible). Er sagte in Johannes 17,4, dass er den Vater auf Erden verherrlicht hat. Wir lesen auch, dass Paulus nicht die Herrlichkeit von den Menschen suchte (1.Thessalonicher 2,6; New King James Bible). Sprüche 25,27 sagt, dass das Suchen eigener Herrlichkeit keine Herrlichkeit darstellt (vgl. New King James Bible).

Suchen Sie Gott in Zeiten der Not

Wenn wir uns in Schwierigkeiten befinden und Gott um Hilfe anrufen, so sollten wir uns an die Bitte des Psalmisten in Psalm 79,9 erinnern—an die Art, wie er sich Gott näherte—und wir können dies ebenso tun: „Hilf du uns, Gott, unser Helfer, um deines Namens Ehre willen [Die New King James Bible schreibt auch hier „glory“, d.h. Herrlichkeit]! Errette uns und vergib uns unsre Sünden um deines Namens willen!“

Gott sagt uns in Psalm 50,15: „… und rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen [Die New King James Bible schreibt auch hier „glorify“, d.h. verherrlichen]!“

Wir müssen wissen, dass Gott uns niemals alleine lassen wird. Deshalb können wir, gemeinsam mit Paulus, voller Zuversicht sagen: „Der Herr aber wird mich retten von jedem bösen Werk und mich in sein himmlisches Reich hineinretten. Ihm sei die Herrlichkeit in alle Ewigkeit! Amen“

(2.Timotheus 4,18; Elberfelder Bibel; vergleichen Sie Philipper 4,19–20; Elberfelder Bibel).

Wir werden die Herrlichkeit Gottes empfangen

Wenn wir zu Gott beten: „… dein ist die… Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen“, so erkennen wir an, dass er der „Vater der Herrlichkeit“ ist (Epheser 1,17). Gleichzeitig müssen wir begreifen, dass Gott UNS erschaffen hat, damit wir seine Herrlichkeit erlangen können! Dies mag unglaublich klingen, aber die Bibel offenbart, dass Gott WILLENS IST, seine Herrlichkeit mit Ihnen und mit mir zu teilen!

Da der physische Mensch nach dem Bilde Gottes, als Gottes Ebenbild, erschaffen wurde, besitzt er eine gewisse, wenn auch selbstverständlich vorübergehende Herrlichkeit. Christus sagte in Matthäus 6,29, dass Salomo Herrlichkeit besaß. Wir lesen in 1.Petrus 1,24, dass die Herrlichkeit vergänglich ist wie Gras, und Jesaja 28,1 sagt uns, dass des Menschen Herrlichkeit wie die einer „welken Blume“ ist.

Es ist Gottes Absicht, seine ewige Herrlichkeit mit uns zu teilen. Jedoch können Menschen diese Herrlichkeit niemals von sich aus oder aufgrund eigener Kraft erlangen. Grund dafür ist, dass sie sündigen, und wenn die Sünde nicht bereut und ihnen vergeben wird, dann „ermangeln“ sie „der Herrlichkeit Gottes“ (vergleichen Sie Römer 3,23; neue Lutherbibel 2009).

Aber die gute Nachricht ist, dass Christus für uns gestorben ist und wieder auferweckt wurde, damit wir durch ihn—durch seinen Tod UND durch sein Leben in uns—Gottes eigene Herrlichkeit erlangen können. Römer 8,18 sagt uns, dass die Leiden dieser Welt nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. Wir werden „… in dasselbe Bild [von Christus] verwandelt von [der] Herrlichkeit [des Menschen] zu [Gottes] Herrlichkeit, ganz so wie der Geist des Herrn wirkt“ (2.Korinther 3,18; neue Lutherbibel 2009).

Wir lesen in 1.Thessalonicher 2,12, dass wir so wandeln sollen, „… wie es Gottes würdig ist, der euch zu seinem Reich und seiner Herrlichkeit beruft“ (Schlachterbibel). Wir sollen auch „die Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus erlang[en]“ (2.Thessalonicher 2,14). 1.Petrus 5,10 bestätigt, dass Gott uns „berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus“, und Römer 5,2 betont, dass wir uns „rühmen… der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird.“

Philipper 3,20–21 lässt an dieser Aussage keinen Zweifel: „Jesus Christus… [wird] unsern nichtigen Leib verwandeln…, dass er gleich werde seinem verherrlichten Leibe…“

Wenn wir zum Vater beten und seine Herrlichkeit preisen, dann sollte uns dies daran erinnern, dass Gottes Herrlichkeit die unsere werden könnte.

Zusammenfassung

Als Gottes Kirche haben wir die Verantwortung, anderen das Geheimnis der Herrlichkeit Gottes kundzutun (vergleichen Sie Kolosser 1,27). Die Herrlichkeit gehört Gott. Sie wird auf ewig bestehen. Gottes Herrlichkeit ist zu hell, als dass der Mensch sie erblicken und weiterleben könnte.

Der Vater teilt seine Herrlichkeit mit Christus. Der Vater hat Christus in Herrlichkeit auferweckt, und Christus wird in Herrlichkeit zurückkehren.

Gott will seine Herrlichkeit mit den Menschen teilen. Gott hat uns das Geheimnis seiner Herrlichkeit offenbart und uns gezeigt, dass wir sie erlangen können, wenn wir uns auf eine Weise verhalten, die unserer Berufung würdig ist. Wir müssen ein christliches Leben führen und ein gutes Beispiel für die Herrlichkeit Gottes abgeben, damit andere unseren Vater im Himmel ebenso verherrlichen können. Schlussendlich wird die Erde erfüllt sein mit der Herrlichkeit Gottes. Wenn wir Gott den Vater um Hilfe bitten, dann können wir uns auf seine Herrlichkeit beziehen, die er uns zu geben versprochen hat.

 

„Im Namen Jesu Christi“

Christus sagt wahren bekehrten Christen und jenen, die die Wahrheit erkannt haben, danach leben wollen und sich nach Reue und Glaubensgehorsam auf dem Weg zu ihrer Taufe befinden, dass sie das Privileg haben, zum Vater im „Namen Jesu Christi“ beten zu dürfen (Vergleichen Sie zum Beispiel Johannes 16,23: „… Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er‘s euch geben.“). Was genau bedeutet es, zu Gott dem Vater im Namen Jesu Christi zu beten?

Wir werden einige interessante Passagen betrachten, in denen das Konzept aufgegriffen wird, im Namen Jesu Christi zu beten, zu sprechen und zu handeln. Beachten Sie, was uns diese Passagen vermitteln.

Die Bedeutung des Namens Christi

Wenn wir im Namen Jesu Christi beten, dann müssen wir uns stets der BEDEUTUNG seines Namens bewusst sein.

Epheser 1,20–21 zeigt uns, dass der Name Christi über allen anderen Namen steht. Philipper 2,9–11 fügt an, dass Gott Christus erhöht und ihm einen Namen gegeben hat, der höher als alle anderen Namen ist, und dass sich im Namen Jesu Christi alle Knie beugen sollen. Den Menschen ist kein anderer Name gegeben als der Name Jesu Christi, durch den wir gerettet werden können (Apostelgeschichte 4,12). Hebräer 1,4 erklärt schließlich, dass Christus so viel höher geworden ist als die Engel, und dass sein Name, den er ererbt hat, höher ist als ihr Name.

Wir gehören Christus an

Die bloße Tatsache, dass jemand etwas „im Namen Jesu Christi“ sagt oder tut, bedeutet keineswegs, dass er erhört oder von Gott angenommen wird. In Matthäus 7,22–23 lesen wir, dass Menschen im Namen Christi weissagten, Dämonen austrieben und große Werke ausübten, aber Christus sagte zu ihnen, dass er sie nie gekannt hat.

Andererseits trieb jemand laut Markus 9,38–41 Dämonen in Christi Namen aus, der nicht Teil der zwölf Apostel war. Den Aposteln, die gegen dessen Vorgehen Einwände erhoben, sagte Christus, dass sie ihn nicht daran hindern sollten, in seinem Namen Wunder zu wirken. Er fuhr fort zu erklären, dass es jemandem „nicht unvergolten bleiben“ wird (Vers 41), wenn er Christi Jüngern in Christi Namen einen Becher Wasser gibt, weil sie Christus angehören.

Wir sehen, dass das Konzept „im Namen Jesu Christi“ die Tatsache beinhaltet, dass man „Christus angehört.“ Die Menschen, die in Matthäus 7,22–23 erwähnt werden, gehörten nicht zu Christus, so dass ihre Worte oder Taten „im Namen Christi“ ohne Bedeutung waren.

Beachten Sie ein weiteres Beispiel in Apostelgeschichte 19,13–17, das zeigt, dass der Ausdruck „im Namen Jesu Christi“ keineswegs als eine Art Floskel oder magischer Ausdruck verwendet werden darf, auch nicht im Gebet. Ebenso darf er nicht als eine gedankenlose Wiederholung verwendet werden. In dieser Schriftstelle versuchten Zauberer vergeblich, Dämonen auszutreiben, indem sie über Besessenen den Namen Jesu Christi nannten, weil sie gesehen hatten, wie Paulus Austreibungen im Namen Jesu vollbracht hatte (vergleichen Sie Apostelgeschichte 16,18). Sie waren dazu jedoch nicht in der Lage, da sie Christus nicht angehörten. Sie versuchten den Namen Jesu Christi einfach wie eine Art „magische Formel“ anzuwenden.

Der Name Christi identifiziert und beschreibt Christus

Wenn wir von Christi Namen sprechen, so reden wir von Christus selbst. Wenn wir verstehen, wie groß SEIN NAME ist, dann können wir beginnen zu verstehen, wie groß ER ist, und wenn wir begreifen, dass wir nur durch den Namen Christi gerettet werden können, dann können wir erkennen, dass wir nur durch Christus selbst gerettet werden können.

Matthäus 12,21 sagt, dass die Heiden auf den Namen Christi hoffen werden. (Die Menge Bibel schreibt: „… auf seinen Namen werden die Heidenvölker ihre Hoffnung setzen.“) Matthäus 18,5 sagt, dass wir Christus aufnehmen, wenn wir im Namen Christi ein Kind aufnehmen. Und Matthäus 18,20 sagt, dass Christus mitten unter zwei oder drei Jüngern ist, die in seinem Namen versammelt sind.

Matthäus 28,19–20 zitiert die Worte Christi wie folgt: „… machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen [in den Besitz] des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes [die Gottfamilie, die gegenwärtig aus dem Vater und dem Sohn besteht, die beide durch die Kraft des Heiligen Geistes wirken] und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe…“ Aber wir lesen ebenfalls, dass wir auf den Namen oder in den Besitz Jesu Christi getauft werden müssen (Apostelgeschichte 2,38). Dies bedeutet, dass wir auf oder in ihn hinein getauft werden. Wir sind in den Tod Jesu Christi getauft (Römer 6,3), und wenn wir in ihn hinein getauft wurden (vgl. Römer 6,3 in der Schlachterbibel), dann haben wir ihn angezogen, wie Galater 3,27 erklärt.

Für diejenigen, die in richtiger Weise getauft worden sind, gilt, dass sie mit Christus durch die Taufe begraben und mit Christus auferweckt wurden (Kolosser 2,12–13). Sie sind mit Christus gestorben und mit Christus auferstanden (Kolosser 2,20; 3,1). Erneut erkennen wir, dass in seinen Namen hinein getauft zu werden bedeutet, in ihn hinein getauft zu werden.

Apostelgeschichte 21,13 sagt uns, dass Paulus gewillt war, für den Namen des Herrn Jesus zu sterben; das heißt für alles, wofür Christus steht. Man könnte auch sagen, Paulus war gewillt, für Jesus Christus zu sterben.

Römer 10,13–14 trifft eine identische Aussage. Jene, die Gott anrufen (Vers 14), rufen den Namen des Herrn an (Vers 13). Weitere Beispiele können im Buch der Offenbarung gefunden werden. In Offenbarung 13,6 wird uns gesagt, dass das Tier „… sein Maul auf[tat] zur Lästerung gegen Gott, zu lästern seinen Namen…“ Offenbarung 15,4 sagt uns: „Wer sollte DICH, Herr, nicht fürchten und DEINEN Namen nicht preisen? … alle Völker werden kommen und anbeten vor dir…“ Offenbarung 16,9 führt aus: „Und die Menschen… lästerten den Namen Gottes… und bekehrten sich nicht, ihm die Ehre zu geben.“ Vers 11 sagt: „… und [sie] lästerten Gott im Himmel… und bekehrten sich nicht…“ Und Vers 21 sagt: „… und die Menschen lästerten Gott…“

„Im Namen Jesu Christi“ zu beten bedeutet, „in Christus“ zu beten. Aber was genau ist damit gemeint?

Im Namen Jesu Christi bedeutet „durch seine gegenwärtige Kraft“

Wenn wir etwas im Namen Jesu Christi tun, dann erkennen wir seine großartige Macht an, durch die er wirkt.

Apostelgeschichte 3,6 sagt, dass Petrus einen lahmen Menschen heilte, indem er ihn „… [i]m Namen Jesu Christi von Nazareth…“ aufforderte, aufzustehen und umherzugehen. Apostelgeschichte 3,16 sagt, dass durch den Glauben an Christi Namen dieser Name einen Menschen geheilt hat und dass der Glaube, der durch Christus gewirkt hat, dieses Wunder vollbrachte.

Apostelgeschichte 4,7 berichtet, dass der Hohepriester Petrus fragte: „… Durch welche Kraft [dunamis im Griechischen, ein Verweis auf die Kraft von Gottes Geist] oder in welchem Namen habt ihr“ diesen Menschen geheilt? (Schlachterbibel). In Vers 10 lesen wir die Antwort des Petrus: Ich tat es „… [i]m Namen Jesu Christi von Nazareth… durch ihn steht dieser hier gesund vor euch.“

Es war Christus, der den Mann heilte. Im Grunde sagte Petrus zu dem Lahmen: Ich gebiete Dir im Namen Jesu Christi, aufzustehen—was bedeutet, ich gebiete dir aufzustehen in der Gewissheit, dass dich Christus heilen wird.

Wir lesen auch in 1.Korinther 5,4–5, dass Paulus in Bezug auf einen Kirchenausschluss sagte: „…wenn ihr in dem Namen unseres Herrn Jesus versammelt seid und mein Geist samt der Kraft unseres Herrn Jesus bei euch ist… “ Paulus bezog sich auf die Tatsache, dass die Kraft Jesu Christi anwesend war. Dies bedeutet, dass CHRISTUS durch die Kraft des Heiligen Geistes anwesend war. Mit diesem Wissen konnte Paulus ihnen sagen, etwas im Namen Jesu Christi zu tun, da Christi Kraft und seine Gegenwart präsent waren. Anders ausgedrückt, sagte Paulus den Ältesten, dass Christus diesen Menschen durch sie ausschließen würde. Das gleiche Prinzip gilt, wenn Gottes Prediger jemanden auf oder in den Namen Christi taufen. Tatsächlich ist es Christus, der die Taufe durchführt, indem er seine menschlichen Diener als Werkzeuge benutzt.

Wenn wir im Namen Jesu Christi beten, dann wird Christus es ausführen

Johannes 14,13–14 sagt uns, dass Christus tun wird, was immer wir von dem Vater im Namen Christi erbitten.

Die Ryrie Studienbibel kommentiert diesen Vers wie folgt: „Das ist keine Formel, die an das Ende von Gebeten angehängt werden müsste, sondern der Ausdruck bedeutet, für dieselben Dinge zu bitten, von denen auch Jesus wünschen würde, dass sie vollbracht werden. Es ist, als wenn man eine Vollmacht nutzt, die ein sehr geliebter Mensch einem verliehen hat.“

Der Commentary on the Whole Bible von Jamieson, Fausset and Brown erklärt: „… was immer ihr in meinem Namen erbittet, das werde ICH—als euer Mittler—ausführen.“

Matthew Henry´s Commentary stellt fest: „Sie sollten seinen Verdienst und seine Fürsprache erbitten, und darauf vertrauen… Der Name Christi ist ein guter Name und im Himmel wohlbekannt… Durch den Glauben an seinen Namen mögen wir erhalten, worum wir gebeten haben.“

Der Broadman Bible Commentary fügt an, dass wir „… in Übereinstimmung mit seinem Charakter“ beten sollen.

Aber WIE wird Christus es tun? WARUM wird ER es tun? Und WAS genau wird er tun?

In Seinem Namen bedeutet „durch Christus“

Johannes 14,26 sagt, dass uns der Vater seinen Heiligen Geist im Namen Jesu Christi senden wird. Titus 3,5–6 sagt, dass der Vater uns den Heiligen Geist durch Jesus Christus gibt. Tatsächlich ist es Christus, der den Heiligen Geist vom Vater erhält, um ihn dann in uns auszugießen (Apostelgeschichte 2,33; Johannes 15,26). [Zusätzlich gibt uns Christus auch seinen Heiligen Geist, sodass sowohl der Geist des Vaters als auch der Geist Christi in einem bekehrten Christen wohnen, oder anders gesagt: Der Vater und Jesus Christus wohnen in uns durch ihren Heiligen Geist.]

Wenn der Vater uns den Heiligen Geist in Christi Namen gibt, so gibt er uns den Geist durch Christus. Wenn wir zum Vater im Namen Jesu Christi beten, so beten wir zum Vater durch Christus. Aber wie geschieht dies, und was bedeutet es?

Wir lesen in Römer 7,25, dass Paulus Gott durch unseren Herrn Jesus Christus dankt. In 1.Korinther 15,57 fügt er an, dass Gott uns den Sieg durch unseren Herrn Jesus Christus gibt. Auf irgendeine Art und Weise TUT Christus etwas. Wenn wir zum Vater im Namen Jesu Christi beten, dann erwarten wir, dass Christus etwas tut!

Beachten Sie Hebräer 13,20–21, wo wir lesen, dass Gott uns durch Jesus Christus vollenden wird (Elberfelder Bibel). Philipper 4,13 besagt, dass Paulus alle Dinge durch Jesus Christus zu tun vermochte, der ihn stark gemacht hatte (Schlachterbibel).

Wie erwähnt, besagt Johannes 16,23–24, dass der Vater uns geben wird, worum wir ihn in Christi Namen bitten, und wenn wir im
Namen Jesu Christi darum bitten, werden wir es erhalten. Wir haben jedoch zuvor gelesen, dass Christus dies tun wird. Somit verstehen wir also, dass der Vater es durch Jesus Christus tut! Einfach ausgedrückt, der Vater gibt das Gewünschte an Jesus Christus, und Jesus Christus gibt es weiter an uns.

Christus unser Mittler

Aber es gibt noch mehr zu sagen. Wenn wir zum Vater im Namen Jesu Christi beten, dann bedeutet dies nicht nur, dass der Vater, wenn er unser Gebet beantwortet, durch Jesus Christus wirkt, sondern auch, dass wir die Rolle und Funktion Christi in unserem Gebet anerkennen, indem wir erwarten, dass Christus etwas tut, wenn wir beten. Wir beten durch Christus, wenn wir zu dem Vater im Namen Jesu Christi beten—in der Erwartung, dass Christus uns unterstützt und etwas im Hinblick auf unser Gebet bewirkt.

Der Commentary on the Whole Bible von Jamieson, Fausset and Brown erklärt, dass Christus der lebendige Dirigent unserer Bitte nach oben und der Antwort von oben ist.

In den Worten des Paulus in 2.Thessalonicher 3,6 lesen wir, dass er den Geschwistern im Namen unseres Herrn Jesus Christus einen Befehl gab. In Vers 12 gebot er ihnen und ermahnte sie in dem Herrn Jesus Christus. (Die Schlachterbibel übersetzt: „Solchen gebieten wir und ermahnen sie im Auftrag unseres Herrn Jesus Christus.“) In Kolosser 3,17 lesen wir: „Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.“

Wenn wir etwas im Namen Jesu Christi beten oder sagen, so sagen wir es nicht nur mit oder aufgrund seiner Autorität und in seinem Auftrag, sondern wir sprechen tatsächlich durch Jesus Christus.

Sie mögen sich fragen, wie dies möglich sein kann. Lassen Sie uns eine Schlüsselstelle in der Schrift betrachten, die beleuchtet, was geschieht, wenn wir im Namen Christi beten. 2.Korinther 5,18–20 sagt uns: „Das alles aber [kommt] von Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Jesus Christus und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat; weil nämlich Gott in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte, indem er ihnen ihre Sünden nicht anrechnete und das Wort der Versöhnung in uns legte. So sind wir nun Botschafter für Christus, und zwar so, dass Gott selbst durch uns ermahnt; so bitten wir nun stellvertretend für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott!“ (Schlachterbibel).

Diese Schriftstelle sagt uns, dass uns Gott, der in Jesus Christus war, durch Jesus Christus mit sich selbst versöhnt hat. Paulus sagte, dass er und die anderen Jünger Botschafter für Christus seien. Sie handelten, als ob Gott selbst durch sie bitten würde. Sie flehten die Mitglieder im Namen Christi an.

In gleicher Weise bitten wir Christus darum, uns vor dem Vater zu vertreten, wenn wir zum Vater im Namen Christi beten. Wir sind Botschafter von Christus; wir repräsentieren Christus, der für uns zum Vater betet. Er ist unser Mittler, unser Fürsprecher und unser Anwalt. Vergleichen Sie 1.Timotheus 2,5: „Denn es ist… ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus.“

Beachten Sie auch 1.Johannes 2,1: „… Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist.“

Christus kam im Namen des Vaters, als sein Repräsentant. Der Vater lebte in Christus und tat seine Werke in und durch Christus.

Wie der Vater seine Werke durch Christus tat, so tut Christus seine Werke in und durch uns. Dies beinhaltet auch das Gebet. Christus lebt in uns, und wenn wir im Namen Christi beten, so ist es tatsächlich Christus, der uns den Sinn für die richtigen Worte gibt, und er ist derjenige, der dem Vater sogar vermittelt, was wir sagen wollten, aber nicht die richtigen Worte fanden, um es auszudrücken. Dies trifft ganz klar auf bekehrte Christen zu. Doch wie eingangs erwähnt, können auch jene, die die Wahrheit erkannt haben, danach leben wollen und sich nach Reue und Glaubensgehorsam auf dem Weg zu ihrer Taufe befinden, im Namen Christi beten, weil sein Geist bereits mit ihnen wirkt, auch wenn er noch nicht in ihnen ist, was erst im Zeitpunkt der Taufe der Fall sein wird.

Wir lesen, dass der Geist uns vor Gott vertritt, wenn wir beten (vergleichen Sie Römer 8,26–27). Vers 34 macht deutlich, dass es in Wirklichkeit Christus durch seinen Geist ist, der für uns Fürsprache hält oder für unsere Sache eintritt. Er ist der letzte Adam, der lebendig macht—ein lebendig—machender Geist (1.Korinther 15,45). Für eine ausführlichere Erörterung lesen Sie bitte die Seiten 13 und 14 unserer kostenlosen Broschüre „Ist Gott eine Dreieinigkeit?

Wie können wir nun Johannes 16,26–27 verstehen, wo wir lesen: „An jenem Tage werdet ihr bitten in meinem Namen. Und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch bitten will; denn er selbst, der Vater, hat euch lieb, weil ihr mich liebt und glaubt, dass ich von Gott ausgegangen bin.“

Sagt diese Schriftstelle aus, dass Christus NICHT für uns zum Vater betet?

Der Commentary on the Whole Bible von Jamieson, Fausset and Brown erklärt: „Christus betet für sein Volk zum Vater, jedoch nicht, damit er diesem sein unwilliges Ohr zuneigt… Es bedeutet keineswegs, dass der Vater nicht schon von sich selbst aus gesinnt ist zu helfen.“

Die Ryrie Studienbibel stimmt dem zu: „Den Vater über [oder besser „durch“, wie die englische Originalausgabe der Ryrie Studienbibel sagt] den Sohn anzusprechen, ist seitdem eine übliche christliche Praxis.“

Es ist wahr, dass der Vater unsere Gedanken kennt, und er weiß, was wir sagen wollen, bevor wir es aussprechen. Christus sagte, dass er den Vater nicht bitten würde, uns zu geben, was wir benötigen, denn der Vater liebt uns selbst. Die Betonung liegt hier auf der Liebe des Vaters. Christus stellte klar, dass es nicht darum gehen kann, dass er den Vater für uns bitten muss, weil der Vater uns nicht liebt. Er liebt uns, weil wir Christus geliebt haben. Doch Christus IST unser Mittler, der MENSCH wurde und deshalb Mitgefühl für unsere Schwächen hat. Von daher kann er in unserem Interesse zum Vater sprechen. Er bittet für uns—aber nicht, weil uns der Vater nicht lieben würde.

Wenn wir zum Vater durch den in uns lebenden Christus sprechen (oder, wie oben gesagt, durch Christus, der mit und bei uns ist), so ist es Christus, der uns inspiriert, und es ist so, als ob er das Reden übernimmt (was er ja auch tatsachlich tut, wenn er uns bei dem Vater vertritt). Christus sagte zum Beispiel, dass er uns in Zeiten der Verfolgung durch den Heiligen Geist das lehren wird, was wir sagen sollen (vergleichen Sie Lukas 21,14–15; 12,11–12). Er sagt uns in Matthäus 10,20: „Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet“ (vgl. auch Markus 13,11).

Wir handeln als Repräsentanten Christi, genauso, wie ein Polizist ein Repräsentant der Polizei und des Gesetzes ist. Möglicherweise sagt er, dass er „im Namen des Gesetzes“ handelt. Wenn er dies sagt, so repräsentiert er das Gesetz, und das Gesetz spricht durch ihn. In gleicher Weise spricht Christus durch uns, wenn wir ihn repräsentieren.

Wir haben auch gesehen, dass wir zum Vater durch Christus beten, wenn wir zum Vater in Christi Namen beten, und dass wir dabei Christi Rolle und Funktion als unseren Mittler und Anwalt anerkennen.

Christus spricht durch uns, und wir sprechen durch Christus. Schließlich lebt Christus in uns (2.Korinther 13,5). Christus lebte in Paulus, und Paulus lebte im Glauben Christi, des Sohnes Gottes (Galater 2,20; neue Lutherbibel 2009), auch wenn er zu Menschen sprach und wenn er zu Gott betete. Beachten Sie, dass Paulus in 2.Korinther 13,3 darauf hinweist, dass ihr „ja einen Beweis [verlangt], dass Christus in mir redet…“ Da Christus in Paulus lebte, sprach er durch Paulus und für ihn.

Wenn wir im Namen Jesu Christi zu Gott dem Vater beten, dann tun wir dies durch Christus selbst. In gewissem Sinne bitten wir Christus, dem Vater unsere Gebete in der von uns beabsichtigten Weise zu vermitteln.

Nehmen Sie diese letzten Schriftstellen als Beweis für diese Behauptung:

Hebräer 9,24 sagt uns, dass Christus HEUTE in der Gegenwart Gottes des Vaters erscheint, JETZT, jedes Mal, wenn wir in seinem Namen beten. Hebräer 7,25 sagt: „Daher kann er auch für immer selig machen, die durch ihn zu Gott kommen; denn er lebt für immer und bittet für sie.“ Und Hebräer 13,15 fügt an: „So lasst uns nun durch ihn Gott allezeit das Lobopfer darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen.“ Diese Schriftstellen sagen uns, dass wir durch Jesus Christus zu Gott dem Vater beten.

Zusammenfassung

Da wir Christus angehören, gestattet Christus uns, Dinge in seinem herrlichen und allmächtigen Namen zu sagen und zu tun. Das heißt, wir können durch die Kraft seines Heiligen Geistes in uns Dinge vollbringen.

Wenn wir zu dem Vater im Namen Christi beten, dann bitten wir Christus darum, für uns zu handeln. Wir sprechen zu Gott dem Vater durch Christus; d.h., Christus hilft uns dabei, dem Vater gegenüber auszudrücken, was wir denken, wie wir uns fühlen und was wir durchmachen. Manchmal mögen wir nicht genau wissen, was wir sagen sollen, aber Christus hilft uns durch seinen Geist bei unseren Schwachheiten.

Wenn wir ein Gebet mit den Worten „im Namen Jesu Christi“ abschließen, dann sollten wir sicherstellen, dass wir dies auch sagen KÖNNEN—dass Christus wirklich durch uns spricht und für uns eintreten kann und wird. Die Warnung hierbei ist, dass das bloße Aussprechen der Worte „im Namen Jesu Christi“ leicht zu einer vergeblichen Wiederholung werden kann. Um zu verhindern, dass dies geschieht, müssen wir uns der Bedeutung äußerst bewusst sein, und wenn wir diesen Ausdruck verwenden, dann müssen wir die damit einhergehende große Verantwortung und die Verbindlichkeit für uns begreifen.

Wenn wir die Worte „im Namen Jesu Christi“ verwenden, muss uns die Tatsache klar sein, dass wir in diesem Moment Christus bitten, für uns als unser Mittler, Fürsprecher und Anwalt zu handeln. Sodann sagen wir damit dem Vater, dass uns klar ist, dass Christus jetzt stellvertretend für uns als unser barmherziger Hohepriester eintritt; dass er für unsere Sache plädiert und dem Vater unsere intimsten Gefühle und Versuchungen vermittelt sowie unseren persönlichen Kampf mit uns selbst und unserer menschlichen Natur.

Christus hat versprochen, dass er für uns das tun wird, was wir erbitten, wenn wir in seinem Namen zum Vater beten. Der Vater wird unser Gebet durch Christus beantworten. Aber wir müssen den Vater auf angemessene Weise bitten und mit dem richtigen Verständnis davon, was es bedeutet, „im Namen Jesu Christi“ zu beten.

 

Amen

Christus hat uns angewiesen, unsere Gebete mit dem Wort „Amen“ zu beschließen (Matthäus 6,13). Aber wie es bei den Worten „im Namen Jesu Christi“ der Fall ist, so kann auch die Verwendung des Wortes „Amen“ zu sinnlosem Geplapper werden, wenn wir nicht vorsichtig sind. Um dies zu vermeiden, müssen wir ein klares Verständnis davon haben, was es bedeutet, „Amen“ zu sagen.

Der Kommentar Rieneckers Lexikon zur Bibel erklärt, dass das hebräische Wort „Amen“ wörtlich „Das ist gewisslich wahr“ oder „ja, ja, es soll also geschehen“ bedeutet. Es hat auch die Bedeutung von „… fest, zuverlässig, beständig, Glauben, Wahrheit [und] Treue“.

Wir lesen zum Beispiel in Jeremia 28,6: „…da sprach Jeremia, der Prophet: Amen! So möge der HERR handeln! Der HERR lasse deine Worte zustande kommen, die du geweissagt hast…“ (Schlachterbibel).

Diese Bekräftigung durch das Wort „Amen“ wird an vielen Stellen in der Bibel deutlich. Die berühmten Aussagen Christi, die oft mit „wahrlich“ eingeleitet werden, gebrauchen im Urtext die Entsprechung „Amen.“ Z.B. lesen wir in Matthäus 5,18: „Denn wahrlich, ich sage euch…“ Im Urtext steht: „Amen, ich sage euch…“ Mit anderen Worten: „So ist es“ oder „So soll es sein.“

Der Kommentar fährt fort aufzuzeigen, dass das Wort „Amen“ unverändert und ohne übersetzt zu werden ins Griechische und später ins Lateinische, Englische und Deutsche übernommen wurde.

Das Alte Testament und auch das Neue Testament wenden dieses Wort manchmal auf Gott an. Wir lesen in Jesaja 65,16 über den „wahrhaftigen Gott“ (Anmerkung in der Elberfelder Bibel: „[oder Gott] der Wahrheit; [wörtlich] des Amen“). Das hebräische Wort für „wahrhaftig“ beziehungsweise „Wahrheit“ lautet „Amen“.

In 5.Mose 7,9 lesen wir über den „treuen Gott“. Wiederum ist das hebräische Wort für „treu“ das Wort „Amen“. In Offenbarung 3,14 beschreibt Christus sich selbst wie folgt: „Das sagt der ‚Amen‘, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Ursprung [oder: das Fundament oder die Quelle] der Schöpfung Gottes“ (Schlachterbibel).

Die ehrwürdige Bedeutung des Wortes wird ebenfalls in 2.Korinther 1,20 betont: „…denn für alle Verheißungen Gottes liegt in ihm [Christus] das ‚Ja‘; daher ist durch ihn auch das ,Amen‘ erfolgt, Gott zur Verherrlichung durch uns“ (Menge Bibel).

Der Kommentar schließt mit diesen wichtigen Bemerkungen: „Das [Amen], das der Betende als Abschluss seines Gebets selber sagt, ist eine Entleerung seines Sinngehalts und ein Missverständnis seines biblischen Gebrauchs, wenn es nicht in lebendigem Bezug zum Inhalt des Gebets steht.“

Zusammenfassung

Wenn wir unser Gebet mit „Amen“ beschließen, dann dürfen wir dieses Wort nicht als eine routinemäßige, leere Phrase verwenden. Es ist ein sehr wichtiges und bedeutungsvolles Wort—eine Bestätigung, wenn man so will, dass wir jedes einzelne Wort, das wir im Gebet gesagt haben, auch tatsächlich so meinen. Dies gilt auch, wenn wir als Mithörer „Amen“ zu einem Gebet sagen, dass jemand anderer gebetet hat (z.B. ein Tischgebet oder ein Abschluss- oder Schlussgebet in einer Gemeindeversammlung). Es darf niemals gedankenlos verwendet werden, da es Bekräftigung und Bestätigung des Gebets bekundet und eine seiner Verwendungen eine Bezugnahme auf Gott selbst ist.

 

Schlussfolgerung

Die Bibel sagt uns, dass wir beten müssen, und sie erklärt uns auch, wie man betet und zu wem wir beten sollen. Wie wir bereits in der Einleitung sagten, ist es der Sinn dieser Broschüre, Ihnen zu helfen, wirkungsvoller zu beten. Es ist unser aufrichtiger Wunsch, dass Sie sich nach dem Studium dieser Broschüre inspiriert fühlen, die hier erwähnten biblischen Prinzipien anzuwenden, und dass Sie beginnen zu begreifen, wie sehr sich Gott mit ihnen auf einer persönlichen Ebene befasst.

Wenn Sie die Schlüssel für erfolgreiche Gebete anwenden, sowie den Gebetsentwurf aus Matthäus 6 als Anleitung gebrauchen, dann können Sie zuversichtlich sein, dass Gott Ihre Gebete erhören wird! Seine Antworten auf Ihre Gebete werden erfreulich sein und weit über das hinausgehen, was Sie sich vorzustellen vermögen.

Unsere Aufforderung an Sie: Versuchen Sie es!

 

Anhang A

Bitten Sie um Mehr von Gottes Heiligem Geist!

Ist es für einen Christen möglich, mehr von Gottes Heiligem Geist zu erhalten?

Ja, das ist es in der Tat, und die Art und Weise, in der dies geschieht, beinhaltet persönliches Wachstum, aber auch die Tatsache, dass Gott jemanden dazu beruft, eine spezielle Funktion in seinem Dienst zu erfüllen.

Zuerst müssen Sie verstehen, dass Gott dem Menschen seinen Heiligen Geist als ein Geschenk gibt. Petrus erklärt dies im Zusammenhang in Apostelgeschichte 2,38: „Petrus sagte zu ihnen: Kehrt um („bereut“ oder „ändert euch“, vgl. Die Gute Nachricht), und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, und ihr werdet die Gabe des heiligen Geistes empfangen“ (Zürcher Bibel 2007).

Paulus beschreibt überdies den Zweck dieser Gabe Gottes: „In ihm [Christus] seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung. Der ist das Unterpfand unseres Erbes, auf die Erlösung seines Eigentums zum Preise seiner Herrlichkeit“ (Epheser 1,13–14; Elberfelder Bibel; vergleichen Sie ebenfalls 2.Korinther 5,5).

Gottes Heiliger Geist ist ebenfalls die Kraft Gottes, durch die Christen in der Lage sind, ein bekehrtes Leben zu führen. Wir finden diesen dramatischen Kontrast zweier Lebensweisen in Römer 8,5–6 beschrieben: „Denn diejenigen, die gemäß [der Wesensart] des Fleisches [oder fleischlich] sind, trachten nach dem, was dem Fleisch entspricht; diejenigen aber, die gemäß [der Wesensart] des Geistes [oder geistlich] sind, [trachten] nach dem, was dem Geist entspricht. Denn das Trachten des Fleisches ist Tod, das Trachten des Geistes aber Leben und Frieden“ (Schlachterbibel).

Es ist nicht ausreichend, lediglich zu bereuen und die Gabe des Heiligen Geistes zu empfangen. Dies ist keineswegs der vollständige Prozess, den Gott eingerichtet hat, damit die Menschheit das ewige Leben erlangen kann. Es ist noch ein gewisser Aufwand unsererseits notwendig. In seiner Botschaft an die sieben Gemeinden in Offenbarung 2 und 3 fasst Jesus Christus seine Anweisungen an jede der Gemeinden mit folgenden Worten zusammen: „Wer überwindet…“ (Vergleichen Sie Offenbarung 2,7.11.17.26; Offenbarung 3,5.12.21.)

Bedenken Sie, wie Paulus Timotheus, einen jungen Prediger unter seiner Anleitung, ermutigte, das Geschenk des Heiligen Geistes zu nutzen: „Aus diesem Grund erinnere ich dich daran, dass du ERWECKEST die Gabe Gottes, die in dir ist durch die Auflegung meiner Hände. Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“ (2.Timotheus 1,6–7).

Kraft, Liebe und Besonnenheit sind allesamt Bereiche, in denen Christen wachsen müssen, und dieses Wachstum erfolgt, wenn man Gottes Heiligen Geist benutzt, um zu überwinden. Ein jeder von uns WIRD das notwendige Wachstum erfahren und sich ändern, wenn wir die Ermahnung des Paulus an die Christen in Philippi beachten: „Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war“ (Philipper 2,5; Schlachterbibel).

Auch wenn wir Gottes Geist in uns haben, kann es möglich sein, dass wir verloren gehen, wenn wir ihn nicht benutzen, um zu überwinden und zu wachsen. Jesus lehrte uns das Gleichnis vom Feigenbaum, der keine Frucht trug (vergleichen Sie Lukas 13,6–9). Der Baum musste letztendlich abgehauen werden, da er als Obstbaum wertlos war. Die geistliche Analogie für uns lautet, dass wir den Geist, den Gott uns gegeben hat, anwenden müssen, um die Frucht der Bekehrung zu bringen, die sich dadurch manifestiert, dass unser Charakter mehr und mehr so wird, wie der Charakter Gottes des Vaters und Jesu Christi ist—vollkommen in jeder Beziehung (vergleichen Sie Matthäus 5,48).

König David verstand, dass ihn seine eigenen Handlungen von Ehebruch und Mord von Gott getrennt hatten. In tiefer und bitterer Reue erkannte er seine Fehler an. Davids Gebet ist in Psalm 51 aufgezeichnet, und wir finden darin folgende herzzerreißende Bitte: „Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir“ (Vers 13). Er verstand, dass Gott ihn verwerfen würde, wenn er seinen Heiligen Geist von ihm nehmen würde.

Christen haben die Verantwortung, die Gaben zu benutzen, die Gott ihnen gibt. Jesus lehrte im Gleichnis von den Talenten, dass wir gerichtet und belohnt werden, je nachdem, wie produktiv wir die Kraft Gottes in unserem Leben anwenden (vergleichen Sie Matthäus 25,14–30)! Petrus beschreibt diese Herausforderung wie folgt: „WACHSET aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus“ (2.Petrus 3,18).

Ein gutes Beispiel einiger Personen, die genau das taten, waren die sieben Kirchenmitglieder, die ausgewählt wurden, um notwendige Aufgaben in der Kirche zu erfüllen. Eine Voraussetzung war, dass die Männer „voll heiligen Geistes“ sein mussten (Apostelgeschichte 6,3). Diese Männer wurden aufgrund der Frucht von Gottes Heiligem Geist ausgewählt, die sich in der Art und Weise manifestierte, wie sie ihr Leben führten (vergleichen Sie Galater 5,22–23).

In 1.Korinther 12 erfahren wir, dass geistliche Gaben zum Zwecke der Leitung der Kirche Gottes gegeben wurden: „Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist“ (Vers 4). Paulus fährt in den Versen 27–28 damit fort, diese Gaben aufzuzählen: „Ihr aber seid der Leib Christi und jeder von euch ein Glied. Und Gott hat in der Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann Wundertäter, dann Gaben, gesund zu machen, zu helfen, zu leiten und mancherlei Zungenrede [d.h. die Gabe, Fremdsprachen zu sprechen und zu verstehen].“

Diese verschiedenen Arten von Gaben werden in Epheser 4,11–13 weiter erklärt: „Und er hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten [Pastöre, so die New King James Bible] und Lehrer, damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes [zu dem Werk der Predigerschaft, so die New King James Bible; die Lutherbibel 1891 übersetzt „zum Werk des Amts“]. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Mann, zum vollen Maß der Fülle Christi…“

4.Mose 11 zeigt, dass Gott etwas von dem Heiligen Geist nahm, den er Mose gegeben hatte, um ihn den Ältesten der Israeliten zu geben, damit diese befähigt wurden, Mose zu helfen (vergleichen Sie die Verse 17 und 25–26). Bei einer anderen Gelegenheit erhielt Elisa einen doppelten Anteil des Heiligen Geistes, den Elia erhalten hatte (vergleichen Sie 2.Könige 2,9–15).

Betrachten wir jedoch Gottes Gabe seines Heiligen Geistes an Jesus Christus, so finden wir folgende Aussage von Johannes dem Täufer: „Christus ist von Gott zu uns gesandt. Er redet Gottes Worte, denn Gott gibt ihm den Geist in seiner ganzen Fülle“ (Johannes 3,34; Hoffnung für Alle). Ähnlich bringt es Die Gute Nachricht: „Der von Gott Gesandte [Jesus Christus] spricht die Worte Gottes, denn Gott erfüllt ihn ganz mit seinem Geist.“ Auch im Beispiel von Johannes dem Täufer sagte der Engel Gabriel zu Zacharias: „[Er] wird schon von Mutterleib an erfüllt werden mit dem heiligen Geist“ (Lukas 1,15).

Im Allgemeinen gibt uns Gott zur Zeit unserer ordnungsgemäßen Taufe nur einen kleinen Teil seines Heiligen Geistes. Aber Gott erwartet von uns, seinen Heiligen Geist anzuwenden, um in seiner Lebensweise zu WACHSEN, damit er uns MEHR von seinem Heiligen Geist geben kann! Deswegen müssen wir kontinuierlich im Geist unserer Gesinnung ERNEUERT werden (Epheser 4,23; Elberfelder Bibel). Paulus spricht in Römer 12,2 bekehrte Christen an, wenn er ihnen sagt:

„Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch in eurem Wesen verändern durch die Erneuerung eures Sinnes…“ (Schlachterbibel). Dies ist ein kontinuierlicher Prozess, und der Beistand oder besser die Versorgung oder „Lieferung“ (so die New King James Bible) oder „Handreichung“ [Lutherbibel 1891] des Heiligen Geistes hilft uns, diese Veränderung zu bewerkstelligen (Philipper 1,19).

Wir lesen im Neuen Testament in der Apostelgeschichte, dass Paulus und Barnabas für eine besondere Arbeit oder ein bestimmtes Werk in der Kirche Gottes ordiniert wurden (Apostelgeschichte 13,1–4). Der biblische Bericht zeigt, dass Gott eifrige Individuen für seinen speziellen Zweck gebraucht. Als er die Qualifikationen eines Ältesten erklärt, sagt Paulus: „Es ist ein wahres Wort: ‚Wenn jemand die Leitung einer Gemeinde [oder „ein Leitungsamt“, so die neue Lutherbibel 2009; oder „Vorsteheramt“, so die Menge Bibel] erstrebt, so wünscht er sich eine große Aufgabe‘“ (1.Timotheus 3,1; Die Gute Nachricht). Wenn ein Mann zur Predigerschaft ordiniert wird, gewährt Gott Hilfe durch seinen Heiligen Geist (vergleichen Sie Lukas 10,17–20; Markus 16,15–18).

Schließlich, wenn Sie den Wunsch nach mehr von Gottes Heiligem Geist haben, so bitten Sie Gott darum! Lukas 11,13 sagt: „Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!“ Und wir haben diese weiteren Zusicherungen: „Und das ist die Zuversicht, die wir haben zu Gott: Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns“ (1.Johannes 5,14). „[U]nd was immer wir bitten, das empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was vor ihm wohlgefällig ist“ (1.Johannes 3,22; Schlachterbibel).

 

Anhang B

Was ist der Name Christi?

Es ist sehr wichtig, dass wir den Namen Christi kennen und seine Bedeutung vollständig begreifen. Die Bibel offenbart, wer Jesus Christus ist und wie wir ihn nennen sollen. Als Petrus sich vor dem Sanhedrin wegen der Heilung eines Lahmen verteidigen musste, sagte er: „… so sei euch und dem ganzen Volk Israel kundgetan: Im NAMEN JESU CHRISTI VON NAZARETH, den ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt hat; durch ihn steht dieser hier gesund vor euch“ (Apostelgeschichte 4,10). Weiter sagt er in Vers 12: „Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden [oder: „gerettet werden“, vgl. Menge Bibel].“

Bei einer anderen Gelegenheit erklärte Petrus den Heiden im Haus des Kornelius die Kraft und die Bedeutsamkeit des Namens Christi: „Von diesem bezeugen alle Propheten, dass durch seinen Namen alle, die an ihn glauben, Vergebung der Sünden empfangen sollen“ (Apostelgeschichte 10,43).

Das Alte Testament spricht in der Tat vom Kommen des Messias (vergleichen Sie die Prophezeiung in Daniel 9,25–26, die von dem Kommen des „Gesalbten“ spricht), und es sagt aufgrund des Namens, der ihm gegeben werden würde, etwas Bedeutsames über ihn aus: „Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird ihm den Namen Immanuel geben“ (Jesaja 7,14; Schlachterbibel). Immanuel bedeutet wortwörtlich „Gott mit uns!“

Im Illustrated Dictionary of the Bible von Herbert Lockyer finden wir diese Erklärung: „Das Wort MESSIAS kommt von einem hebräischen Ausdruck, der ‚DER GESALBTE‘ bedeutet. Sein griechisches Gegenstück ist CHRISTOS, von dem das Wort CHRISTUS abstammt. Messias war einer der Titel, der von den frühen Christen verwendet wurde, um zu beschreiben, wer Jesus war.“

Ebenso wie es im Alten Testament viele Namen gab, die auf Gott angewendet wurden, so finden wir auch im Neuen Testament verschiedene Namen oder Titel, die den Messias betreffen.

In Lukas 1,30–33 erschien der Engel Gabriel der Maria und sagte ihr, dass sie den Messias gebären würde: „Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und DU SOLLST IHM DEN NAMEN JESUS GEBEN. Der wird groß sein und SOHN DES HÖCHSTEN GENANNT WERDEN; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.“

Auf Marias Frage hin, wie diese Geburt geschehen würde, sagte der Engel zu ihr: „… Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, GOTTES SOHN GENANNT WERDEN“ (Vers 35).

Als Maria diese Ankündigung mitgeteilt wurde, war sie mit Josef vertraut. Das bedeutet, sie war gesetzlich mit ihm verheiratet, aber die Ehe war noch nicht vollzogen worden. Ein Engel erschien Josef im Traum, um ihn zu beruhigen, da er zunächst dachte, sie habe Ehebruch getrieben. Der Engel sagte folgendes über Maria: „Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du DEN NAMEN JESUS GEBEN, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden“ (Matthäus 1,21). Die Bibel fährt in den Versen 24 und 25 fort zu berichten: „Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. Und er berührte sie nicht [er verkehrte nicht ehelich mit ihr, vgl. Menge Bibel], bis sie einen Sohn gebar; und er GAB IHM DEN NAMEN JESUS.“

Wir finden auch folgende Aussage in Lukas 2,21: „Und als acht Tage um waren und man das Kind beschneiden musste, GAB MAN IHM DEN NAMEN JESUS, wie er genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war.“

Um die Bedeutung des Namens „Jesus“ zu begreifen, lassen Sie uns erneut darauf verweisen, was der Engel zu Josef sagte: „… dem sollst du DEN NAMEN JESUS GEBEN [wörtlich: ERLÖSER oder ERRETTER], denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden“ (Matthäus 1,21). Als der Engel Josef sagte, wie das Kind genannt werden sollte, definierte er gleichzeitig, was der Name „Jesus“ bedeutet. Im Alten Testament bedeutet der Name „Josua“ gleichermaßen „[der HERR hat] errettet“. Es ist sehr wahrscheinlich, dass das ins Griechische übersetzte Wort „Jesus“ aus dem hebräischen Wort „Josua“ entstanden ist—den Namen, den die meisten hebräisch-sprechenden Juden zur Zeit des irdischen Lebens des Messias verwendet haben würden.

Während seiner Predigerschaft wurde Jesus Rabbi (Lehrer) genannt, und zwar sowohl von jenen, die seine Jünger waren (vergleichen Sie Johannes 1,38), als auch von denen, die ihn nicht wahrhaft als denjenigen akzeptierten, der er tatsächlich war (vergleichen Sie Johannes 6,24–26.36).

Nach der Auferstehung von Jesus Christus machte einer seiner Jünger diese aufschlussreiche Aussage bezüglich seiner Identität: „Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein HERR und mein GOTT!“ (Johannes 20,28). Mehrmals wird Jesus als „HERR“ bezeichnet, was den Sinn von „MEISTER“ vermittelt, oder der „EINE, dem wir GEHORSAM schulden“. Jesus ist unser HERR oder MEISTER, unser souveräner SCHÖPFER (vergleichen Sie Johannes 1,1–4) und unser RETTER. Abgesehen davon mag „Herr“ auch als eine höfliche Ansprache für jemanden gelten, im Sinne von „Herr Lehrer“ zum Beispiel. Im Deutschen ist die formelle Anrede ja ohnehin eine Kombination von „Herr“ und dem entsprechenden Nachnamen.

Beachten Sie, wie Petrus sein kraftvolles Zeugnis am Pfingsttag abschloss: „So wisse nun das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum HERRN und CHRISTUS gemacht hat“ (Apostelgeschichte 2,36). Sogar im abschließenden Vers des Buches der Offenbarung finden wir diese Aussage: „Die Gnade des HERRN Jesus sei mit allen!“ (Offenbarung 22,21).

Das Verhalten des römischen Statthalters Pilatus gibt uns weiteres Verständnis darüber, wie wir den Messias zu benennen haben. „Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: JESUS VON NAZARETH, DER KÖNIG DER JUDEN“ (Johannes 19,19). Tatsächlich schrieb er diesen Titel in mehr als nur einer Sprache: „Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in HEBRÄISCHER, LATEINISCHER UND GRIECHISCHER SPRACHE“ (Johannes 19,20).

Die Bedeutung dieser Tat spiegelt sich auch in den wunderbaren Ereignissen am Tag des Pfingstfestes wider, wie dies in Apostelgeschichte 2 berichtet wird. Die dort versammelte Menschenmenge repräsentierte viele verschiedene Länder, aber sie alle hörten die Jünger Christi in ihrer jeweiligen Muttersprache reden—nicht nur in Hebräisch oder Aramäisch oder Griechisch oder Lateinisch. In Vers 11 von Apostelgeschichte 2 lesen wir dieses Zeugnis: „… Doch jeder von uns hört diese Menschen in seiner eigenen Sprache von Gottes großen Taten reden!“ (Hoffnung für Alle).

Was in diesen verschiedenen Sprachen gesagt wurde, beinhaltete auch die entsprechenden Namen für Jesus Christus. Die Menschen verstanden das Gesagte, da es ihnen in ihrer eigenen Sprache präsentiert wurde.

Als Saulus—später Paulus genannt—berufen wurde, offenbarte sich ihm Jesus. Paulus fragte: „… Herr, wer bist du? Der sprach: Ich bin JESUS, den du verfolgst…“ (Apostelgeschichte 9,5).

Auch die Welt der Dämonen kennt den Messias, wie wir in Markus 1,23–24 lesen: „Und alsbald war in ihrer Synagoge ein Mensch, besessen von einem unreinen Geist; der schrie: Was willst du von uns, JESUS VON NAZARETH? Du bist gekommen, uns zu vernichten. ICH WEISS, WER DU BIST: DER HEILIGE GOTTES!“ Ein weiterer Zwischenfall betraf die Söhne von Skevas, die versuchten, einen bösen Geist auszutreiben: „Aber der böse Geist antwortete und sprach zu ihnen: Jesus kenne ich wohl, und von Paulus weiß ich wohl; aber wer seid ihr?“ (Apostelgeschichte 19,15).

Es gibt auch heute Menschen, die den Namen von Jesus Christus in falscher Weise verwenden. Jesus gab uns eine wichtige Warnung für das Ende dieses Zeitalters: „Denn es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin der Christus, und sie werden viele verführen“ (Matthäus 24,5). Jesus warnte auch vor denjenigen, die meinen, Dinge im Namen Christi zu tun: „Nicht alle, die ‚Herr, Herr‘ zu mir sagen, werden ins Himmelreich eingehen, sondern nur, wer den Willen meines himmlischen Vaters tut. Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: ‚Herr, Herr, haben wir nicht kraft deines Namens prophetisch geredet und kraft deines Namens böse Geister ausgetrieben und kraft deines Namens viele Wundertaten vollführt?‘ Aber dann werde ich ihnen erklären: ‚Niemals habe ich euch gekannt; hinweg von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit!‘“ (Matthäus 7,21–23; Menge Bibel). Die Zürcher Bibel übersetzt: „… weichet von mir, die ihr begeht, was wider das Gesetz ist.“

Wie wir aus dem Vorangegangenen ersehen können, muss die Verwendung des Namens Jesu Christi mit seiner Zustimmung erfolgen.

Wir sehen, dass Gott, der Vater der Herrlichkeit, den Herrn Jesus Christus zu seiner Rechten gesetzt hat, „über alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft und alles, was sonst einen Namen hat, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen“ (Epheser 1,21).

Beachten Sie ebenfalls diese Aussage in Philipper 2,9–11: „Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm DEN NAMEN GEGEBEN, DER ÜBER ALLE NAMEN IST, dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und ALLE ZUNGEN bekennen sollen, dass JESUS CHRISTUS DER HERR IST, zur Ehre Gottes, des Vaters.“

In den letzten Tagen dieses Zeitalters hat Jesus denjenigen seine Hilfe und seinen Schutz versprochen, die wahrhaft anerkennen, wer er ist. In Offenbarung 3,8 finden wir sein Versprechen der Hoffnung: „Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und HAST MEINEN NAMEN NICHT VERLEUGNET.“ Weiter in Vers 10: „Weil du mein Wort von der Geduld bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen, die auf Erden wohnen.“

Dann, in Offenbarung 3,12: „Wer überwindet, den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes, und er soll nicht mehr hinausgehen, und ich will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen des neuen Jerusalem, der Stadt meines Gottes, die vom Himmel herniederkommt von meinem Gott, und MEINEN NAMEN, den neuen.“

Die Art und Weise, wie wir den Messias benennen, muss auf unserem Verständnis beruhen, wer er ist und was er repräsentiert! Sein wahrer Name ist es, der uns Zugang zum Vater und zu Antworten auf unsere Gebete gibt. Welche Sprache wir auch immer sprechen mögen, wir müssen die vorrangige Stellung von Jesus Christus in unserem Leben erkennen. Wenn wir Jesus Christus mit Messias, Herr, Gott, Sohn Gottes, Meister, Lehrer, Erlöser, Retter oder mit anderen Titeln oder Namen bezeichnen, die im Wort Gottes auf ihn angewandt werden, müssen wir die tiefe Bedeutung begreifen, die mit diesen Ausdrücken vermittelt wird, und wir müssen bei allem sicherstellen, dass wir den Willen des Vaters im Himmel tun.

 

Diese Broschüre wird als kostenloser Beitrag zur Allgemeinbildung von der „Church of the Eternal God“ in den Vereinigten Staaten von Amerika, in Zusammenarbeit mit der „Church of God, a Christian Fellowship“ in Kanada, und der „Global Church of God“ in Großbritannien herausgegeben. Die Kirche ist im deutschsprachigen Raum als „Kirche des Ewigen Gottes“ bekannt, und tritt auch über ihre „AufPostenStehen“-Videoprogramme und wöchentlichen Videopredigten an die Öffentlichkeit. Diese Broschüre ist unverkäuflich.

Bibelstellen in dieser Broschüre werden, falls nicht anders angegeben, aus der revidierten Luther-Bibel von 1984 zitiert.

Andere zitierte Übersetzungen wie folgt, wenn nicht anders vermerkt: Schlachterbibel von 2002; Elberfelder Bibel von 1987; Pattloch von 1979; Menge Bibel von 1994; Zürcher Bibel von 1942; Hoffnung für Alle von 2015, und Die Gute Nachricht von 1975.

Erste Auflage: 2006.

Verfasser: Norbert Link, mit zusätzlichem Material von Dave Harris (“Zu Wem Sollen Wir Beten?”; sowie Anhang A und B)

Redaktion: Norbert Link, Dave Harris, Rene Messier, Brian Gale, Michael Link, Phyllis Bourque, Margaret Adair, Johanna Link und Dawn Thompson.

Erweiterte deutsche Ausgabe: 2018

Deutsche Redaktion: Norbert Link, Johanna Link, Michael Link

Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger und Cristian Popescu

Grafische Gestaltung: Shelly Bruno Umschlagbild: Soupstock/BigStockPhoto.com