Himmel und Erde… vor und nach dem ersten Menschen!

 

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Einführung

In dieser Broschüre werden wir viele Fragen über die Geschichte der Erde und des Menschen sowie den Sinn des Lebens behandeln—Fragen, die vielfach bei irrenden Menschen zu verwirrenden Antworten führen, ohne dass klare und verständliche Wahrheiten mitgeteilt werden. Gab es eine Welt vor Adam, und falls ja, wie sah sie aus? Was wäre der Sinn einer Welt ohne den Menschen gewesen? Ist alles, was existiert, lediglich das Ergebnis eines zufälligen „evolutionären“ Prozesses, oder hat Gott alles erschaffen? Die Bibel zeigt uns, dass alles durch Gott entstanden ist. Wie können wir mit diesem Verständnis sinnvolle und glaubwürdige Antworten auf die folgenden Fragen erhalten?

Zum Beispiel, hat Gott räuberische Dinosaurier und andere bösartige Tiere erschaffen? Haben einige von ihnen überlebt? Lebte der Mensch mit Dinosauriern zusammen? Warum gibt es heute gewalttätige Tiere? Sind der biblische Leviatan, Behemot, Rahab und andere schlangen- oder drachenartige Meerestiere lediglich Produkt erfindungsreicher Märchen und Fabeln? Existieren das Loch Ness Ungeheuer und Ogopogo tatsächlich? Könnten Geschöpfe wie Bigfoot, Sasquatch oder Yeti wirklich leben? Gab es Riesen auf Erden, und falls ja, sind sie alle ausgestorben? Wer war der Neandertaler? War er ein Tier oder ein Mensch? War er mit den biblischen Riesen der Vorzeit identisch? Waren die biblischen Riesen Nachfahren einer sexuellen Verbindung zwischen Engeln und Menschen?

Seit wann hat der Mensch existiert? Sagt die Bibel, dass Gott das physische Universum und die Erde vor 6000 Jahren erschaffen hat, und dass er diese Schöpfung in sechs Tagen vollendete? Hat Gott einen 7000-Jahres-Plan für die Menschheit? Wurde die Erde im Zustand totaler Verwüstung erschaffen, oder trat dieser Zustand später ein? Falls sie zerstört wurde, warum und wie geschah das?

Wer regierte die Erde vor Adam, und wer herrscht seitdem auf Erden? Waren gefallene Engel für viele der Übel in der vorgeschichtlichen Welt verantwortlich, wie sie es auch heute sind? Was war das ursprüngliche Potential der Engelwesen, und warum versagten viele von ihnen? Was sind der Zweck und das Potential der Menschheit? Da Gott die physische Erde und das Universum erschaffen hat, wieso sagt die Bibel dann, dass er neue Himmel und eine neue Erde erschaffen wird? Werden sie physisch sein oder aus Geist bestehen?

Begleiten Sie uns auf eine interessante Reise durch die Seiten der Bibel, um die Antworten auf diese und andere Fragen zu finden.

 

TEIL 1

Dinosaurier vor dem Menschen?

Wir werden im Folgenden darlegen, dass die Dinosaurier VOR dem modernen Menschen erschaffen wurden und existierten, UND dass sie aufgrund einer globalen Katastrophe ausstarben.

Wir werden den Grund für diese Katastrophe aufzeigen und erklären, dass Gott die Oberfläche der Erde anschließend erneuerte und zu jenem Zeitpunkt den Menschen und all die Arten von Tieren und Pflanzen erschuf, die wir zum größten Teil noch heute kennen. (Dennoch hat Gott, wie wir sehen werden, im Zeitpunkt der Erschaffung des Menschen einige Tiere neu erschaffen, die vielleicht dinosaurier-artiges Aussehen hatten.)

Eine spätere, weltweite Katastrophe zur Zeit Noahs vernichtete alle Landtiere, Vögel und Insekten (aber nicht notwendigerweise Meerestiere), bis auf diejenigen, die in der Arche überlebten.

In den folgenden Kapiteln werden wir auch auf all die „Einwände“ eingehen, die gegen unsere Schlussfolgerungen vorgebracht werden. Diese Einwände gehen davon aus, dass die Erde lediglich 6000 Jahre alt ist; dass Gott alle Dinosaurier und die Menschen gemeinsam „am Anfang“ erschuf; und dass alle Dinosaurier und die Menschen gemeinsam auf diesem Planeten lebten, bis sie schließlich in Noahs Flut vernichtet wurden. Diese irrtümliche Idee ist, wie wir zeigen werden, nicht mit der Bibel vereinbar.

 

Teil 1 – Kapitel 1

Die Erschaffung und Zerstörung der Erde

In unserer kostenlosen Broschüre Evolution – ein Märchen für Erwachsene? erklären wir, dass weder das Universum und die Erde, noch der Mensch, die Tiere und die Pflanzen das Produkt einer (atheistischen oder theistischen) Evolution sind, sondern dass GOTT alles unmittelbar und nicht über eine Zeitspanne von Milliarden von Jahren erschuf. Wir streiten keineswegs ab, dass es Veränderungen innerhalb einer Art gab und gibt [es existieren verschiedene „Rassen“ und „Züchtungen“ von Hunden und Katzen], jedoch niemals die „Evolution“ von einer Art (Hund) hin zu einer anderen Art (Katze), ebenso wenig wie von Reptilien zu Vögeln, von Vögeln zu Säugetieren und ganz sicher nicht von Tieren (inklusive den Affen) zu Menschen.

Gott erschuf die Himmel und die Erde

Anstatt den Beginn des Universums mit dem Urknall zu erklären, sagt uns die Bibel: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde“ (1.Mose 1,1, rev. Elberfelder Bibel). Das Wort „Himmel“ steht im Hebräischen in der Mehrzahl und beschreibt das gesamte Universum. Im Buch Jesaja finden wir folgende Ergänzung: „So spricht der HERR: …Ich, ich habe die Erde gemacht… meine Hände haben die Himmel ausgespannt, und all ihrem Heer (den Sternen, Planeten, etc.) habe ich Befehl gegeben“ (Jesaja 45,11-13, rev. Elberfelder Bibel).

Das Neue Testament bestätigt diese alttestamentlichen Aussagen:

„Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, sodass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist…“ (Hebräer 11,3).

Wir lesen auch an einer weiteren Stelle:

„Du, Herr, hast im Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind Werke deiner Hände“ (Hebräer 1,10, rev. Elberfelder Bibel). Im Buch der Offenbarung wird ebenfalls erklärt, dass Gott alles ins Dasein rief: „… du hast alle Dinge erschaffen, und deines Willens wegen waren sie und sind sie erschaffen worden“ (Offenbarung 4,11, rev. Elberfelder Bibel).

Beachten Sie Gottes Zielsetzung für seine Schöpfung in Jesaja 45,18 (rev. Elberfelder Bibel): „Denn so spricht der HERR, der die Himmel geschaffen hat… der die Erde gebildet und sie gemacht hat—er hat sie gegründet, nicht als eine Öde hat er sie geschaffen, sondern zum Bewohnen hat er sie gebildet…“ Das hebräische Wort für „Öde“ ist tohu, was so viel heißt wie „leer“ oder „Einöde“. Gott erschuf die Erde nicht in einem Zustand der „Leere“ oder „Einöde“. Im Gegenteil, wir lesen in Hiob 38,4-7: „Wo warst du, als ich die Erde gründete? Teile es mit, wenn du Einsicht kennst! Wer hat ihre Maße bestimmt, wenn du es kennst? Oder wer hat über ihr die Messschnur ausgespannt? Worauf sind ihre Sockel eingesenkt? Oder wer hat ihren Eckstein gelegt, als die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes jauchzten?“ (rev. Elberfelder Bibel).

Die Engel hätten nicht gejubelt und vor Freude gejauchzt, wäre die Erde ein leerer, öder und unbewohnbarer Planet gewesen, der Millionen Jahre hätte warten müssen, bis sich dort das Leben entwickelte. Nein, die Erde wurde in einem wunderbaren Zustand erschaffen. Sie war bereits im Zeitpunkt ihrer Erschaffung vollkommen dazu geeignet, Leben zu beherbergen.

Gott erschuf Engel vor der Erschaffung der Erde

Die Engel existierten bereits, als die Erde erschaffen wurde. Wir lesen, dass Gott ALLES erschuf. „Gott“ ist eine Übersetzung des hebräischen Wortes Elohim, welches eine Familie von Gottwesen beschreibt, die zurzeit aus Gott dem Vater und dem Sohn Jesus Christus besteht. Aus diesem Grunde sagte Gott in 1.Mose 1,26: „Lasset UNS Menschen machen, ein Bild, das UNS gleich sei.“ Gott der Vater erschuf alles durch Jesus Christus (Johannes 1,1-3; Hebräer 1,1-2)—das Sichtbare UND das Unsichtbare (Kolosser 1,13-18, speziell Vers 16). Engel sind geschaffene Wesen, und wie wir im Weiteren sehen werden, sollte ein Drittel von ihnen zu einem bestimmten Zweck auf dieser Erde wohnen. Die Bibel sagt uns nichts darüber, wann die Erde erschaffen wurde, und ebenso wenig, wie lange die Engel zu diesem Zeitpunkt bereits existierten. Erinnern Sie sich auch daran, dass Gott die Erde NICHT als eine Einöde schuf—in einem Zustand der Leere und Öde.

Die Erde wurde wüst und leer

Es ist richtig, dass uns die Bibel in 1.Mose 1,2 sagt: „Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe.“ Doch richtiger übersetzt sollte die Stelle lauten, wie dies auch in der Anmerkung der rev. Elberfelder Bibel angegeben ist: „Und die Erde WURDE wüst und leer.“ Eine amerikanische moderne Übersetzung, die New International Version, schreibt ebenfalls in einer Fußnote zu 1.Mose 1,2, dass das Wort „war“ möglicherweise auch mit „wurde“ wiedergegeben werden kann. Sonst würde ja auch ein Zwiespalt zwischen 1.Mose 1,2 und der o.a. Jesaja-Stelle (Jesaja 45,18) bestehen, wo wir lasen, dass Gott die Erde nicht „als eine Öde“ erschuf. Das hebräische Wort für „Öde“ ist tohu; das gleiche Wort, das auch in 1.Mose 1,2 gebraucht und dort mit „öd“ wiedergegeben wurde.

Der Grund für die unterschiedlichen Übersetzungen in 1.Mose 1,2 liegt darin, dass das dort gebrauchte hebräische Wort haya („und die Erde ,war´– ,haya´– wüst und leer“) sowohl „war“ als auch „ward“ oder „wurde“ bedeuten kann, je nach dem Zusammenhang. Die folgenden Stellen zeigen jedoch, dass haya dort nur, vom Sinn her, mit „wurde“ oder „ward“ wiederzugeben ist:

In 1.Mose 2,7 lesen wir: „…da bildete Gott, der HERR, den Menschen aus Staub vom Erdboden und hauchte in seine Nase Atem des Lebens; so wurde (hebr.: haya) der Mensch eine lebende Seele“ (rev. Elberfelder Bibel). Die rev. Lutherbibel von 1984 schreibt hier „ward“, wie auch in den weiteren folgenden Stellen.

In 1.Mose 19,26 heißt es über die nach Sodom zurückblickende Frau des Lot: „Aber seine Frau sah sich hinter ihm um; da wurde (hebr.: haya) sie zu einer Salzsäule“ (rev. Elberfelder Bibel).

Eine interessante Stelle findet sich auch in 5.Mose 27,9: „… Am heutigen Tag bist du dem HERRN, deinem Gott, zum Volk geworden“ (rev. Elberfelder Bibel; hebr.: haya—man könnte hier auch übersetzen: „Am heutigen Tag wurdest du Gott zum Volk.“).

Schließlich noch eine Passage in 2.Samuel 7,24: „… und du, HERR, bist ihr Gott geworden“ (hebr.: haya; rev. Elberfelder Bibel).

Zahlreiche Theologen und Wissenschaftler haben die Auffassung vertreten, dass der in 1.Mose 1,2 beschriebene Zustand der Öde und Leere weitaus später erfolgte, als die in 1.Mose 1,1 beschriebene Schöpfung der Erde, so dass also von daher das Wort haya in 1.Mose 1,2 mit „wurde“ wiederzugeben ist.

Joseph Free, Professor für Archäologie und Geschichte, veröffentliche im Jahre 1950 ein Buch mit dem Titel, Archäologie und biblische Geschichte. Seitdem ist dieses Buch mehrere Male neu aufgelegt worden. Auf Seite 19 schreibt Professor Free:

„Das Alter der Erschaffung des Universums ist eine total unabhängige Frage von dem Alter der Erschaffung des Menschen… Die ursprüngliche Schöpfung des Universums und der Erde (werden) in 1.Mose 1,1 beschrieben… Darauf folgte eine Zeitspanne, während der die Erde wüst und leer war… Diese… Zeitspanne kann ein paar Millionen Jahre betragen haben… Nach dieser kataklysmischen Zeitspanne wird dann die Wiederherstellung der Welt in 1.Mose 1,2b.3ff beschrieben…

„Im 19. Jahrhundert machte George Pember in seinem Buch Die frühesten Zeitalter der Erde die Ansicht populär, dass in 1.Mose 1,1 und 2 von einer langen Zeitdauer, oder einem Abstand, einer Lücke, gesprochen wird, und es wird mitunter behauptet, dass diese ganze Idee (von einem zeitlichen Abstand zwischen 1.Moses 1,1 und 1.Mose 1,2) auf seinem Buch beruhe. Die Möglichkeit einer Lücke, oder einer langen Zeitspanne in 1.Mose 1,1-2, ist jedoch von vielen kompetenten Theologen vertreten worden…“

Wir werden später genauer darauf eingehen, was diese kataklysmische Zeitspanne ausgelöst hat, und warum die Erde, nachdem sie in wunderbarem Zustand erschaffen worden war, zu einer Einöde WURDE. Aber bevor die Erde wüst und leer wurde, lebten bereits Tiere auf ihr. Es ist wichtig, sich ins Gedächtnis zu rufen, dass der Mensch zu dieser Zeit noch nicht existierte. Seine Erschaffung wird in 1.Mose 1,26 beschrieben, nachdem Gott die Erde wieder bewohnbar gemacht hatte und Tierarten erschuf, die im Großen und Ganzen heute noch existieren. Eine interessante Passage, welche die Neu-Erschaffung oder die Erneuerung der Erdoberfläche beschreibt, finden wir in Psalm 104,30: „Du sendest aus deinen Odem, so werden sie geschaffen, und du MACHST NEU die Gestalt der Erde.“ Die Schlachter Bibel schreibt: „… du erneuerst die Gestalt der Erde.“ Die Zürcher Bibel übersetzt: „… du erneust das Antlitz der Erde.“ Schließlich die Wortwahl der Pattloch Bibel: „… du erneuerst die Fläche [i.S.v. Erdoberfläche] der Erde.“

Die Bibel bestätigt eine Katastrophe vor der Erschaffung des Menschen

In unserer Broschüre über das Märchen der Evolution führen wir wissenschaftliche Beweise an, wonach die Erde durch eine weltweite Katastrophe wüst und leer WURDE, die das Aussterben der Dinosaurier und anderer vor-menschlicher Tiere zur Folge hatte. Wir wollen hier nun nicht alle diese Beispiele wiederholen, empfehlen jedoch dem geneigten Leser sehr, unsere Broschüre in dieser Hinsicht zu studieren. Doch wir möchten hier unsere Broschüre zitieren, um die BIBLISCHEN Beweise für diese weltweite Katastrophe und Gottes nachfolgende Erneuerung der Erdoberfläche aufzuzeigen, sowie die Erschaffung des Menschen.

Gott stellte die Erdoberfläche wieder her

Im Kapitel „Die Bibel bestätigt weltweite Katastrophe“ sagen wir nämlich folgendes:

„Wir hatten bereits gesehen, dass die Bibel von einer ursprünglich herrlichen Schöpfung unseres Universums und unserer Erde ausgeht, dass aber dann die Erde in einen Zustand lebloser Finsternis und Verwüstung versetzt wurde, den Gott später beseitigte, indem er die Erdoberfläche erneuerte.

„Eine genaue Untersuchung des biblischen ,Schöpfungsberichtes‘ in 1.Mose 1 ergibt, dass die auf die Erde hereingebrochene Finsternis sowohl Folge einer aus dem All stammenden Katastrophe wie z.B. einem Meteoriteneinschlag war, als auch solcher auf Erden stattfindenden resultierenden Katastrophen wie Vulkanausbrüche. In Vers 3 sagt Gott, dass es Licht werden solle, ,und es ward Licht‘. Die Verse 4 bis 18 erwähnen hingegen, dass Gott die Sonne, den Mond und die Sterne ‚machte‘. Besteht hier ein Widerspruch? War der Skeptiker Voltaire auf der richtigen Spur, als er einmal spöttisch fragte: ,Wie konnte es Licht geben, wenn es noch gar keine Sonne gab?‘

„Erinnern wir uns zunächst an die weiter oben beschriebenen Konsequenzen eines Meteoriteneinschlags. Wir lasen, dass der Rauch von den Flammen den Himmel für Monate verdunkelte. Kein Sonnenlicht drang durch die Finsternis. Das erste, was Gott tat, war, diese Dunkelheit zu einem Teil zu entfernen, so dass das Licht der Sonne bis zu einem gewissen Grad auf die Erde scheinen konnte. ,…und es war finster auf der Tiefe… Und Gott sprach: Es werde Licht… Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht’ (1.Mose 1,2-4).

„Doch wie ist es zu erklären, dass Gott die Sonne und den Mond erst am vierten Tag ‚machte‘, d.h. drei Tage später? Das hebräische Wort für asah, in Vers 16 mit ‚machte‘ übersetzt, kann auch mit ‚hatte gemacht‘ oder ‚wird gemacht haben‘ übersetzt werden, je nach Zusammenhang. Da Gott Sonne, Mond und Sterne bereits ‚im Anfang‘ erschaffen hatte, als er das Universum schuf (1.Mose 1,1), ist in Vers 16 die Übersetzung ‚hatte gemacht‘ notwendiger- und logischerweise richtig. An diesem vierten Tag entfernte Gott die Asche und den Rauch vollends, so dass nun Sonne, Mond und Sterne in heller Klarheit sichtbar werden konnten. ‚Und Gott sprach: Es werden Lichter (im Sinne von ‚vollends sichtbar‘) an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht (so lange wie sie wegen dunkler Rauchschwaden nur schwer sichtbar waren, schieden Sie den Tag und die Nacht noch nicht)…und seien Lichter an der Feste des Himmels, dass sie scheinen auf Erden‘ (Verse 14-15).

„R.K. Harrison schreibt auf Seite 554 seiner Einführung in das Alte Testament, dass 1.Mose 1,2ff vom Standpunkt des Schreibenden verfasst wurde, ‚so als ob der Schreibende zu diesem Zeitpunkt bereits auf der Erde war und die Phasen des erschaffenen Lebens so beschrieb, wie er sie erlebte. Von solch einem Standpunkt aus wurden die Himmelskörper erst am vierten Tage sichtbar, nachdem die dichte Wolkendecke, die die Erde umgab, zum großen Teil verschwunden war.‘“

Warum unter Wasser?

Weiterhin führen wir aus, wie es dazu kam, dass die Erde mit Wasser bedeckt war, wie uns Vers 2 sagt. Wir erklären, dass hohe Flutwellen durch Vulkanausbrüche und Seebeben ausgelöst werden können und geben zahlreiche historische Beispiele dafür an, ebenso wie „aktuellere“ Ereignisse, die diesen Effekt zur Folge hatten.

Wir schreiben:

„Wissenschaftler sagen uns, dass es zur Überflutung weiter Teile der Erde gar nicht einmal großer Absenkungen bedarf. Bangkok in Thailand liegt nur einen guten Meter über dem Meeresspiegel. Ein großer Teil Londons befindet sich auf tiefliegendem Grund, und der größte Teil der Niederlande liegt sogar unterhalb des Meeresspiegels. Entwicklungsländer auf Meereshöhe wie z.B. Bangladesch sind durch Tsunamis besonders gefährdet.“

Warum eine Katastrophe?

Doch WARUM trat solch eine weltweite Zerstörung auf, die die Dinosaurier aussterben ließ, und zwar NACHDEM die Erde in einem SEHR GUTEN Zustand erschaffen wurde, so dass die Engel vor Freude jauchzten? Hierzu sei zunächst einmal folgendes andeutungsweise gesagt:

Der Grund für die Zerstörung war die Sünde. Die Bibel lehrt, dass Engel die Erde bewohnten, bevor es Menschen gab, und ihr Anführer war Luzifer. Aber Luzifer wurde stolz und hochmütig. Er brachte die ihm unterstellten Engel dazu, gegen Gott, ihren Schöpfer, zu kämpfen. Selbstverständlich verloren sie diesen Kampf.

Luzifers Name, der „Lichtbringer“ bedeutet, wurde zu Satan verändert, was so viel heißt wie Widersacher. Die abtrünnigen Engel wurden als Dämonen bekannt. Und wegen der—von Satan und seinen Engeln begangenen—Sünde wurde die von ihnen bewohnte Erde zerstört. Diese physische Zerstörung, die durch eine verheerende Katastrophe ausgelöst wurde, erklärt Teile der Fossilien, die wir heute kennen. Wir wissen ja, dass Fossilien nur sehr schnell entstehen können, wenn sie sofort luftdicht präserviert werden. Langsame Veränderung bewirkt keine Versteinerung. Weitere Fossilien wurden durch andere Katastrophen konserviert, wie die weltweite Flut zur Zeit Noahs. Auch dies war eine Katastrophe, die aufgrund des sündigen Lebens der damaligen Bewohner der Erde geschah. Was wir hieraus lernen sollten ist, dass Sünde Konsequenzen hat. Man erntet, was man sät. Die fossilen Aufzeichnungen belegen, dass keine Evolution stattgefunden haben kann. Vielmehr beweisen die Fossilien die Existenz plötzlicher Katastrophen.

In den nächsten Kapiteln werden wir detailliert darlegen, WARUM Gott Luzifer und seinen Engeln die Erde als Wohnsitz gab; WARUM und WIE die Erde unter ihrer Herrschaft nach und nach verdarb (da Gott die Erde als eine wunderbare und friedliche Welt erschuf, ist es schwer vorstellbar, dass er einige Tiere als bösartige und gewalttätige Raubtiere erschaffen haben soll); WIE und WARUM Luzifer und die ihm unterstellten Engel gegen Gott rebellierten; und WARUM die nachfolgende GEISTIGE Schlacht zwischen Gott und Satan dazu führte, dass die Erde PHYSISCH zerstört wurde, was auch das Aussterben aller, zu jener Zeit lebenden Dinosaurier zur Folge hatte.

 

Teil 1 – Kapitel 2

Die Verantwortung Satans und seiner Dämonen für die Zerstörung der Erde

Im ersten Kapitel haben wir erklärt, wie Gott „im Anfang“ die Himmel (das gesamte physische Universum) und die Erde schuf, die jedoch aufgrund einer Katastrophe wüst und leer WURDE, und dass Gott das Angesicht der Erde—die Erdoberfläche—in sechs Tagen erneuerte. Wir haben auch bereits angedeutet, dass der Mensch erst zu jener Zeit geschaffen wurde.

Es ist eindeutig, dass die Erde ursprünglich nicht in einem Zustand der Öde, der Leere und des Zerfalls erschaffen wurde. Doch vor der Erschaffung des physischen Universums und der Erde hatte Gott bereits schon geistige „Dinge“ erschaffen. Dazu gehören z.B. ein geistiger Berg, ein geistiger Altar, ein geistiger Thron und eine geistige Stadt.

Engel lebten auf der Erde

Die Bibel offenbart uns, dass es eine „Zeit“ gab, zu der nur Gott existierte (Wir setzen das Wort „Zeit“ in Anführungszeichen, da es für Gott in dem Sinne keine „Zeit“ gibt, wie sie sich die Menschen vorstellen, vgl. Titus 1,2; 1.Korinther 2,7. Auch ist ein Tag bei Gott wie tausend Jahre, 2.Petrus 3,8). Jedoch ist diese Aussage mit dem biblischen Verständnis verbunden, dass Gott aus zwei Persönlichkeiten besteht—dem VATER und dem SOHN. Johannes 1,1 sagt uns: „Im Anfang [bevor alles andere erschaffen wurde] war das Wort [der Sohn Gottes—Jesus Christus, vgl. Vers 14], und das Wort war bei Gott [Gott dem Vater], und das Wort war Gott“ (Schlachter Bibel; vgl. auch neue Lutherbibel von 2009, Zürcher Bibel und Elberfelder Bibel). Gott hat immer schon als Vater und Sohn existiert. Es gab niemals eine „Zeit“, zu der Gott (beide, der Vater und der Sohn) nicht existiert hätten.

Die Bibel sagt uns nichts darüber, was die Gottfamilie tat, bevor sie begann, Engel und geistige Dinge und danach das materielle Universum zu erschaffen. Jedoch erfahren wir, dass es eine „Zeit“ gab, als Gott mit seinem Werk der Schöpfung begann. Wir könnten lediglich spekulieren, dass Gott diese Schöpfung lange „Zeit“ plante. Dennoch erfahren wir nichts darüber, wieviel „Zeit“ dies in Anspruch nahm, oder was Gott tat, bevor er mit der Planung seiner Schöpfung begann.

Wir Menschen neigen dazu zu denken, dass die Schöpfung sich auf das materielle Universum beschränkt – die Galaxien, Sonnen, Sterne und Planeten, unsere Erde und die hier beheimateten Lebensformen, inklusive dem Menschen. Doch hat Gott sein Werk nicht mit der Erschaffung physischer Dinge begonnen. Er schuf zuerst geistige Dinge. Die geistige Welt existiert heute immer noch, aber da sie für das menschliche Auge unsichtbar ist, entscheiden sich viele Menschen dazu, nicht daran zu glauben. Tatsächlich aber ist die geistige Welt—richtig verstanden—weitaus realer als die physische Welt. Sie ist im Gegensatz zur physischen Welt permanent, während die physische Welt zeitlich begrenzt ist.

Im ersten Kapitel haben wir aufgezeigt, dass die Engel vor Freude jauchzten, als Gott die Erde erschuf, weil sie in so einem wunderbaren Zustand erschaffen worden war.

Auch haben wir auf die Tatsache hingewiesen, dass einige Engel die Erde vor den Menschen bewohnten, und dass sie von einem herrlichen Erzengel und Cherub angeführt wurden, der Luzifer hieß. Jedoch rebellierten er und seine Engel und versuchten, Gott zu bekämpfen. Sie drangen in den dritten Himmel ein, aber sie wurden besiegt und zurück auf die Erde geworfen, wo sie noch heute leben und herrschen. Luzifer hieß von da an Satan oder der Teufel, und die Engel unter seiner Herrschaft wurden als die Teufel oder Dämonen bekannt.

Luzifer und seine Engel sündigten

Die Bibel offenbart, dass GOTT alle Engel erschaffen hat. Sie wurden nicht als Roboter erschaffen, sondern als Wesen mit freier Entscheidungsgewalt. Wie erwähnt, rebellierte ein hochrangiger Engel, ein Cherub mit Namen Luzifer, und er versündigte sich gegen Gott (Jesaja 14, 12-14; Hesekiel 28,11-17). Er wollte „in den Himmel steigen“, um sich auf Gottes Thron zu setzen (Jesaja 14,13). Er wollte „auffahren über die hohen Wolken“ (Jesaja 14,14). Das zeigt uns, dass er hier auf Erden war, da er über die Wolken hinaus aufsteigen wollte, um den dritten Himmel zu erreichen. Als Folge seiner Sünde wurde er auf die Erde zurückgeworfen (Jesaja 14,12).

Er wurde zu Satan, was so viel heißt wie Feind oder Widersacher. Luzifer, oder Satan, war bereits auf Erden, als Adam und Eva erschaffen wurden. Die Schlange wird als Satan der Teufel identifiziert (Offenbarung 12,9). Da Satan dem ersten Menschen und seiner Frau erschien, muss er als Luzifer—als er noch nicht der Betrüger war—bereits vor den Menschen auf Erden gelebt haben, bevor er „in den Himmel steigen“ wollte.

Tatsächlich wurde Luzifer, bevor er auf die Erde gesandt wurde, im dritten Himmel von Gott selbst gelehrt und ausgebildet, und er hatte Engel unter seinem Befehl. Wir lesen in Hesekiel 28,14, dass er ein glänzender, „schirmender“ Cherub war. Die Cherubim beschirmten den Gnadenthron Gottes, als Gott Mose in der Stiftshütte erschien (2.Mose 37,6-9; die Schlachter Bibel schreibt in Vers 9: „Die Cherubim breiteten ihre Flügel darüber aus und schirmten mit ihren Flügeln“ den Gnadenthron). Weiter lesen wir in Hesekiel 28, 14, dass Luzifer ursprünglich auf den heiligen Berg im Himmel gesetzt worden war (vergleichen Sie hierzu Hebräer 12,22). Als er dann auf Erden war und sündigte, indem er versuchte, von der Erde aus in den Himmel zu steigen, um sich auf den Thron des Höchsten zu setzen, wurde er vom Berge Gottes verstoßen (Hesekiel 28,16). Christus sagte später, dass er den Satan vom Himmel fallen sah wie einen Blitz (Lukas 10,18).

Das Wort, das aus dem Hebräischen mit „Luzifer“ übersetzt wurde, lautet helel oder heylel, was so viel bedeutet wie „Lichtbringer“, „Lichtträger“, „Morgenstern“ oder auch “Scheinender Stern des Morgens“. Das Wort „Luzifer“ ist die lateinische Übersetzung des hebräischen Wortes helel oder heylel, was exakt dieselbe Bedeutung hat. Es ist von daher angemessen, diese Bezeichnung auf den Cherub anzuwenden, der später zu Satan wurde (sawtwan im Hebräischen).

Satan, der Fürst der Finsternis, herrscht noch immer auf Erden, und über diese Erde. Offenbarung 2,13 sagt uns ausdrücklich, dass Satan einen Thron auf Erden hat. Er hält die Menschen in ihren Verstrickungen gefangen, sodass sie seinen Willen tun (2.Timotheus 2,26). Er hat die Herrschaft über alle Reiche auf Erden (Lukas 4,5-7). In Johannes 14,30 wird er „der Fürst dieser Welt“ genannt. In 2.Korinther 4,4 wird er sogar als „Gott dieser Welt“ bezeichnet. Satan wird in Epheser 2,2 als „der Mächtige, der in der Luft herrscht“, identifiziert.

Warum sündigte Satan?

Warum rebellierte Satan gegen Gott? Wir lesen in Jesaja 14,14, dass er „gleich… dem Allerhöchsten“ sein wollte. Dies bezieht sich auf Gottes Position. Gott war und ist der Herrscher über das Universum, während Luzifer “nur“ der Herrscher über die Erde war. Offensichtlich gelüstete es ihn nach mehr. Diese Schlussfolgerung erhärtet sich dadurch, wenn man betrachtet, in welchem Zustand er erschaffen wurde. Wir lesen, dass er „das Abbild der Vollkommenheit“ war, „voller Weisheit und über die Maßen schön“, und „geschmückt mit Edelsteinen jeder Art“ (Hesekiel 28,13). Für eine Weile war er „ohne Tadel in [seinem] Tun“, aber dann wurde „Missetat an [ihm] gefunden“, und er WURDE „voll Frevels“ (Verse 14-16). Er versündigte sich gegen Gott (Vers 16). Alles begann mit Stolz: „Weil sich dein Herz erhob, dass du so schön warst, und du deine Weisheit verdorben hast in all deinem Glanz, darum habe ich dich zu Boden [auf die Erde] gestürzt“ (Verse 17-18).

Augenscheinlich begann er zu denken, dass er aufgrund seiner „Vollkommenheit“ und seiner Weisheit eine genauso gute—wenn nicht bessere—Arbeit verrichten könne wie Gott, nicht nur als Herrscher über die Erde, sondern über das gesamte Universum. Er vermittelte diese egoistische Art des Denkens den Engeln unter seinem Kommando, die tragischer Weise begannen, sich dieselbe Denkweise anzueignen. Wir wissen nicht, wie viel Zeit verging, bis sich die Engel dazu entschlossen hatten, Luzifer zu folgen—es kann Tausende, wenn nicht Millionen von Jahren in Anspruch genommen haben. Ein menschliches Beispiel gibt uns Absalom, der das Volk Israel und Juda überredete, ihm in seiner Rebellion gegen seinen Vater David zu folgen. Wenn jemand die „Schuld“ für eine wirkliche oder eingebildete „Ungerechtigkeit“ bei einer anderen Person sucht, so wird er schnell „fündig“ werden. Und mit einer solchen Geisteshaltung kann man sogar beginnen, Gott zu lästern und sich gegen Gottes gerechte Taten aufzulehnen (vgl. Offenbarung 16,8-9.21).

Anstatt schnellstens zu bereuen, verfielen die Engel weiterhin dem „Nichtigen… in ihren Gedanken, und [verfinsterten] ihr unverständiges Herz… Da sie sich für Weise hielten, sind sie zu Narren geworden“ (vergleichen Sie hierzu Römer 1,21-22). Schließlich wurden sie zu „Gottesverächtern“ (Vers 30; die New King James Bibel schreibt allgemein von Geschöpfen, die „Gott hassen“). Ihre Gottesverachtung, -feindschaft und ihr Hass trieben sie dazu, einen Angriff gegen Gott im Himmel zu führen. Sie dachten tatsächlich, sie könnten Gott überwinden und die Herrschaft über das Universum übernehmen sowie Gottes Wohnort einnehmen—den dritten Himmel, inklusive der dort vorhandenen geistigen „Dinge“.

Wir können folgern, dass es Satans endgültiges Ziel war, auch über alle anderen Gott gehorsamen Engel zu herrschen, jedoch war ihm sicherlich bewusst, dass sein Angriff auf Gott dieses Ziel nicht sofort herbeiführen würde. Es wäre eine lange Zeit vonnöten gewesen, um Gottes Engel davon zu überzeugen, ihm zu folgen. Da es zunächst seine Absicht war, über das Universum zu herrschen, wollte er Gott von seinem Thron stoßen und Gottes Engel in einem geistigen Krieg unterwerfen. Er mag gedacht haben, dass es ihm nach einiger Zeit gelingen würde, Gottes Engel dahin zu bringen, ihm zu folgen, so wie er es fertig gebracht hatte, die anderen Engel unter seinem Befehl zu überreden, ihm zu gehorchen.

Engel folgten Satan

Wie gezeigt, war Luzifer also nicht das einzige Geistwesen, das gegen Gott rebellierte. Die ihm unterstellten Engel begleiteten ihn und wurden später als Dämonen bekannt. Ein Bezug auf diese Rebellion wird in Offenbarung 12,4 gegeben, wo gesagt wird, dass ein Drittel der Engel (hier mit „Sterne“ benannt) Satan folgten und zu Dämonen wurden. Dies zeigt, dass zwei Drittel der Engel Gott gegenüber loyal blieben.

Wir lesen auch in Judas 6 von Engeln, die ihren himmlischen Rang nicht bewahrten, sondern ihre Behausung (auf der Erde) verließen, um Gott im Himmel von seinem Thron zu stoßen. Nun werden sie für den Tag des Gerichtes mit ewigen Banden der Finsternis festgehalten, was bedeutet, dass sie Engel der Finsternis sind. Sie herrschen noch unter Satan über diese Erde (vergleichen Sie hierzu Epheser 6,12, wo die Dämonen die „Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen…“ genannt werden.). Aber sie sind „gebunden“ und werden durch ihre eigene geistige Perversion in geistiger Finsternis festgehalten. Wir lesen in 2.Petrus 2,4: „Gott hat selbst die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern hat sie mit Ketten der Finsternis in die Hölle [griechisch: tartarus, was einen Zustand beschreibt, nicht einen Ort] gestoßen und übergeben, damit sie für das Gericht festgehalten werden.“

Gott bildete Luzifer im Himmel aus

Luzifer wurde vor Gottes Thron im Himmel ausgebildet. Er war ein Cherub, der den Thron mit seinen Flügeln „beschirmte“. Da Gott dann später die Erde erschuf, die zu einem Wohnort für Luzifer und einem Drittel aller Engel werden sollte, wird deutlich, dass Luzifer im Himmel ausgebildet wurde, um Gottes Regierung der Liebe und Gerechtigkeit unter den Engeln zu verwalten. Ihm wurde gezeigt, wie er mit den Engeln über die Erde herrschen sollte, die, wie Sie sich erinnern, in einem wunderbaren Zustand erschaffen worden war.

Wie Gott dann später den Menschen die Verantwortung übertrug, zu herrschen „über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht“ (1.Mose 1,28), so ist anzunehmen, dass Luzifer und seinen Engeln eine ähnliche Verantwortung übertragen wurde. Wir lesen jedoch nichts darüber, dass Luzifer und seine Engel die Tiere und Pflanzen erschufen, die zu jener damaligen Zeit existierten—lange vor der Erschaffung des Menschen. Vielmehr lesen wir, dass alles von Gott dem Vater durch Jesus Christus erschaffen wurde (Kolosser 1,16). Wir lesen ebenfalls, dass die Engel vor Freude jauchzten, als die Erde, inklusive ihrer Tiere, erschaffen wurde, was deutlich macht, dass die Tiere friedliche Geschöpfe waren und keineswegs wilde und mörderische Bestien.

Tiere ursprünglich friedlich

Als Gott nach der Zerstörung der Welt unter Satan die Erdoberfläche erneuerte und die „modernen“ Tiere erschuf, wurden auch sie als friedfertige Tiere erschaffen. Gott setzte Adam und Eva in einen wunderschönen Garten und wies sie an, ihn zu bebauen und zu bewahren (1.Mose 2,15). Die Tiere auf dem Feld und die Vögel unter dem Himmel wurden zu Adam gebracht, um ihnen Namen zu geben—darunter auch Löwen, Krokodile, Schlangen und andere Tiere, die heutzutage „wild“ und potentiell aggressiv sind, zur damaligen Zeit aber augenscheinlich zahm waren. Sie wurden, wie wir erklären werden, der Sünde wegen zu wilden Tieren; und etwas Ähnliches geschah mit den Dinosauriern, die vor den Menschen lebten—sie wurden durch die Sünde zu wilden und mörderischen Tieren. Gott hat sie nicht als bösartige Wesen erschaffen, wie wir sie heute oft in Filmen porträtiert sehen.

Die Natur der Tiere veränderte sich

Es gibt keinen biblischen Beweis dafür, dass Gott im Anfang Tiere mit einer bösartigen Natur erschuf. Jedoch finden wir, dass sich das Wesen der Tiere aufgrund der Einflussnahme Satans änderte.

Wir lesen zum Beispiel in 1.Mose 3,1, dass die Schlange „listiger“ war als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte. Obwohl Satan als Schlange und als Drache bezeichnet wird (Offenbarung 20,2), scheint es so, als ob Eva hier einer wirklichen Schlange begegnet ist und mit ihr gesprochen hat, wie es in 1.Mose 3 zu lesen ist. Satan gab der Schlange eine Stimme, so wie Gott später einer Eselin eine Stimme gab, um zu dem falschen Propheten Bileam zu sprechen (4.Mose 22,28; 2.Petrus 2,16).

Wir lasen, dass die Schlange—das Tier—listiger war als alle anderen Tiere auf dem Felde. Später bestrafte Gott die Schlange, indem er sprach: „Weil du das getan hast, so sollst du verflucht sein mehr als alles Vieh und mehr als alle Tiere des Feldes“ (1.Mose 3,14; Schlachter Bibel). Gott verfluchte sowohl die wahrhaftige Schlange als selbstverständlich auch Satan, den Teufel, der sich der Schlange bedient hatte.

Erschuf Gott die Schlange als ein listiges Wesen? Das hebräische Wort für „war“ in 1.Mose 3,1, lautet haya, was auch, wie bereits erklärt, „wurde“ heißen kann. So scheint es, dass die Schlange unter dem Einfluss und der Kontrolle Satans listiger als alle Tiere auf dem Felde WURDE. Jetzt hatten sich ihre Natur und ihr Wesen verändert.

Mit der Zeit änderte sich auch die Natur anderer Tiere unter Satans Einfluss. Tatsächlich wurde das Wesen der Tiere so gewalttätig und bösartig, dass Gott entschied, sie in der Flut umkommen zu lassen. Wir lesen in 1.Mose 6,7, dass es Gott reute, dass er Menschen und Tiere erschaffen hatte. 1.Mose 6,11 sagt uns, dass die Erde vor Gottes Augen „verderbt“ und voller Frevel war. In Vers 12 wird hinzugefügt, dass — unter dem Einfluss Satans — alles Fleisch seinen Weg „verderbt“ HATTE. Dies schließt Tiere mit ein. In Vers 13 sagt uns Gott, dass er das Ende allen Fleisches beschlossen hatte und er die Erde „verderben“ werde, weil die Erde—durch Satans Einfluss und Kontrolle—„verderbt“ und voller Frevel geworden war. In 1.Mose 7,21 wird klar gezeigt, dass der Ausdruck „alles Fleisch“ zumindest alle Landtiere und Vögel, sowie die Menschen, mit einschließt: „Da ging alles Fleisch unter, das sich auf Erden regte, an Vögeln, an Vieh, an wildem Getier und an allem, was da wimmelte auf Erden, und alle Menschen.“

Tiere wurden aggressiv in vor-adamischer Welt

Gott hatte Luzifer und seine Engel ebenfalls nicht als böse, grässliche Kreaturen erschaffen. Wir haben gesehen, dass sie dazu wurden. So wie sich die Natur der Tiere unter dem Einfluss Satans in der Zeit nach Adam änderte, so ist auch zu folgern, dass sich die Natur der Tiere änderte, die VOR der Neugestaltung der Erdoberfläche existierten. Als Luzifer sich dazu entschied, gegen Gott zu rebellieren, änderte sich seine Natur, und er war in der Lage, seine Engel dahingehend zu beeinflussen, ihm in seinem sündigen Verhalten zu folgen, was wiederum ihre Natur veränderte. Dies hatte Konsequenzen für die gesamte Tierwelt, die ihnen anvertraut war. Vormals friedliebende Tiere wurden bösartig und gefährlich. Einige begannen, sich gegenseitig anzugreifen, zu zerfleischen und zu verschlingen. Wir wissen nicht, ob einige Tiere als fleischfressende Tiere erschaffen wurden, oder ob sie erst durch die zuvor beschriebenen Ereignisse dazu wurden, aber eines steht fest: Sie wurden nicht als gewalttätige räuberische Geschöpfe erschaffen.

Als Gott die Tiere zu Zeiten von Adam erschuf, scheint es nicht so gewesen zu sein, dass sie Fleischfresser waren. Vielmehr lesen wir, dass Gott ihnen „alles grüne Kraut“ zur Nahrung gab (1.Mose 1,30). Wir wissen auch, dass nach Christi Wiederkehr die Löwen Stroh fressen werden wie die Rinder (Jesaja 11,7). Auf jeden Fall wurde die von Beginn an zahme Natur des Löwen nachfolgend wild. Aber seine zahme Natur wird wieder hergestellt werden.

Warum genau wurde die Erde wüst und leer?

Es scheint, dass alles Fleisch auf der Erde seinen Weg verderbt hatte, als Satan und seine Dämonen ihren Angriff auf Gott einleiteten. Und so wie Gott zu Zeiten des Noah alle Landtiere und Vögel in der Flut umkommen ließ, so hat er möglicherweise alle Tiere aus der Zeit vor Adam vernichtet, als Satan und seine Dämonen zur Erde zurück geschleudert wurden. Der geistige Kampf zwischen Gott und Satan würde nicht AUTOMATISCH die Zerstörung der physischen Oberfläche der Erde zur Folge gehabt haben, so dass ein weiteres Ereignis stattgefunden haben muss.

Es ist auch möglich, dass Satan und seine Dämonen selbst die physische Zerstörung der Erde verursachten, oder zumindest Anteil daran hatten. Es ist möglich, dass die verdrehte und perverse Gesinnung von Satan und seinen Dämonen sie dazu brachte, die ihnen anvertraute Erde und die Tierwelt zu zerstören, als sie realisierten, dass ihr Kampf gegen Gott nicht zu gewinnen war. Satan ist DER Engel des Abgrunds (Offenbarung 9,11); er liebt es, zu zerstören, was immer er auch zerstören kann. Er wird die Menschen dazu inspirieren, ihren gesamten Planeten vor Christi Wiederkunft zerstören zu wollen, denn sein Zorn ist sehr groß (Offenbarung 12,12). Die Geisteshaltung der Dämonen ist gleichermaßen pervertiert und zerstörerisch. Sie können Menschen, die von ihnen besessen sind, dazu bringen, selbstzerstörerisch zu werden (Markus 5,2-5) und sich selbst zu töten (Markus 9,14-22). Sie haben auch eine Herde Schweine dazu gebracht, sich die Klippen hinunterzustürzen, nachdem sie von ihnen Besitz ergriffen hatten (Matthäus 8,30-32).

Satans Rebellion gegen Gott ließ die Erde wüst und leer werden, und alle Tiere zu jener Zeit wurden vernichtet, die damals existierenden Dinosaurier mit eingeschlossen. Gott erneuerte das Angesicht der Erde und machte sie für die Menschen bewohnbar. Aber durch Satans Einfluss ist die Erde wieder verdorben worden (Hosea 4,3), und wenn Christus wiederkehrt, wird die zu großen Teilen zerstörte Erde erneut wiederhergestellt werden müssen, damit eine Zeit des Friedens und der Freude—das Millennium—anbrechen kann.

 

Teil 1 – Kapitel 3

Erneuerung von Himmel und Erde, und Erschaffung von „Seeungeheuern“

In den letzten beiden Kapiteln sahen wir, dass Gott „im Anfang“ die Himmel und die Erde schuf, und dass jedoch, ausgelöst durch Satans Rebellion, die Erde wüst und leer wurde. Weiterhin haben wir aufgezeigt, dass Gott die Erdoberfläche innerhalb von sechs Tagen wieder hergestellt hat. Auch hat er Ordnung in die chaotischen Bedingungen der Erdatmosphäre und des Universums gebracht, die ebenfalls aufgrund der Rebellion Satans in Mitleidenschaft gezogen worden waren.

Einige behaupten, dass 2.Mose 20,11 und 2.Mose 31,17 beweisen, dass Gott das Universum, die Erde und die Menschen innerhalb von sieben Tagen erschaffen habe; und dass es keine zeitliche Lücke und keine Katastrophe zwischen der anfänglichen Erschaffung der Himmel und der Erde und der Erschaffung der modernen Tiere und der Menschen gegeben haben soll.

Wir lesen in 2.Mose 20,11:

„Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage.“

Richtig verstanden, sagt diese Passage jedoch keineswegs aus, dass Gott Himmel und Erde, inklusive der Menschen, in sechs Tagen erschaffen hat.

God schafft, macht und formt

1.Mose 1,1 berichtet, dass Gott im Anfang Himmel und Erde „schuf“ (hebräisch bara). Dennoch lesen wir in 2.Mose 20,11 und 31,17, dass er Himmel und Erde „machte“ (hebräisch asah). In vielerlei Fällen bedeutet das Wort „erschaffen“ so viel wie etwas entstehen lassen, was vorher nicht existierte, wohingegen das Wort „machen“ sich auf eine bereits bestehende Existenz von etwas beziehen kann, was dann zu einer erkennbaren Erscheinung „geformt“ wird. Zum Beispiel „schuf“ Gott den Menschen (1.Mose 1,27; 5,2; 6,7); sodann „machte“ er den Menschen (1.Mose 1,26) und „bildete“ ihn (1.Mose 2,7; Schlachter Bibel).

Diese drei Begriffe sind nicht identisch, wie einige meinen, sondern beschreiben drei verschiedene Aspekte von Gottes Werk. Gott „schuf“ den Menschen – was bedeutet, dass bis dahin KEIN Mensch existierte; er „machte“ ihn aus einem bestehenden Material oder Stoff (Erde vom Acker), und er „bildete“ ihn aus dieser Erde, um ihm eine bestimmte Erscheinung zu geben. Später „baute“ Gott Eva aus einer Rippe Adams (1.Mose 2,22). Anders ausgedrückt, existierte die Erde vom Acker, BEVOR Adam aus ihr gemacht wurde, ebenso wie Adams Rippe existierte, BEVOR Eva aus ihr gemacht oder „gebaut“ wurde.

Auch sehen wir, dass nichts Physisches existierte, als Gott Himmel und Erde „schuf“. Genauer gesagt, ließ Gott die physischen Himmel (das Universum) und die Erde im selben Zeitpunkt entstehen (Hebräer 11,3).

Wir lesen in 2.Mose 20,11 und 31,17, dass Gott die Himmel und die Erde in sechs Tagen „machte“. Dies bezieht sich auf die ERNEUERUNG der Erdoberfläche nach Satans Rebellion, sowie auf die Erneuerung der Erdatmosphäre (dem ersten Himmel) und augenscheinlich auch auf eine gewisse Erneuerung oder Wiederherstellung der Ordnung des Universums, das ebenfalls, der Rebellion Satans wegen, in Unordnung war. (Meteoriten, Asteroiden und vor Jahrmillionen explodierte Sterne legen Zeugnis davon ab, dass das Universum zumindest eine teilweise Zerstörung erlebte, da wir wissen, dass Gott es nicht in diesem Zustand erschaffen hatte.)

Drei Himmel

Gott spricht von drei Himmeln – der erste Himmel beschreibt die Atmosphäre der Erde mit ihren Wolken, wo auch Vögel fliegen; der zweite Himmel bezieht sich auf das Universum mit seinen ungezählten Galaxien, Sonnen und Planeten; und der dritte Himmel ist der geistige Himmel Gottes—der Wohnort Gottes und seiner Engel.

Die Bibel lehrt, dass sich der dritte Himmel „im fernsten Norden“ befindet. Luzifers Plan, Gott vom Thron zu stürzen, wird in Jesaja 14,13-14 wie folgt beschrieben: „Ich will in den Himmel steigen und meinen Thron [hier auf Erden] über die Sterne Gottes erhöhen, ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung im fernsten Norden. Ich will auffahren über die hohen Wolken und gleich sein dem Allerhöchsten“ (oder: „ich will der Allerhöchste SEIN“). Die King James Bible schreibt in Psalm 75,7: „Begünstigung kommt weder aus dem Osten, noch aus dem Westen, noch aus dem Süden.“ Dies deutet an, dass Begünstigung vom NORDEN ausgeht, von Gottes Wohnsitz im dritten Himmel.

Gott machte oder erneuerte die Erdoberfläche in sechs Tagen

Gott erneuerte—„machte“—die Erde in sechs Tagen, und verlieh ihr das Aussehen (Topografie, Form, Erscheinung, mit Bergen und Ozeanen), das sie im Großen und Ganzen heute noch hat.

Wir lesen in 1.Mose 1,7, dass Gott die Feste „machte“, und er „schied das Wasser unter der Feste von dem Wasser über der Feste“, so wie er zuvor „das Licht von der Finsternis“ schied (Vers 4). Satans Rebellion bewirkte, dass die Erde mit Wasser bedeckt war (Vers 2), und dass, ausgelöst durch Meteoriteneinschläge, Vulkanausbrüche und deren Folgen, ebenfalls die Atmosphäre durch Staub und Trümmer verdunkelt war (Vers 4). Um die Erde für Menschen, Tiere und Pflanzen bewohnbar zu machen, mussten umfangreiche Erneuerungen stattfinden.

Und so erneuerte Gott die Erdoberfläche, und er erneuerte oder „machte“ den ersten Himmel innerhalb von sechs Tagen, indem er Staub und Trümmer entfernte, und er „machte“ so die Atmosphäre für physische Lebewesen bewohnbar.

Gott machte oder erneuerte die Himmel

Nun lesen wir auch, dass Gott die Himmel (Plural) „machte“, nicht „erschuf“. Er hat also nicht nur die Bedingungen im ersten Himmel, der Atmosphäre, erneuert, sondern auch im Universum. Er stellte eine gewisse Ordnung wieder her. In Hebräer 1,3 lesen wir: „Er (Jesus Christus)… trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort…“ Die Gute Nachricht übersetzt: „Durch sein starkes Wort hält er das Weltall zusammen“, und die Menge Bibel schreibt: “…und [er] trägt das Weltall durch sein Allmachtswort…“

In Jeremia 31,35 lesen wir, dass Gott „die Sonne dem Tage zum Licht gibt und den Mond und die Sterne der Nacht zum Licht bestellt“, was ebenfalls belegt, dass Gott auch im Universum sein Werk der Erneuerung verrichtete. David war ergriffen von der Erhabenheit des nächtlichen Firmaments (Psalm 8,4-5) und schrieb, dass Gott alle seine Sterne mit Namen nennt (Psalm 147, 4). Jesaja fügt in Kapitel 40, Vers 26 hinzu, dass Gott das Heer der Sterne „vollzählig“ oder „abgezählt“ herausführt (Schlachter Bibel), „sodass nicht eins von ihnen fehlt.“

Dennoch gibt es keinen biblischen Beleg dafür, dass Gott irgendwo sonst als auf dem Planeten Erde physisches Leben erschuf.

In 1.Mose 2,4 wird zwischen der ursprünglichen Erschaffung von Himmel und Erde und den späteren Erneuerungen unterschieden. In der Schlachter Übersetzung lesen wir: „Dies ist die Geschichte des Himmels [richtig: DER Himmel, so die Elberfelder Bibel] und der Erde, als sie geschaffen wurden, zu der Zeit, [oder: „an dem Tag“, so die Elberfelder Bibel] als Gott der HERR Erde und Himmel machte.“

Viele Kommentare bemerken richtigerweise, dass „zu der Zeit“ oder „an dem Tag“ hier nicht im Sinne eines 24-Stunden-Tages zu verstehen ist, sondern eine nicht näher definierte Zeitspanne bezeichnet. Es beschreibt die Zeit, als Gott die Himmel und die Erde „machte“, oder das Angesicht der Erde und die Atmosphäre (den ersten Himmel) erneuerte, und wieder Ordnung in das Universum (den zweiten Himmel) brachte. Zwei verschiedene Zeiten werden in 1.Mose 2,4 beschrieben: Zuerst „erschuf“ Gott „im Anfang“ die Himmel und die Erde. Dann aber, zu einem späteren Zeitpunkt, „machte“ Gott der HERR sie; das heißt, er gab (oder erneuerte) ihre Form, Erscheinung und Ordnung, die sie noch heute besitzen.

Die Revised English Bible gibt 1.Mose 2,4 wie folgt wieder: „Dies ist die Geschichte der Himmel und der Erde NACH ihrer Erschaffung. Als Gott der HERR die Erde und die Himmel machte, da war weder Strauch noch Pflanze auf der Erde, denn Gott der HERR hatte es noch nicht regnen lassen…“

Die New Scofield Reference Edition erklärt, dass es keinen Widerspruch zwischen den Ereignissen in 1.Mose 1 und 1.Mose 2 gibt: „Es wird oft behauptet, dass in 1.Mose 2,4-25 ein zweiter Schöpfungsbericht gegeben wird, der sich von dem in 1.Mose 1,1 [bis] 1.Mose 2,3 unterscheiden soll. Tatsächlich jedoch berichtet 1.Mose 1 von der Erschaffung des gesamten Universums, einschließlich dem Mann und der Frau, wohingegen 1.Mose 2 die Erschaffung des Menschen genauer porträtiert, ohne erneut die Geschichte von der Schöpfung [und dann der Erneuerung] zu erwähnen, die in 1.Mose 1 beschrieben wird.“

Gott erschuf große Seeungeheuer am fünften Tag

Wir lesen in 1.Mose 1,21, dass Gott große Meerestiere (Schlachter Bibel) oder „Seeungeheuer“ (Elberfelder Bibel) und Vögel „erschuf“ – dies zeigt, dass viele dieser Tiere zuvor nicht existierten. Die meisten „modernen“ Tiere aus der Zeit NACH Adam unterscheiden sich im Großen und Ganzen sehr von vielen Tieren, die VOR der Erschaffung des Menschen lebten. Dies muss jedoch NICHT heißen, dass Gott nicht verschiedene Dinosaurier erschuf, als er die Erde erneuerte, wie wir noch erklären werden. Inwieweit diese den ausgestorbenen Dinosauriern vor Adam geähnelt haben mögen, wissen wir nicht. Auf jeden Fall erschuf Gott aber KEINE gewalttätigen Tiere zur Zeit Adams. Wir lesen jedoch, dass NACH Adams Sünde einige Tiere wild und aggressiv wurden, wie wir zuvor besprochen haben.

Gibt es das Loch Ness Ungeheuer wirklich?

So erstaunlich es auch sein mag, die Bibel hat in der Tat viel über die Existenz bestimmter, schwer fassbarer Wesen zu sagen. Es ist durchaus möglich, dass einige dieser Lebewesen, wie zum Beispiel das „Loch Ness Monster“ in Schottland oder ein ähnliches „Seemonster“ in Kanada, auch in anderen Teilen der Welt existieren.

Lassen Sie uns zunächst einige interessante Schriftstellen untersuchen, die eindeutig Tiere beschreiben, von denen man heute im allgemeinen annimmt, sie seien Mythen oder Legenden oder, dass sie ausgestorben sind. So mancher hat versucht, diese biblischen Beschreibungen auf lebende bekannte Tiere anzuwenden, oder auf Satan oder auf Weltmächte, aber diese Versuche müssen als völlig unzureichend betrachtet werden.

Leviatan

Die Bibel hat beispielsweise viel über eine Kreatur namens „Leviatan“ zu sagen. Dieses Tier existierte eindeutig zu Lebzeiten von Hiob und wird detailliert im 40. und 41. Kapitel des Buches Hiob beschrieben. Einige haben behauptet, dass hier ein Krokodil beschrieben würde – aber das ist völliger Unsinn. Die Beschreibung des Leviatans im Buch Hiob und anderen Stellen bezieht sich auf ein lebendes Tier – aber nicht im Entferntesten auf ein Krokodil. Wieder andere haben behauptet, dass die Beschreibung des Leviatans im Buch Hiob eine Darstellung von Satan sei. Jedoch wird in Hiob 40 und 41 eindeutig ein Tier beschrieben – keinesfalls ein Geistwesen (auch wenn einige der Charakteristika des Leviatans sich, in einem symbolischen Sinne, durchaus auf Satan anwenden ließen).

Wir könnten auch weitere Passagen außerhalb des Buches Hiob betrachten, die auf Leviatan verweisen. Psalm 74,14 sagt uns, dass Gott „dem Leviatan die Köpfe zerschlagen und ihn zum Fraß gegeben [hat] dem wilden Getier“. Einige mögen diese Passage einfach als mythologisch abtun, indem sie behaupten, dass kein bekanntes Tier mit mehr als einem Kopf existierte oder existiert. Diese Behauptung ist nicht zwangsläufig zutreffend. Auch heute werden Tiere aufgrund einer Mutation oder eines Geburtsfehlers mit mehr als einem Kopf geboren; daher gibt es keinen Grund anzunehmen, dass die Passage in Psalm 74 in einem mythologischen Sinne verstanden werden muss; vielmehr kann sie durchaus buchstäblich betrachtet werden.

Psalm 104,25-26 identifiziert Leviatan eindeutig als ein im Wasser heimisches Lebewesen, das mit den Menschen koexistierte: „Da ist das Meer, so groß und weit ausgedehnt; darin wimmelt es ohne Zahl von Tieren klein und groß; da fahren die Schiffe, der Leviathan, den du gemacht hast, dass er sich darin tummle“ (Schlachter-Bibel).

Es gibt weitere Bibelstellen, die auf Leviatan und/oder andere nicht identifizierte „Seeungeheuer“ verweisen könnten.

Schlangen im Meer

In Jesaja 51,9 lesen wir: „Wach auf, wach auf, zieh Macht an, du Arm des HERRN! Wach auf, wie vor alters zu Anbeginn der Welt! Warst du es nicht, der Rahab zerhauen und den Drachen durchbohrt hat?“

Im Buch Amos, Kapitel 9 und Vers 3, heißt es: „Und wenn sie sich auch versteckten oben auf dem Berge Karmel, will ich sie doch suchen und von dort herabholen; und wenn sie sich vor meinen Augen verbärgen im Grunde des Meeres, so will ich doch der Schlange befehlen, sie dort zu beißen.“

Eine interessante Aussage findet sich in Jesaja 27,1: „In dieser Zeit wird der Herr mit dem Leviatan abrechnen, diesem schnellen Ungeheuer, das sich windet wie eine Schlange. Gottes mächtiges und scharfes Schwert wird ihn treffen, diesen Meeresdrachen. Der Herr wird ihn töten“ (Hoffnung für Alle Übersetzung).

Einige bringen vor, dass Gott hier auf Weltmächte verweist, die er mit Leviatan und anderen mächtigen Tieren vergleicht. Möglicherweise ist dem so. Wir finden ähnliche Vergleiche an anderen Stellen der Bibel. In Jeremia 51,34 zum Beispiel wird König Nebukadnezar als ein Drache oder ein „Monster“ beschrieben (so die New King James Bible), und in Hesekiel 32,2 vergleicht Gott den Pharao von Ägypten mit einem Löwen UND sagt von ihm, er sei ein „Drache im Meer” und “[du] schnaubtest in deinen Strömen und rührtest das Wasser auf mit deinen Füßen und machtest seine Ströme trübe.“

Auf jeden Fall deutet die Tatsache, dass Gott Weltmächte oder Individuen mit Leviatan und anderen Kreaturen des Meeres vergleicht, darauf hin, dass eben diese Kreaturen existieren. Gott vergleicht den Pharao mit einem Löwen UND einem Drachen im Meer. Da Löwen reale Tiere sind, ist es nur vernünftig anzunehmen, dass diese speziellen Seeungeheuer ebenfalls existieren. Auch spricht Gott vom Leviatan als der flüchtigen Schlange, der gewundenen Schlange und dem Drachen im Meer (vgl. Jesaja 27,1; Schlachter Bibel: “Ungeheuer, das im Meer ist”; New King James Bible: “Reptil”). Wir alle wissen, dass Schlangen und Reptilien existieren. Warum sollte Gott Leviatan im gleichen Zusammenhang erwähnen, wenn DIESE Kreatur nur mythologischer oder allegorischer Natur wäre?

Existiert Kanadas Ogopogo?

Wir sollten beachten, dass die angeblichen Sichtungen des „Loch Ness Monsters“ nur eine Kategorie unter buchstäblich hunderten von anderen Sichtungen diverser „Seemonster“ überall auf der Welt sind. Ein weiteres berühmtes „Seemonster“ ist der „Ogopogo“, eine Kreatur, von der berichtet wird, dass sie im Okanagan Lake lebt, einem Binnensee in Kanada. Die Beschreibung dieser Kreatur ist der des „Loch Ness Monsters“ sehr ähnlich.

Wir behaupten nicht, dass der Leviatan der Bibel notwendigerweise identisch ist mit dem „Loch Ness Monster“ oder dem „Ogopogo“, und selbstverständlich ebenfalls nicht, dass diese modernen Lebewesen mehr als einen Kopf haben – aber wir sagen klar, dass die Bibel die Existenz von „Seeungeheuern“ gestattet. Und wenn das „Loch Ness Monster“ oder der „Ogopogo“ heutzutage noch existieren, dann wären sie weder das Produkt einer „evolutionären Entwicklung“ noch „lebende Fossilien“, sondern Gott hätte sie erschaffen, als er den Menschen schuf, und als Wasserlebewesen hätten sie Noahs Flut überlebt.

Es gibt viele Berichte von Sichtungen und sogar einige Fotos vom „Loch Ness Monster“, dem „Ogopogo“ und anderen See- und Flusskreaturen von überall auf der Welt – zu viele, um sie alle zu ignorieren. Man kann sicher nicht behaupten, dass es sich bei all diesen Berichten um Fälschungen handelt (auch wenn viele es zweifellos sind); oder dass keine dieser Sichtungen legitim sei; oder dass sie die Resultate phantasievoller Zeitgenossen oder Halluzinationen waren, die durch Satan, dem Teufel, hervorgerufen wurden (obwohl zweifellos einige, wenn nicht sogar viele dieser “Sichtungen”, zu einer dieser Kategorien gehören).

Es wurden Bücher darüber geschrieben, dass das „Loch Ness Monster“ oder der „Ogopogo“ ein prä-adamischer, langhalsiger Plesiosaurier sei, ein Meeresdinosaurier, von dem man annahm, er sei vor „über 70 Millionen Jahren“ ausgestorben, und man versuchte zu erklären, wie und warum diese Kreatur in der Lage war, in Süßwasserseen zu überleben. Andere versuchten, die zahlreichen Sichtungen zu erklären, indem sie auf eine Vielzahl von bekannten lebenden Tieren oder auf natürliche Phänomene verwiesen.

Orang-Utans und riesige Tintenfische

Was viele dieser Erklärungsversuche nicht beachten, ist die Tatsache, dass auch heutzutage noch bisher unbekannte Spezies oder Tiere entdeckt werden, die man als Mythologie abtat oder die man lange Zeit für ausgestorben hielt. Zum Beispiel hielt sich jahrhundertelang die “unglaubhafte Legende” von „haarigen Menschen, die in den Bäumen lebten“; doch dann entdeckten Wissenschaftler in der jüngeren Zeit den Orang-Utan.

Gleiches kann über den gigantischen Kalmar (einen riesigen Tintenfisch) gesagt werden, der in den Tiefen des Meeres lebt. Obwohl seit Jahrhunderten über dessen Existenz spekuliert wurde, waren Wissenschaftler erst vor nicht allzu langer Zeit in der Lage, Körperteile des Riesenkalmars, wie zum Beispiel einen Tentakel im Magen eines Pottwals, sicher zu stellen, der ihnen erlaubte, Berechnungen über die enorme Größe des Tieres anzustellen. Überhaupt wurden vor kurzer Zeit weitere neue, bis dato unbekannte Spezies entdeckt. Es wurden Kadaver von Tieren gefunden – und Aufnahmen gemacht – die aussehen wie die Kadaver von zuvor unbekannten Tieren oder von solchen, die unter fehlgeleiteten Wissenschaftlern „für seit Millionen Jahren als ausgestorben“ galten.

Berichte über Loch Ness und Ogopogo

Augenzeugenberichte vom „Loch Ness Monster“ oder dem „Ogopogo“ wurden veröffentlicht, aber viele betrachten diese Berichte richtigerweise mit Vorsicht, da nicht klar ist, wie zuverlässig diese tatsächlich sind. Dennoch ist es im Lichte der biblischen Beweise durchaus möglich, dass einige dieser Berichte korrekt sind, und dass diese und andere Kreaturen existieren. Unter Berücksichtigung dieser Frage veröffentlichen wir einen Augenzeugenbericht über eine Begegnung mit dem „Ogopogo“. Der Bericht wurde von Delia Messier verfasst, der Ehefrau von Rene Messier, einem ordinierten Pastor der Kirche Gottes (CGCF) in Kanada. Der Report nimmt Bezug auf Ereignisse, die sich im Jahre 2007 zugetragen haben, ist verlässlich und verweist auch auf Augenzeugenberichte von zwei weiteren Predigern der Kirche Gottes und deren Familien:

„Der wunderschöne Okanagan Lake birgt die berühmte Legende eines unglaublichen Wasserlebewesens, das ‚Ogopogo‘ genannt wird. Der See ist knapp 100 Meilen lang und hat ein Unterwasserhöhlensystem. Viele Jahre wurden Geschichten über Sichtungen des ‚Ogopogo‘ gehört. Die Familien von dreien unserer Freunde erzählten meinem Ehemann und mir, dass sie [vor 25 Jahren] den Kopf von ‚Ogopogo‘ vor sich auftauchen sahen, als sie eines Tages im Herbst am Pier standen. ‚Er hob seinen Kopf aus dem Wasser und verschwand schnell, als er uns entdeckte‘, sagten sie uns. Eine andere Familie erzählte gemeinsamen Freunden, dass sie ihn gesehen hätten, doch da ich selbst nie diese schwer fassbare Kreatur gesehen hatte, deren Existenz öffentlich niemals akzeptiert wurde, neigte ich dazu, diese Geschichten abzulehnen.

„Als ich eines Tages am See entlang in Richtung Kelowna fuhr, sah ich etwas Seltsames im Wasser. Ich konzentrierte mich auf das, was ich da im Wasser sah, und muss sagen, dass es zunächst nicht klar zu erkennen war. Nichts, was ich in all den Jahren, in denen ich in der Nähe des Sees lebte, gesehen hatte, ähnelte dem, was ich gerade beobachtete. Es war rätselhaft, da es keines der mir bekannten Wasserfahrzeuge war, weder ein Motorboot, noch ein Kanu, noch ein Sea-Doo (Jetboot), noch ein Schaufelrad, noch Wasserskier oder ein Segelboot. Um es zu identifizieren, musste ich zunächst alles ausschließen, was es nicht war, doch vor meinen Augen sah ich es – einen großen Kopf, der aus dem Wasser ragte und sich sanft vorwärts bewegte und Kielwasser hinter sich herzog. Es hatte einen sehr großen Kopf, geformt wie ein Pferdekopf, mit langem Gesicht und Nüstern, wie sie auch ein Pferd hat, und mit kurzen, runden Ohren.

„Der See war sehr ruhig an diesem Tag; es war ausgehender Herbst und die während der Sommersaison gegenwärtigen Touristen waren bereits fort, und so schwamm dieses große Wasserlebewesen, das von grauer oder dunkel-grüner Farbe wie ein nasser Felsen war, ohne Eile. Auf dem Highway gab es keine Möglichkeit, rechts ran zu fahren, aber solange ich den See von der Straße aus sehen konnte, blieb das Tier über Wasser und bewegte sich weiter vorwärts. Seither glaube ich, dass die Legende wahr ist, und dass meine Freunde es wirklich gesehen hatten, so wie nun auch ich.“

Eine schwer fassbare Kreatur scheint also wirklich im Okanagan Lake zu existieren, und daraus folgt, dass auch ähnliche Lebewesen im Loch Ness und in vielen weiteren Seen auf der Welt leben oder gelebt haben könnten. Es ist höchst interessant, dass die biblischen Berichte von unbekannten „Seeungeheuern“, die mit den Menschen koexistieren, nicht als Mythen, Legenden oder Fiktion zu betrachten sind, sondern als buchstäbliche Wahrheit.

Behemot

Die Bibel spricht im Buch Hiob von einer weiteren Kreatur, dem „Behemot“. Einige haben behauptet, dass der Leviatan ein Krokodil und der Behemot ein Nilpferd seien. Dies ist definitiv nicht korrekt. Die King James Bible merkt an, dass der Behemot ein „großes Tier unbekannter Identität“ ist, und dass der Leviatan ein „großes Meerestier unbekannter Identität“ ist.

Aarons Stab

Im Hinblick auf den Stab des Mose und den Stab des Aaron zur Zeit der ägyptischen Gefangenschaft Israels stellen wir fest, dass es Aarons Stab war, der vor dem Pharao zur „Schlange“ wurde und die „Schlangen“ der Zauberer verschlang (2.Mose 7,9-12). Die „Schlange“ in der Episode mit dem brennenden Busch war jedoch NICHT die gleiche Art von Lebewesen wie die „Schlange“ in der Episode mit Aaron und dem Pharao.

Friedman, Kommentar zur Torah, schreibt auf Seite 11 seines Buches, dass das Wort in der zweitgenannten Episode tannin lautet, und ein „großes, schlangenartiges Wesen beschreibt, das bei der [Neu-]Schöpfung geformt wurde… Später dann, am ägyptischen Hof, wurden Aarons Stab (und die Stäbe der Magier) zu solchen Wesen (nicht nur zu Schlangen!).“

Die tatsächliche Bedeutung des Wortes tannin ist „Drache“. Friedman fügt auf Seite 192 hinzu, dass Aarons Stab zu einem „Drachen“ wurde: „Nicht zu einer ‚Schlange‘. Sie war anders als die Schlange, zu der Moses Stab in 2.Mose 4,3 wurde. Mose tat dieses Zeichen vor den Ältesten der Israeliten (Kapitel 4, Vers 30). Nun aber, vor den Augen des Pharao, wurde Aarons Stab zu einem tannin. Dasselbe Wort, das in 1.Mose 1,21 die großen Seeungeheuer (vgl. erneut Elberfelder Bibel) beschreibt, die Gott am fünften Tage der [Erneuerung] der Erde erschuf. Dies sind nicht nur, wie oftmals von den Menschen dargestellt, einfache Schlangen. Es sind außergewöhnliche Geschöpfe…“

Wenn der Leviatan, der Behemot und andere „Drachen“ tatsächlich nicht identifizierte dinosaurier-artige Wesen sind, die von Gott zu Zeiten des Adam erschaffen wurden, dann würde das erklären (sofern diese Behauptungen zutreffend und wissenschaftlich korrekt sind), warum manchmal menschliche Überreste gemeinsam MIT Knochen von „Dinosauriern“ gefunden wurden. Es würde keineswegs beweisen, dass Gott die Himmel und die Erde in sechs Tagen erschuf, als er den Menschen schuf—wohl aber, dass Gott einige solcher „Dinosaurier“ erschuf, als er die Erdoberfläche in sechs Tagen erneuerte. Manche dieser Kreaturen könnten noch zu Zeiten des Mose und des Hiob existiert haben. Und manche könnten sogar noch heute existieren—oder vielleicht war dies zumindest bis vor kurzem der Fall—und zwar in abgeschiedenen Gegenden oder in den dunklen, trüben und unzugänglichen Gewässern einiger Seen oder der Ozeane.

Wir lesen nirgendwo in der Bibel, dass Gott das Universum und die Erde in sechs Tagen erschuf; wir lesen ebenso wenig, dass die physische Schöpfung erst 6000 Jahre alt ist. Vielmehr lesen wir, dass Gott „im Anfang“ die Himmel und die Erde schuf—wann immer dieser „Anfang“ auch war. Dies kann vor Millionen oder sogar vor Milliarden von Jahren gewesen sein.

 

Teil 1 – Kapitel 4

Warum wurde Luzifer diese Erde übergeben?

In den letzten drei Kapiteln haben wir erklärt, dass Gott die Erde in einem schönen und friedlichen Zustand erschaffen hat, und dass Luzifer und ein Drittel der Engel auf die Erde gesetzt wurden, um Gottes Regierung zu verwalten. Wir zeigten weiter, dass sie gegen Gott rebellierten und in der Folge als Satan und seine Dämonen bekannt wurden. Die Erde wurde wüst und leer, und Gott erneuerte das Angesicht der Erde in sechs Tagen und erschuf den Menschen.

Vor diesen katastrophalen und chaotischen Ereignissen bevölkerten Dinosaurier und andere vor-menschliche Tiere die Erde. Wir haben gezeigt, dass sie im Zeitpunkt ihrer Erschaffung durch Gott keine bösartigen Tiere waren, dass einige jedoch unter dem Einfluss Satans dazu wurden.

In diesem Kapitel werden wir genauer beleuchten, warum Luzifer und seine Engel auf dieser Erde stationiert wurden. Was genau sollten sie hier tun? Wir werden ebenfalls versuchen, weiteren Aufschluss darüber zu geben, weshalb einige der Dinosaurier zu aggressiven und wilden Kreaturen wurden, wie der berüchtigte Tyrannosaurus Rex.

Warum auf Erden?

In seinem Buch Geheimnis der Zeitalter (copyright 1985), wandte sich Herbert W. Armstrong der Frage zu, was genau die Aufgaben waren, die Luzifer und seine Engel bewältigen sollten, als Gott ihnen die Erde als Aufenthalt und Wohnort gab. Im Kapitel „Das Geheimnis der Engel und der bösen Geister“ lesen wir auf Seite 64 (Paperback-Ausgabe):

„In Jesaja 14 und Hesekiel 28 wird gezeigt, dass Gott den Erzengel Luzifer, einen Cherub, auf den Erdenthron setzte: als Herrscher der Erde, als Sachverwalter der Regierung Gottes auf Erden; und diese Regierung Gottes wurde bis zur Rebellion der sündigen Engel ausgeübt. Wann und wie lange diese Engel die Erde bewohnten, ist nicht offenbart. Es kann Millionen, es kann sogar Milliarden Jahre vor der Erschaffung des Menschen gewesen sein…“

Nachdem die Sünde und die Rebellion Luzifers und seiner Engel und die darauffolgende Zerstörung der Erdoberfläche erklärt wurden, lesen wir weiter auf Seite 65:

„Was [Gott] erschafft, erschafft er zweckbestimmt – es soll benutzt, erschlossen, verschönert und erhalten werden… Als die Engel nun dagegen rebellierten, fand die Erschließung und Verschönerung der Erde – das Aufsetzen des ‚i-Tüpfelchens‘ – ein Ende… Vers 1 spricht von einer vollkommenen, wenn auch noch unfertigen Erde, wunderbar und schön. Vers 2 zeigt dann das Ergebnis der Sünde der Engel… “

Weiter auf den Sinn der Herrschaft von Luzifer und seinen Engeln eingehend, fährt Herr Armstrong auf den Seiten 67 und 68 wie folgt fort:

„Allem Schaffen Gottes liegt ein Prinzip der Dualität, der Zweiheit zugrunde… Was geschaffen war, das war – im Rahmen der Schöpfungsphase – zwar vollkommen, aber gleichwohl noch nicht ganz ‚fertig‘, noch keine abgeschlossene Schöpfung. Gott wollte, dass die Engel selbst noch Hand an die Erde legten. Er wollte, dass sie die Erde bearbeiteten, bebauten, verschönerten, vollendeten – ihr das ‚i-Tüpfelchen‘ aufsetzten… “

Später, auf den Seiten 73 und 74 schreibt er:

„Luzifer hatte also am Thron Gottes [im Himmel] gestanden, war ausgebildet und erfahren als Sachverwalter der göttlichen Herrschaft. Ein solches Wesen, gut geschult und erfahren, wählte Gott zum König über die Engel, welche die Erde bevölkerten… Ausgebildet war Luzifer in der Anwendung vollkommenen Rechts, vollkommener Ordnung. Solange er dabei blieb, herrschten Glück und unsagbare Freude auf der ganzen Erde, Frieden, beglückende Harmonie, vollkommene Liebe, Zusammenarbeit. Die Herrschaftsordnung Gottes hatte einen perfekten Glückszustand zur Folge – solange Luzifer seinen Pflichten als Sachverwalter Gottes treu blieb.“

Das ursprüngliche Potential der Engel

Fahren wir fort mit einem Zitat von Seite 76:

„Offenbar war gleichzeitig mit der Erde das ganze Universum geschaffen worden. Weder Gottes Wort noch wissenschaftliche Indizien sprechen dafür, dass einer der fernen Planeten im All je bewohnt oder belebt gewesen ist. Jedoch: Gott tut nichts vergeblich. Stets steckt ein Sinn dahinter. Wie es aussieht, sind alle Planeten im Universum derzeit ‚wüst und leer‘ (tohu wa bohu), verfallen wie seinerzeit die Erde (1.Mose 1,2).

„Doch solcher Verfallszustand, mondähnlich, entspricht nicht ihrem Ursprungszustand. So sind sie nicht geschaffen worden, sondern dies ist ein Folgezustand, durch einen Verfallsprozess entstanden. Hätten die jetzt gefallenen Engel die Erde in ihrem schönen Ursprungszustand erhalten, sie erschlossen, Gottes Weisungen ausgeführt und sich seiner Ordnung unterworfen, so wäre ihnen das ungeheure Potential zugefallen, das ganze Universum zu bevölkern und dort im größtem Maßstab kreativ tätig zu sein.“

Wiederum lesen wir, auf Seite 77:

„So ähnlich verhielt und verhält es sich mit Gottes Schöpfung. Sie ist vollkommen, aber im Sinne des letzten Schliffs noch unfertig, die ‚Endbearbeitung‘ war den Engeln zugedacht. Die Urschöpfung hatte Gott alleine durchgeführt. Letzte Hand anlegen und teilhaben an der VERSCHÖNERNDEN VOLLENDUNG sollten dann ursprünglich die Engel, heute der Mensch. Ob die Engel es wussten oder nicht: Dies war als BEWÄHRUNGSPROBE für sie gedacht. Auf der Erde sollte sich ERWEISEN, ob sie sich GOTTES HERRSCHAFT unterordneten und ob sie dazu taugten, die Millionen anderer Planeten im Weltraum im Sinne der Endschöpfung fertigzustellen.“

Weiter schreibt Herr Armstrong auf Seite 78:

„Potential der Engel war also, das Universum zu übernehmen – die Milliarden materieller Planeten, die um die Fixsterne kreisen, zu erschließen und ‚fertigzustellen‘… Den Engeln hatte er zugedacht, dass sie teilhaben sollten an der Endschöpfung des grenzenlosen Universums!“

Nehmen wir alle diese Aussagen zusammen, eröffnet sich uns ein kaum zu fassendes Szenario. Es ist offensichtlich, dass Luzifer und seine Engel eine Aufgabe erfüllen sollten, als sie auf die Erde gesetzt wurden. Wie Herr Armstrong diesen Zweck beschreibt, beinhaltete er Entwicklung, Verschönerung und Vervollkommnung des Angesichts der Erde (und scheinbar, letztlich des gesamten Universums, um toten Planeten die Aufnahme von Leben zu ermöglichen). Wie vorangehend zitiert, deutete Herr Armstrong an, dass es Gottes Absicht für die Engel war, „das ganze Universum zu bevölkern“ und „in größtem Maßstab kreativ tätig zu sein“.

Engel haben nicht die Macht, physische Dinge aus dem Nichts zu erschaffen

Dies bedeutet nicht, dass Gott den Engeln die Macht gab, materielle Dinge oder Lebewesen aus dem nichts heraus zu erschaffen, aber es scheint, dass sie, wenn sie Gottes Herrschaft treu geblieben wären, Anteil gehabt hätten an Gottes wunderbarem Plan, die Schöpfung des gesamten Universums zu vollenden.

Wir müssen erneut hervorheben, dass Gott die Erde in einem schönen und friedlichen Zustand erschuf. So lange wie sich Luzifer und seine Engel, die auf der Erde stationiert waren, Gottes Herrschaftsordnung unterordneten und sie befolgten, wurde dieser friedliche Zustand der Ruhe erhalten. Aber als es Luzifer zuließ, dass Stolz in sein Leben trat, und als er begann, die ihm unterstellten Engel zu beeinflussen, seinem zerstörerischen Denken zu folgen, begann sich die friedvolle Umwelt der Erde langsam zu verändern. Vor dem Einsetzen der falschen Denkweise war die Tierwelt, die von Gott erschaffen worden war, mitnichten feindselig oder aggressiv. Aber wie wir zuvor ausgeführt haben, wurden einige der Tiere unter Satans Einfluss bösartig, so wie später die „Schlange“ im Garten Eden listiger „wurde“ als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte.

Engel unter Satans Einfluss

Wir lesen ebenfalls, dass zur Zeit der Sintflut „alles Fleisch… seinen Weg verderbt (hatte) auf Erden“ (1.Mose 6,12). Dies bezieht sich sowohl auf den Menschen, als auch auf die Tiere auf dem Land und alle Vögel des Himmels (1.Mose 7,21-23) – nicht erwähnt werden jedoch die Tiere, die in den Meeren, Flüssen und Seen lebten. Friedman, Kommentar zur Torah, bemerkt, dass sich der Verweis auf die Verderbtheit der Erde auf „das trockene Land, und nicht die Meere bezieht. Deswegen werden keine im Wasser lebenden Tiere vernichtet. Es ist das Land, was verschwinden wird, und alle Landlebewesen werden sterben.“

Die Menge Bibel erklärt zu 1.Mose 6,12, dass der Ausdruck „alles Fleisch“ in diesem Kontext eine Referenz auf „die gesamte Menschen- und Tierwelt“ ist. Friedman stimmt damit überein, indem er schreibt, dass sich der Satz „alles Fleisch hatte seinen Weg verderbt auf Erden“ auf „alles tierische Leben, nicht nur auf die Menschen“ bezieht.

Der Mensch wie auch die Landtiere und die Vögel des Himmels hatten sich Satans Einfluss „hingegeben“. Die Bibel sagt uns nicht genau, auf welche Weise sie ihren Weg verderbt hatten, außer, dass sie sich zügelloser Gewalt und scheinbar der Bestialität (vergleichen Sie hierzu die Implikation des Soncino Kommentars) und dem Kannibalismus hingaben; noch erfahren wir, in welcher spezifischen Weise sie sich Satans Einfluss „hingaben“, aber die Bibel zeigt auf, dass ein gewisser Grad an „Schuld“ auch innerhalb der Tierwelt bestand.

Als Gott die Tiere zu Noah brachte, um in die Arche zu gehen, scheint es so, dass Gott jegliche gewalttätige Natur in ihnen veränderte oder zumindest zeitweilig unterdrückte. Wir lesen nirgends, dass einige der Tiere Noah und seiner Familie gegenüber aggressiv reagierten. Jedoch wurden, nachdem sie die Arche verlassen hatten, die meisten Menschen und (einige) Tiere wiederum bösartig und verdorben. Selbst Noahs Enkel Kanaan missbrauchte Noah sexuell; und nach einer gewissen Zeit wurde unter Nimrod der Turm zu Babel erbaut, in offener Rebellion und Auflehnung gegenüber Gott. Satan beherrschte jene Welt noch immer, und er beherrscht die Welt noch heute, und Christus sagt uns, dass die Zustände bei seiner Rückkehr so sein werden wie zur Zeit Noahs (Matthäus 24,37-39, vergleichen Sie auch 2.Petrus 2,5).

Wir wissen aus der Bibel, dass eine Person, die von Satan oder seinen Dämonen besessen ist, äußerst gewalttätig werden kann, aber wenn die Besessenheit aufhört, dann verhält sie sich liebenswürdig und friedlich (Lukas 8,26-36). Aber auch abgesehen von tatsächlicher Besessenheit hat allein der dämonische Einfluss Auswirkungen auf Mensch und Tier, und er kann sie zu wilden Aktionen führen. Als Satan und seine Engel ihre feindselige Haltung Gott gegenüber entwickelten – was Millionen oder Milliarden Jahre gedauert haben mag – war ihr böses Denken ebenfalls gegen die Tiere unter ihrer Kontrolle gerichtet. Es beeinflusste die Tierwelt. Und wir dürfen nicht vergessen, dass Tiere Persönlichkeit haben. Scheinbar sind einige Tiere „empfänglicher“ für falsche Einflüsse als andere.

Der Geist des Tieres

Tiere haben einen Geist (Prediger 3,21; Schlachter Bibel). Dieser tierische Geist unterscheidet sich vom Geist im Menschen (1.Korinther 2,11), aber die Bibel offenbart dennoch, dass den Tieren eine nicht-materielle Komponente innewohnt, und dass Gott wie Dämonen durch diesen Geist auf sie Einfluss nehmen können. Als Gott den Raben befahl, Elia Nahrung zu bringen, hat er sie beeinflusst, indem er auf ihren Geist einwirkte. Wir lesen im Buch Jona über ein Seeungeheuer–einen großen „Fisch“ oder ein Meereslebewesen unbekannter Natur, das Gott speziell zu dieser Zeit „bereitete“, lesen Sie hierzu Jona 2:1 in der New King James Bible: „Nun hatte der HERR einen großen Fisch bereitet, Jona zu verschlingen…“; vergleichen Sie auch Matthäus 12,40; gemäß der Zürcher Bibel war der „große Fisch“ ein „Meerungetüm“; Die Gute Nachricht schreibt „Seeungeheuer“). Gott befahl diesem Meerestier, Jona auf das trockene Land auszuspeien; dazu wirkte er auf dessen tierischen Geist ein. Das gilt natürlich noch viel mehr für Gottes Einwirken auf den Geist im Menschen. Und so können auch Satan und seine Dämonen in gleicher Weise Einfluss auf Menschen wie auf Tiere nehmen, indem sie auf den menschlichen oder tierischen Geist einwirken.

Einige Dinosaurier wurden bösartig

Die satanische Rebellion auf der Erde entwickelte sich möglicherweise über Millionen oder Milliarden von Jahren hinweg, bis sie schließlich ihren Höhepunkt in der geistigen Attacke und dem Krieg im dritten Himmel erreichte, mit dem Ziel, Gott von seinem himmlischen Thron zu stürzen. Doch während dieser rebellischen Entwicklung auf Erden wurden einige Tiere, durch dämonische Kräfte beeinflusst, bösartig und wild—und es scheint, dass sie damals auch zu Fleischfressern wurden. (Zur Zeit Adams erschuf Gott alle Tiere scheinbar als „Vegetarier“, aber nach Adams und Evas Sünde wurden einige zu Fleischfressern. Die Implikation ist, dass Gott ursprünglich die Tiere vor der Zeit der Menschen ebenso als Pflanzenfresser erschuf.)

Wir lesen nicht in der Bibel, und wir gehen auch nicht davon aus, dass Satan und seine Dämonen fleischfressende Dinosaurier und andere bösartige Tiere ex nihilo erschufen, aber wir wissen, dass sie existierten—auch wenn wir nicht wissen, WIE wild und aggressiv sie tatsächlich waren; Hollywood ist in dieser Angelegenheit sicher kein hilfreicher Ratgeber, und Fossilien und Knochen können uns ebenfalls nicht viel darüber sagen. In jedem Fall aber hat sie Gott nicht als bösartige Tiere erschaffen, soviel ist sicher. Die einzig verbleibende Antwort ist, dass sie durch den Einfluss Satans dazu wurden.

Ist es möglich, dass sich nicht nur ihr Wesen veränderte, sondern auch ihr Stoffwechsel, ihr Verdauungssystem und ihr „Bedarf“ an Nährstoffen, als sie zu Fleischfressern wurden? Weder die Bibel noch die Wissenschaft würden eine solche Schlussfolgerung verbieten. Auch wenn wir wissen, dass das Konzept der Evolution falsch ist, da es wissenschaftlich unmögliche Makro-Mutationen von einer Spezies zu einer anderen verlangt, wissen wir doch, dass Mikro-Mutationen, das heißt Veränderungen INNERHALB einer Spezies, existierten und noch existieren.

Mikro-Mutationen möglich

Wir schreiben dazu folgendes in unserer Broschüre Evolution – ein Märchen für Erwachsene?:

„Tiere wurden nicht in der Weise erschaffen, dass aus einer Art eine andere Art entstehen könnte. Die Bibel gestattet keine ‚artübergreifenden Veränderungen‘ oder ‚Groß-‘ oder ‚Makromutationen‘, die aber für die Evolutionstheorie unablässige Voraussetzungen sind. Die heutige Erfahrung lehrt uns ja auch, dass keine Großmutationen stattfinden – ein Vogel entwickelt sich nicht zu einem Säugetier, und ein Fisch entwickelt sich nicht zu einem Reptil. Vielmehr vermehren sich die Tiere ‚nach ihrer Art‘. Kein Wissenschaftler ist in der Lage, aus einem Pferd einen Hund zu züchten – oder aus einem Hai ein Krokodil…

„Darwins großer Irrtum bestand darin, von der Existenz von Klein- oder Mikromutationen auf die theoretische Möglichkeit von Makromutationen zu schließen. Leider war dies ein Fehlschluss. Die Bibel erlaubt natürlich, was auch Darwin beobachtete: Dass sich Tiere innerhalb einer Art durch Kleinmutationen verändern können (Ein interessantes Beispiel ist der… Liger – eine Kreuzung aus Löwe und Tiger. Denkbar ist auch die Abstammung der Hunde von einem Wolf. Das biblische Wort ‚Art‘ muss nicht mit dem biologischen Begriff ‚Art‘ übereinstimmen. Der biblische Begriff mag durchaus weiter gefasst sein.). Darwin sah, wie sich auf den Galapagosinseln die Schnäbel von gewissen Vögeln ihrer Umgebung angepasst hatten. Und so kann man z. B. auch heute verschiedene Pferde- und Hunderassen züchten – doch es sind und bleiben dies allzumal Pferde oder Hunde, wie sich auch die Vögel Darwins nicht in andere Arten von Vögeln, geschweige denn Säugetiere, entwickelt hatten.“

Mutationen könnten Veränderungen des Verdauungssystems bewirkt haben

Mutationen innerhalb einer Spezies oder einer „Art“ traten und treten auf, und dies könnte auch Veränderungen des Verdauungssystems von Tieren betreffen. Es ist möglich, dass Satan und seine Dämonen geholfen haben, diese Veränderungen in den Tieren der vormenschlichen Zeiten hervorzubringen – anstatt Gottes Schöpfung auf der Erde zu verschönern und zu verfeinern, haben sie sie degeneriert und verschmutzt. Wenn der Mensch mit relativ ungefährlichen Bienen „experimentieren“ und hoch aggressive Killerbienen „produzieren“ kann, oder wenn er Hybriden (wie den Liger) züchten kann, die in der Natur nicht vorkommen, dann könnten auch Satan und seine Dämonen an den Tieren in der Zeit vor den Menschen „gearbeitet“ haben. Und wenn nicht nur Gott, sondern auch Dämonen fähig sind, Stäbe in Schlangen oder besser gewaltige „Drachen“ zu verwandeln (vgl. Kapitel 3, zu 2.Mose 7,10-12), dann können gefallene Engel durchaus Verantwortung dafür tragen, dass es zu einer Veränderung der Natur und der Essgewohnheiten einiger Tiere in der Zeit vor Adam und Eva kam.

Gott wird den Prozess umkehren

Wir wissen, dass Gott im Millennium diesen Prozess rückgängig machen wird. Wölfe und Lämmer werden friedlich beieinander liegen; ebenso wie Panther und Böcke; Kälber, junge Löwen und Mastvieh; genauso wie Kühe und Bären (Jesaja 11,6-7). Vormals „aggressive“ und giftige Schlangen, wie Ottern und Nattern, werden freundlich und ungefährlich für die Menschen sein, sogar für Säuglinge und entwöhnte Kinder (Jesaja 11,8). Auch werden ehemals fleischfressende Löwen Stroh fressen wie die Rinder (Jesaja 11,7). Dies setzt einige Veränderungen in der Physiologie der Löwen voraus, unter anderem in ihrem Bedarf an Nährstoffen.

Wenn wir in Betracht ziehen, dass infolge der Rebellion Satans die Erde wüst und leer wurde, dann könnte der Grund für die physische Zerstörung und Eliminierung allen tierischen Lebens zu der Zeit vor Adam und Eva eine Folge des satanischen und dämonischen Zorns sein, und/oder die Folge der direkten Bestrafung Gottes – so wie er später die Menschen und die Tierwelt zur Zeit der Sintflut vernichtete.

Rahab

Lassen Sie uns in diesem Zusammenhang einige Schriftstellen in Augenschein nehmen, die sich auf Gottes Vernichtung von „Rahab“ beziehen. In manchen Fällen ist dies eine figurative Referenz auf Ägypten (Jesaja 30,7; Psalm 87,4 in der Schlachter Bibel); in anderen Fällen scheint es jedoch eine Beschreibung von vormenschlichen Seeungeheuern zu sein. In Jesaja 51,9 lesen wir zum Beispiel, dass Gott „in den Tagen der Vorzeit und bei den Geschlechtern der Urzeit… Rahab zerschmettert und den Drachen durchbohrt hat“ (Schlachter Bibel).

Achten wir auch auf den Verweis in Hiob 9,13: „Gott wehrt seinem Zorn nicht; Unter ihn versinken die Helfer Rahabs“ (Tanakh, Die heiligen Schriften). Die meisten deutschen Übersetzungen sagen hier, dass sich die Helfer Rahabs unter dem Zorn Gottes „duckten“ oder „beugten“. Tanakh schreibt in einer Fußnote, dass Rahab ein „urzeitliches Monster“ war. Die Elberfelder Bibel sagt uns ebenfalls, dass Rahab ein „urzeitliches Meeresungeheuer“ war. Die Menge Bibel kommentiert Hiob 9,13 wie folgt: „Rahab war ein sagenhaftes Ungeheuer (Meerungetüm), das in der Vorzeit von Gott, gegen den es sich aufgelehnt hatte, überwältigt wurde“.

Wenn wir hieraus folgern, dass Rahab ein vormenschliches, dinosaurier-artiges Seeungeheuer war (wohingegen Leviatan [auch] ein zu Zeiten der Menschen existierendes dinosaurier-artiges Seeungeheuer gewesen sein mag), dann wäre es Gott gewesen, der Rahab (und andere bösartige Tiere) nach Satans Rebellion zerstört hätte. Dies würde im Umkehrschluss bedeuten, dass Gott, zumindest anteilig, die weltweite Katastrophe über die Erde gebracht hätte, die die vormenschliche Tierwelt vernichtete, weil diese augenscheinlich ihre Wege auf Erden UND in den Meeren verderbt hatte.

 

TEIL 2

Der Neandertaler—Tier oder Mensch?

Wir geben hiermit weite Teile aus einer Forschungsarbeit wieder, die Norbert Link 1982 am Ambassador College in Pasadena, Kalifornien, verfasst hat. Die Ausführungen dieser Arbeit über den Neandertaler sowie verwandte Themen wie die Methode der Altersbestimmung von Fossilien sind nach wie vor relevant.

Im Jahre 1856 wurden in einer Höhle in West-Deutschland die sterblichen Überreste eines Lebewesens entdeckt, das später als „Homo Neandertalensis“ oder „Neandertaler“ bekannt wurde. Durch die unachtsame Ausgrabung zweier Arbeiter gingen jedoch große Teile des Fundes verloren. Nur der Schädel und einige Stücke des Skeletts blieben erhalten. Es kam auf der Stelle zu einer Kontroverse bezüglich des Schädels. Einige Wissenschaftler erklärten, er wäre ein moderner Mensch; andere gingen davon aus, er gehöre zu einem unbekannten und primitiven Typus einer Vorstufe des frühen Menschen.

Und noch heute, mehr als einhundert Jahre nach dieser ersten Entdeckung, scheint folgende Frage unbeantwortet: War der „Neandertaler“ ein Mensch wie Sie und ich, oder war er, gemäß der Evolutionstheorie, ein noch nicht völlig entwickelter, primitiver Typus eines frühen Menschen oder eines “menschenähnlichen” Wesens?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns vor Augen führen, dass wissenschaftliche Erklärungen keineswegs unfehlbar sind. Der Neandertaler ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich Interpretationen in der Wissenschaft im Laufe der Zeit ändern können.

Wissenschaftliche Erklärungen

Die damalige Ansicht der Wissenschaft unterschied sich in vielen Punkten von der heutigen.

Während der ersten beiden Hauptfunde von Neandertalerskeletten folgte der Wissenschaftler älteren Prämissen. Der erste Fund geschah — wie oben angegeben — 1856. Die erhaltenen Fragmente wurden J.C. Fuhlrott, Gründer der Natural Science Society, übergeben. Er identifizierte einen flachen Schädel mit massiven Brauen sowie gekrümmte Gliedmaßen und eine Elle von einem verletzten Unterarm. Er kam zu dem Ergebnis, dass dieses Skelett „vorsintflutlich“ und das Fossil eines echten modernen Menschen war, der durch die Flut selbst in jene Höhle geschwemmt worden war.

Professor Schaafhausen, Anatom in Bonn, der den Fund als nächster begutachtete, gab an, dass er sich nicht sicher darüber wäre, ob der Schädel „sintflutlich“ sei; auf der anderen Seite ging er davon aus, dass er älter sein müsste als europäische Völker wie die Kelten oder die Germanen. Ebenfalls interessant ist, dass Huxley, einer der großen Fürsprecher der Evolutionstheorie, das Skelett dem modernen Menschen, dem „Homo Sapiens“, zuordnete. Darwin äußerte sich nicht. Nur William King of Galway äußerte seine Annahme, dass das Skelett zu einer primitiven Art Mensch gehöre und nannte ihn daher „Homo Neandertalensis“.

Die La Chapelle-aux-Saints Entdeckung

Die nächste wichtige Entdeckung erfolgte 1908 in Süd-Frankreich. Drei französische Priester hatten die Ausgrabung einer kleinen Höhle nahe des Dorfes La Chapelle-aux-Saints in Auftrag gegeben. Unter dem Boden der Höhle fanden sie die Überreste eines Wollnashorns, eines ausgestorbenen Bisons, eines Rentiers—und das Skelett eines Neandertalers. Dieses Skelett beinhaltete den Schädel und die meisten Knochen des Körpers.

Die Fundstücke wurden dem Anatom und Paläontologen Marcellin Boule, Direktor des Französischen Instituts für Menschliche Paläontologie, zugesandt. Er kam zu dem Schluss, dass dieser Körper der eines alten Menschen vom Typ Neandertaler sei und datierte sein geologisches Alter in die Zeit des Pleistozän (120000-10000 v.Chr.). Seine Ausführungen über das Skelett wurden 1908 veröffentlicht. Darin beschrieb er das Skelett und damit auch die ganze Spezies des Neandertalers als Lebewesen mit einer massiven Stirnwulst (Überaugenwulst) und heraustretenden Wangenknochen, durch die eine Ausbuchtung (Konvexität) anstelle einer Eckzahngrube zustande kam.

Nach diesen Untersuchungen war der Neandertaler ein nach vorne gebeugter, unterentwickelter, etwa 1,55 Meter großer Mann. Er wurde als jemand mit kleinem, gedrungenem und grobem Körperbau beschrieben, mit zottligem Haar, das den Großteil des Körpers bedeckte.

Andere wissenschaftliche Erklärungen seit 1955

Heute, beinahe dreißig Jahre später [Denken Sie daran: Dieser Artikel wurde 1982 geschrieben], sehen wir eine veränderte Wahrnehmung in der Wissenschaft bezüglich der oben beschriebenen Erscheinung des Neandertalers. Dieser Wandel begann im Jahr 1955, als William Strauss und A.J.E Cave, Professoren für Anatomie, das Skelett von La Chapelle-aux-Saint erneut untersuchten. Sie fanden heraus, dass der 40-bis-50-jährige Mann Arthritis hatte. Der vorstehende, von Boule beschriebene Kopf hatte seine Ursache in einem krummen Genick. Die verkrümmte und vorgebeugte Körperhaltung erklärte sich dadurch, dass die Wirbelsäule mit Arthritis befallen war. Einige Wissenschaftler bemerkten auch, dass der große deutsche Pathologe Virchow bereits beim allerersten Fund des Neandertalers 1856 davon sprach, dass dieses Lebewesen ein Opfer von Krankheit war, und dass er — Virchow — dreißig Jahre an seiner Schlussfolgerung festhielt.

Zu der Zeit wurde erneut eine weitere wichtige Tatsache herausgestellt, und zwar, dass das Schädelvolumen des La Chapelle-aux-Saint-Schädels sehr groß war, etwa 1600 ccm, was bedeutete, dass das Gehirn des Neandertalers nicht kleiner war als das eines modernen Menschen. Es war zudem in gleicher Weise asymmetrisch wie das eines modernen Menschen.

Sehr viel mehr Entdeckungen

Seit 1856, als die ersten Knochen des Neandertalers gefunden wurden, wurden in Europa, Asien und Afrika viele weitere Überreste von “menschenähnlichen” Lebewesen in Ausgrabungen freigelegt. Unter ihnen sind der Spy-Mensch, der Mensch von Krapina, der Mensch von Jersey, der La-Guina-Mensch, der Moustérien-Mensch, der Peking-Mensch, der Rhodesische Mensch und, natürlich, der Chapelle-aux-Saint-Mensch. Sie alle sind als Neandertaler klassifiziert worden. Doch bald realisierten die Wissenschaftler, dass es zwischen all den Schädeln, die zum Typ des Neandertalers gerechnet wurden, in bestimmten Punkten solch große Unterschiede gab, dass man sich auf nichts „Typisches“ einigen konnte. Daher glauben heute viele Wissenschaftler, dass die Spezies bereits in verschiedenen Rassen oder ethnischen Gruppierungen auftrat, wie dies heute beim modernen Menschen zu beobachten ist. Einige Wissenschaftler gehen sogar so weit zu sagen, dass der Neandertaler kein Vorfahre des modernen Menschen gewesen sei, sondern dass er sich separat und unabhängig vom modernen Menschen entwickelt habe.

Wir sehen also, dass die Wissenschaft von heute keine konkrete Beschreibung DES Neandertalers erbringen kann und sich nicht einmal sicher darüber ist, ob er ein Vorfahre des modernen Menschen war. Nichtsdestotrotz sagen viele Wissenschaftler, dass der Neandertaler kein Mensch gewesen sei, auch wenn diese Annahme von anderen Wissenschaftlern kritisiert wird. Sir Arthur Keith, Autor des Buches Antiquity of Man gab beispielsweise an, dass der Neandertaler ganz bestimmt „kein Beginn der Menschheit“ gewesen sei. William Strauss und A.J.E Cave schrieben jedoch in ihrem abschließenden Bericht über das Fossil von Chapelle-aux-Saint: „Könnte man ihn wiederbeleben und in eine U-Bahn in New York setzen – vorausgesetzt, man würde ihn vorher baden, rasieren und in moderne Kleidung stecken – wäre anzuzweifeln, ob er mehr Aufmerksamkeit erregen würde als manch anderer Mitbürger.“

Kein Mensch?

Angesichts dieser Verwirrung, ob der Neandertaler nun ein Mensch war oder nicht, wollen wir uns die archäologischen Aufzeichnungen der Wissenschaftler genau anschauen. Viele Wissenschaftler—und manche religiöse Menschen—glauben, dass der Neandertaler kein moderner Mensch gewesen sei. Sie fühlen sich durch mehrere Entdeckungen in ihrer Auffassung bestätigt.

Höhlenbewohner

Das Hauptargument für diese Ansicht stützt sich auf die primitive Lebensweise der Neandertaler. Es gibt wenig Zweifel daran, dass sie in Höhlen lebten, um sich während der kalten Jahreszeiten vor der Kälte zu schützen, und dass sie, entweder individuell oder kollektiv, wilde Tiere jagten. Wenn sie ein Tier getötet hatten, gebrauchten sie Werkzeuge aus Stein, um das Fell zu entfernen. Sie aßen das Fleisch roh oder über dem Feuer gebraten, während sie mit dem Fell ihren Körper bedeckten oder darauf schliefen. Man glaubt auch, dass sie Aas gegessen haben. Aber diese Fakten, für sich betrachtet, beweisen keineswegs, dass der Neandertaler kein Mensch war. Noch heute gibt es Stämme, die in gleicher Weise leben—wie etwa der Stamm der Tasaday auf den Philippinen—doch kein Wissenschaftler würde behaupten, dass dies keine Menschen wären. [Wir fügen hier als Anmerkung hinzu, dass einige die Existenz der Tasaday bezweifelt haben. Diese Ansicht ist jedoch abzulehnen.]

Beschränkte sprachliche Fähigkeiten

Ein weiteres Argument dafür, dass der Neandertaler kein Mensch gewesen sein soll, besteht in der Annahme, dass seine Fähigkeit zu sprechen beschränkt gewesen sein soll. Philip Liebermann und Edmund Crelin von der Yale Universität nahmen mehrere Vermessungen an dem Schädel von dem Lebewesen von Chapelle-aux-Saint vor. Die Vermessungen schienen anzudeuten, dass der Neandertaler über keine Rachenhöhle verfügte, wie sie beim modernen Menschen zu finden ist, und somit nicht im Stande war, einige Vokale und Konsonanten auszusprechen.

Auf der anderen Seite gaben die gleichen Wissenschaftler an, dass der Rhodesische Mensch—ein anderer Vertreter der Neandertaler-Rasse—eine etwas modernere Rachenhöhle gehabt habe. Diese strittigen Resultate beweisen nicht, dass der Neandertaler kein Mensch gewesen ist. Können wir überhaupt davon ausgehen, dass das Skelett von Chapelle-aux-Saint repräsentativ für die gesamte Rasse des Neandertalers ist? Tatsächlich können wir es nicht, da sich die Forschungsergebnisse zum Rhodesischen Menschen maßgeblich unterscheiden. Die Ergebnisse zeigen, dass der Neandertaler sprechen konnte—und das trifft auch für das Lebewesen von Chapelle-aux-Saint zu—auch wenn das Vokabular aus weniger Konsonanten und Vokallauten bestanden haben mag. Damit sind auch eingeschränkte Sprachfähigkeiten kein Beweis für die Annahme, der Neandertaler sei kein Mensch gewesen.

Nephilim“ ohne den menschlichen Geist?

Aber es gibt ein weiteres, drittes Argument für diese Ansicht, die vorwiegend von religiös-orientierten Menschen vorgebracht wird. Diese führen an, dass die Bibel den Neandertaler als „Nephilim“ erwähnt und ihn hiermit vom modernen Menschen unterscheiden soll. In 1.Mose 6,4 übersetzt die rev. Lutherbibel das hebräische Wort „Nephilim“ mit „Riesen“ und liest: „Zu der Zeit und auch später noch, als die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen Kinder gebaren, wurden daraus die Riesen auf Erden. Das sind die Helden der Vorzeit, die hochberühmten.“ Es wird davon ausgegangen, dass diese „Riesen“ Nachfahren der Neandertaler, einer „prä-adamischen“ Rasse, gewesen seien.

Nach dieser Theorie waren die Neandertaler Lebewesen ohne einen menschlichen Geist; das heißt, Lebewesen ohne Verstand, die sich, im Gegensatz zum modernen Menschen, ihrer eigenen Existenz nicht völlig bewusst gewesen seien. Mit anderen Worten hätte der Neandertaler, ohne den menschlichen Geist, auf einer Ebene mit den Tieren gelebt (vgl. 1.Korinther 2,11).

[Vergleichen Sie hierzu unsere Ausführungen zu 1.Mose 6,4 in Teilen 4 und 5 dieser Broschüre.]

Die folgenden Entdeckungen werden jedoch beweisen, dass der Neandertaler nicht auf einer solchen “primitiven” Ebene lebte und somit ein moderner Mensch war.

Gebrauch von Werkzeugen und Waffen

Es mag in der Tat fragwürdig sein, eine bestimmte Unterscheidung zwischen Tieren und Menschen aufgrund einiger Gesichtspunkte zu machen. Die Tatsache, dass der Neandertaler Werkzeuge gebrauchte, kann nicht als Beweis dafür dienen, dass er Mensch war, da wir zum Beispiel wissen, dass Affen Stöcke als Waffen benutzen. Ganz anders würde es jedoch aussehen, wenn man beweisen könnte, dass der Neandertaler eine Religion gehabt hat, dass er an ein Leben nach dem Tod, an etwas Übernatürliches, glaubte. Kein Tier, dem es an dieser bestimmten, nicht-physischen Komponente im Gehirn mangelt, welche der „Geist im Menschen“ genannt wird, ist in der Lage, über sich selbst, über die Zukunft und ein Leben nach dem Tod nachzudenken. Wenn wir beweisen können, dass der Neandertaler eine Religion hatte, dann können wir auch beweisen, dass er sich seiner Existenz völlig bewusst war, dass er den „Geist im Menschen“ hatte, und somit ein Mensch war.

Religiöse Überzeugungen

Heute wissen wir, dass die Neandertaler Kannibalen waren. Es kam vor, dass sie sich gegenseitig getötet und gegessen haben. Zum Beispiel wurden 1899 in Krapina [im damaligen Jugoslawien] 20 Neandertaler gefunden. Die Schädel waren zertrümmert, und die Gliedmaßen waren der Länge nach aufgebrochen, so dass das Mark herausgesogen werden konnte. Viele Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass die Neandertaler aus religiösen Gründen Kannibalen waren. In einigen primitiven Gesellschaften wird auch heute noch geglaubt, man könne Kraft und Tapferkeit gewinnen, indem man das Fleisch eines Feindes isst. Vor diesem Hintergrund ist es interessant zu bemerken, dass man glaubt, die Neandertaler hätten das Gehirn ihres stärksten Feindes, des Höhlenbären, gegessen. Einige Funde zeigen, dass die Neandertaler die Öffnung von Schädeln erweitert haben, um das Gehirn herauszuholen — genau in der Art und Weise, wie es Kannibalen heute auch tun.

In Italien haben Arbeiter in einer Höhle einen Neandertalerschädel gefunden, der eine erweiterte Öffnung aufwies, und der von einem ovalen Ring aus Knochen umgeben war. Es ist auch möglich, dass das Essen von Neandertalern mit einer Art Bären-Zeremonie einherging, die im späteren Verlauf beschrieben wird. 1965 wurden in Hortus, Frankreich, die Knochen von etwa 20 Neandertalern gefunden. Die menschlichen Knochen waren mit denen von Tieren vermischt, so als hätten die Bewohner der Höhle beim Essen keinen Unterschied zwischen Menschen- und Tierfleisch gemacht. Über Vaetis im Tamina Tal gibt es eine „Drachenhöhle“, in der eine große Anzahl Knochen von Höhlenbären gefunden wurde. Die Schädel und Knochen wurden in Nischen oder in Felsvorsprünge gelegt. Sie wurden mit Bedacht angeordnet und vorsichtig mit Steinplatten bedeckt. Die Neandertaler hatten die Bären enthauptet und dann die ganzen Köpfe begraben. Manchmal waren Oberschenkelknochen in die Schädel gestoßen worden. Andere Funde wurden in der Nähe von Valden, Schweiz, und in Schlesien gemacht. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Neandertaler feierliche Tänze um die Köpfe von Bären aufführten. Interessanterweise finden solche Bärenzeremonien beziehungsweise Opferrituale auch heute noch bei bestimmten Stämmen in Nordost-Asien statt. Dies sind überzeugende Indizien dafür, dass die Neandertaler aus religiösen Gründen Kannibalen waren. Wenn dem so ist, dann waren sie mit Sicherheit Menschen.

Begräbnis mit Nahrung und Werkzeugen

Aber es gibt noch einen weiteren Aspekt, der es nahezu unmöglich macht, davon auszugehen, dass die Neandertaler Tiere waren. Wissenschaftler stimmen darin überein, dass die Neandertaler ihre Toten beerdigten. Die meisten Wissenschaftler gehen auch davon aus, dass die Beerdigungen religiös motiviert waren, da den Verstorbenen Werkzeuge aus Stein und manchmal andere Güter beigefügt wurden. Einige Forscher denken, dass diese Werkzeuge dazu dienen sollten, der „Seele“ im Kampf gegen die Bären und andere Probleme im „Jenseits“ zu helfen. Zum Beispiel wurde 1909 das Skelett eines sechzehnjährigen Neandertalers gefunden. Dem Körper waren typische Artefakte beigefügt, was beweist, dass es eine Form von religiöser Bestattung war. Ein Jahr zuvor, 1908, wurde das Neandertalerskelett nahe dem Dorf Chapelle-aux-Saint gefunden. Es lag völlig ausgestreckt auf dem Rücken, während der Kopf nach OSTEN hin gerichtet war (was auf eine Form der Sonnenanbetung hinweisen könnte). Neben ihm lagen Artefakte und Bruchstücke von rotem Ocker. Über den Schädel verteilt, lagen einige Gliederknochen des Bisons, einer von ihnen war noch mit den kleineren Knochen des Fußes und der Zehen verbunden. Daraus könnte man ableiten, dass sich das Fleisch noch an den Knochen befand, als sie dem menschlichen Körper beigefügt wurden. Dies würde bedeuten, dass sie der „Seele“ des Neandertalers als Nahrung dienen sollten. Der gleiche Brauch ist von den alten Ägyptern bekannt.

Glaube an ein Weiterleben

Diese Entdeckungen zeigen, dass der Neandertaler an eine Art von Leben nach dem Tod glaubte und, da es jemanden geben musste, der ihm sein zukünftiges Leben gewährt, dass er an ein übernatürliches Wesen beziehungsweise mehrere übernatürliche Wesen glaubte. Folglich waren sich die Neandertaler ihrer selbst bewusst, lebten somit auf einer weitaus höheren Ebene als die Tiere, und waren demnach Menschen.

Älter als 6000 Jahre?

Bibelkundige werden fragen: Wenn der Neandertaler ein Mensch war, wie kann es dann sein, dass er älter als sechstausend Jahre war, wie es die Wissenschaft darlegt, da doch Gott den Menschen erst vor etwa sechstausend Jahren erschaffen hat? Diese wichtige Frage soll jetzt beantwortet werden.

Es stimmt, dass Wissenschaftler festgelegt haben, die Neandertaler seien 40000 [oder zumindest 30000] Jahre alt. Aber es ist auch wahr, dass die einzige Methode, die gebraucht wurde, um das Alter zu bestimmen, die C-14-Datierung [die Radiokarbonmethode] ist. Selbst die Borstenkiefer-Baumring-Chronologie, eine weitere Methode, um das Alter von lebenden und toten Organismen zu bestimmen, basiert auf der C-14-Datierung. Also, schauen wir uns diese Methode einmal genauer an, um herauszufinden, wie sie funktioniert, und ob sie exakt ist.

Die Radio-Karbon Methode

Die C-14-Datierung gründet sich auf einen einfachen Prozess. Kosmische Strahlung bombardiert die obere Atmosphäre mit enormer Energie. Diese Strahlung ruft eine große Zahl von sich schnell bewegenden Neutronen hervor, welche mit Stickstoff-Atomen in der Atmosphäre zusammenstoßen. Der Großteil dieser Atome wird in einem chemischen Vorgang zu Kohlenstoff-14 (C-14) umgewandelt. Dieses Kohlenstoff-14 verbindet sich mit Sauerstoff—wie auch normaler Kohlenstoff—und produziert Kohlenstoffdioxid, das sich in der Atmosphäre verbreitet. Dieses Kohlenstoffdioxid enthält radioaktives Kohlenstoff-14—welches einen geringen Anteil im Kohlenstoffdioxid ausmacht, der den Pflanzen zur Fotosynthese zur Verfügung steht. Wenn die Pflanzen Kohlenstoffdioxid zur Fotosynthese benötigen, nehmen sie automatisch dieses Kohlenstoff-14 auf. Hiernach werden diese Pflanzen von Tieren und Menschen verspeist, sodass auch ihre Körper Kohlenstoff-14 aufnehmen. Nach dem Tod jedoch nimmt ein Organismus keinen Kohlenstoff-14 mehr auf. Stattdessen beginnt die Menge, die sich bis zum Tod im Körper angesammelt hat, zu verfallen.

Laut einiger Experten verfällt die Hälfte des Kohlenstoff-14 alle 5730 Jahre zu Stickstoff-14, während andere davon ausgehen, dass dieser Vorgang alle 5745 plus/minus 50 Jahre stattfindet. Während der nächsten 5730 Jahre (oder 5745 plus/minus 50 Jahre) verfällt die Hälfte des restlichen Kohlenstoff-14—nur ein Viertel der ursprünglichen Menge bleibt übrig—und dieser Prozess wiederholt sich so lange, bis das gesamte Kohlenstoff-14 verfallen ist. Dementsprechend wird Wissenschaftlern heute zugetraut, sie seien in der Lage, durch das Messen des verbleibenden Kohlenstoff-14 in einem toten Organismus seinen Todeszeitpunkt zu bestimmen.

Kein Beweis für grundsätzliche Annahmen

Als Dr. Libby diese Methode in den späten 1940er Jahren entwickelte, führte er Experimente durch, um die gegenwärtige Produktionsrate von Kohlenstoff-14 (C-14) festzustellen. Er berechnete erst die gegenwärtige durchschnittliche Produktionsrate von ungebundenen Neutronen in der äußeren Atmosphäre, dann die Produktionsrate von Kohlenstoff-14. Danach legte er die durchschnittliche Verfallsrate von Kohlenstoff-14 in modernen lebenden Organismen fest. Schließlich bestimmte er die gesamte Menge von Kohlenstoff-14 im Bereich der Erdatmosphäre. An diesem Punkt stellte er die folgende These auf: Wenn die Produktionsrate von Kohlenstoff-14 über die letzten Jahrtausende konstant geblieben ist, dann hätte die Menge von Kohlenstoff-14 auf der Erde einen konstanten Wert angenommen, da ein Zustand erreicht worden wäre, in dem der Anteil der Entstehung von Kohlenstoff-14 gleich geworden wäre mit dem Anteil von dessen Verfall. Natürlich wurde dies nie bewiesen.

Radio-Karbon Methode nicht zuverlässig

Nun werden wir sehen, ob diese Methode akkurat ist, obwohl es an Beweisen für die Grundannahme mangelt. Es ist klar, dass die Datierung nicht korrekt sein würde, wenn es eine Veränderung in der Produktionsrate von Kohlenstoff-14 gegeben hätte—zum Beispiel eine Veränderung, die durch universale (galaktische) Katastrophen hervorgerufen wurde. In der Tat gab es zumindest zwei weltweite Katastrophen. Die erste Katastrophe geschah, als Satan gegen Gott rebellierte (Jesaja 14,12-14); diese gigantische Schlacht zerstörte die Himmel und die Erde (1.Mose 1,2) und mit ihnen, zum Beispiel, die Dinosaurier. Die zweite universale Katastrophe war die gewaltige Flut zu Zeiten des Noah. Es ist ziemlich offensichtlich, dass die gigantische Schlacht zwischen Geistwesen, die zu einer Verwüstung von vielen Planetenoberflächen geführt hat, die Produktionsrate von Radiokarbon (C-14) verändern könnte. Aber, wie kann eine Sintflut diese Produktionsrate beeinträchtigen?

Veränderungen der Produktionsrate von Kohlenstoff-14 im Zeitpunkt der Flut

Viele Wissenschaftler glauben heute, dass die Erde einmal von einem Schild aus Wasserdampf umgeben war. Auch die Bibel enthält bestimmte Anhaltspunkte, die diese Annahme stützen. In 1.Mose 1,6-7 wird erwähnt, dass Gott, als er die Oberfläche der Erde erneuerte (Psalm 104,30), „das Wasser unter der Ausdehnung von dem Wasser über der Ausdehnung“ „schied“ (Schlachter-Bibel). Und bezüglich der Flut heißt es in der Bibel: „…an diesem Tag brachen alle Brunnen der großen Tiefe auf und taten sich die Fenster des Himmels auf“ (1.Mose 7,11). Dieser Schild aus Wasserdampf schützte die obere Atmosphäre vor dem Bombardement der intensiven kosmischen Strahlung. Dies änderte sich jedoch, als dieser Schild zur Zeit der Sintflut verschwand. Aber das geschah erst vor rund 4000 Jahren, was bedeutet, dass der enorme Anteil von Radiokarbon, der für das Erreichen eines Gleichgewichtes erforderlich ist, nicht erreicht wurde, und dass der tatsächliche Anteil von Radioaktivität in lebender Materie viel geringer ist als die Produktionsrate, die aufgrund der Neutronenintensität berechnet wurde.

Der Einfluss der Umgebung

Aber es gibt noch einen weiteren Aspekt, der zeigt, dass die Radiokarbon-Methode nicht exakt ist. Die Methode setzt voraus, dass jeder Organismus die gleiche Menge an Kohlenstoff-14 aufnimmt, unabhängig von dem Umfeld, in dem der Organismus lebt beziehungsweise gelebt hat. Professor Melvin A. Cook [1968 Nitro-Nobel Goldmedaillen-Gewinner] hat jedoch gezeigt, dass diese Annahme falsch ist. Er hat ausdrücklich gesagt:

„In lebenden Weichtieren findet man manchmal so überaus wenig C-14, dass man annehmen müsste, sie seien schon 3000 Jahre tot. Das ist zurückzuführen auf den Ionenaustausch von Karbonaten in Salzwasser mit alten Kalzit- und Dolomit-Sedimenten. Diese Weichtiere sind von alten kohlensauren Salzen umgeben, und da kommt es vor, dass sie während ihres Lebenszyklus diese Karbonate, die kein C-14 enthalten, assimilieren. Auch das Gegenteil—eine zu niedrige Datierung—kann auf Ionenaustausch von Karbonaten zurückgehen, nämlich wenn dieser in Süßwasserseen erfolgte, die dann hochgradig alkalisch wurden und infolgedessen dazu neigten, Kohlendioxid aus der Luft zu absorbieren, um neue Kalzite und Dolomite zu bilden.“

Somit kann die Genauigkeit der einzigen Methode, die verwendet wurde, um das Alter des Neandertalers zu bestimmen, die C-14-Methode, nicht bewiesen werden. Demnach existiert kein Beweis dafür, dass der Neandertaler älter als 6000 Jahre ist.

Der Neandertaler war ein Mensch

Damit ergibt sich, dass der Neandertaler kein Tier war. Es mag richtig sein, dass er kein Repräsentant einer Hochkultur war; höchstwahrscheinlich ist genau das Gegenteil der Fall, und er war ein degenerierter Vertreter des Menschen, wie ein unbekannter deutscher Anatom vermutete, der über den Neandertaler schrieb, dass er „einer dieser Wilden gewesen sein könnte, halb-verrückt, halb-schwachsinnig, grausam und stark, die man mehr oder weniger in den Peripherien von barbarischen Stämmen findet.“ Was auch immer der Neandertaler war, eines ist sicher: Er war eindeutig ein Mensch.

Dies beendet die Wiedergabe der Forschungsarbeit. Auch wenn diese Arbeit 1982 geschrieben wurde, und auch wenn neue Entdeckungen über den Neandertaler gemacht wurden, so sind Prämisse und Kern dieser Arbeit auch heute noch äußerst relevant und akkurat.

Gott erschuf den Menschen vor rund 6000 Jahren, und der Neandertaler war ein Mensch. Wissenschaftler liegen falsch mit der Annahme, dass der moderne Mensch—der Neandertaler mit eingeschlossen—älter als 6000 Jahre ist. Der Mensch hat sich auch nicht entwickelt. Vielmehr wurde er von Gott von einem Augenblick auf den anderen erschaffen. Das Konzept einer „menschlichen Evolution“ ist sogar von Wissenschaftlern widerlegt worden. Für weitere Informationen hierzu lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Evolution—ein Märchen für Erwachsene?“

 

TEIL 3

Gottes 6000-Jahres-Plan

Wir haben bereits erwähnt, dass die modernen Menschen (Adam und Eva) in der Tat vor etwa 6000 Jahren erschaffen wurden, und wir haben auch angedeutet, dass Gott einen 6000- bzw. 7000-Jahres-Plan für den Menschen hat.

Der wöchentliche Sabbat und das tausendjährige Millennium

In Hebräer 4,1-11 stellt Paulus eine Analogie zwischen dem wöchentlichen Sabbat und dem Millennium her, das nach der menschlichen Herrschaft auf Erden beginnen wird, indem er die tausendjährige Ruhe mit einer wöchentlichen „Sabbatruhe“ vergleicht. Viele Stellen weisen auf einen 7000-Jahres-Plan Gottes hin, der aus sieben tausendjährigen „Tagen“ besteht. Gott gab dem Menschen 6000 Jahre (oder sechs „Tage“ von jeweils 1000 Jahren), um zu beweisen, dass der Mensch, unter Satans Einfluss, nicht in der Lage ist, über sich selbst und andere zu herrschen. Auf diese ersten sechs „Tage“ von je 1000 Jahren folgt der siebte „Tag“ von 1000 Jahren, der auch als das Millennium bekannt ist, wenn Christus und seine Auserwählten über diese Erde herrschen werden (siehe Offenbarung 20,4-6; 2.Petrus 3,8; Psalm 90,4).

Wir müssen im wöchentlichen Turnus ruhen, wenn wir den wöchentlichen Sabbat halten. Paulus schreibt, wie Gott am siebten Tag von seinem Werk ruhte (Hebräer 4,4), so soll auch der Mensch am wöchentlichen Sabbat von seiner Arbeit ruhen. Er wird auch während des tausendjährigen Sabbats am Ende der menschlichen Herrschaft auf Erden „ruhen“—wenn die ersten 6000 Jahre von Gottes Schöpfungsplan vollendet sind. Er wird dann Ruhe haben vor Gewalt, Krieg, Missgunst, Streit, Eifersucht, Armut und Krankheit, und ganz besonders vor Satan und seinen Dämonen. Wie der siebte Tag der Woche Gottes Wiederherstellung der Erdoberfläche abschloss, so gibt uns der wöchentliche Sabbat Ruhe von unserer Arbeit. Der tausendjährige Sabbat, das Millennium, wird die Herrschaft des Menschen, unter Satans Einfluss, beenden und durch Gottes Herrschaft ersetzen.

Gott schuf den Menschen nicht zur selben Zeit, als er das Universum und die Erde erschuf. Gott schuf den Menschen vor etwa 6000 Jahren. Doch gibt es Beweise dafür, dass es tatsächlich einen 6000-Jahres-Plan gibt? Hier ist eine bedeutsame Schriftstelle, die wir uns diesbezüglich alle vor Augen halten sollten: „Eins aber sei euch nicht verborgen, ihr Lieben, dass ein Tag vor dem Herrn wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag“ (2.Petrus 3,8). Dieser Vers bietet eine Grundlage für die Auffassung, dass Gott einen bestimmten Teil seines Planes im Kontext von 6000 Jahren ausarbeitet.

Dreimal Vierzehn Generationen

Beachten wir auch folgende Tatsache bezüglich der Zeit, die vergangen war, bevor Jesus Christus geboren wurde: „Alle Glieder von Abraham bis zu David sind vierzehn Glieder. Von David bis zur babylonischen Gefangenschaft sind vierzehn Glieder. Von der babylonischen Gefangenschaft bis zu Christus sind vierzehn Glieder“ (Matthäus 1,17). Die Bibel verrät uns die Lebensdauer von gewissen Personen vor Abraham und vor der Sintflut, sodass man die Anzahl der Jahre in dieser Periode ungefähr berechnen kann. Nichtsdestotrotz variieren die Angaben von Experten, wenn es um konkrete Zahlen geht.

Für diejenigen, die die biblischen Aufzeichnungen akzeptieren, ist es offensichtlich, dass wir heute in der Zeit leben, in der die Schöpfung von Adam und Eva etwa 6000 Jahre zurückliegt. Die atemberaubende Schlussfolgerung ist, dass wir heute in der Generation leben, die die Errichtung von Gottes Reich, hier auf Erden, miterleben wird.

Ein Tag WIE Tausend Jahre

Einige verweisen auf 2.Petrus 3,8 und sagen, dass Gott den Menschen exakt 6000 Jahre zugeteilt hat, um auf der Erde zu herrschen, und dass Christus nach genau 6000 Jahren zurückkommen wird. Jedoch ist das nicht, was 2.Petrus 3,8 lehrt. Die Stelle sagt: „…dass ein Tag vor dem Herrn WIE tausend Jahre ist und tausend Jahre WIE ein Tag.“

Die Stelle spricht nicht von einem genau festgesetzten Zeitpunkt. Das griechische Wort für „wie“ ist hos, und kann auch mit „ungefähr“ oder „etwa“ übersetzt werden (siehe Young’s Analytical Concordance to the Bible). An anderen Stellen übersetzt die Schlachter Bibel hos richtigerweise mit „etwa“, wie zum Beispiel in Markus 8,9; Lukas 8,42 und Lukas 2,37. Hieran können wir sehen, dass 2.Petrus 3,8 das Prinzip verdeutlicht, dass bei Gott ein Tag ETWA 1000 Jahre lang ist—nicht zwangsweise genau 1000 Jahre.

Geschichtlicher Glaube an einen 7000-Jahres-Plan

Juden wie Christen haben die Jahrtausende hindurch an das Konzept eines biblischen 7000-Jahres-Plans und die Erschaffung des Menschen vor ungefähr 6000 Jahren geglaubt. Der Historiker Edward Gibbon schrieb in The Decline and Fall of the Roman Empire, dass dieses Konzept 200 v.Chr. von Rabbi Elias gelehrt wurde, der die weitverbreitete Annahme zum Ausdruck brachte, dass der Prophet Elia es lehrte. Die Encyclopedia Judaica erklärt sogar, dass diese Tradition bis auf Mose zurückgeführt werden kann.

Der apokryphe Brief von Barnabas, der etwa 130 n.Chr. geschrieben wurde, spricht ebenfalls von einem 7000-Jahres-Plan, und Irenaeus, ein Schüler von Polykarp, der seinerseits ein Schüler des Apostels Johannes war, schrieb 150 n.Chr. in Gegen die Häretiker über den 7000-Jahres-Plan Gottes. Bischof Latimer schrieb 1552 n.Chr., dass die Welt 6000 Jahre existieren würde, und auch einige moderne jüdische und christliche Autoren halten die biblische Lehre eines 7000-Jahres-Plans aufrecht (vergleichen Sie  Edward Chumney, The Seven Festivals of the Messiah, erschienen 1998).

Andere, die einen 7000-Jahres-Plan lehrten, sind unter anderem Commodianus und Methodius im 3. Jahrhundert und Lactantius (Lehrer des Sohnes des römischen Kaisers Konstantin) im 4. Jahrhundert.

Die New Schaff-Herzog Encyclopedia of Religious Knowledge stellt fest, dass „die frühen Kirchenväter für gewöhnlich auf das Zweite Kommen (die Wiederkehr Christi) am Ende der 6000-jährigen Weltgeschichte schauten.“ Die Encyclopedia Britannica (elfte Ausgabe) schreibt über den Talmud: „Immer wieder wird die Ansicht zum Ausdruck gebracht…, dass das messianische Königreich eintausend Jahre andauern wird… ‚Folglich wird die Welt 6000 Jahre mit mühevoller Arbeit bestehen; dann wird für Gottes Volk eine tausend-jährige Sabbatruhe im Königreich des Messias kommen.‘ Diese Vorstellung muss bereits im ersten Jahrhundert vor Christus sehr verbreitet gewesen sein.

Diese Ansicht wird auch im Jewish New Testament Commentary von David Stern, im Hinblick auf 2.Petrus 3, vertreten.

Gott spricht eine 6000-jährige Strafe aus

In Mystery of the Ages („Geheimnis der Zeitalter“) erschienen 1987, schreibt Herbert W. Armstrong im Kapitel „The Mystery of Man“ („Das Geheimnis des Menschen“) auf den Seiten 120-121 folgendes (in der deutschen Paperback-Übersetzung auf den Seiten 104-105):

„Als Gott den Menschen aus dem Garten Eden vertrieb und ihm die Rückkehr versperrte, damit er nicht in Sünde das ewige Leben erlangte (1.Mose 3,22-24), sprach Gott ein Urteil aus.

„Gott sagte dem Sinne nach: ‚Ihr habt es so haben wollen für euch selbst und für die Welt eurer Nachkommen. Ihr habt mich als Quell der Grunderkenntnis verworfen; ihr habt meine Kraftquelle des heiligen Geistes verworfen, gerecht zu leben; ihr habt gegen mein Gebot und gegen meine Ordnung rebelliert; ihr habt den „nehmenden“ Weg Satans gewählt. Daher verurteile ich euch und die Welt, die ihr zeugen werdet, dazu, 6000 Jahre von Gott getrennt und ohne seinen Geist zu sein—ausgenommen die paar, die ich eigens berufen werde. Und diese WENIGEN werden zu besonderen Aufgaben berufen werden, die das Reich Gottes vorbereiten. Sie werden tun müssen, worin ihr versagt habt—Satan und seine Wege verwerfen, bekämpfen und überwinden, den Weg meines geistlichen GESETZES gehen.

„‚So geht nun hin, Adam, du und deine Nachkommen, die ihr die Welt gestalten werdet: Sammelt eure eigenen Erkenntnisse. Entscheidet für euch selbst, was gut und was böse ist. Bringt eure eigenen Bildungssysteme hervor, eure eigenen Mittel, Wissen auszubreiten, irregeleitet von eurem Gott Satan. Formt eigene Gottesbilder, eigene Religionen, eigene politische Systeme, eigene Lebensstile, eigene Gesellschaftsformen und Kulturen. In alledem wird Satan eure Welt verführen mit seiner Haltung der Ichbezogenheit, der Eitelkeit, Wollust und Habgier, der Eifersucht und des Neides, des Konkurrierens und Haderns, der Gewalt und der Kriege, der Auflehnung gegen mich und mein Gesetz der LIEBE.

„‚Hat nun die Welt eurer Nachkommen 6000 Jahre bittere, notvolle, blutige Erfahrung gesammelt, und ist sie zu der Erkenntnis gekommen, wie hoffnungslos die Lebensweise ist, die ihr gewählt habt, dann werde ich eingreifen. Mit übernatürlicher göttlicher Macht werde ich die Weltherrschaft übernehmen. Durch Umerziehung werde ich eine glückliche Welt des FRIEDENS schaffen. Allen, die bereuen, werde ich dann das ewige Heil anbieten. Nach Ablauf von tausend Jahren in dieser glücklichen Welt, die kommen wird, werde ich alle auferwecken, die in den bisherigen 6000 Jahren als Unberufene gestorben sind. Dann wird ihr Gericht kommen. Und auch sie erhalten, wenn sie bereuen und glauben, die Chance auf ewiges Leben.

„,In den 6000 Jahren Gottferne werden sie noch nicht in Ewigkeit gerichtet. Allerdings, was sie zu Lebzeiten sähen, das werden sie ernten. Aber wenn ich ihnen das ewige Heil zugänglich mache, wird kein Satan mehr da sein, der sie hindern oder verführen könnte—kein Satan, den sie überwinden müssten. Die wenigen, die in diesen 6000 Jahren berufen wurden, müssen sich gegen Satans Einfluss wehren und ihn überwinden. Diese Überwinder werden dann mit mir auf meinem Thron sitzen und unter mir Macht haben, alle Nationen unter meiner Oberherrschaft zu regieren.‘“

In einem Schreiben der Briefbeantwortungsabteilung der Worldwide Church of God („Weltweite Kirche Gottes“), aus dem Jahr 1987, heißt es wie folgt:

„Tabellen, die biblische Ereignisse in ihrem zeitlichen Ablauf auflisten,… sind akkurat genug, um zu zeigen, dass menschliches Leben etwa 4000 Jahre vor der Geburt Jesu Christi erschaffen wurde. Die Geschichte zeigt, dass seitdem fast 2000 weitere Jahre vergangen sind—was zusammen knapp 6000 Jahre menschlicher Zivilisation ergibt. In Kürze werden die menschliche ‚Woche‘ beendet und Gottes große tausendjährige Ruhe hier sein.“

Adam würde „an dem Tage“ sterben

Gott sagte Adam, dass er „an dem Tage“ sterben würde, an dem er von der verbotenen Frucht essen würde (1.Mose 2,17). Doch Adam lebte noch 930 Jahre. Einige Kommentare erklären dies so, dass Adam starb, bevor der erste 1000-jährige Tag beendet war, da ein Tag bei Gott wie tausend Jahre ist.

Mögliche Einwände

Zwei mögliche Einwände müssen an dieser Stelle beachtet werden. Zunächst, warum sagen uns Wissenschaftler, dass der Mensch viel älter als 6000 Jahre ist, und, warum befanden wir uns nach Meinung der Juden im Jahr 2015 in etwa im Jahr 5775—wonach ca. noch 225 Jahren bis zum Abschluss der 6000 Jahre menschlicher Existenz verblieben?

Unsere Broschüre Evolution—ein Märchen für Erwachsene? geht auf das geschätzte Alter des Menschen („homo sapiens“) ein, das angeblich, laut „wissenschaftlichen“ Berechnungen, weit über 6000 Jahre hinausgeht. Wir haben dies in Frage gestellt und aufgezeigt, warum die Altersbestimmung einiger Fossilen äußerst fehlerhaft ist. Wir haben erklärt, dass besonders die herkömmliche Radio Carbon-Methode unzuverlässig ist, wie einige Wissenschaftler zugeben (vgl. auch Teil 2 dieser Broschüre).

Ein überzeugender Gegenbeweis bezüglich der Genauigkeit der Radio Carbon-Methode bei der Altersbestimmung von menschlichen Fossilien kann zum Beispiel im Buch In Search of Noah’s Ark (‚Die Arche Noah‘) von Dave Balsiger und Charles E. Sellier (erschienen 1976, 1979) gefunden werden. Andere Wissenschaftler, die öffentlich das wissenschaftlich bestimmte Alter von „menschlichen“ Fossilien in Frage gestellt haben, sind David Hatcher Childress (in einem Fernseh-Interview mit Charlton Heston) und Robert Gentry (vergleichen Sie Dennis Crews, Mystery of the Rocks, erschienen 1990).

Wenn wir uns mit dem Alter des Menschen auseinandersetzen, müssen wir verstehen, dass der Mensch (Adam und Eva) mit einem menschlichen Geist (dem Geist im Menschen oder dem Geist des Menschen) erschaffen wurde, der den Menschen vom Tier unterscheidet. Wir stellen nicht die Möglichkeit in Frage, dass Fossilien gefunden wurden, die aus der Zeit vor Adam und Eva stammen und ähnliches „Aussehen“ wie ein Mensch hatten. Aber dann wären sie keine Menschen, sondern affen-ähnliche Kreaturen ohne den Geist im Menschen gewesen. (Selbstverständlich beweist die mögliche Existenz von äffen-ähnlichen Geschöpfen aus der Zeit vor Adam keineswegs die Richtigkeit der Evolutionstheorie. Der Mensch hat sich nicht aus diesen Kreaturen entwickelt.)

Fehlerhafte jüdische Berechnung

Kommen wir nun zur zweiten Frage: Warum zählen die Juden die Jahre anders als wir? Zum Beispiel ist das Jahr 2015 nach jüdischer Zählweise Elul 5775–5776. Der jüdische Kalender datiert die Erschaffung des Menschen auf 3760 vor unserer Zeitrechnung (v.Chr.). Es wurde suggeriert, dass der jüdische Kalender mit Geburt von Enosch—dem Enkel von Adam und Eva—beginnt, der 235 Jahre nach der Erschaffung von Adam geboren wurde (1.Mose 5,3-6). Jedoch gibt es für diese Schlussfolgerung keine plausible Erklärung.

Ein Schreiben der Briefbeantwortungsabteilung der Worldwide Church of God („Weltweite Kirche Gottes“) erklärt dieses Rätsel folgendermaßen (vergleichen Sie auch die November/Dezember-Ausgabe der Good News aus dem Jahr 1987):

„… die Juden zählen ihre Jahre seit 3761/3760 v.Chr. Das ist der Beginn des Lunisolarkalenders (Mond/Sonnen-Kalenders). Nach dem Fall von Jerusalem (70 n.Chr.) wählten einige jüdische Gelehrte im folgenden Jahrhundert die Jahreszahl 3761/3760 und wiesen ihr die in 1.Mose 1 und 2 beschriebene Zeit zu. Dadurch erhielten die Juden das korrekte Jahr für die Kalenderberechnung, assoziierten es aber fälschlicherweise mit der Schöpfungswoche.

„Tatsächlich fand die Schöpfung [des Menschen] mehr als zwei Jahrhunderte vor dem Beginn des Lunisolarkalenders statt. Die Bestimmung der grundlegenden Tatsache, auf der der Lunisolarkalender beruht, die durchschnittliche Länge des Lunarmonats (oder Mondmonats), hätte mehr als zwei Jahrhunderte an Messungen und Beobachtungen erfordert.

„Die Juden feiern Neujahr im Herbst. Die Bibel spricht von zwei verschiedenen Jahresanfängen, dem zivilen und dem heiligen Jahresanfang. Im alten Israel begann das zivile Jahr im Herbst, am ersten Tag des siebenten Monats. Es ist vergleichbar mit dem Finanzjahr. Es war mehr oder weniger das Kalenderjahr, das gebraucht wurde, um die Regierungszeit von Königen und andere chronologische Ereignisse festzuhalten. Das wahre heilige Jahr der Bibel beginnt mit dem Monat Nisan (auch Abib genannt), im Frühling (2.Mose 12,2). Das heilige Jahr versinnbildlicht den großen Plan Gottes.“

Aufgrund der biblischen und historischen Beweise, Tatsachen und Aufzeichnungen müssen wir zu dem Schluss gelangen, dass die jüdische Berechnung für den Zeitpunkt der Erschaffung des Menschen falsch ist, und dass die 6000 Jahre eigenverantwortlicher Regierung, die dem Menschen gewährt wurden, bald zu Ende sind. Das bedeutet, dass die Wiederkehr Jesu Christi und die Wiederherstellung der Regierung Gottes hier auf Erden nahe sind. Jedoch sollten wir keine Daten setzen, auch wenn wir wachsam auf die Zeichen der Zeit achten müssen (Matthäus 24,32-35).

Christus hat uns ausdrücklich gewarnt:

„Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt… Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr’s nicht meint“ (Matthäus 24,42.44).

 

TEIL 4

Biblische Riesen—damals und heute?

Lehrt die Bibel die Existenz von Riesen vor der Erschaffung des Menschen? Lebten Riesen nach Adam? Existieren Riesen heute noch?

In der Bibel finden sich tatsächlich mehrere Verweise auf Riesen, und es werden verschiedene Worte gebraucht, um Riesen zu beschreiben.

Gibbor

In Hiob 16,14 lesen wir über Hiobs Klage gegen Gott: „Er schlägt in mich eine Bresche nach der andern; er läuft gegen mich an wie ein Kriegsmann.“ Das Wort für „Kriegsmann“ ist das hebräische Wort gibbor und kann auch mit „Krieger“ (Elberfelder Bibel) oder „Riese“ übersetzt werden (Authorized Version der King James Bible). Es beschreibt einen „Mächtigen“ oder „Starken“.

Nephilim

Ein anderes Wort für „Riese“ ist nephilim, das wir zum ersten Mal in 1.Mose 6,4, zur Zeit von Noah, finden: „Zu der Zeit und auch später noch, als die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen Kinder gebaren, wurden daraus [Bemerkung: die Worte „wurden daraus“ stehen nicht im Original und wurden vom Übersetzer hinzugefügt] die Riesen auf Erden. Das sind die Helden der Vorzeit, die hochberühmten.“

Die Ryrie Study Bible erklärt, dass das Wort nephilim so viel wie „fallen“ bedeutet, und fährt fort: „…über andere herfallen, weil diese Leute starke Männer waren.“ Der Kommentar führt weiter aus: „Offensichtlich waren sie schon auf der Erde, bevor die in 1.Mose 6,2 genannten Ehen [zwischen den Söhnen Gottes und den Menschentöchtern] eingegangen wurden, und sind daher nicht mit den Kindern aus diesen Ehen gleichzusetzen, aus denen die Helden (Krieger) und berühmten Männer hervorgingen (aufgrund ihres Reichtums oder ihrer Macht).“

Diese Schlussfolgerung ist völlig korrekt, wie wir im nächsten Kapitel ausführlich erklären werden.

Alle Menschen, auch diese Riesen, sind in der Sintflut umgekommen; nur Noah und seine Familie haben überlebt. Jedoch werden „Nephilim“-Riesen auch lange nach der Flut, zu Zeiten des Mose, erwähnt. Sie müssen also Nachfahren von einem der drei Söhne gewesen sein, die mit Noah in der Arche waren.

Die „Nephilim“-Riesen werden in 4.Mose 13,32-33 erwähnt, als die Spione vom Gelobten Land Kanaan zurückkehrten und einen ernüchternden Bericht darüber abgaben:

„Und sie brachten über das Land, das sie erkundet hatten, ein böses Gerücht auf unter den Israeliten und sprachen: Das Land, durch das wir gegangen sind, um es zu erkunden, frisst seine Bewohner, und alles Volk, das wir darin sahen, sind Leute von großer Länge. Wir sahen dort auch Riesen, Anaks Söhne aus dem Geschlecht der Riesen, und wir waren in unsern Augen wie Heuschrecken und waren es auch in ihren Augen.“

Diese „Riesen“ werden auch in 5.Mose und Josua, sowie in anderen Büchern erwähnt, aber es werden verschiedene hebräischen Worte verwendet, die jedoch zeigen, dass sie alle dieselbe Art von Leuten beschreiben.

Raphah

Gemäß Young’s Analytical Concordance ist ein solcher zusätzlicher hebräischer Ausdruck das Wort raphah, das in 2.Samuel 21,18-22 zurzeit von König David gefunden werden kann. Das Wort raphah hat die Bedeutung von „Fürchterlicher“ oder „Riese“, weil seine riesige Statur in den Herzen von Männern Angst erweckte:

„Danach erhob sich noch ein Krieg bei Gob mit den Philistern. Da erschlug Sibbechai, der Huschatiter, den Saf, der auch einer vom Geschlecht der Riesen war. Und es erhob sich noch ein Krieg bei Gob mit den Philistern. Da erschlug Elhanan, der Sohn Jaïrs aus Bethlehem, den Goliat, den Gatiter; der hatte einen Spieß, dessen Schaft war wie ein Weberbaum. Und es erhob sich noch ein Krieg bei Gat. Da war ein langer Mann, der hatte sechs Finger an seinen Händen und sechs Zehen an seinen Füßen, das sind vierundzwanzig an der Zahl, und auch er war vom Geschlecht der Riesen. Und als er Israel hohnsprach, erschlug ihn Jonatan, der Sohn Schammas, der ein Bruder Davids war. Diese vier stammten vom Geschlecht der Riesen in Gat und fielen durch die Hand Davids und seiner Kriegsleute.“

Wenn man zur Parallelstelle in 1.Chronik 20,4-8 wechselt, ist gemäß Young’s Analytical Concordance das hebräische Wort für „Riese“ in den Versen 4, 6 und 8 rapha, aber wie wir anhand von diesen zwei Beispielen sehen können, haben die Wörter raphah und rapha dieselbe identische Bedeutung („Fürchterlicher“; „Riese“). Rapha ist der am häufigsten verwendete Ausdruck und kann zum Beispiel in 5.Mose 2,9-11 gefunden werden, als Mose den Leuten von Israel vor der Besiedelung des Gelobten Landes folgendes erzählte:

„Da sprach der HERR zu mir: Du sollst den Moabitern keinen Schaden tun noch sie bekriegen; ich will dir von ihrem Lande nichts zum Besitz geben, denn ich habe Ar den Söhnen Lot zum Besitz gegeben. − Die Emiter haben vorzeiten darin gewohnt; das war ein großes, starkes und hochgewachsenes Volk wie die Anakiter. Man hielt sie auch für Riesen [hebräisch rephaim—die Pluralform und verwandt zu rapha] wie die Anakiter; und die Moabiter nennen sie Emiter.“

Im Zusammenhang mit den Ereignissen bezüglich Lot werden die riesigen Leute (rephaim) vielleicht ebenfalls in 1.Mose 14,5 erwähnt, da dort auch von „Emitern“ die Rede ist.

Riesen zur Zeit des Mose

In 5.Mose 2,19-21 fährt Mose fort:

„… und wirst in die Nähe der Ammoniter kommen. Denen sollst du keinen Schaden tun noch sie bekriegen; ich will dir vom Lande der Ammoniter nichts zum Besitz geben, denn ich hab’s den Söhnen Lot zum Besitz gegeben. − Auch dies gilt als Land der Riesen, und es haben auch vorzeiten Riesen darin gewohnt, und die Ammoniter nennen sie Samsummiter. Das war ein großes, starkes und hochgewachsenes Volk wie die Anakiter. Und der HERR vertilgte sie vor ihnen und ließ sie ihr Land besitzen, so dass sie an ihrer Statt dort wohnten…“

Als Moses mit seiner Erzählung fortfährt, weist er darauf hin, dass bezüglich des Königreichs Og in Baschan nur ein mächtiger Riese überlebte. Wir lesen in 5.Mose 3,11.13:

„Denn allein der König Og von Baschan war noch übrig von den Riesen [in dem Gebiet und diesem Volk zugehörig, da wir von anderen Riesen zur Zeit Davids lesen]. Siehe, in Rabba, der Stadt der Ammoniter, ist sein steinerner Sarg, neun Ellen lang und vier Ellen breit nach gewöhnlicher Elle. … Aber das übrige Gilead und das ganze Baschan, das Königreich Ogs, gab ich dem halben Stamm Manasse, die ganze Gegend von Argob. Dies ganze Baschan heißt ‚Land der Riesen‘.“

In Josua 12,4 und 13,12 wird auf Og, den König von Baschan, als „von den Riesen übriggeblieben“, Bezug genommen.

Riesen zur Zeit Josuas

Als Josua das Volk Israel ins Gelobte Land führte, mussten sie sich gegen Riesen behaupten, die noch dort lebten. Die „Ebene Refaim“ oder „Rephaim“ („die Ebene der Riesen“) wird in Josua 15,8 und 18,16 erwähnt. In Josua 17,15 erzählt Josua den Stämmen von Ephraim und Manasse: „…Weil du ein großes Volk bist, so geh hinauf ins Waldgebirge und rode dort für dich im Lande der Perisiter und Refaïter, wenn dir das Gebirge Ephraim zu eng ist.“

Riesen zur Zeit Davids

Wie erwähnt, existierten Riesen zur Zeit von David.

Wir haben alle über den Riesen Goliat gehört, der vom jungen David getötet wurde. Goliat war von Gat, der „sechs Ellen und eine Handbreit groß“ (1.Samuel 17,4) war.

Der Benson Commentary gibt an:

„Goliat von Gat — da die Enakim zu dieser Stadt flohen, als Josua sie aus dem Land Kanaan ausrottete, Josua 11,22. Und da pflanzte sich die Rasse der Riesen fort; d.h. Leute von großer Kraft und Statur. Deren Größe, sechs Ellen und eine Handbreit, bemaß sich auf mindestens 2,97 Meter …“

Barnes’ Notes on the Bible fügt hinzu:

„Goliat von Gat – Einer der Orte, die in Josua 11,22 erwähnt werden, die noch ein Überbleibsel der Söhne von Anak bewahren; Gaza und Aschdod sind die beiden anderen. Die Rasse der Riesen (den Rephaim, von… Râphâ) wird wieder in dem Bericht über die Philisterkämpfe von David [in] 2.Samuel 21,15-22 und 1.Chronik 20,4-8 erwähnt… sechs Ellen und eine Handbreit… würden etwa 2,97 Meter ausmachen. Das Bett von Og, dem König von Baschan, war neun Ellen lang.“

Der Kommentar von Matthew Poole schreibt:

„Dessen Größe betrug sechs Ellen und eine Handbreit, was keinesfalls ungewöhnlich ist; zum Beispiel erwähnen Herodotus, Diosorus, Siculus, Plinius und andere solche Personen mit einer Höhe von sieben Ellen, was nahezu dem Doppelten der Größe eines gewöhnlichen Mannes entspricht.“

Gill’s Exposition of the Entire Bible schreibt:

„… vom Sarg von Orestea, dem Sohn Agamemnons, wird gesagt, dass er sieben Ellen groß gewesen sei; und Eleasar, ein Jude, wurde aufgrund seiner Größe Riese genannt, und von Artabanus, dem König der Parther zur Zeit des Cäsar Tiberius, sagt Josephus… dass er sieben Ellen groß sei; und ein ‚Gabbara‘ von Arabien maß zur Zeit von Cäsar Claudius… drei Meter und zwei Zentimeter, wie Plinius… berichtet, und der an anderer Stelle… über Leute in Äthiopien namens Syrbotae spricht, die acht Ellen groß waren…“

Wir lesen ebenfalls, dass Goliat mit einem Schuppenpanzer ausgerüstet war, der 5000 Lot Erz (Vers 5), oder gemäß der Genfer Sudienbibel 70,94 Kilogramm wog. Die Spitze seines Eisenspeeres wog 600 Lot Eisen (Vers 7), oder zwischen 7,7 und 8,1 Kilogramm (Barnes’ Notes on the Bible).

Des Weiteren lesen wir von einer Begegnung von einem der mächtigen Männer Davids mit einem ägyptischen Riesen in 1.Chronik 11,23.

Riesen nach der Flut Nachfahren des Kanaan

In einem Brief der ehemaligen Worldwide Church of God wurde folgendes über Riesen gesagt:

„Die Bibel deutet darauf hin, dass Menschen von bedeutender Größe vor und nach der Flut lebten… Die Riesen, die nach der Flut lebten, waren einige der Nachkommen Kanaans, einem Sohn Hams [Ham war einer der drei Söhne Noahs]. Diese Nachkommen Hams lebten in dem Land Kanaan, als es die israelitischen Spione auskundschafteten… Als die Israeliten die Gebiete östlich des Jordans eroberten, begegneten sie Og, dem König von Baschan. Er war der letzte der Riesen auf dieser Seite des Flusses…

„Drei Hauptleute der Riesen lebten in Hebron, bis Kaleb die Stadt einnahm… Nach der Eroberung von Kanaan durch Josua… lebten immer noch Übriggebliebene der Riesen in den Philisterstädten Gaza, Gat und Aschdod. Der berühmteste von ihnen war Goliat… Eine spätere Begegnung von Davids ‚streitbarem Mann‘ mit vier anderen Riesen ist [ebenfalls] aufgezeichnet…

„Diese Riesen terrorisierten Israel periodisch, von der Zeit des Einzuges nach Kanaan bis spät in die Herrschaft Davids hinein. Von dieser Zeit an (etwa 1000 v.Chr.) sagt die Bibel nichts Weiteres über Riesen.“

Andere Riesen

Wir müssen ebenfalls realisieren, dass es sehr große Leute und Krieger in der Bibel gab, die vom israelitischen Stamm waren, wie König Saul (1.Samuel 9,2; 10,20-23). Sie waren keine Nachkommen der kanaanitischen „Riesen“ der Bibel, wie oben beschrieben; könnten aber gleichwohl als „Riesen“ angesehen worden–obwohl sie nicht die Größe der kanaanitischen „Riesen“ der Bibel erreichten.

Moderner Gigantismus?

Da in der Bibel nach der Zeit Davids niemand spezifisch als ein „Riese“ identifiziert wird, bedeutet dies, dass alle Riesen ausgestorben sind? Es ist sicherlich bekannt, dass heutzutage sehr große Menschen am Leben sind (wie auch kleine Menschen), aber diese BEKANNTEN großen Menschen scheinen nicht an die Größe der Riesen der Bibel heranzureichen, und abgesehen von ihrer Größe scheint es einen weiteren, grundsätzlichen Unterschied zwischen vielen (aber nicht allen) modernen großen Menschen und den Riesen der Bibel zu geben. Wie es eine Webseite darstellt:

„Waren also alle diese Riesen nur Leute, die Gigantismus entwickelten? Obwohl Gigantismus für einige der Riesen im Altertum verantwortlich sein mag, reicht diese vorgeschlagene Lösung nicht dafür aus, um alle biblischen Berichte zu erklären.

„Moderner Gigantismus wird oftmals durch Anomalitäten verursacht, die zu einer überhöhten Produktion von Wachstumshormonen führen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Goliat, die Nephilim, Anakim, oder die meisten der anderen alttestamentlichen Riesen an so einem Zustand litten, da sie oft als Krieger oder ‚mächtige Männer‘ beschrieben wurden, wohingegen moderne ‚Riesen‘ für gewöhnlich ungeschickt und unkoordiniert sind und an einigen physischen Gebrechen leiden. Es hat jedoch einige seltene Fälle gegeben, in denen die Person treffend als ‚mächtiger Mann‘ beschrieben werden konnte.

„Des Weiteren ist moderner Gigantismus nicht vererbbar, wohingegen die Bibel Riesen oftmals als Nachkommen anderer Riesen beschreibt (z.B., 5.Mose 9,2; 1.Chronik 20,6). So bestanden die Gruppen, die als Riesen bekannt sind, eben nicht einfach aus Individuen mit einer modernen Form von Gigantismus.“

Wir könnten auch an historische, große und mächtige Männer denken, die es seit der Geburt Christi gab. Beispielsweise wird von Karl dem Großen—Charlemagne— gesagt, dass er ein sehr großer Mann war, und er war sicherlich ein mächtiger Krieger. Wiederum aber schien seine Größe nicht im Entferntesten an die der kanaanitischen Riesen der Bibel heranzureichen. (Auf jeden Fall bedeutet das auch nicht, dass er als ein Nachfahre der altertümlichen kanaanitischen Riesen der Bibel betrachtet werden sollte). Andererseits könnten moderne „Riesen“—sehr große Leute—mit physischen Gebrechen sicherlich das Endergebnis einer jahrzehntelangen, wenn nicht jahrhundertelangen Degeneration sein.

Wahre Riesen heute?

Wir müssen anmerken, dass die Bibel nicht sagt, dass die altertümlichen mächtigen Riesen—die „Helden der Vorzeit“, wie sie in alttestamentlichen Zeiten erwähnt werden—völlig ausgelöscht wurden und alle ausstarben. Wir lesen, dass sie von den Gebieten, die sie einst bewohnten, „enteignet“ wurden und dass sie in folgenden Zeiten in anderen Gebieten auftauchten. Können wir deshalb ausschließen, dass „Riesen“, wie sie in der Bibel beschrieben sind, heute existieren könnten?

Bigfoot—Illusion und Märchen, Tier oder Mensch?

Es wimmelt auf dem Globus nur so von Berichten angeblicher Begegnungen mit großen haarigen Kreaturen, die Bigfoot, Sasquatch, der russische „abscheuliche“ Schneemann oder Yeti genannt werden. Viele halten diese Geschichten für bloße Erfindungen oder Märchen, wohingegen andere glauben, dass nicht alle, vielfach unabhängige Berichte (von denen einige sehr detailliert sind), die über viele Jahrhunderte hinweg gegeben wurden, einfach erfunden sein könnten.

Diejenigen, die an die Richtigkeit von zumindest einigen dieser Augenzeugenberichte glauben, folgern, dass es „dämonische Täuschungen“ sein könnten—aber obwohl manche „Begegnungen“ sehr wohl dämonischen Ursprungs sein mögen, könnte das nicht alle Zeugenberichte und Funde erklären (einschließlich unerklärbar großer Fußabdrücke, Haarproben etc.). Andere haben große affenähnliche Tiere vor Augen, was eine klare Möglichkeit sein könnte. Noch andere betrachten sie als fehlende Verbindungen (missing links) zwischen prähistorischen menschenähnlichen Kreaturen und dem modernen Menschen—eine völlig falsche Idee, da Menschen sich nicht entwickelten und deshalb solche fehlenden Verbindungen nicht existierten und nicht existieren.

Noch andere betrachten sie als ganz und gar Mensch—moderne Vertreter des homo sapiens, wenn auch in einem primitiven, wilden und entarteten Zustand. Das ist ebenfalls eine klare Möglichkeit. Jäger, die angeblich nahe Zusammenstöße mit Sasquatch hatten, berichteten, dass sie entschlossen waren, auf „das Biest“ zu schießen und es zu töten, jedoch davon absahen, als sie in dessen Augen blickten, die als „deutlich“ menschlich empfunden wurden.

Haarige Wesen

Man mag die Frage stellen, wie „haarige“ Wesen sich als Menschen qualifizieren könnten. Obwohl die Bibel nicht ausdrücklich sagt, dass die RIESEN im Altertum haarig waren, beinhaltet sie ein paar Beispiele von „haarigen“ Männern. Zum Beispiel lesen wir, dass Esau, als er geboren wurde, „ganz rau wie ein Fell“ war (1.Mose 25,25). Die Elberfelder Bibel schreibt: „… ganz (und gar) wie ein haariger Mantel.“

Esau

Der Pulpit Commentary bemerkt, dass es wörtlich heißt „‚alles von ihm wie ein Mantel von Haar‘… [wie ein] Fellumhang oder Haarmantel… der Körper des Kindes [war] mit einer ungewöhnlichen Menge von rotem Haar bedeckt…“

Gill’s Exposition of the Entire Bible fügt hinzu: „sein Körper war überall voll von Haar, das dicht wie ein haariges Gewand wuchs…“

Esaus Zustand änderte sich nicht, als er heranwuchs. In der Tat nahm er zu. Seine Haut wird als „rau“ bezeichnet (1.Mose 27,11). Die Elberfelder Bibel schreibt: „Esau ist ein behaarter Mann.“ Gill’s sagt aus, dass Esau „komplett mit Haar bedeckt war, wie mit einem haarigen Gewand; so wurde er geboren, und so lebte er weiter und zweifellos nahm sein Haar zu.“ Dieser Zustand war so heftig, dass sein blinder Vater Isaak getäuscht wurde zu glauben, Jakob wäre Esau, als „Felle von den Böcklein“ „um seine [Jakobs] Hände und wo er glatt war am Hals“ getan wurden, damit Isaak Jakob nicht erkannte (1.Mose 27,16.23).

Die hebräischen Worte, die oben zitiert wurden und für haarig oder Haar gebraucht wurden, werden ebenfalls für „raue“ Gewänder (Sacharja 13,4, Authorized Version; Schlachter Bibel: „Mantel aus Ziegenhaar“) oder für einen Ziegenbock (Daniel 8,21) angewandt.

Elia?

2.Könige 1,8 besagt, dass Elia „langes Haar“ trug. So sind auch andere der Meinung, dass er einen langen Bart und langes Haar trug [obwohl nichts davon erwähnt wird, dass er jemals das Gelübde eines Nasiräers oder „Gottgeweihten“ abgab (vergleiche 4.Mose 6,1-21) oder, dass er wie Samuel von Geburt an ein Nasiräer war, vergleiche 1.Samuel 1,11]. Andere behaupten, dass die Stelle in 2.Könige 1,8 besagt, dass er ein haariges Gewand oder einen Mantel aus Schaf- oder Ziegenfell oder Kamelhaar trug (so die Elberfelder Bibel und die neue Lutherbibel von 2009 sowie die Lutherbibel von 2017; vgl. auch 1.Könige 19,13), und sie vergleichen diesen Mantel mit dem haarigen Gewand, das Johannes der Täufer trug (Matthäus 3,4).

Dennoch sind keine dieser Schlussfolgerungen zwingend. Die Nelson Study Bible sagt: „Obwohl sich haarig auf Elias Gewand beziehen mag, wird die gewöhnliche Übersetzung ‚haariger Mann‘ von den antiken Versionen unterstützt.“ Es ist möglich, dass Elia eine ähnliche Erscheinung hatte wie Esau. In jedem Fall spricht die Bibel über die Existenz von Menschen, die komplett mit Haar bedeckt waren, wie mit einem haarigen Gewand.

Werwolf-Syndrom

Wir wissen heute von Menschen mit dem sogenannten „Werwolf-Syndrom“ oder Hypertrichose, die sogar an die nächste Generation vererbt werden kann. Eine Webseite beschreibt die Krankheit folgendermaßen:

„Hypertrichose ist ein seltener Gendefekt, der eine extreme Behaarung hervorruft… es gibt Mutmaßungen, wonach Esau, der Sohn von Isaak und Zwillingsbruder von Jakob, Hypertrichose hatte. Er wird im Alten Testament beschrieben als jemand, der mit rotem Haar bedeckt war, als er geboren wurde. Als Erwachsener verwies sein Bruder auf ihn als einen haarigen Mann.“

Life Science berichtete am 6. Juni 2011: „Wissenschaftler haben eine Genmutation entdeckt, die für eine Störung verantwortlich ist, wonach den Betroffenen dicke Haare im Gesicht und am Körper wachsen. Hypertrichose, manchmal auch ‚Werwolf-Syndrom‘ genannt, ist eine sehr seltene Erkrankung, mit weniger als 100 dokumentierten Fällen weltweit. Aber Forscher wussten, dass die Erkrankung in der Familie bleibt, und fanden im Jahr 1995 die ungefähre Lage der Mutation in einem Abschnitt des X-Chromosoms (eines der beiden Geschlechts- Chromosomen) einer mexikanischen Familie, die von Hypertrichose betroffen war.“

Wie erwähnt, beschreibt die Bibel Riesen nicht als „haarige“ Menschen, aber sie deutet eine genetische Mutation oder Erkrankung bei zumindest einem Riesen an (von der Größe abgesehen, ist auch hierfür der Grund noch nicht bekannt). Erinnern Sie sich, dass ein Riese zwölf Finger und zwölf Zehen hatte (vergleichen Sie erneut 2.Samuel 21,20 und 1.Chronik 20,6).

Polydaktylie

Ähnliche „Anomalitäten“ wurden an anderer Stelle berichtet. Die Erkrankung wird gemeinhin als „Polydaktylie“ bezeichnet; das bedeutet, eine Person hat zusätzliche Finger und/oder Zehen.

Gill’s Exposition of the Entire Bible gibt an: „Plinius spricht von einem M. Curiatius, einem Patrizier, der zwei Töchter hatte, mit an jeder Hand sechs Fingern, und die ‘Sedigitae’, Sechs-Finger, genannt wurden; und von Volcatius, einem berühmten Dichter, der aus demselben Grund ‘Sedigitus’ oder Sechs-Finger genannt wurde; an anderer Stelle spricht er von Autoren, die von einem Volk berichten, das acht Zehen an jedem Fuß hat; so spricht Ctesias von einem Volk in den indischen Bergen, das acht Finger an jeder Hand, und acht Zehen an jedem Fuß hat, sowohl die Männer als auch die Frauen.“

Der Benson Commentary fügt hinzu: „Travernier [sagt] in Bezug auf den Harem des Grandseigneurs… dass der älteste Sohn des Kaisers von Java, der im Jahr 1648 regierte, als er auf der Insel war, sechs Finger an jeder Hand hatte, und viele Zehen an jedem Fuß, alle von selber Länge.“

Basierend auf all den vorangegangenen Beweisen können wir die Möglichkeit nicht ausschließen, dass Riesen heute existieren. Einige von ihnen könnten sogar behaarte Menschen sein. Sie könnten durchaus Nachfahren der Riesen des antiken Kanaans sein, wie sie in der Bibel beschrieben werden, müssten dies aber nicht. Wären sie es, würde das bedeuten, dass nicht alle diese antiken Riesen völlig ausgestorben sind. Einige von ihnen könnten überlebt und sich über die Jahrhunderte und Jahrtausende hindurch fortgepflanzt haben; diese Überbleibsel mit einem Gendefekt in der Haarproduktion (möglicherweise bekannt als Bigfoot oder Yeti) leben vielleicht heute noch in abgelegenen Gebieten und einsamen Bergregionen.

Es ist interessant, dass viele Sichtungen von Bigfoot oder Sasquatch in Nordamerika (Kalifornien, Washington, Oregon, Montana, Idaho) und Kanada (British Columbia) registriert wurden, und dass diese Berichte alte „Legenden“ der amerikanischen Ureinwohner mit einschließen. Auch wenn viele amerikanische Ureinwohner Nachfahren von Tiras, einem Sohn von Japhet sind (einem der drei Söhne Noahs), glauben einige Historiker, dass Stämme der „amerikanischen Ureinwohner“ (einige der Indianer) auch zu einem Teil Nachfahren der alten Kanaaniter sein könnten, die nach Nordamerika auswanderten.

Im Lichte der biblischen und historischen Aufzeichnungen von sehr großen Menschen und von behaarten Menschen mit einem Gendefekt, einschließlich der vererbbaren und noch nicht heilbaren Hypertrichose, ist es nicht völlig undenkbar, dass große und starke „Riesen“, bekannt als Bigfoot, Sasquatch oder Yeti, in schwer zugänglichen Regionen in verschiedenen Teilen der Erde existieren könnten.

 

TEIL 5

Zeugung von Riesen durch Geschlechtsverkehr von Engeln mit Frauen?

Einige glauben, dass die Bibel lehrt, Engelwesen hätten zu Zeiten Noahs durch Geschlechtsverkehr mit Frauen Riesen gezeugt. Tatsächlich ist dieser Glaube weit verbreitet. Manchmal wird er als die „am meisten umstrittene Vorstellung“ in der gesamten Bibel gekennzeichnet. Befürworter beziehen sich als Beweis auf 1.Mose 6,1-4. Dieser Abschnitt lautet gemäß der Schlachter Übersetzung:

„Und es geschah, als sich die Menschen zu mehren begannen auf der Erde und ihnen Töchter geboren wurden, da sahen die Gottessöhne, dass die Töchter der Menschen schön waren, und sie nahmen sich von allen jene zu Frauen, die ihnen gefielen [die Elberfelder Bibel schreibt: „welche sie wollten,“ wörtlich: „sich erwählten.“]… In jenen Tagen waren die Riesen auf der Erde, und auch später noch, solange [die Elberfelder Bibel schreibt: „als“] die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen kamen und diese ihnen [Kinder] gebaren. Das sind die Helden, die von jeher berühmt gewesen sind.“

Riesen nicht Nachkommen der Gottessöhne und Töchter der Menschen

Beachten Sie zuallererst, dass die Bibel NICHT sagt, dass die Riesen die Nachkommenschaft der Gottessöhne und der Töchter der Menschen waren. Die Ryrie Study Bible bemerkt: „Die Riesen waren vor den in 1.Mose 6,2 erwähnten Ehen auf der Erde, und nicht die Nachkommenschaft jener Ehen.”

Einige Übersetzungen (wie z.B. die revidierte Lutherbibel von 1984 und die Lutherbibel von 2017) übersetzen fälschlich, dass die Riesen die Nachkommenschaft der Ehen zwischen den „Gottessöhnen“ und den „Töchtern der Menschen“ waren, während andere Übersetzungen (wie die Schlachter Bibel, die neue Lutherbibel von 2009 und die Elberfelder Bibel), die hier die ursprüngliche Formulierung des Hebräischen getreuer und genauer wiedergeben, zeigen, dass die Riesen, die zu jener Zeit und später auf der Erde lebten, NICHT das Produkt einer solchen sexuellen Beziehung waren.

Trotzdem behaupten einige, dass die „Gottessöhne“ Engelwesen waren und die „Töchter der Menschen“ sterbliche Frauen.

Gottessöhne keine Engel in dieser Bibelstelle

Diese Idee ist schon deshalb verkehrt, weil Engel keine sexuellen Beziehungen zu Frauen haben und von daher keine menschliche Nachkommenschaft erzeugen können.

Erinnern wir uns zunächst daran, dass Gott Tiere und Menschen nach ihrer Art machte (1.Mose 1,21.24-28). Tiere können andere Tiere nur nach ihrer Art hervorbringen (zwei Hunde können einen anderen Hund erzeugen, aber sie können nicht ein Pferd oder einen Vogel erzeugen), und Menschen können nur Menschen erzeugen (sie können nicht durch sexuelle Vereinigung Tiere erzeugen). Da Menschen und Engel unterschiedlicher „Art“ sind, ist es allein schon deshalb unmöglich, dass Engel menschliche Nachkommenschaft erzeugen könnten.

Engel können sich nicht vermehren

Außerdem vermehren sich Engel als geschaffene Geistwesen nicht sexuell oder durch andere Mittel. Jesus machte das sehr klar. Er sagte in Lukas 20,34-36, dass „die Kinder dieser Welt“, d. h. Menschen, die heute leben, heiraten und sich heiraten lassen. Einer der Zwecke der Ehe ist die Fortpflanzung und ein anderer, eine sexuelle Beziehung zu haben (vergleiche 1.Mose 1,28; 2,24). Ehepaare sollen „ein Fleisch“ werden, was eine sexuelle Beziehung miteinschließt. Christus sagte uns, dass diejenigen, die würdig sind, die Auferstehung zum ewigen Leben zu erreichen, nicht heiraten oder sich heiraten lassen, sondern sie werden, in DIESEM Sinne, den Engeln „gleich“ sein (Lukas 20,36). Sie werden als Kinder GOTTES ÜBER Engel herrschen (1.Korinther 6,3; Hebräer 2,5-8)—sie werden keine Engel sein, sondern „Gottes Kinder“ oder Gottwesen—aber sie werden Engeln in dem Sinne GLEICH sein, dass sie sich physisch nicht mehr „verheiraten“ und sexuellen Tätigkeiten nachgehen werden.

Gottessöhne—Nachkommen Sets

Wie gezeigt, zitieren einige 1.Mose 6,4 im Hinblick auf die falsche Idee, dass dort Engel mit „Gottessöhnen“ identifiziert seien, die vor der Sintflut Frauen geheiratet und menschliche Nachkommenschaft gezeugt haben sollen. Obwohl es in seltenen Fällen wahr ist, dass sich „Gottessöhne“ auf Engel beziehen können (vergleiche Hiob 1,6; 2,1), bezieht sich der Ausdruck meistens auf menschliche Wesen (vergleiche Maleachi 1,6; 2,10; Römer 8,14 nach der Schlachter Bibel; Offenbarung 21,7). Das ist auch der Fall in 1.Mose 6. Gott entschied sich dafür, sündige Menschen—alles Fleisch—und nicht Engel zu zerstören. Wir lesen, dass alles Fleisch und alle Menschen in der Flut umkamen (1.Mose 7,21-23).

Deswegen weisen einige Kommentare darauf hin, dass sich der Ausdruck „Gottessöhne“ in diesem Fall auf die „fromme Linie von Set“ beziehen könnte (vergleiche Ryrie Study Bible). Halley’s Bible Handbook berücksichtigt die Möglichkeit, dass die „Gottessöhne“ „Führer in Familien der Linie von Set waren, die sich mit gottlosen Nachkommen von Kain verheirateten. Diese abartigen Ehen füllten die Erde mit Verderbtheit und Gewalt.“ Die Idee ist, dass männliche Nachkommen von Set (dem dritten Sohn von Adam und Eva) sündigten, als sie ungerechte weibliche Nachkommen von Kain heirateten (Kain war Adams und Evas ungerechter erstgeborener Sohn, der seinen gerechten Bruder Abel ermordete).

Töchter der Menschen – Nachkommen Kains

Wenn auch die „Gottessöhne“ (menschliche Wesen) der Linie von Set angehörten und möglicher Weise den wahren Gott anbeteten (vergleiche 1.Mose 4,26), nahmen sie sich die Frauen, die sie wollten—einschließlich solche Frauen, die nicht an den wahren Gott glaubten und ihn auch nicht anbeteten (vergleiche Gottes Ermahnung in 1.Korinther 7,39 sowie in 2.Korinther 6,14). Die Folge war, dass „der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar“ (1.Mose 6,5).

Der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown stimmt dem zu, dass sich 1.Mose 6 ausschließlich auf menschliche Ehen bezieht, indem folgendes gesagt wird: „‚da sahen die Gottessöhne, wie schön die Töchter der Menschen waren’—durch Ersteres ist die Familie von Set gemeint, die angeblich religiös war; mit Letzterem die Nachkommen des abtrünnigen Kain. Mischehen zwischen Parteien entgegengesetzter Grundsätze und Gewohnheiten waren notwendigerweise Quellen umfassenden Verfalls. Die Frauen, die selbst irreligiös waren [d.h. den wahren Gott nicht anbeteten], würden als Ehefrauen und Mütter einen fatalen Einfluss auf die Existenz [der wahren] Religion in ihrem Haushalt nehmen, und folglich sanken die Leute dieser späteren Zeit zur niedrigsten Verderbtheit.”

Matthew Henry stimmt mit dieser Erklärung überein: „Die Gottessöhne (das sind die Verfechter der [wahren] Religion) heirateten die Töchter der Menschen, d.h. diejenigen, die profan und Fremde Gottes und der Frömmigkeit waren. Sets Nachkommen blieben nicht unter sich, wie sie es hätten tun sollen. Sie vermischten sich mit der exkommunizierten Rasse von Kain.“

Ähnlich der Soncino Commentary, der die „Gottessöhne“ als „die Söhne von Prinzen und Richtern“ identifiziert und sich auf die Tatsache bezieht, dass das Wort Elohim (hier mit „Gottessöhne“ übersetzt) immer Herrschaft beinhaltet und sich auf menschliche Richter beziehen kann (vergleiche 2.Mose 4,16; 7,1). Er fährt fort zu sagen, dass „folglich die Männer, welche die Gerechtigkeit hätten offen verteidigen sollen, offen Gewalt“ übten, und sich Frauen „mit Gewalt“ nahmen, einschließlich solche Frauen, die bereits „mit anderen verheiratet waren“.

Gottessöhne keine Engel oder Dämonen

Einige behaupten, dass „Gottessöhne“ bösartige Engel oder Dämonen waren, die mit Frauen sexuell verkehrten. Doch wenn dies nicht einmal rechtschaffene Engel tun konnten, konnten es auch keine bösen Engel bewirken.

Jedoch interpretiert die Living Bible die Stelle in 1.Mose 6 auf diese Weise: „Damals, und sogar später, als die bösen Wesen von der Geistwelt sich mit menschlichen Frauen sexuell einließen, wurden ihre Kinder Riesen, von denen so viele Legenden erzählen.” Und die Nelson Study Bible führt aus: „Der Ausdruck [„Gottessöhne“] …beschreibt eindeutig Engel … einige von den Engeln des Teufels (also Geistwesen) nahmen menschliche Form an… und verführten Frauen aus perverser Lust heraus…”

Die Ryrie Study Bible bevorzugt diese Erklärung ebenso und stellt fest, dass mit den „Gottessöhnen“ „eher eine Gruppe von gefallenen Engeln [beschrieben wird], die wegen dieser einzigartigen Sünde… gefangen gehalten wurden… das sind die gefallenen Engel, die schwerwiegend sündigten, als sie mit Frauen sexuell verkehrten.“

Es gibt zahlreiche Probleme mit diesen Erklärungen. Obwohl rechtschaffene Engel manchmal „Gottessöhne“ genannt werden, werden gefallene Engel oder Dämonen in der Bibel auf diese Weise NIE beschrieben. Außerdem, und wie vorher schon erwähnt, bezieht sich der Ausdruck „Gottessöhne“ oder „Gottes Söhne“ oder „Götter“ meistens auf menschliche Wesen (vergleiche Psalm 89,7-8 in der Schlachter Bibel: „… wer ist dem HERRN ähnlich unter den Göttersöhnen?”; vergleiche Psalm 82,6-7 mit Johannes 10,34-35. Siehe auch Jesaja 45,11 und 2.Samuel 7,14).

Beachten Sie die Scofield Reference Notes: „Einige meinen, dass diese ‚Gottessöhne‘ [in 1.Mose 6] die ‚Engel waren, die nicht ihren ersten Stand‘ (Judas 6) beibehielten. Es wird behauptet, dass der Titel im Alten Testament exklusiv für Engel verwendet wird. Aber das ist ein Irrtum (Jesaja 43,6) … uns wird ausdrücklich gesagt, dass Ehebeziehungen unter Engeln (Matthäus 22,30) unbekannt sind. Die einheitliche hebräische und christliche Interpretation ist gewesen, dass der Vers (1.Mose 6,2) den Bruch der Trennung zwischen der frommen Linie von Set und der gottlosen Linie von Kain kennzeichnet.”

Sünde der Engel vor der Erschaffung des Menschen

Wie gesagt, vertreten einige Kommentare die Idee, dass die Unzucht von Engeln mit Frauen die Sünde darstellt, für welche die gefallenen Engel gefangen gehalten wurden. Das ist ein Irrtum. Die Sünde der Engel, die in Judas 6 und auch in 2.Petrus 2,4 erwähnt wird, bezieht sich nicht auf die Unzucht mit Frauen zur Zeit von Noah, sondern sie beschreibt sündiges rebellisches Verhalten gegen Gott, das lange vor der Erschaffung des Menschen stattfand.

Wie wir in dieser Broschüre eingehend beschrieben haben, offenbart die Bibel, dass Gott alle Engel schuf. Sie wurden nicht als Roboter geschaffen, sondern als Geistwesen mit der Macht, frei zu wählen und sich zu entscheiden. Wie erklärt, rebellierte ein Engel oder „Morgenstern“ namens Luzifer gegen Gott (Jesaja 14,12-15; Hesekiel 28,11-17). Luzifer wollte „in den Himmel steigen“, um Gott zu entthronen (Jesaja 14,13). Er wollte „über die hohen Wolken“ auffahren (Jesaja 14,14). Das zeigt uns, dass er hier auf der Erde war, weil er über die Wolken der Erde emporsteigen wollte, um in den dritten Himmel zu gelangen. Als er sündigte, wurde er auf diese Erde zurückgeworfen (Jesaja 14,12). Er wurde zu Satan, was Feind, Widersacher oder Gegner bedeutet.

Sie werden sich daran erinnern, dass Luzifer nicht das einzige Geistwesen war, das gegen Gott rebellierte. Die Engel unter seiner Kontrolle folgten ihm und wurden seither als Dämonen bekannt. Ein Verweis auf diesen Aufruhr findet sich in Offenbarung 12,4, wo es heißt, dass ein Drittel der Engel (gekennzeichnet als „Sterne“) dem Satan nachfolgte und zu Dämonen wurde. Das deutet an, dass die anderen zwei Drittel der Engel Gott gegenüber loyal blieben.

Wir lesen in Judas 6 über Engel, die ihren „Herrschaftsbereich“ (so Schlachter Bibel) nicht behielten oder bewahrten, sondern ihre eigene Behausung (auf der Erde) verließen, um in den Himmel zu steigen mit dem Ziel, Gott zu entthronen. Sie werden jetzt mit ewigen Banden in der Finsternis festgehalten, d.h., sie sind Engel der Finsternis. Sie herrschen immer noch unter Satan über diese Erde (vergleiche Epheser 6,12, wo Dämonen als die „Herren der Welt“ beschrieben werden, „die in dieser Finsternis herrschen“). Sie werden durch ihre eigene geistige Verderbtheit gefesselt oder gefangen gehalten. Wir lesen in 2.Petrus 2,4, dass Gott selbst „die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont“ hat, sondern er hat „sie mit Ketten der Finsternis in die Hölle gestoßen und übergeben, damit sie für das Gericht festgehalten werden.“ Das mit „Hölle“ wiedergegebene Wort ist im Griechischen tartarus. Dieses Wort beschreibt einen Zustand und keinen Ort.

Die Sünde der Engel ereignete sich lange vor der Erschaffung des Menschen. Sie beschreibt kein sündiges Sexualverhalten mit Frauen zur Zeit von Noah.

Jüdische Fabeln

Da nun die Bibel nicht lehrt, dass Geistwesen Frauen beiwohnten, stellt sich die Frage, wo diese Idee herkommt. Die Antwort lautet: von uninspirierten jüdischen Überlieferungen, Fabeln, Märchen und Legenden, wie dem Buch Henoch und hebräischen Mythen.

Kommentare geben zu, dass die Idee, dass Engel sterbliche Frauen heirateten, aus jüdischer Folklore abgeleitet wird—besonders aus dem apokryphen Buch Henoch. Zum Beispiel gibt Unger’s Bible Handbook folgendes zu: „In seinen Kommentaren zu Judas und 2.Petrus folgert Barclay auch, dass 1.Mose 6 von Engeln handelt, die mit Frauen Unzucht treiben, wodurch er sich stark auf jüdische Volkskunde und Mystik und das apokryphe Buch Henoch verlässt.“

Buch Henoch nicht inspiriert

Andere Kommentare erklären, dass das Buch Henoch 1.Mose 6:2 als eine Beschreibung von Engeln „interpretiert“, die mit Frauen Unzucht treiben (vergleiche Jamieson, Fausset and Brown commentary zu Judas 6).

Jedoch sind die Probleme mit dem uninspirierten „Buch Henoch“ gravierend. Wir wissen natürlich, dass der biblische Henoch es nicht schrieb, sondern dass es „von vielen Schriftstellern und aus fast so vielen Zeitperioden kommt … Es beinhaltet mindestens vier ziemlich unabhängige Bücher“ (Richard Laurence, Das Buch Henoch).

Schreckliche Gotteslästerungen und dämonische Lehren im Buch Henoch

In Kapitel 7 und an anderen Stellen steht im Buch Henoch, dass sich 200 heilige Engel dazu entschieden, für sich selbst Frauen von den Töchtern der Menschen zu nehmen, ihnen „Zauberei, Beschwörungsformeln, und das Teilen von Wurzeln und Bäumen“ beizubringen und ihnen beizuwohnen, wodurch deren Schwangerschaft „Riesen hervorbrachte … diese verschlangen alles, was die Arbeit der Menschen erzeugte, bis es unmöglich wurde, sie zu ernähren … sie wandten sich selbst gegen die Menschen, um sie zu verschlingen…”

Die dämonische Natur dieser Interpretation wird noch klarer, wenn man folgendes in Kapitel 15 des Buches Henoch liest:

„Aber die Riesen nun, die von den Geistern und Fleisch gezeugt worden sind [Anmerkung: der Einzige, der aus Geist und Fleisch geboren wurde—oder besser, der Fleisch wurde, als der Heilige Geist Maria schwanger werden ließ—war Jesus Christus; siehe nachfolgende Erörterung], wird man böse Geister auf Erden nennen, und auf der Erde werden sie ihre Wohnung haben. Böse Geister gingen aus ihrem Leibe hervor [d.h. aus dem Leib der Riesen], weil sie von Menschen geschaffen wurden und weil von den heiligen Wächtern ihr Ursprung und erste Grundlage herrührt; böse Geister werden sie auf Erden sein und böse Geister genannt werden…”

Danach WURDEN diese Riesen gemäß dem Buch Henoch zu Dämonen, die „auf der Erde“ geboren wurden, „und diese Geister werden sich gegen die Söhne der Menschen und gegen die Weiber erheben, weil sie von ihnen ausgegangen sind.“

Diese unglaublichen jüdischen Fabeln werden noch seltsamer, wenn man berücksichtigt, was im Buch Hebräische Mythen—Das Buch der Entstehung erklärt wird. Es gibt an, dass heilige Engel—die „Gottessöhne“—hinunter zur Erde gesandt wurden, um der Menschheit Wahrheit und Gerechtigkeit zu lehren, was sie 300 Jahre lang taten. Dann gelüstete es ihnen nach sterblichen Frauen, aber auch nach Männern und Tieren, und sie erzeugten die Riesen, welche die „Gefallenen“ genannt werden.

Diese falschen jüdischen Fabeln verdrehen die Wahrheit völlig, indem sie behaupten, dass „damals nur eine Jungfrau, namentlich Istahar, rein blieb“. Istahar oder Ishtar war in Wirklichkeit eine sehr unmoralische Frau, die auch als Semiramis bekannt war, die Frau und Mutter von Nimrod, und die später als eine babylonische Göttin angebetet wurde. Die jüdischen Fabeln behaupten jedoch, dass Istahar zum Himmel aufstieg, wo sie Zuflucht nahm.

Im Buch Jeremia lesen wir über eine heidnische Göttin, die angeblich im Himmel wohnt. Sie wird die Himmelskönigin genannt. Sie ist als Astarte oder Ishtar identifiziert worden. Sie wurde von den abtrünnigen Israeliten angebetet (vergleiche Jeremia 7,18; 44,15-25).

Glauben Sie keine jüdischen Fabeln

Die Bibel warnt uns davor, an jüdische Fabeln zu glauben, wie z.B. an die Apokryphen, die keineswegs inspiriert sind. Wir lesen in 1.Timotheus 1,3-4: „Du weißt, wie ich dich ermahnt habe…, einigen zu gebieten, dass sie… nicht achthaben auf die Fabeln…“ Uns wird auch in Titus 1,13-14 gesagt, „nicht [zu] achten auf die jüdischen Fabeln.“

Henoch nicht im Himmel

Die Fabeln im Buch Henoch behaupten sodann, dass der „kluge und tugendhafte Henoch auch in den Himmel stieg, wo er der Hauptberater Gottes wurde, und von da an als ‚Metatron‘ bekannt war. Gott setzte seine eigene Krone auf den Kopf von Henoch, und gab ihm zweiundsiebzig Flügel.“

Alles das ist natürlich völliger Unfug, da Henoch nie in den dritten Himmel ging, sondern starb und in seinem Grab ist, bis er zur Zeit der Wiederkehr Christi auferweckt werden wird (vergleiche Johannes 3,13 sowie Hebräer 11:5.13.39-40). Diese Stellen lehren, dass Henoch gestorben, aber nicht in den Himmel aufgefahren ist. (Vgl. Sie auch unsere kostenlose Broschüre, Die Mysterien im Buch der Offenbarung.) Außerdem gibt es nur einen Mittler zwischen Gott dem Vater und den Menschen—den Menschen Christus Jesus (siehe 1.Timotheus 2,5; vgl. Sie unsere kostenlose Broschüre, Jesus Christus—ein großes Geheimnis.)

Das Buch Hebräische Mythen—Das Buch der Entstehung weist darauf hin, dass die Interpretation von 1.Mose 6 im Buch Henoch aus einem UGARITISCHEN MYTHOS abgeleitet wird, wonach „El“—ein semitischer-Stiergott—zwei Frauen verführte und Gottessöhne mit ihnen zeugte.

Es ist aber doch interessant, dass sogar diese fantasievollen jüdischen Märchen eine Erklärung für die Ereignisse in 1.Mose 6 anbieten, die der Wahrheit näher kommt. Sie besagen: “Andere machen jedoch die Gottessöhne zu frommen Nachkommen von Set, und die Töchter der Menschen waren die sündigen Nachkommen von Kain … Auf seinem Sterbebett befahl Adam [seinem Sohn] Set, seinen Stamm von den Kanaanitern getrennt zu halten; und jeder setitische Patriarch wiederholte öffentlich diese Anordnung, Generation für Generation. Die Setiter waren wie ihr Vorfahre außerordentlich großgewachsen und … erhielten den Namen ‚Gottessöhne‘“. Es wird auch behauptet, dass die „Töchter der Menschen“ „Kanaaniterinnen“ waren, die „eine Göttin anbeteten“, und die „für ihre Orgien und voreheliche Prostitution berüchtigt waren.“

Engel werden keine Menschen

Wir werden jetzt zusätzliche Gründe ansprechen, die zeigen, warum die Idee völliger Unsinn ist, dass Engel mit Sterblichen sexuell verkehrten und Kinder erzeugten.

Beachten Sie zuerst, dass Christus und seine rechtschaffenen Engel, die zur Zeit des Alten Testaments gelegentlich ALS Menschen erschienen, NICHT wirklich zu Menschen WURDEN.

Wir lesen, dass Gott, in der Person von Jesus Christus, zusammen mit zwei Engeln dem Abraham erschien, und dass sie mit ihm aßen und sprachen (1.Mose 18,1-15). Christus und seine Engel erschienen als Männer (Vers 2). Aber das bedeutet nicht, dass sie wirklich Männer WAREN – d.h. Menschen aus Fleisch und Blut. Sie manifestierten sich eben nur ALS Menschen. Wenn die zwei Engel zur Zeit von Abraham Menschen GEWORDEN wären, hätten sie sterben können—aber das Wort Gottes sagt uns, dass Engel NICHT sterben KÖNNEN (Lukas 20,34-36). Wenn Christus zur Zeit von Abraham ein Mensch aus Fleisch und Blut geworden wäre, hätte er zu dieser Zeit auch sterben können. Aber das wäre unmöglich gewesen. Er musste zur Zeit des Neuen Testaments zu einem Menschen WERDEN, um als Mensch sterben zu können.

Vor seiner menschlichen Geburt war Christus zu keinem Zeitpunkt zu einem menschlichen Wesen geworden. Als ein unsterbliches Geistwesen konnte und kann er so aussehen wie ein Mensch, wenn er sich mit menschlichem Aussehen manifestiert. Doch solche Manifestationen verwandeln ihn nicht zu einem Menschen. Dasselbe gilt auch für Engel. Sie WURDEN nie zu Menschen.

Engel heiraten nicht

Man könnte erwidern, dass sie als Engel physisches Essen zu sich nehmen konnten, warum also konnten sie keinen sexuellen Handlungen nachgehen? Bezugnehmend auf die Aufzeichnung über Sodom könnte man darauf hinweisen, dass die Männer der Stadt Geschlechtsverkehr mit den zwei rechtschaffenen Engeln haben wollten, die bei Lot übernachteten. Aber diese Stelle besagt natürlich nicht, dass solcher Umgang stattfand. Tatsächlich kam er nicht vor, und die homosexuellen Männer der Stadt wussten nicht, dass Lots Gäste Engel waren, die sich als Männer manifestiert hatten.

Die Bibel sagt deutlich, dass sich Engel NICHT verheiraten. Einige erwidern, dass das nicht bedeutet, dass sie sich NICHT verheiraten KÖNNTEN. Diese „Unterscheidung“ ist akademisch und unwesentlich, da sich rechtschaffene Engel NICHT verheiraten. 1.Mose 6 sagt deutlich aus, dass sich die „Gottessöhne“ diejenigen „ALS FRAUEN“ nahmen, die sie wollten. Die Einheitsübersetzung gibt 1.Mose 6,2.4 wie folgt wieder: „… [da] sahen die Gottessöhne, wie schön die Menschentöchter waren, und sie nahmen sich von ihnen Frauen, wie es ihnen gefiel…“ Die New International Version sagt: „die Gottessöhne … HEIRATETEN jede von ihnen [von den Töchtern der Menschen], die sie auswählten.“

Also konnten diese „Gottessöhne“ nicht rechtschaffene Engel gewesen sein, weil sich Engel nicht verheiraten. Wie wir gesehen haben, ist dasselbe auch für Dämonen wahr, darum konnten die „Gottessöhne“ auch keine Dämonen gewesen sein. Aber es gibt noch einen zusätzlichen Grund, warum die Gottessöhne keine Dämonen gewesen sein konnten.

Gefallene Engel können sich nicht körperlich materialisieren

Wenn Engel sündigen, hören sie auf, rechtschaffene Engel zu sein, und sie werden zu gefallenen Engeln oder Dämonen, und als solche können sie sich nicht mehr als Menschen manifestieren—geschweige denn, zu Menschen werden. Ungleich den heiligen Engeln Gottes können Dämonen nicht als menschliche Wesen erscheinen—und allein deshalb konnten sie keine Frauen geheiratet haben.

Die Bibel deutet darauf hin, dass sich Dämonen nicht auf die Art materialisieren können wie Engel oder wie Christus. Dämonen können nicht als Männer erscheinen. Sie können jedoch ein Trugbild oder eine Erscheinung erschaffen, die für Leute sehr echt aussehen mag. Wir finden die folgende interessante Aufzeichnung in Markus 6,47-50:

„Und am Abend war das Boot mitten auf dem See und er auf dem Land allein. Und er sah, dass sie sich abplagten beim Rudern, denn der Wind stand ihnen entgegen. Um die vierte Nachtwache kam er zu ihnen und ging auf dem See und wollte an ihnen vorübergehen. Und als sie ihn sahen auf dem See gehen, meinten sie, es wäre ein Gespenst, und schrien; denn sie sahen ihn alle und erschraken. Aber sogleich redete er mit ihnen und sprach zu ihnen: Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht!“

Die Jünger dachten, dass sie einen bösen Geist oder ein Gespenst, d.h., einen Dämon sahen. Das griechische Wort für „Gespenst“ ist phantasma, das die Bedeutung von „Trugbild“ oder „Erscheinung“ hat.

In Lukas 24,36-43 finden wir einen weiteren Absatz, der etwas Licht auf die Unfähigkeit von Dämonen wirft, sich körperlich zu materialisieren. Wir lesen: „Als sie aber davon redeten, trat er selbst, Jesus, mitten unter sie und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken aber und fürchteten sich und meinten, sie sähen einen Geist. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so erschrocken, und warum kommen solche Gedanken in euer Herz? Seht meine Hände und meine Füße, ich bin’s selber. Fasst mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe. Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und Füße. Als sie aber noch nicht glaubten vor Freude und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr hier etwas zu essen? Und sie legten ihm ein Stück gebratenen Fisch vor. Und er nahm’s und aß vor ihnen.”

Christus manifestierte sich den Jüngern als ein Wesen aus Fleisch und Knochen. Er nahm in ihrer Anwesenheit sogar Essen zu sich, um die Jünger davon zu überzeugen, dass er es war und kein böser Geist oder ein Dämon. Das griechische Wort für „Geist“ ist pneuma und kann sich auf Dämonen beziehen (vergleiche Matthäus 8,16; 10,1; 12,43.45; Lukas 4,33.36; 6,18; 7,21, usw.). Wir verstehen natürlich, dass Christus kein Wesen ist, das aus Fleisch und Knochen besteht. Vielmehr erhielt er bei seiner Auferstehung einen „geistlichen“ Körper (d.h., einen aus Geist bestehenden Körper). Er wurde zu einem Geistwesen, das Leben spendet und lebendig macht (1.Korinther 15,44-45.50). Er war jedoch im Stande, sich als eine Person mit Fleisch und Knochen zu manifestieren. Engel können sich ebenfalls als Menschen manifestieren. Dämonen können das nicht. Christus nutzte diese Gelegenheit, seinen Jüngern zu zeigen, dass er kein Gespenst oder Dämon war, weil sich Dämonen nicht als Menschen aus Fleisch und Knochen manifestieren können.

Wir lesen in Hiob 4,12-16 über die Begegnung von Elifas mit einem Dämon: „Zu mir ist heimlich ein Wort gekommen, und von ihm hat mein Ohr ein Flüstern empfangen beim Nachsinnen über Gesichte in der Nacht, wenn tiefer Schlaf auf die Leute fällt; da kam mich Furcht und Zittern an, und alle meine Gebeine erschraken. Und ein Hauch [Schlachter schreibt hier: „ein Geist“] fuhr an mir vorüber; es standen mir die Haare zu Berge an meinem Leibe. Da stand ein Gebilde vor meinen Augen, doch ich erkannte seine Gestalt nicht; es war eine Stille, und ich hörte eine Stimme…“

Elifas sah eine schattenhafte „Gestalt“ vor seinen Augen, aber er konnte das Aussehen nicht erkennen. Das deutet an, dass es ein Dämon war, da die Bibel angibt, dass Engel Gottes den Menschen nicht auf solche Art und Weise erscheinen. Es war etwas wie eine Erscheinung—ein Trugbild. Es war etwas, was die Jünger Christi auch zunächst zu sehen glaubten, als sie Jesus auf dem Wasser gehen sahen.

Eine andere Begegnung mit einem Dämon ist für uns in 1.Samuel 28 aufgezeichnet. König Saul befragte eine Hexe, um seine Zukunft zu erfahren. Während einer Séance „sah“ die Hexe einen Dämon, der vorgab, der tote Samuel zu sein. Saul konnte den Dämon nicht sehen. Der Dämon sprach durch die Hexe zu Saul. Wir weisen wieder darauf hin, dass der Dämon sich nicht als ein Wesen mit Fleisch und Knochen manifestierte. Es war vielmehr ein Trugbild. (Vgl. Sie unsere kostenlose Broschüre Engel, Dämonen und die geistige Welt.)

Die Idee, dass rechtschaffene oder gefallene Engel mit Frauen sexuell verkehrten und dass sie es vielleicht heutzutage wieder tun könnten, ist eine dämonische und blasphemische Abscheulichkeit. Die „Gottessöhne“ in 1.Mose 6 waren weder Engel noch Dämonen, sondern männliche Nachkommen von Set, die sündigten, als sie ungerechte weibliche Nachkommen von Kain heirateten.

Das geschah zu einer Zeit, als es Riesen auf der Erde gab. Eindeutig steckten Satan und seine Dämonen hinter diesen Ereignissen, indem sie die Nachkommen von Set beeinflussten, ungerechte Nachkommen von Kain zu heiraten (die sie natürlich ebenfalls beeinflusst hatten, ungerecht zu werden und zu bleiben), aber das bedeutet nicht, dass Satan und seine gefallenen Engel physisch mit Frauen sexuell verkehrten. Diese Idee ist ein jüdisches und ugaritisches Märchen, das von Satan inspiriert wurde.

 

TEIL 6

Was werden wir als Gottwesen tun?

In den vorangegangen Kapiteln haben wir verschiedentlich herausgestellt, dass die Erschaffung der physischen Erde und des Universums sowie die Erneuerung der Erdoberfläche nach einer weltweiten Katastrophe Vorläufer für zukünftige Ereignisse waren, an denen wir großen Anteil haben werden, wenn wir als unsterbliche Geistwesen zu einem Teil der Gottfamilie geworden sind. In diesem Kapitel werden wir im Detail beschreiben, was unsere zukünftige Aufgabe und Funktion im Hinblick auf die Erde und das Universum sein werden.

Die Bibel lehrt, dass es Potential und Bestimmung des Menschen ist, Eintritt in das Reich und die Familie Gottes zu finden; das heißt, ein unsterbliches Gottwesen zu werden. Die Bibel sagt uns, dass wir, die wir heute berufen sind, sein werden, was Christus heute ist. Wir werden sein wie er. Wir werden die göttliche Natur Gottes des Vaters und Jesu Christi besitzen (2.Petrus 1,4). Wir sollen „alles“ mit Christus zusammen ererben.

Fähigkeit zu erschaffen

Als Gottwesen werden wir selbstverständlich die Fähigkeit haben zu erschaffen, so wie Gott der Vater und Jesus Christus erschaffen können. Aber wir werden immer UNTER der Autorität von Gott dem Vater und Jesus Christus sein. Wir werden niemals IRGENDETWAS gegen den Willen des Vaters und des Sohnes tun. Als Gottwesen und Mitglieder von Gottes FAMILIE werden wir ABSOLUT eins sein mit Gott dem Vater und Jesus Christus – wir werden EXAKT so denken und handeln wie sie.

Christus—ein Geistwesen, das lebendig macht

1.Korinther 15,45 sagt uns, dass Christus der „Geist [ist], der lebendig macht“. Das heißt, er ist ein Geistwesen, das LEBEN geben und erschaffen kann. Tatsächlich ist es genau das, was er tat, bevor er zu einem Menschen wurde. Das ist es, was er heute tut, und was er weiterhin tun wird, nach seiner Wiederkehr. Wir wissen zum Beispiel aus der Offenbarung, dass alle Lebewesen in den Ozeanen und Flüssen vor seiner Wiederkehr gestorben sein werden (Offenbarung 16), aber wir lesen ebenfalls an einigen Stellen, dass es im Millennium Fische geben wird (Hesekiel 47). Dies zeigt, dass Gott LEBEN erschaffen wird; in diesem Fall physische Fische. Er erschuf Leben, als er die Erdoberfläche erneuerte; und er erschuf einen großen Fisch oder ein „Seeungeheuer“, um den Jona zu verschlingen (Jona 2,1).

Auferweckung verstorbener Tiere?

Dieses Verständnis hat weitreichende Konsequenzen. Einige haben sich gefragt, was wohl aus unseren Haustieren wird, wenn sie sterben. Auch wenn die Bibel nirgendwo sagt, dass sie wieder auferweckt werden, so wie dies bei den Menschen der Fall ist, so gibt es andererseits keine Aussage in der Bibel, die sagt, dass dem nicht so sei. Wir lesen, dass Tiere einen Geist haben, und während Salomo feststellt, dass der Geist im Menschen zurück zu Gott geht, der ihn gegeben hat, fragt er nach dem Schicksal des Geistes der Tiere, ohne jedoch eine abschließende Antwort zu geben (Prediger 3,21; Schlachter Bibel). Bedenken Sie, dass Gott Tiere ERSCHAFFEN kann, einschließlich derer, die unseren Haustieren ähneln. Wenn Forscher heutzutage Tiere klonen können, wie viel mehr werden Gott der Vater und Jesus Christus in der Lage sein, Tiere, die Gott zuvor erschuf, wiederherzustellen oder erneut zu erschaffen?

Da wir so sein werden wie Christus, werden wir dieselben Fähigkeiten besitzen.

Das gesamte Universum wartet auf uns

Römer 8,20-23 verrät uns, dass sich die gesamte Schöpfung nach uns sehnt. Warum? Letztendlich, wie wir im Folgenden erläutern werden, um die herrliche Freiheit der Kinder Gottes zu erlangen. Die gesamte Schöpfung wird von dem Verfall befreit werden – sie wird ebenfalls zu Geist werden. Aber dies wird erst geschehen, wenn Gott neue Himmel und eine neue Erde erschafft – was erst lange Zeit nach Christi Wiederkehr erfolgen wird. Was werden wir vor Gottes neuer Schöpfung tun?

Die Erde verschönern

Wenn Christus wiederkehrt, wird die Erde in Schutt und Asche liegen, und wir werden ihm bei der bedeutsamen Aufgabe des Wiederaufbaus helfen, so dass die Erde ein wunderschönes Paradies werden wird. Wir werden Jesus Christus helfen, die Erde zu verschönern, was das ERSCHAFFEN von physischem Leben mit einschließt. Wenn wir als wiedergeborene unsterbliche Gottwesen Einlass in die Familie Gottes gefunden haben, werden wir dieselben Möglichkeiten und Fähigkeiten besitzen, die Gott der Vater und Jesus Christus haben. Wir werden über Engel herrschen und weitaus größere Macht haben als sie. Wir werden Menschen heilen. Wir werden mit Christus über die Menschheit richten. Und wir lesen, dass wir von Ewigkeit zu Ewigkeit herrschen werden. Worüber werden wir von Ewigkeit zu Ewigkeit regieren?

Das Universum verschönern

Zunächst, unter Christus, über die Menschen. Doch, ist Gottes Plan für die physische Menschheit erst einmal vollendet, und sind alle Menschen, die sich qualifiziert haben, zu unsterblichen Gottwesen geworden (während jene, die die unvergebbare Sünde begangen haben, im feurigen Pfuhl verbrannt wurden), was ist dann der nächste Schritt in Gottes großem Plan? Es scheint, dass wir dann beginnen werden, über das gewaltige Universum zu herrschen und es zu verschönern. Römer 8,18-23 berichtet uns, dass „dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden. Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit – ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat -, doch auf Hoffnung; denn auch die Schöpfung [das gesamte Universum] wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und sich ängstet. Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes.“

Diese Passage deutet an, dass wir, wenn wir Gottwesen und vollwertige Mitglieder der Gottfamilie sind, teilhaben werden am Prozess der Verschönerung und der Vollendung der Schöpfung des derzeit noch unfertigen Universums. Das Universum befindet sich im Verfall – die Planeten sind, soweit wir dies sagen können, wüst und leer. Aber es ist unser menschliches Potential, Gott zu werden und das Universum unter der Führung von Jesus Christus von Verfall und Verderbtheit zu befreien.

Dies war schon lange das Verständnis der Kirche Gottes unter Herbert W. Armstrong, ihrem 1986 verstorbenen, menschlichen Leiter, an dem wir auch heute noch festhalten.

In seinem Buch Geheimnis der Zeitalter schrieb er auf Seite 117 [Paperback] im dritten Kapitel („Das Geheimnis des Menschen“):

„Auf seine Weise und in der von ihm geplanten Zeitordnung entwickelt er uns: so dass wir GOTT WERDEN, jeder einzelne von uns, und die unvollendet gebliebene Erschaffung des Universums abschließen!“

Im siebten Kapitel („Geheimnis des Reiches Gottes“) erklärt er auf den Seiten 305-307:

„Und dann wird ihnen [den Menschen] das gesamte Universum untertan gemacht werden!… Verstehen Sie jetzt bitte: Wieso soll das Universum – das Geschaffene – sehnsüchtig die Geburt, das Offenbarwerden, der Söhne Gottes erhoffen? Die folgenden Verse porträtieren ein vergängliches, ein verfallenes Universum, dem jedoch eine Hoffnung gegeben ist…

„Kann das ganze Universum, mit seinen Myriaden anderer Planeten, ursprünglich dazu geschaffen worden sein, Leben zu beherbergen? … Wenn wir (bekehrte Menschen) von Gott geboren sind und dann die Macht und Herrlichkeit Gottes haben, werden wir das tun, was auch Gott getan hat, als die Erde wüst und leer, tohu wa bohu geworden war… Christus… erneuerte das, was der Aufruhr der sündigen Engel zerstört hatte…

„Impliziert [in der Bibel] ist genau, was auch alle Astronomen und wissenschaftlichen Erkenntnisse bestätigen: Die Sonnen sind Feuerbälle, geben Licht und Wärme, aber die Planeten, ausgenommen die Erde selbst, sind in einem Zustand der ‚Nichtigkeit‘ und des Verfalls, freilich nicht für immer – sie warten, bis bekehrte Menschen als Kinder Gottes GEBOREN werden, in die Gottfamilie, in das Reich Gottes, hineingeboren werden… [so] dass das gesamte Universum von uns regiert werden soll, von uns, die wir, mit Gott dem Vater und Christus, das Reich Gottes bilden werden… Wir sollen Hoheitsgewalt über das ganze Universum bekommen! Und was werden wir dann tun? Die Schrift deutet an, dass wir Milliarden und Abermilliarden von toten Planeten LEBEN SPENDEN WERDEN, so wie unserer Erde Leben gespendet worden ist. Wir werden unter Gottes Anleitung als Erschaffer wirken. Wir werden herrschen in alle Ewigkeit!“

Physisches Leben verleihen

Die vorangegangen Zitate beschreiben, wie wir unter der Anleitung des Vaters und Jesu Christi in unserer Rolle als Gottwesen dabei helfen, dem gesamten physischen Universum LEBEN zu verleihen und es zu verschönern. (Aber dies wird NICHT die Erschaffung menschlichen Lebens beinhalten. Dieser Aspekt von Gottes großartigem Plan wird bereits vollendet sein.)

Neben der Verschönerung unserer physischen Erde und des physischen Universums offenbart die Bibel sogar noch mehr.

Wir haben bereits deutlich gemacht, dass Gott nach diesen Ereignissen neue Himmel und „eine neue Erde, in der Gerechtigkeit wohnt“, erschaffen wird. Die neuen Himmel (einschließlich des gesamten Universums) und die neue Erde werden nicht länger physisch sein, aus Materie bestehen, sondern sie werden geistig sein, aus Geist bestehen. Wenn das himmlische Jerusalem (eine geistige Stadt) aus dem dritten Himmel herabkommen wird, dann wird es auf eine Erde herabkommen, die aus Geist besteht.

Geistige Kolonisation der neuen Himmel

Die Bibel spricht nicht nur von einer physischen Besiedlung des Universums, als einem Modell oder Vorläufer, sondern letztlich auch von unserer geistigen „Besiedlung“ eines Universums, das selbst zu Geist verwandelt wurde.

Das himmlische Jerusalem wird vom Himmel herabkommen, nachdem die physische Erde und das physische Universum verbrannt wurden und Gott neue Himmel und eine neue Erde (2.Petrus 3,7.10-13) erschaffen hat, die BESTAND haben werden (Jesaja 65,17; 66,22). In 2.Korinther 4,18 lesen wir, dass „was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber UNSICHTBAR ist, das ist EWIG.“

Die Lamsa Übersetzung bringt Hebräer 12,27 wie folgt: „… und diese Worte ‚noch einmal‘ bedeuten eine UMWANDLUNG jener Dinge, die erschüttert werden können, da sie gemacht wurden, damit jene Dinge andauern, welche nicht erschüttert werden können.“

Physisches Universum wird zu Geist

Wir sahen in Römer 8,21, dass die Schöpfung frei werden wird von der Vergänglichkeit „zu“ (eis im Griechischen) der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Moffat beschreibt in Vers 21 die „Hoffnung darauf, dass die Schöpfung und der Mensch eines Tages von dieser Knechtschaft [Sklaverei] der Vergänglichkeit befreit werden, und die herrliche Freiheit der Kinder Gottes erlangen.“ Die Schlachter Bibel schreibt: „… dass auch die Schöpfung selbst BEFREIT WERDEN SOLL von der Knechtschaft der Sterblichkeit zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes.“

Die Elberfelder Bibel übersetzt: „… dass auch selbst die Schöpfung von der Knechtschaft der Vergänglichkeit FREI GEMACHT WERDEN WIRD zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes.“ Noch deutlicher macht es die Menge Bibel: „…dass auch sie selbst, die Schöpfung, von der Knechtschaft der Vergänglichkeit befreit werden wird zur (Teilnahme an der) Freiheit, welche die Kinder Gottes im Stande der Verherrlichung besitzen werden.“

Das griechische Wort für Vergänglichkeit, welches in Vers 21 verwendet wird, lautet phthora. Es ist dasselbe Wort, das in 1.Korinther 15,42 mit „verweslich“ übersetzt wird: „Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich.“ Wir finden es auch in Galater 6,8, wo es mit „Verderben“ wiedergegeben wird: „Wer auf sein Fleisch sät, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten.“

Diese physische Schöpfung, die Gottes geistiger Schöpfung nachgestaltet wurde, wartet darauf, von der Vergänglichkeit befreit zu werden und die herrliche Freiheit der Kinder Gottes zu erlangen. Die herrliche Freiheit, die das Universum erhalten wird, beinhaltet die Freiheit vom Tod. In diesem neuen Universum wird man keinen TOD kennen, und auch keine Vergänglichkeit und keinen Verfall. Um diese Freiheit von Tod und Verfall zu erlangen, wird dieses Universum zu GEIST verwandelt werden müssen, so wie auch wir zu Geistwesen verwandelt werden. Auf diese Weise werden die neuen Himmel und die neue Erde BESTAND haben, da nur jene Dinge ewig bestehen werden, die das menschliche Auge NICHT zu SEHEN vermag.

Was ewig Bestand haben wird, sind die neue Erde und das neue Universum, die aus Geist bestehen (was das menschliche Auge nicht zu sehen vermag). Die physische Existenz wird nicht ewig bestehen; das heißt, die physische Erde und das physische Universum, die das menschliche Auge sehen kann, werden zu Geist verwandelt werden (den das menschliche Auge nicht zu sehen vermag).

Zeit kein Problem

Wir wissen nicht, wie viel Zeit nach dem Ende der dritten Auferstehung vergehen wird (wenn alle unbelehrbaren Sünder im feurigen Pfuhl verbrannt werden, Offenbarung 20,13-15), bevor die physische Erde und die Himmel vom Feuer zergehen; bevor die neuen Himmel und die neue Erde geschaffen werden (Offenbarung 21,1); und bevor das himmlische Jerusalem auf die Erde herabkommt (Offenbarung 21,2). Als Geistwesen wird Zeit für uns ohne Bedeutung sein. Für Gott sind 1000 Jahre wie ein einziger Tag (2.Petrus 3,8) und „wie eine Nachtwache“ (Psalm 90,4). Wir wissen nicht, wie viel Zeit wir benötigen werden, um die physische Erde zu verschönern und ihre Schönheit zu erhalten, während wir das physische Universum besiedeln, bevor Gott die neuen Himmel und die neue Erde erschaffen wird. Die Bibel würde Millionen, wenn nicht Milliarden oder Trillionen Jahre gestatten, wenn man es aus menschlicher Sichtweise betrachtet.

Einige mögen fragen, warum wir denn ein physisches Universum besiedeln sollten, wenn es ja doch später verbrannt wird. Dieselbe Frage könnte man über die physische Erde stellen, welche wir verschönern und für eine sehr lange Zeit nach Christi Rückkehr beherrschen werden. Auch sie wird verbrannt werden. Aber der Schwerpunkt liegt in der Erschaffung der geistigen Himmel und der geistigen Erde, die für immer bestehen werden – nicht auf dem vergänglichen physischen Universum und der Erde, die vergehen werden. Nichts, was physisch ist, wird ewig andauern.

In der Vergangenheit: Erst Geist, dann Materie

Wir müssen bedenken, dass die Geistwelt zuvor existierte, und Gott zuerst Geistwesen und „Dinge“ innerhalb der Geistwelt erschuf. Wir lesen von einer himmlischen, geistigen Stadt, einem geistigen Tempel, einem geistigen Berg und einer geistigen Stiftshütte, sowie von geistigen Posaunen und geistigen Kleidern. NACH dieser geistigen Schöpfung wurden dann das physische Universum und die Erde erschaffen – zuerst das Geistige, und danach das Physische.

In der Zukunft: Erst Materie, dann Geist

Aber in der fernen Zukunft wird dieser Prozess umgekehrt werden – zuerst das Physische, und dann das Geistige (1.Korinther 15,46). Bei seiner Schöpfung wurde der Mensch als physisches Wesen erschaffen, mit dem Potential, ein Geistwesen zu werden. Ebenso werden letztendlich die physische Welt und das Universum zu Geist VERWANDELT werden (vgl. Psalm 102,26-27). Ist die Verschönerung der physischen Erde und des physischen Universums (als ein erster, physischer Schritt) erst einmal abgeschlossen, dann werden sie zu etwas Geistigem transformiert oder umgewandelt. Und so wie wir angedeutet haben, dass physische Tiere, die verstorben sind, wieder zu physischem Leben erweckt werden könnten, so könnten sie letztlich zu geistiger Existenz verwandelt werden. (Schließlich haben sogar Engel tier-ähnliche Merkmale. Doch Engel existierten zuerst, und einige Tiere sind in gewissem Maße nach dem Bild von Engelwesen erschaffen worden.)

Aber wir behaupten keineswegs, dass unser Werk der Verschönerung der Erde und der Verleihung von Leben im Universum (physisch und geistig) die Erschaffung von menschlichem Leben beinhaltet. Wie bereits erwähnt, ist diese Phase von Gottes großartigem Plan mit der dritten Auferstehung vollendet. Wir behaupten auch nicht, dass wir jemals Engel erschaffen würden, oder dass Gott weitere Engel erschaffen wird. Nichts dergleichen wird in der Bibel erwähnt. Vielmehr scheint es, dass Gott all die Engel, die er erschaffen wollte, bereits erschuf, bevor er den Menschen erschaffen hat, da sie offenbar FÜR den Menschen erschaffen wurden (Hebräer 1,14). Aber da wir glauben, dass wir zuerst physisches, und später geistiges Leben unter Gott dem Vater und Jesus Christus auf der Erde und im Universum erschaffen werden, bleibt abzuwarten, welcher Art dieses Leben sein wird.

Über menschliches Begriffsvermögen hinaus

Was genau Gott für uns geplant hat, nachdem die neuen Himmel und die neue Erde erschaffen worden sind, wissen wir nicht. Aber wir wissen, dass Gott sagt, dass wir in alle Ewigkeit herrschen werden, und dass sein Friede und seine Regierung über die neue Erde und das gesamte neue Universum kein Ende haben werden. Gott der Vater wird auf der neu erschaffenen Erde wohnen, die aus Geist besteht, und das neue Jerusalem, das ebenfalls aus Geist besteht, wird vom dritten Himmel herunterkommen, nachdem die physische Erde und das physische Universum vergangen sind. Zweifellos wird die neue Erde Gottes Hauptquartier über das gesamte (neue) Universum sein, und wir werden unter Gott über alles herrschen (Offenbarung 22,5).

Für weitere Informationen und biblische Beweise zu diesem faszinierenden Thema lesen Sie bitte unsere kostenlosen Broschüren „Gott ist eine Familie“; „Das Evangelium vom Reich Gottes“;Steht das in der Bibel? Die Mysterien im Buch der Offenbarung!“ und „Engel, Dämonen und die Geistige Welt.“

 

Zusammenfassung

Bevor es eine physische Schöpfung gab, erschuf Gott, der Geist ist, einen geistigen (dritten) Himmel, die Engel und geistige Dinge. Viel später, „im Anfang“ seiner physischen Schöpfung, wurden physische Himmel—einschließlich des Universums—und die Erde erschaffen. Gott erschuf viele Lebensformen auf Erden, doch zu dem Zeitpunkt noch keinen Menschen. Gott übergab die Erde Luzifer und einem Drittel der Engel, um Gottes Regierung zu verwalten und die Erde unter Gottes Leitung zu verschönern, mit dem Ziel, letztendlich auch das Universum zu verschönern, doch Luzifer und seine Engel sündigten und wurden zu Satan und Dämonen oder bösen Geistern. Unter ihrem Einfluss wurden einige oder sogar viele der ehemals friedlichen Tiere zu bösartigen und aggressiven Dinosauriern und anderen gewalttätigen Geschöpfen. Eine universale Katastrophe brach herein und so wurde die Erde wüst und leer. Alles physische Leben starb zu jener Zeit aus.

Vor ungefähr 6000 Jahren erneuerte Gott die Erdoberfläche in sechs Tagen, indem er am dritten, fünften und sechsten Tag „moderne“ Pflanzen, Tiere und den Menschen erschuf. Adam und Eva brachten Nachkommen hervor, und alle Menschen, inklusive dem Neandertaler und den biblischen Riesen, stammen von Adam und Eva ab. Zu jener Zeit, am fünften Tag, erschuf Gott auch dinosaurierartige Meerestiere wie den Leviatan und Behemot. Einige ihrer Nachkommen mögen heute noch in schwer zugänglichen Gewässern leben und vielleicht als Loch Ness Ungeheuer oder Ogopogo bekannt sein.

Die ursprüngliche Erneuerung der Erdoberfläche umfasste friedliche Tiere, aber aufgrund der Beeinflussung Satans verdarben der Mensch sowie Landtiere und Vögel in Gottes Augen ihren Weg „auf Erden“. Menschen und Tiere wurden gewalttätig, und Menschen (keine Engel) gingen unheilige Ehen ein. Eine weitere globale Katastrophe war die Folge, und Mensch und Tier (aber nicht notwendigerweise Seetiere) wurden in der Flut vernichtet (nur Noah, seine Familie und die Tiere in der Arche wurden gerettet).

Die überlebenden Tiere und Menschen vermehrten sich und füllten die ganze Erde. Zu der Zeit gab es wieder, als Nachfahren von Noahs Familie, Riesen auf Erden; ursprünglich stammten sie zu einem großen Teil von Kanaan ab, dem erstgeborenen Sohn von Ham. Die meisten der Riesen starben später aus, doch einige mögen überlebt haben, und ihre Nachfahren sind vielleicht in modernen Zeiten als Bigfoot, Sasquatch oder Yeti bekannt geworden.

Heute regieren Satan und seine Dämonen diese Welt, doch ihre Herrschaft wird enden, wenn Jesus Christus zurückkommt, um Gottes gerechte Regierung auf Erden zu errichten. Die Bibel spricht von verschiedenen „Welten“. Wir lesen über sündige Engel in einer Welt vor dem Menschen (2.Petrus 2,4). Wir hören von der „früheren Welt“, die durch die Flut vernichtet wurde (Vers 5); der „ gegenwärtigen, bösen Welt“ (Galater 1,4), und der „zukünftigen Welt“ (Hebräer 2,5). Diese zukünftige Welt wird nicht unter der Herrschaft von Engeln sein (gleicher Vers).

Als Gott den Menschen erschuf, entsprach es einem Plan, ihn zu einem Teil seiner eigenen Familie zu machen und ihm Herrschaft über die Erde und das gesamte Universum zu geben, um Gottes Regierung über die physische und geistige Schöpfung zu verwalten. Wenn sich der Mensch qualifiziert hat und zu einem Gottwesen geworden ist, wird Gott ihn damit beauftragen, die Erde sowie das Universum zu restaurieren und zu verschönern, und letztlich, die neuen Himmel und die neue Erde zu “kolonisieren“ (2.Petrus 3,13; Schlachter Bibel).

Gottes Plan wird erfolgreich sein, und Sie könnten Teil daran haben.

 

Diese Broschüre wird als kostenloser Beitrag zur Allgemeinbildung von der „Church of the Eternal God“ in den Vereinigten Staaten von Amerika, in Zusammenarbeit mit der „Church of God, a Christian Fellowship“ in Kanada, und der „Global Church of God“ in Großbritannien herausgegeben. Die Kirche ist im deutschsprachigen Raum als „Kirche des Ewigen Gottes“ bekannt, und tritt auch über ihre „AufPostenStehen“-Videoprogramme und wöchentlichen Videopredigten an die Öffentlichkeit. Diese Broschüre ist unverkäuflich.

Bibelstellen in dieser Broschüre werden, falls nicht anders angegeben, aus der revidierten Luther-Bibel von 1984 zitiert.

Erste Auflage 2015.

Verfasser: Norbert Link

Redaktion: Dave Harris, Rene Messier, Brian Gale, Phyllis Bourque, Margaret Adair, Joan R. Pope und Johanna Link

Deutsche Ausgabe: 2017

Deutsche Redaktion: Norbert Link, Johanna Link, Michael Link, Daniel Blasinger, Christian Mrosek, Cristian Popescu

Grafische Gestaltung: Shelly Bruno, Umschlagbild: BigStockPhoto.com/Shelly Bruno